Humor & Satire
Wir ein Hollywoodblockbuster entsteht - Phase 4 - Der Dreh

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"Wir ein Hollywoodblockbuster entsteht - Phase 4 - Der Dreh"
Veröffentlicht am 27. September 2011, 6 Seiten
Kategorie Humor & Satire
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Über den Autor:

Die Pflicht des Menschen ist seine stetige Vervollkommnung. Ich versuche dies jeden Tag ein klein bisschen, zumindest wenn es durch Bücher geschieht.
Wir ein Hollywoodblockbuster entsteht - Phase 4 - Der Dreh

Wir ein Hollywoodblockbuster entsteht - Phase 4 - Der Dreh

Beschreibung

Jetzt, wo man alles zusammen hat kann man ja drehen. Was dabei alle snicht so glatt geht, wie es soll, welche Probleme die Schauspieler machen etc. lesen Sie hier. Titelbild: www.pixelio.de/©Rita Thielen/PIXELIO

Alle jetten mal auf die Schnelle nach San Tropez, dort wo man einige Szenen drehen wird. Doch schon am ersten Tag geht das eigentliche Theater hinter der Kamera los. Die beiden Hauptdarstellerinnen sind mit ihren Rollen nicht zufrieden, viel zu wenig Haut, zu wenig Sexappeal, die Damen haben doch Ahnung vom Showbiz merkt man hier.

Ein paar mutige Nebendarsteller beschweren sich über den flachen Plot und die hanebüchenen Dialoge. Einige meinen gar, das habe alles überhaupt nicht im eigentlichen Buch dringestanden und ein paar andere fragen sich laut seufzend wieso sie auf der Lee Straßberg Academy waren. Nachdem der Regisseur ihnen angedroht hat, sie durch abgehalfterte Prominente zu ersetzen, deren Bezeichnung als xy-Prominenten gar nicht mehr mit einem Buchstaben in einem bekannten Alphabet der Welt könne ausgedrückt werden, nicht mal im Japanischen, erlischt der Funke der Revolution.

Auch die restlichen Arbeiter am Set machen ständig Probleme, denn sie schaffen es nie die teuren Kameras richtig auszubauen, die Techniker sind ein ständig rauchender und saufender Haufen, der nur auf Befehl arbeitet, sie kennen nur Diktatur, denn sonst macht keiner was, oder, wenn er etwas macht, nicht was er soll.  

Einfacher werden die Bedingungen dadurch nicht. Die Stars können ihre Texte kaum, ihnen ist das Licht ständig nicht richtig, auch die Verpflegung sei ihrer unwürdig. Wenigstens beschweren die sich nicht über das Drehbuch, wie auch, wenn sie es scheinbar noch nicht einmal in ihren schlimmsten Albträumen jemals aufgeschlagen haben.

„Verflucht nochmal! So kann ich nicht arbeiten!“, schreit der Regisseur mindestens 5 mal am Tag, sonst läuft etwas gewaltig schief. Er ist ein Könner seines Faches und animiert alle mit immer wieder neuen Vorschlägen, wie er sie durch kostengünstige einheimische Arbeitskräfte ersetzen könnte. Zur Belohnung für seine übermenschlichen Anstrengungen hüpft wenigstens eine seiner ehemaligen Frauen wieder mal mit ihm in die Kiste, danach fühlt er sich besser, ist viel entspannter und das obwohl er das Problem mit den Unterhaltszahlungen für sie immer noch hat, erstaunlich, die Sorgen sind wie weggeblasen...

Dann geht es wieder in die Staaten, Arbeiten im heimischen Studio. Es wird nicht einfacher, aber langsam scheinen die Hauptdarsteller kapiert zu haben, dass man das Drehbuch auch mal vor dem Drehen in die Hand nehmen und lesen sollte. Das permanente Feiern ihrerseits können sie nicht lassen, aber die Maskenbildner, die feinste Stuckarbeiten jeden Morgen schaffen, verwischen die Spuren der Nächte.  

Wenigstens die Bettszenen gehen schnell zu drehen, naja, die drei Hauptdarsteller haben darin Übung, man munkelt sie hätten eine innige menage a trois. Außerdem ist der Text hier nicht so anspruchsvoll, wobei man bei der Partitur der verschiedenen Stöhntonlagen schon mal die Übersicht verlieren kann, außer man sei gelernter Konzertdirigent, dessen täglich Brot dies ist.

Nebenbei explodieren jetzt jeden zweiten Tag Autos, Häuser, Dixiklos. Die Pyromanen lassen keinen Kniff ihrer Zunft aus um den gehörigen Bums in den Film zu implizieren.

Und so kommt er endlich, der letzte Drehtag. Erschöpft, mit literweise Kaffee-LSD Gemisch und Laudanum als Ausgleich vollgepumpt entschwebt der Regisseur dem Studiogelände, ständig zwischen vollkommen aufgedreht und todmüde wechselnd.

Die guten Schauspieler gehen kopfschüttelnd und verfluchen die Agenten, die ihnen diese Rollen anboten und die schlechten Darsteller, die Stars, die feiern, was denn sonst, können doch nichts anderes, der Schuster bleibt bei seinen Leisten.

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RogerWright
Die Pflicht des Menschen ist seine stetige Vervollkommnung. Ich versuche dies jeden Tag ein klein bisschen, zumindest wenn es durch Bücher geschieht.

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