Beschreibung
Das Leben mit 4beinern ist nicht immer einfach. Hier ein paar Anekdoten über den täglichen Krieg und die Freuden mit Perserkatzen...
Das Ganze wird sicher immermal um ein oder zwei Kapitel ergänzt..
Die Bande...
Randi
Randi ist eine Perserkatze. Sie ist so k�tzisch, wie es eine Katze nur sein kann. Ihre Fellfarbe bezeichnet der Z�chter als "torbie- white", nennen wir sie einfach "Gl�ckskatze".
Randi bildet sich nichts ein. Sie ist einfach ein Tier und das wei� sie sehr genau. Vermenschlichungen sind ihr zu wider, dabei ist sie keineswegs ein Menschenfeind. Sie wei�, wer sie f�ttert und Zuneigung ist ja auch keine schlechte Sache.
Das Erstaunliche an Randi ist, dass sie einfach um ihrer selbst Willen geliebt wird- egal wo sie ist. Problemlos freundet sie sich mit allerlei Getier an. Selbst mit M�usen, die hat sie- und jetzt kommt ein ganz flacher Witz- zum Fressen gern.
Regelm��ig treibt sie mich in den Wahnsinn. Denn Randi ist Perfektionistin. In der K�che stehen zwei Futterbuttler (diese Dinger, in die man die Fressn�pfe steckt, so dass sie nicht wegrutschen k�nnen). Die 4 N�pfe werden �blicher Weise wie folgt best�ckt:
Rindfleisch- eine Eigenzubereitung.
Trockenfutter A- reich an guten N�hrstoffen.
Dosenfutter- Weil es den Sch�tzchen schmeckt.
Trockenfutter B- reich an Geschmacksstoffen.
Wird die Reihenfolge ver�ndert, ist das Futter am Rand angetrocknet (was bei Rindfleisch nach einer Stunde der Fall ist) oder fehlt irgendwas, dann protestiert Randi sofort. Sie kennt den F�tterungsablauf in der K�che ganz genau und besteht auf eine korrekte Abfolge. Ihr Schimpfen, im Falle von Zuwiderhandlungen, h�rt man durch das ganze Haus.
Ich liebe Randi. Sie ist so niedlich und viel kleiner als andere Katzen. Wenn man sie streichelt, dann l�uft sie aufgeregt kleine Kreise und macht sich ganz gro�. Ihr K�pfchen stupst sanft meinen Arm, wenn sie mehr Liebe verlangt.
Ich k�nnte Randi umbringen, wenn ich versuche zu gehen und sie mir ganz aufgeregt berichten will, dass das Trockenfutter alle ist. Dann rennt sie vor meinen Beinen hin und her und maunzt dabei immer lauter, bis ich reagiere, das Futter kontrolliere und einmal mehr feststelle: das Trockenfutter ist tats�chlich alle. ABER: Warum interessiert sie das- sie w�rde es doch nie fressen, weil sie nichts mehr ekelt als hartes Futter. Das m�sste sie ja kauen und k�nnte es nicht einfach hinterschlingen.
Und was man unbedingt �ber sie wissen muss: Sie mag die Kleinste sein, aber Randi ist die Chefin. Keine andere Katze w�rde die Pfote gegen sie erheben, dabei w�re Randi deutlich unterlegen. Vielleicht ist das so, weil sie eine m�tterliche Art hat. Selbst bei Babygeschrei bleibt sie seelenruhig sitzen. Und sie achtet auf ihre Mitbewohner- ob sie nun 4, 2 oder keine Beine haben, macht keinen Unterschied.
Minimi
Minimi erinnert optisch an einen kleingeratenen Luchs. Auch sie ist eine Perserkatze. Aber viel wichtiger als das ist ihre Art:
Betritt ein Mann die Wohnung, dann sieht sie sich sofort als Menschenm�dchen und umschw�rmt ihn. Kein m�nnliches Wesen schafft es diese Wohnung zu betreten ohne sofort von ihr besprungen zu werden. Man muss ihr sagen, wie sch�n sie ist und wie umwerfend ihr Fell aussieht. Mit seiner Pflege verbringt sie Stunden.
Futtertechnisch ist sie anspruchslos. Nat�rlich liebt sie Leckerli- welche Katze tut das nicht. Aber f�r sie muss man nichts Extravagantes kaufen. Es gen�gt ihr irgendein Trockenfutter. Was nicht hei�t, dass sie ein breites Angebot nicht zu sch�tzen wei�!
Au�erdem ist sie ein Schlitzohr. Sie muss alles ausprobieren und beklettern. Babywipper, Badewanne, W�schekorb- nichts ist sicher vor ihr. Sie macht mich wahnsinnig, wenn sie sich in die frische W�sche kuschelt oder schnell noch in den Schrank hopst, bevor ich ihn schlie�en kann. Dann wirft sie meine Kleidung durcheinander und ich kann von vorn anfangen. Einen W�schest�nder stelle ich nicht mehr auf, weil mein Mi-chen sich so gern an T- Shirts festh�lt und dann streckt...
Einmal in der Woche hockt sie gebannt vorm Terrarium- n�mlich, wenn die Schlangen Futter bekommen. Das liebt sie. Zu gern w�rde sie mit einem dieser Regenw�rmer spielen.
Sie kann T�ren �ffnen. Egal, in welche Richtung. Und das macht sie zur Meisterin unter den Katzen. Man muss sich das so vorstellen: Eine Herde Katzen versammelt sich vor der T�r. Alle scharren daran, aber keiner kann sie �ffnen... Da kommt Minimi- die Menge teilt sich und mit einem Pfotenschwung macht sie den Weg frei f�r neue Eroberungen.
Au�erdem hat sie trotz ihres- nennen wir es- Volumens eine sehr grazile Art. Sie w�rde nie Spuren hinterlassen, wenn sie illegaler Weise auf dem Terrarium geschlafen hat oder auf den Tisch gehopst ist. Leichtf��ig wie eine Gazelle bewegt sie sich von A nach B.
Zermi
Er ist Premior. So nennt sich das, wenn man seine Katzen ausstellt und sie dann auch noch erfolgreich sind! �bersetzt hei�t das: M�nnlicher Kastrat mit dreifachem Kr�nchen. Aber dar�ber hinaus ist Zermi auch ein Menschenbaby.
Er will immer bei Mama und Papa im Bett schlafen und kann nur sehr schlecht damit umgehen, dass da jetzt ein echtes Baby liegt. Er liebt seine Menschen unheimlich und m�chte st�ndig getragen und gekuschelt werden. Keine Minute soll ich ohne ihn sein und noch schlimmer ist das, seit wir hier drei Menschen sind.
F�r jedes Mal Baby- rumtragen soll ich zweimal Zermi- rumtragen. An der Realisierbarkeit scheitert es dabei oft.
Zermi ist also mein lieber Schmuser. Und er ist ein bisschen ungeschickt. Beispiele gibt es unz�hlige. Dass er es in seinem 2j�hrigen Katzenleben bereits 5mal geschafft hat in die ge�ffnete Toilette zu springen, d�rfte das beweisen. Ich wei� selbst nicht so genau, wie er das macht. Den Vorgang zu verfolgen ist quasi unm�glich, weil er wie ein Blitz angeschossen kommt, wenn man sich gerade erhoben hat; noch bevor man es schafft den Deckel runter zu klappen, ist er bereits in der Luft und den Bruchteil einer Sekunde sp�ter ist es schon geschehen... Also ab in die Badewanne mit ihm!
The Bosshoss oder einfach Hossi
R�uber Hotzenplotz hat mit Abstand die meisten Namen. Es ist wirklich total egal, wie man ihn ruft- er h�rt ja doch nicht. Hossi (so der gel�ufigste Rufname) reagiert erst, wenn man andere Katzen ruft. Dann bewegt er sich- f�r seine Verh�ltnisse- �berdimensional schnell-- also in Zeitlupe.
Ich will wirklich nicht unfair sein, aber Hossi ist "dick, dumm, faul und gefr��ig". Er sieht also nicht nur wie Garfield aus... Egal, was man ihm anbietet- er frisst es. Dazu z�hlt auch Lasagne!
Er hat eine M�hne, die sich sehen lassen kann. Seine Statur ist massiv und trotzdem ist er so dumm und l�sst dich regelm��ig von Zermi in die Schranken weisen. Hossi ist schlicht und ergreifend nur zum Fressen und Schmusen in der Lage. Das ist traurig, aber als Wohnungskatze muss er nicht mehr k�nnen. Nur dasitzen und sch�n sein.
Seine volle Kraft muss Hossi nur entfalten, wenn ich so einen Kamm hole... Dann ist "Polen offen" und wenn ich nicht schnell genug bin, dann hab ich ein paar Gliedma�en weniger.
Mit guten Gewissen kann ich aber sagen, dass mich Hossi nie nervt. Absolut nie. Denn auch zum Nerven braucht es Intelligenz und da dieses Randikind wohl v�llig ohne Gehirn geboren ist, kann er mich nicht auf die Palme bringen. Von seiner Mutter hat er eine Eigenschaft, die ihn doch ein bisschen schwierig macht: Er massiert alles, was weich ist. Stundenlang kann er mit seiner Mama dasitzen und Kissen knautschen.. Dabei auch F�den ziehen, aber das macht ja nichts bei so viel Liebe... Rangordnungen
Ganz klar. Keine Katzengang funktioniert ohne korrekte Eingliederung seiner Mitglieder. Hierarchie ist alles!
Randi hat das ganz geschickt gekl�rt- politisch w�rde ich sagen. Sie ist nicht der Typ f�r Gewalt. Wenn ihr mich fragt- nicht Obama, nicht Hilary- RANDI! Einzig und allein. W�re sogar als Diktator (Diktatorin?) angenehm, denn ernsthafte Konsequenzen f�r Fehlverhalten hat man von Randi nicht zu erwarten. Anscheinend findet sie, dass jeder eigene Erfahrungen machen sollte.
Zermi sieht das nicht ganz so. Irgendwann hat er uns als sein Rudel auserkoren und beschlossen, dass er sich da lieber unterordnet. Ganz anders unter Vierbeinern. Man kann sich ja nicht alles gefallen lassen und bevor es jemand versucht macht er mit gelegentlichen Schellen deutlich, dass er die Nummer 2 ist und das so bleiben soll! Eine Herrschaftsform die gelegentlich disziplinarische Ma�nahmen verlangt. Immermal mu� ich mit Nachdruck sein Verhalten tadeln, denn Minimi und Hossi k�nnen nichts f�r seine Laune.
Minimi und Hossi w�ren f�r den Kommunismus geeignet. Allen geh�rt alles. Ob das Futter (wovon Hossi das meiste ben�tigt- man braucht viel Energie um so einen Astralleib zu bewegen....) oder Schlafplatz ist, sie ver�beln es niemandem, wenn sie teilen m�ssen.Spieltrieb
1,95m breit.
2,33m hoch.
Stabil.
Grau und Sisal.
Versteckt auf dem Babyplätzchen drückt er sich auf den Boden. Immer weiter nach unten. Seine Ohren sind angelegt.
Zermi rennt und springt los.
Klettert in einem Zug auf den nagelneuen Kratzbaum und brüllt dann ein löwenartiges Mauzen in den Raum.
Ja, er ist der Größte.
Die Welt liegt ihm zu Füßen und es gibt absolut niemanden, der ihm das Wasser reichen kann!
Was wäre die Welt nur ohne den Spieltrieb der Katzen? Wie könnten wir überleben, wenn wir sie nicht beobachten würden? Stundenlang sitzt Minimi vorm Terrarium. Sie schaut sich jeden Zemtimeter an und studiert jede Bewegung. Manchmal glaube ich, dass sie sich Geräusche einbildet, wenn sie da so sitzt und starrt. In seltenen Fällen bewegt sich wirklich etwas und dann ist die kaum zu halten. Aber sie weiß, dass sie nicht durch das Glas kann.
Ihre Extase ist nur durch eins zu halten: Ein spontaner, aber dennoch brutaler, Randiangriff. Ich kann nicht schnell genug gucken. Und dann ist sie da: Springt Minimi an wie ein Flummi und rast im Affenzahn Richtung Schlafzimmer. Im Schlepptau alle 4beiner, die ihre Attacke beobachtet haben.
Das absolut Liebenswerteste, was es gibt sind Jungtiere. Unbeholfen schlagen sie nach ihren Geschwistern und verlieren dabei das Gleichgewicht. Nach und nach können sie sich einschätzen und beginnen richtig zu spielen. Alles wird erkundet. So oft ich das schon gesehen habe- es fällt mir schwer zu glauben, dass sie dabei für die Jagd üben.
Mit etwas Fantasie könnte eine Rascheltunnel aber wirklich ein großes böses Monster sein. Und Spielmäuse piepsen, wenn man es sich immer wieder sagt. Und da sag nochmal einer, dass Katzen dumm sind.
Traurige Zeiten
Es ist Dienstag. Wir sitzen alle auf dem Sofa. Das Telefon klingelt.
Es ist ein guter Freund, der vor 3 Monaten unseren "Schwarzi" zu sich genommen hat. Schwarzi war unser Bonuskind; hat bei uns gelebt, bis er 13 Monate alt war.
Unser Schwarzer ist krank, sagt er. Bittet um Hilfe und die bekommt er. Selbstverständlich trage ich den kranken Kater zu uns. Hier erkennt er alles und ALLE wieder und schleppt sich mit den wenigen Kräften, die er noch hat, ins Bad. Dort war er schon immer sehr gern.
Wüsste ich es nicht besser, würde ich behaupten, dass der Rest der Katzenbande lächelt. Froh darüber das verlorene Kind wieder zu haben. Und so vergehen Tage. Schwarzi kann kaum gehen, aber immer wieder hat er Besuch von Mama Randi oder Zermi. Selbst Hossi gibt sich die Ehre. Schrittweise geht es dem Schwarzen besser.
Doch an einem Abend sitzen plötzlich alle Katzen im Bad. Und ich weiß, dass Schwarzi den nächsten Tag nicht erleben wird.
Als ich am nächsten Morgen aufstehe, bestätigt sich mein Verdacht. In der Wohnung liegt eine seltsame Stille und meine Bande bewacht den steifen Körper. An diesem Tag, war es nicht das übliche Tränen der Augen- ich schwöre Zermi hat geweint. Herzensbrecher
Mau.. Mauuuuuu.. Mauuuuuuuuuuuuuuuuuuu!
Zermi sitzt vor der Schlafzimmertür und bettelt um Einlass.
Nein, ich will nicht. Ich schlafe und das soll auch so bleiben. 3mal war ich in dieser Nacht wach, weil es da immernoch einen Säugling gibt, der meine Aufmerksamtkeit fordert.
Mau.. Mauuuuuu.. Mauuuuuuuuuuuuuuuuuuu!
Er bettelt weiter. Ich ignoriere.
Mau.. Mauuuuuu.. Mauuuuuuuuuuuuuuuuuuu! Kratzen, scharren.
Ich habs kapiert. Erpressung. "Lass mich rein, oder ich zerkratze deine Tür, bis nichts davon übrig ist." Wie soll ich diesem Angebot wiederstehen?
Ich stehe auf und wanke schlaftrunken zur Tür. Zermi huscht hinein und schaut mich vorwurfsvoll an. Wo hab ich auch so lange gesteckt.
Mau.. Mauuuuuu.. Mauuuuuuuuuuuuuuuuuuu!
Ich hebe ihn aufs Bett. Natürlich kann er springen, aber das spielt keine Rolle.
Mau.. Mauuuuuu.. Mauuuuuuuuuuuuuuuuuuu!
Ich hüpfe ins Bett und kuschel mich unter meine Decke.
Mau.. Mauuuuuu.. Mauuuuuuuuuuuuuuuuuuu!
Ich hebe die Decke wortlos und Zermi schlüpft mit drunter. In einer Mulde vor meinem Körper rollt er sich zusammen und schläft schnurrend ein.
Österliches
Ich habe eine sehr dekorative Ader. Ich muss einfach gestalten- es ist mir ein Bedürfnis, wie das Atmen. Also kaufe ich einen Osterstrauss, so wie es früher meine Oma tat. Ich hänge diese kitschigen kleinen Eier dran und erfreue mich still an ein paar Kindheitserinnerungen. Wie ich da so sitze und die Zweige ansehe, denke ich daran, wie oft ich fasziniert vor dem Strauch saß und ein paar halbstarken Persern beim Spielen zusah. Es war immer so. Mein ganzes Leben lang. Und der Stolz in den kleinen Knautschschnuten, wenn sie es geschafft hatten eines der Plastikeier zu erbeuten.
Voller Vorfreude arrangiere ich also den Osterstrauß. Dann befülle ich die Vase und stelle alles in eine Ecke im Wohnzimmer. Wie erwartet wird sofort untersucht, was ich da angeschleppt habe und nach intensiver Beurteilung ist es Hossi, der das erste Ei klaut und damit durch die Wohnung fegt.
Leider ist er etwas ungeschickt und so dauert es keine Stunde, bis ich mit dem Scheuerlappen die Wasserlache vom Laminat wische.