Biografien & Erinnerungen
Mein Erlebnis mit dem wilden Stier

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"Mein Erlebnis mit dem wilden Stier"
Veröffentlicht am 06. Februar 2008, 8 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
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Über den Autor:

1940 wurde ich in Krottensee. Kreis Marienbad geboren, im jetzigen Tschechien.1946 kamen wir nach Nördlingen in Bayern und seit 1953 wohne ich, mit kurzer Unterbrechung an der Ostsee ( Friederikenthal, Kreis Plön ) in Esslingen am Neckar. Da ich an den Ort, an dem ich geboren wurde, nicht zurück kann, ist Heimat für mich da wo ich mich wohl fühle und das ist Esslingen. 1967 kam mein Sohn Thomas Stephan auf die Welt Habe bis Ende November ...
Mein Erlebnis mit dem wilden Stier

Mein Erlebnis mit dem wilden Stier

Beschreibung

Ein Gedicht von Horst Rehmann hat mich an eine Begebenheit aus meiner Jugendzeit erinnert.

Mein Erlebnis mit dem wilden Stier.


Es war 1958 und wir fuhren mit der Gewerkschaftsjugend für zwei Wochen ins Allgäu, auf die Sonneckhütten bei Ofterschwang. Wir waren eine lustige Truppe, hatten viel Spaß und wir unternahmen sehr viel. Ganz in der Nähe, oberhalb von den Sonneckhütten, hatte Ossi Reichert, sie war Olympiasiegerin im Riesenslalom bei den Olympischen Winterspielen 1956 in Cortina d'Ampezzo, ein Gasthaus. (Heute ein Hotel) Es wurde nicht gern gesehen wenn wir dort rauf gingen, deswegen taten wir es immer heimlich, denn dort gab es herrliche Eisbecher. Also ging ich heimlich los und kletterte über das Gatter, um die Abkürzung über die Alm zu nehmen, meine Freundin Rosi und Barbara warteten schon dort auf mich. Konnte leider nicht gleichzeitig mit den beiden gehen, denn ich hatte Strafküchendienst. Dieses kommt davon wenn man nur Dummheiten im Kopf hat und ich war nun einmal leider immer zu Streichen aufgelegt.
Wir hatten am Tag vorher eine Wanderung nach Sonthofen unternommen und sind spätabends zurück gekommen und so hatte der Hüttenwart bei uns Mädels eine Platte mit verschiedenen Käsesorten und frisches Bauernbrot auf das Zimmer gestellt. Da noch Käse übrig blieb, dazu gehörte ein ziemlich stark duftender, kam ich auf die Glorreiche Idee diesen bei den Jungen im Zimmer zu deponieren. Gesagt und getan und so schlichen Ellen und ich ganz leise über den Flur, Ellen machte leise die Tür auf und ich schob den Teller mit dem duftenden Käse vorsichtig durch den Spalt und in diesen Moment müssen die meinen Schatten gesehen haben, Ellen machte schnell die Türe zu. Die Jungs dachten wohl sie hätten uns vertrieben und unternahmen nichts. Nur sehr früh wurden wir durch einen Tumult geweckt, denn die Jungen wurden wach und rochen den „feinen“ Käseduft und dachten Helmuts Käsefüße würden so stinken, denn dem seine Füße hatten auch diesen gewissen Duft. Da sie immer lauter wurden, kam der Hüttenwart angerannt und schaute was bei den Jungs los war. Da der aber sehr große Füße hatte, schauten sie automatisch darauf und so entdeckten sie dabei den Teller.
Als wir zum Frühstück in den Speiseraum runter gingen, stand der Teller schon auf unseren Tisch, denn da saß auch Hans unser Gruppenleiter und Hannes unser Bergführer. Einige meinten gleich das kann nur Marianne gewesen sein, aber Hannes meinte daraufhin, „nein Marianne macht so etwas nicht“, denn er war ein wenig in mich verliebt, zum Glück sah er nicht mein grinsen. Da die Jungs ja nur den Schatten von mir sahen und durch die Neigung meines Kopfes meinten sie, es wäre jemand mit langen Haar gewesen. Da nur Heidi und Rita lange Haare hatten, wurden die zwei verdächtigt und wurden für zwei Tage zum Küchendienst verdonnert. Nur brachte ich es nicht fertig dass sie unschuldig dazu verurteilt wurden und habe mich selber gestellt, dafür brauchte ich auch nur einen Tag Strafdienst machen.
Nun zurück zu meiner Ursprünglichen Geschichte.
Kam bei den beiden oben an und bestellt mir den Eisbecher „Eis im Schatten“, der mit einem kleinen Papierschirm geschmückt war. Er schmeckte lecker und wir drei hatten uns mit ein paar Jungs, von einer anderen Gruppe, herrlich unterhalten. Als ich auf die Uhr sah erschrak ich, denn ich musste ja wieder zu meinem Küchendienst zurück und so rannte ich allein wieder los. Nahm wieder diese Abkürzung, die eigentlich verboten war. Als ich zwei Drittel des Weges geschafft hatte, hörte ich auf einmal ein eigenartiges komisches schnaufen und sah nach der Ursache, doch diese entdeckte ich auch gleich. Ich dachte mein Herz bleibt stehen, denn es war für mich ein riesiges Vieh, dieser Stier der da mit seinen Füßen scharrte und schnaubte, anscheinend hatte ihn mein knallroter Rock gereizt.
War nur einen kurzen Moment wie gelähmt, aber dann rannte ich los, denn auch dieses große Biest kam in Fahrt. Von rechts kam mir ein junger Mann entgegen und der fragte mich noch lässig, „na Frohlein wat rennen sie denn so, ist der Teufel hinter ihnen her, “ doch in diesen Augenblick musste auch er den Stier entdeckt haben und auf einmal sah ich nur noch einen Strich und eine Staubwolke von ihm.
Kam gerade noch mit einen Satz über das große Gatter und schon krachte es hinter mir, aber Gott sei Dank hielt das Gatter. Schwer atmend kam ich beim Haupthaus an und davor säßen einige von der Gruppe und die fragten mich lachend, sag einmal hast du denn mit dem jungen Mann gemacht. denn er sei an ihnen vorbei gerast ohne auf ihre Zurufe zu reagieren. Man hätte meinen können, der Teufel wäre hinter ihm her, aber so furchtbar schaust du doch nicht aus. Erzählte ihnen dann von der Geschichte mit dem wild gewordenen Stier. Na ja, dass ich damit lange aufgezogen wurde, könnt ihr euch ja denken.

© Copyright MarianneK 06.02.2008

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Hörbuch

Über den Autor

MarianneK

1940 wurde ich in Krottensee. Kreis Marienbad geboren, im jetzigen Tschechien.1946 kamen wir nach Nördlingen in Bayern und seit 1953 wohne ich, mit kurzer Unterbrechung an der Ostsee ( Friederikenthal, Kreis Plön ) in Esslingen am Neckar.
Da ich an den Ort, an dem ich geboren wurde, nicht zurück kann, ist Heimat für mich da wo ich mich wohl fühle und das ist Esslingen.
1967 kam mein Sohn Thomas Stephan auf die Welt
Habe bis Ende November 2005 als Kaufmännische Angestellte in einer Metallwarenfabrik gearbeitet,
Seit meiner Kindheit habe ich leidenschaftlich gerne gelesen, darum war damals mein Spitzname Leseratte. Als Rentnerin fing ich selber an zu schreiben. Habe mit Gedichten angefangen, später kamen Kurzgeschichten dazu. Es macht mir Spaß meinen Gefühlen freien Lauf zu lassen.
Da ich aber auch noch sehr viele andere Hobbys habe, wie malen, Handarbeiten, PC und Konsolenspiele ( großes Kind ), auch beobachte ich in Straßencafes gerne Menschen ... so ist es mir nie langweilig.

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monalisa592107 eine schöne geschichte lg monika
Vor langer Zeit - Antworten
MarianneK Danke Monika ... dieses Erlebnis werde ich nie vergessen. Man glaubt gar nicht, wie schnell diese klobigen Bullen sind ...

Lieben Gruß
Marianne
Vor langer Zeit - Antworten
MarianneK Re: He -
Zitat: (Original von anteus am 13.08.2010 - 18:49 Uhr) Marianne
Du warst ja ein schlimmer Finger!
Eine lustige Geschichte.
Liebe Grüße
Anteus


Ach Anteus so schlimm war ich doch nicht ... grins, hatte doch nur Dummheiten im Kopf und bei der Gewerkschaftsjugendgruppe war es einfach nur toll. Hatte dort herrliche Zeiten und viel erlebt.

Liebe Grüße
Marianne
Vor langer Zeit - Antworten
anteus He - Marianne
Du warst ja ein schlimmer Finger!
Eine lustige Geschichte.
Liebe Grüße
Anteus
Vor langer Zeit - Antworten
UteSchuster Re: Re: die wilde Marianne und der Stier ;-) -
Zitat: (Original von MarianneK am 13.08.2010 - 00:22 Uhr)
Zitat: (Original von timeless am 12.08.2010 - 22:31 Uhr) du hast ihn gejagt, bevor ihr in Sicht kamt, sei ehrlich, wer so ein Teufelchen wie du war, der hat auch die Männer verrückt gemacht.

Liebste Grüße deine Ute


Lach ... der hat mich gejagt. Damals war ich ein zierliches, kleinen Persönchen, jetzt bin ich nur noch klein ... grins. Der Schreck war schon groß als ich dieses riesige bullige Vieh vor mir sah.

Kann doch nichts dafür wenn die verrückt nach mir waren und sich in mich verguckt hatten und es waren nicht gerade wenige, aber landen konnten nur ganz wenige bei mir ... grins. Aber ich bin ehrlich, geschmeichelt hatte es mich schon. ;-)

Liebe Grüße
Marianne



ich bin mir sicher, dass gerade deine besondere Art und dieses wählerische dich noch interessanter machte.

Ich mach mir schon ins Hemd, wenn ich an Nachbars Kühen vorbei muss. An einen schnaupenden Stier mag ich da gar nicht denken.

liebe Grüße an dich.

Ach ja zu dem KLEIN bin ich imer noch, kann ich nur sagen, es kommt sehr viel Herz, Verstand und große Nähe rüber zu mir. Ich glaube es ist nicht das Idealmaß was zählt, sondern das was du bist.

deine Ute
Vor langer Zeit - Antworten
MarianneK Re: eine tolle geschichte -
Zitat: (Original von Ostseemoewe am 13.08.2010 - 10:19 Uhr) die du sicher nie mehr vergisst
gefällt mir ausgesprochen
glg ilona


Danke Ilona,

ja es ist eine schöne Erinnerung aus meiner Jugendzeit. Wir waren damals auch eine ganz tolle Gruppe und waren viel unterwegs, in Österreich, Schweiz, Frankreich und haben fast ganz Deutschland durchgereist.

Liebe Grüße
Marianne
Vor langer Zeit - Antworten
Ostseemoewe eine tolle geschichte - die du sicher nie mehr vergisst
gefällt mir ausgesprochen
glg ilona
Vor langer Zeit - Antworten
MarianneK Re: die wilde Marianne und der Stier ;-) -
Zitat: (Original von timeless am 12.08.2010 - 22:31 Uhr) du hast ihn gejagt, bevor ihr in Sicht kamt, sei ehrlich, wer so ein Teufelchen wie du war, der hat auch die Männer verrückt gemacht.

Liebste Grüße deine Ute


Lach ... der hat mich gejagt. Damals war ich ein zierliches, kleinen Persönchen, jetzt bin ich nur noch klein ... grins. Der Schreck war schon groß als ich dieses riesige bullige Vieh vor mir sah.

Kann doch nichts dafür wenn die verrückt nach mir waren und sich in mich verguckt hatten und es waren nicht gerade wenige, aber landen konnten nur ganz wenige bei mir ... grins. Aber ich bin ehrlich, geschmeichelt hatte es mich schon. ;-)

Liebe Grüße
Marianne
Vor langer Zeit - Antworten
MarianneK Re: -
Zitat: (Original von Shari am 12.08.2010 - 20:43 Uhr) Laaaach :-)) Ohja - Angst macht Beine! Uff, da hattest Du echt nochmal Glück gehabt! Herrlich zu lesen, liebe Marianne - als ob man dabei gewesen wäre...

Liebe Grüsse
Heidi


Danke Heidi,

man sollte ja auch keine verbotene Wege gehen, aber ich konnte schon bald danach darüber lachen. ;-)
Hatte dort auf den Sonneckhütten, oberhalb Ofterschwang, herrliche 14 Tage verbracht.

Liebe Grüße
Marianne

Vor langer Zeit - Antworten
UteSchuster die wilde Marianne und der Stier ;-) - du hast ihn gejagt, bevor ihr in Sicht kamt, sei ehrlich, wer so ein Teufelchen wie du war, der hat auch die Männer verrückt gemacht.

Liebste Grüße deine Ute
Vor langer Zeit - Antworten
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