Wie jedes Korn aus Sand
Wenn ich mir was eingesteh, mich in der Stunde der größten Not versenk’
wenn die Tränenpfütze neben mir jeden neuen Keim tränkt,
da ist eine sterbende Stimme in mir, die nach draußen was erzählt,
von Gefahr geplagt ,von der Moral der Verzweiflung gequält.
hab’ nicht die Neigung zurückzuschaun auf jeden Fehler, den ich beging
wie Kain seh’ ich die Kette von Geschehen die ich spreng
in der Furie des Moments, bremst mich eine unsichtbare Hand,
die in jedem fallenden Blatt ist, in jedem Korn aus Sand.
Die Blumen der Unbekümmertheit und lang verwittertes Unkraut -
wie Mafiosi haben sie alles erstickt, den Atem des Gewissens und der Heiterkeit geraubt.
Doch die Sonne brennt über den Stufen der Zeit, die uns jeden Weg erhellt,
erleichtert den Schmerz des Stillstands
und der Erinnerung, dass alles verfällt.
Durch den Türspalt starr’ ich in die Flamme der Verlockung, die nie ruht.
Und immer, wenn ich dran vorbeikomm’, hör’ ich, wie einer mich ruft.
Erst später auf meiner Reise meldet sich dann auch der Verstand
und sagt: Jedes Haar ist abgezählt, so wie jedes Korn aus Sand.
Ich wurde vom Armen zum Reichen in den Sorgen des nachts,
in gewaltigen Sommerträumen, im Licht eines eiskalten Tags,
im bitteren Tanz der Einsamkeit, die sich im All verliert,
im zersprungenen Spiegel der Unschuld, der längst vergessene Gesichter reflektiert,
hör' ich lang verhallte Schritte wie das Rollen am Meer.
Sah gerade noch so aus, als sei da wer, dreh’ ich mich um, ist da keiner mehr.
ich hänge in der Schwebe, die nichts als die Wirklichkeit des Menschen sein kann
wie jeder stürzende Sperling, wie jedes Korn aus Sand.
Adaption von B. Dylan: every grain of sand
