Kurzgeschichte
Kaltes Gedenken

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"Kaltes Gedenken"
Veröffentlicht am 16. September 2011, 2 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Kaltes Gedenken

Kaltes Gedenken

 

Kalter Schauer. Kalter Regen. Ein Mann, dessen Kleidung  völlig durchnässt triefte. Ein Anblick der der sie nicht umbedint bedrückte. Sie stand da und schaute ihn an. Diesen Mann, dessen Leben wohl schon lange an Sinn verloren hatte. Er hatte nichts. Nichts für das es sich Lohnte noch zu Leben, doch trotzdem lag er da. Stand dem Leben gegenüber und weigerte sich vor dem Gevatter Tod in die Knie zu gehen. Ein Leben hatte den Wert, den man ihm gab. Unbezahlbar war ein solches. Sie schaute noch einmal hinüber. Der Mann hatte einen langen Bart. War schon ziemlich alt. Seine dünnen Arme und Beine deuteten darauf hin, dass er schon lange nichts mehr gegessen hatte. Die Leute. Gingen einfach alle an ihm vorbei ohne ihn auch nur eine Sekunde lang zu beachten. Er war uninteressant. Hatte keinerlei Erfolgsperspektiven mehr. Sie stand da und schaute hinüber. Er lag da und schaute gen Himmel. Wie ein Mensch nur so friedlich da liegen konnte. Wie ein Mensch ein solches Leben überhaupt nur genießen konnte. Sie bewunderte ihn dafür, doch stand sie da und schaute hinüber. Dieser Mann hatte wohl besseres verdient, aber das Leben war eben kein Ponyhof. Nichts wurde einem einfach so geschenkt. Man musste für alles kämpfen. Um etwas zu

 

werden, brauchte man mehr als nur ein großes Mundwerk. Man brauchte etwas im Kopf. Vielen Menschen blieb so etwas verwehrt. Sie hatte alles was sie wollte. Sie kam aus einem guten Hause, hatte einen guten Abschluss und verdiente in ihrem Job mehr als sie brauchte. Doch stand sie da und schaute hinüber. Der Mann schaute immer noch gen Himmel und betrachtete die Sterne, die an diesem bewölkten Abend  nur stellenweise zu sehen waren. Doch stand sie da und schaute hinüber.

Am nächsten Tag in der Frühe ging sie noch Einmal an der Stelle vorbei, an der er gelegen hatte. Was mit ihm passiert war interessierte sie nicht, doch er lag da, wie am Tage zuvor und war den Sternen so nahe wie noch nie.

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TobiasWriteBoy

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