Kinderbücher
Das Pitschepatschepfützenwetter

Als Lotta ihre Augen auf machte und zum Fenster schaute wäre sie am liebsten in ihrem warmen Bettchen liegen geblieben. Der Himmel war voller dicker, grauer Regenwolken die noch dazu von einem schrecklichen Wind vorangetrieben wurden.

Lotta ging zum Fenster und schaute durch die Glasscheibe hinaus in den Hof. Kein Kind war unten zu sehen nicht einmal Morle die Katze hatte sich heute bei diesem Wetter vor die Tür getraut.

Die Bäume bogen sich durch den Wind und die Blätter wirbelten umher.

„Das wird heute wieder ein langweiliger Samstag werden.“, dachte Lotta und schlurfte mit ihren Pantoffeln ins Badezimmer.

In der Küche hörte sie die Mutter wie sie mit dem Geschirr klapperte. Sie war früh auf den Beinen und hatte fast die ganze Wohnung schon fertig. Denn sie wollte sehr viel Zeit mit Lotta verbringen, noch dazu an einem so grauen Tag wie heute.

Als Lotta aus dem Bad kam lief sie in die Küche. „Guten Morgen.“, sprach Lotta zu ihrer Mutter die gerade mit dem Rücken zu ihr stand und setzte sich an den Tisch, worauf das Frühstück schon auf sie wartete. Wie immer standen da eine große Tasse frischer Kakao und ein Milchbrötchen mit Rosinen, welches die Mutter am Morgen frisch beim Bäcker gekauft hatte.

Die Mutter drehte sich um und sagte, „Guten Morgen hast du gut geschlafen?“

Lotta antwortete, „Ja und ich hatte einen schönen Traum. Als ich vorhin meine Augen aufmachte hätte ich am liebsten darin bleiben wollen.“

„Ja ich weis heute ist kein schönes Wetter zum draußen spielen, aber ich habe mir für dich etwas ausgedacht, dass der Tag nicht ganz so langweilig wird.“

Lotta schaute ihre Mutter mit fragender Miene an, „Was denn?“ fragte sie neugierig.

„Wir werden heute einen Kuchen backen, denn Papa hat doch morgen Geburtstag.“, sagte die Mutter.

Lotta klatschte in die Hände, “Au fein ja das machen wir da wird sich Papa morgen freuen und dann zum Schluss leck ich die Schüssel vom Kuchenteig aus.“

„Genau.“, entgegnete ihr die Mutter, stupste sie sachte mit den Finger an der Nase und lachte dabei.

Lotta aß genüsslich ihr Milchbrötchen und trank ihren Kakao. Die Mutter hatte sich zu ihr an den Tisch gesetzt und trank einen Kaffee denn gegessen hatte sie schon.

Nach dem Frühstück ging Lotta sich anziehen und band ihre Schürze um. So schützte sie ihre Sachen vor dem Kuchenteig der ja doch manchmal spritzte wenn man ihn mit dem Mixer zusammen rührte.

Fertig angezogen ging sie zu ihrer Mutter zurück in die Küche. „Hast du denn schon dein Bett gemacht?“, fragte sie die Mutter.

Schnell sauste Lotta in ihr Zimmer um ihre Bettdecke und das Kissen aufzuschütteln und schmiss die Spielsachen vom Boden noch fix in ihre Spielkiste rein. Nun konnte es endlich losgehen mit dem Kuchenbacken und sie sauste zurück in die Küche. „Fertig.“, sagte sie laut und flitzte zu dem Tisch wo ihre Mutter schon alles vorbereitet hatte.

Lotta schaute gespannt was sie denn nun als erstes machen würden. Die Mutter reichte ihr die Mehltüte, „Du schüttest jetzt so viel Mehl in die Küchenwaage bis ich sage stopp zu dir.“.

Mit beiden Händen hielt Lotta die Tüte ganz fest und schüttete Mehl in die Schüssel bis der rote Zeiger in der Mitte stand. Dort stand auch eine Zahl aber Lotta konnte die Zahlen noch nicht lesen denn sie war erst vier so musste sie sich an den Zeiger orientieren.

Als sie das Mehl in der Schüssel hatten durfte sie die Rosinen hinein schütten, Zucker, Backpulver und ein Ei ebenfalls. Die Mutter gab dann noch die Milch hinein und nahm den Rührstab wo sie nun die Zutaten kräftig miteinander verrührte.

Lotta hatte inzwischen eine ganz wichtige Aufgabe sie durfte die Backform mit Margarine ausstreichen, so dass der Kuchen dann nicht daran festklebte.

Als der Teig fertig war gab ihn die Mutter in die Kuchenform. Der Ofen war bereits heiß denn sie hatte ihn schon vorgeheizt auf 200°C. Die Mutter nahm nun die Form mit dem Kuchenteig und stellte sie in die Ofenröhre. In der Zwischenzeit hatte Lotta sich die Teigschüssel geschnappt und leckte sie mit dem Finger aus.

„Hm das ist lecker.“, sagte sie. „Du Naschkatze.“, sagte die Mutter und lachte.

In der Zeit wo der Kuchen im Ofen buk räumten sie die restlichen Zutaten wieder in den Schrank und stellten das Geschirr in den Geschirrspüler.

Nach einer ganzen Weile war der Kuchen endlich fertig und die Mutter holte ihn aus dem Ofen. Hm roch das lecker und der Kuchenduft kroch durch die ganze Wohnung.

Der Kuchen musste nun etwas abkühlen, in der Zeit nahm die Mutter wieder einen Topf aus den Schrank und eine Schüssel. Sie wollte die Glasur für den Kuchen vorbereiten und dazu musste die Schokolade noch geschmolzen werden.

Sie tat Wasser in den Topf und stellte ihn auf den Herd. Als das Wasser kochte stellte sie die Schüssel mit der Schokolade in den Topf hinein und sie beobachteten wie die Schokolade langsam zerfloss.

Nun war der Kuchen kalt und sie konnten diesen glasieren. Langsam goss die Mutter die Schokolade über den Kuchen die an diesem dann haften blieb.

Lotta durfte nun die bunten Zuckerblumen und Perlen daran festkleben.  

Hübsch sah er aus nun musste er nur noch trocknen und dann auch so gut schmecken wie es der Teig aus der Schüssel bereits getan hatte.

In der Zeit als sie mit dem Kuchen beschäftigt waren sind die Wolken draußen noch dicker und grauer geworden und jemand klopfte von außen auf die Fensterbank. Es hatte begonnen zu regnen.

Lotta schaute nun doch etwas traurig denn sie hatte sich doch so gefreut nach dem Kuchenbacken vielleicht ja doch noch ein klein wenig in den Hof spielen gehen zu können.

So ein olles Pitschepatschepfützenwetter mochte sie gar nicht leiden.

Ihre Mutter sah es ihr an und erlaubte ihr wenn sie ihre Matschehosen, das Regencape und die Gummistiefel artig anzog wenigstens für eine halbe Stunde hinunter in den Hof zu dürfen um in die Pfützen hüpfen zu können. Schließlich wusste sie wie gern Lotta dies tat denn auch sie war mal klein und wollte dies bei so einen Wetter immer machen.

„Oh ja“, rief Lotta freudig und war auch schon auf und davon. Als sie wieder kam hatte sie ihre gelbe Matschehose, das Regencape mit den bunten Blumen und die roten Gummistiefel an. „Aber nur eine halbe Stunde nicht das du krank wirst, wenn ich dich rufe kommst du sofort hoch.“ Lotta nickte mit dem Kopf und war auch schon verschwunden.

 Nach einer halben Stunde rief die Mutter sie dann nach oben denn es war einfach kalt und nass da draußen, kein Wetter um an der frischen Luft zu spielen.

Lotta kam auch gleich wieder hoch zog ihre nassen Sachen aus und gab sie der Mutter die sie dann gleich trocken hängte.

Nun war der Tag schon fast zu ende und Lotta wurde langsam müde. Sie spielte bis zum Abendbrot in ihrem Zimmer noch mit ihrer Puppenstube.

In der Zeit war auch der Vater nach Hause gekommen. Als er zur Tür herein kam sagte er „Hm riecht das hier lecker da waren wohl die fleißigen Heinzelmännchen unterwegs?“, und schmunzelte in seinem Bart hinein.

Schnell ließ Lotta alles fallen und rannte ihrem Vater in die Arme um ihm ganz fest zu drücken. „Na mein Töchterchen warst du auch schön artig?“, fragte sie der Vater.

„Ja war ich.“, sagte Lotta mit einem lachen im Gesicht und war auch schon wieder in ihrem Zimmer verschwunden.

Die Mutter hatte in der Zwischenzeit das Abendbrot zubereitet und sie setzten sich alles gemeinsam an den Küchentisch. Beim essen merkte Lotta wie müde sie doch eigentlich schon war.

Als sie fertig waren mit essen ging Lotta sich die Hände und das Gesicht waschen und putzte sich auch gleich die Zähne. Es war schon spät und morgen wird ja wieder ein anstrengender Tag werden denn da steht die Geburtstagsfeier von ihrem Papa an.

Sie lief ins Wohnzimmer wo die Eltern ihr schon den Kinderkanal eingestellt hatten und es ertönte die Musik des Sandmännchens.

Schon während die Sendung lief wurden ihre Augen immer kleiner und sie schlief ein.

Der Vater nahm sie sanft nach oben und trug sie in ihr Zimmer um sie ins Bett zu legen, so konnte sie ungestört schlafen bis der nächste Morgen herein brach.