DER BAUM II
Zärtlich streicheln meine Hände
deine Rinde wie die Falten,
die das Leben schreibt.
Flechten, Schrunden, Narben
trägst du stolz zur Schau,
wirst mit jedem Jahre schöner,
reckst dein Haupt zum Licht empor.
Keiner kann dich wirklich biegen.
Niedermachen kann dich nur,
wer dein Leben denn zerstört.
Selbst aus des Stumpfes Resten
treibst du noch einmal Laub empor,
damit wir uns bescheiden beugen
vor der Kraft in der Natur.
Auch wenn deine Reste dann zerfallen,
erwächst daraus noch Neues pur.
So bist du Symbol geworden
für alle Lebensspur.
© HeiO 11-08-2011