Beschreibung
Blut ist dicker als Wasser...( Teil 10 )....Eine Geschichte mit Biss... [...] "Ja, körpereigene Drogen sind schon was Feines", murmelte er immer noch grinsend und goss sich den Becher noch einmal mit Kaffee voll. Nach dem ersten Schluck überkam ihn eine heftige Übelkeit und er hatte große Mühe, es bis zu dem Spülbecken zu schaffen, bevor er sich übergab. Schwallartig erbrach er eine Unmenge an brauner Flüssigkeit. Er zitterte am ganzen Körper, Schweiß trat ihm auf die Stirn und die Muskeln in seinem Magen verkrampften sich heftig und schmerzhaft. Wieder musste er würgen, gefolgt von einem Sturzbach schwarzen Kaffee. "Oh Cherie, was ist passiert?" fragte Marié besorgt, die gerade den Raum betrat. " I feel like shit...Ich kotze mir die Seele aus dem Leib", meinte Maxim etwas unfein, was durchaus eine realistische Einschätzung seiner Befindlichkeit wiedergab. " Wie viel Kaffee hast Du denn getrunken?" wollte Mariè wissen und streichelte ihm dabei beruhigend über die Stirn. "Kann ich nicht genau sagen. Drei oder vier Becher glaube ich". Maxim zuckte zusammen, als der nächste Magenkrampf sich ankündigte. " Oh shit, nicht noch einmal" , stöhnte er und beugte sich über das Becken, aber dieses Mal kam keine Flüssigkeit mehr. " Du darfst keinen Kaffee mehr trinken, Maxim. Ich hatte Dir doch erzählt, dass Vampire nur Wasser vertragen. Als ich Dir sagte, Du sollst so viel wie möglich trinken, habe ich nicht von Kaffee gesprochen. Ich hatte nicht angenommen, dass es bei Dir so schnell gehen würde, aber Dein Körper verändert sich von Minute zu Minute," erklärte Mariè sehr ernst. " Du musst auf alles vorbereitet sein, auch darauf, plötzlich keine Kontrolle mehr zu haben." " Ich muss auf alles vorbereitet sein!" höhnte Maxim. "Wie soll ich mich auf etwas vorbereiten, wenn ich nicht weiß, was auf mich zukommt. Ich habe keinen blassen Schimmer davon, worauf ich achten muss. Vielleicht falle ich gleich den ersten blutigen Patienten an, der in die Notaufnahme reinspaziert kommt. Kann ich mir das ungefähr so vorstellen. Oder verbiege ich irgendwelche Instrumente, weil ich meine Kraft plötzlich nicht mehr im Griff habe," fragte er bitter. " Also, worauf soll ich mich einstellen, meine Liebe?"Mariè schaute ihm ganz ruhig in die Augen. " Ich kann Dir nicht vorhersagen, was passieren wird.... © roxanneworks 2011 / 09 Autor: roxanneworks
Maxim saß in seinem Büro und hatte sich genüsslich, die Arme hinter den Kopf verschränkt, auf seinem Stuhl zurück gelehnt, die Füße lagen auf die rechte Ecke seines Schreibtisches und er horchte in sich hinein. Nein, eigentlich schrie es aus ihm heraus: „ Du hast Blut getrunken und es geht dir bestens damit!“ Ja, seit er den Beutel A / res. neg. hinunter gekippt hatte, fühlte er sich unglaublich gut. Seine Schwäche und die Magenkrämpfe waren wie von Zauberhand verschwunden. Durst hatte er eigentlich auch keinen mehr, wenn man von der Kleinigkeit absah, dass er sich zusammen nehmen musste, um nicht auch noch den anderen Beutel anzubrechen, der in seiner Aktentasche lag. Nein, es war kein richtiger Durst, sondern eher ein tiefes Verlangen nach dem Stoff. Marié hatte es ihm prophezeit,- nun bekam er eine leise Ahnung davon, wie sehr dieses Verlangen sein Denken beherrschen würde.
Dies glaubte er jedenfalls und kam zu dem Schluss, dass er mit der nötigen Blutzufuhr seinen Grundumsatz in den Griff bekam. Die Blutbank hatte den „Stoff aus dem seine Träume waren“ in Hülle und Fülle vorrätig und aus seiner Sicht, gab es keinen Grund, sich in irgendeiner Weise um seinen Ernährungs-zustand Sorgen zu machen.
Er dachte an Marié. Er hatte nicht vor, sich mit dieser sauberen Lösung aus der Affäre ziehen, ohne ihr diese Möglichkeit anzubieten. Er konnte doch nicht blutschlürfender Weise zu Hause im Sessel sitzen und gemütlich ein Buch lesen, während Marié sich plagte und in den Seitenstraßen der Stadt nach Kleingetier jagte. Nein, das war unmöglich. Er würde mit ihr reden,- gleich heute Abend dachte er, schwang die Beine vom Schreibtisch, griff nach seiner Aktentasche und verließ sein Arztzimmer, um sich um zu ziehen.
Er sprühte nur so vor Vitalität und Kraft, ging beschwingt die Treppe hinauf, bis er vor seiner Wohnungstür stand.
Er wühlte in seiner Jeans nach dem Wohn-ungsschlüssel und hielt plötzlich inne, weil er erst jetzt wieder an den Streit mit Marié dachte. Er hatte wütend die Wohnung verlassen, ohne sich von ihr zu verabschieden. Er war stinksauer gewesen, weil sie seine Situation so gelassen und fast sachlich betrachtet hatte. Ihr war anscheinend nicht klar, wie irritiert, unsicher und verängstigt er in diesen Momenten war.
Er würde mit ihr reden und sein Verhalten erklären, nicht entschuldigen – dazu bestand aus seiner Sicht keine Veranlassung. Schließlich war sie der Vampir und kannte sich aus, er machte so etwas ja nicht jeden Tag mit, dachte er und musste unwillkürlich grinsen.
Was stellte er nur wieder für Überlegungen an,- schüttelte leicht belustigt seinen Kopf und schloss die Wohnungstür auf. Nur Stille……