Beschreibung
Blut ist dicker als Wasser...( Teil 7 )....Eine Geschichte mit Biss...
[...] "Ja, körpereigene Drogen sind schon was Feines", murmelte er immer noch grinsend und goss sich den Becher noch einmal mit Kaffee voll. Nach dem ersten Schluck überkam ihn eine heftige Übelkeit und er hatte große Mühe, es bis zu dem Spülbecken zu schaffen, bevor er sich übergab. Schwallartig erbrach er eine Unmenge an brauner Flüssigkeit. Er zitterte am ganzen Körper..... © roxanneworks 2011 / 08
Autor: roxanneworks
Durst und andere Gelüste...
Mariè freute sich darauf, nach Maxim`s Verwandlung, zusammen mit ihm die Welt der Vampire zu erkunden. Er musste viel lernen; sein zukünftiges Dasein würde so unglaublich anders sein, als das Leben, das er bis jetzt kannte. Ein Vampir hatte wunderbare Möglichkeiten, sich den Tag zu gestalten. Ein Mensch konnte sich nicht vorstellen, wie aufregend es sein konnte, einen großen Hirsch durch die Wälder zu jagen, oder spielend leicht die höchsten Bäume zu erklimmen, um dort in der Baumkrone ein Picknick zu machen. Ach, das war so romantisch, dachte Mariè und seufzte leise.
Ein Blick auf das schlafende Gesicht von Maxim, der ruhig atmend neben ihr lag und schlief, ließ sie lächeln und sanft strich sie eine Haarsträhne von seiner feuchten Stirn.
Wie unendlich froh sie war, ihn gefunden zu haben, wurde ihr in einem Moment wie diesem noch einmal deutlich bewusst. Unter all den Männern, die ihr in den vielen Jahren, seit sie Vampir war, begegnet waren, hatte es nicht einen gegeben, der ihr wirklich gefallen hatte. Maxim war der Mann, mit dem sie zusammen sein wollte. Marié wusste es in dem Moment, als er ihr begegnete. Es lag etwas Besonderes in seinem Wesen; eine innere Kraft, die sie bei anderen Menschen nicht wahrnahm. Er würden sie wunderbar ergänzen, davon war Marié überzeugt und ihr Leben würde endlich nicht mehr so einsam sein.
Aber es gab auch Schattenseiten. Maxim wollte weiterhin als Arzt arbeiten und da Vampire bekanntlich nicht älter wurden, konnten sie nur noch eine begrenzte Zeit an diesem Ort leben.
Er würde seine Klinik und seinen Freundes-kreis irgendwann verlassen müssen, um sich eine komplett neue Existenz aufzubauen.
Mariè dachte an den Zwischenfall während der Operation am Vortag, von dem Maxim ihr erzählt hatte. Nur mit großer Mühe war es ihm gelungen, seiner Gier nach Blut zu wider-stehen. Wäre er nicht so willensstark gewesen, hätte er seine Hände, die in den blutbe-schmierten Handschuhen steckten, in den Mund gesteckt und genüsslich abgeleckt. Sie kicherte leise bei dem Gedanken und stellte sich vor, wie das übrige OP-Team entsetzt zugesehen hätte, wie er einen Finger nach dem anderen ab lutschte und dabei alles um sich herum vergaß. Diesmal war es noch gut gegangen. Sein Team hatte kaum etwas bemerkt,- lediglich ein leichte Unkon-zentriertheit war ihnen aufgefallen, doch Maxim konnte es mit einem Schlafdefizit erklären.
Der Morgen brach an und die Sonne vertrieb die Dunkelheit der Nacht.
Maxim würde bald erwachten und sein Durst riesengroß sein. Sie stand leise auf, ging in die Küche und holte zwei Flaschen Mineralwasser, um sie vor sein Bett zu stellen. Mariè setzte sich in den Sessel, der vor dem Fenster des stand und begann in einem Buch zu lesen, das sie sich aus dem Regal im Wohnzimmer genommen hatte.
Maxim stöhnte leise und drehte sich im Bett auf die andere Seite.
„Ich habe entsetzlichen Durst, Mariè“, murmelte er mit kratziger Stimme. Sie reichte ihm eine der Wasserflaschen und er trank gierig, leerte den Inhalt mit einem Zug fast vollständig.
„Meine Güte, ich habe das Gefühl, als wenn das Wasser in meiner Kehle verdampft“, jammerte Maxim.
„Ma Cher, es wird heute schlimm für dich werden, aber bald ist es vorüber. Du musst so viel trinken wie du kannst,- auch wenn dir übel davon wird. Bitte versprich es mir“, bat Mariè ihn. Er nickte nur, setzte die Flasche wieder an den Mund und trank den Rest. Danach leerte er in kürzester Zeit auch die Zweite, ließ sich zurück auf das Bett fallen und legte den Arm über seine Augen, um sie vor dem Tageslicht zu schützen.
Marié hatte sich neben ihm ausgestreckt, schmiegte ihren Kopf ganz dicht an seine Schulter und streichelte dabei mit einer Hand über seinen Bauch. Maxim flüsterte immer noch mit geschlossenen Augen:
„Mmmm, bitte mach weiter, hör ja nicht auf damit.“ Ihr leises kehliges Lachen verriet ihm, dass sie ganz genau wusste, was sie da gerade tat und welche verheerende Wirkung es auf ihn hatte.
Maxim richtete sich etwas auf, beugte sich zu ihr und küsste sie leidenschaftlich. Ihre Lippen spielten miteinander, neckten sich und als ihre Zungen sich trafen, stöhnten beide fast gleichzeitig auf. Ihre körperliche Anziehungskraft sorgte dafür, dass sich eine unbändige Flut an sinnlicher Gefühle über beide ergoss und mit sich trug,- in einer wilden, verzehrenden Woge trieben sie dem ekstatischen Höhepunkt entgegen.
Maxim hatte sich eine große Kanne Kaffee gekocht. Schwarz und stark musste er sein, und heute brauchte er jede Menge davon. Nach dem dritten Becher fühlte er sich wacher und langsam kehrte seine Vitalität zurück. Ihm tat jeder einzelne Knochen im Körper weh,- es war kein starker Schmerz und dennoch hatte er sich nach dem Aufstehen schwach gefühlt. Es erinnerte ihn ein bisschen an den Muskelkater, den er immer bekam,
wenn er nach langer Zeit das erste Mal wieder auf dem Golfplatz stand. Die ersten Spiele waren die reinste Folter, denn er spürte danach jeden Muskel und jede Sehne im Leib.
Allerdings hatte er bei dem unglaublichen Morgensex mit Mariè keinerlei Schmerzen verspürt. Jedenfalls nicht diese Art Schmerz und grinste in sich hinein. Muss wohl an dem Dopamin liegen. Ja, körpereigene Drogen sind schon was Feines, überlegte er immer noch grinsend und goss sich den Becher noch einmal mit Kaffee voll. Unmittelbar nach dem ersten Schluck überkam ihn eine heftige Übelkeit und er hatte große Mühe, sich bis zum Spülbecken zu schleppen, bevor er sich übergab. Schwallartig erbrach er eine Unmenge an brauner Flüssigkeit. Sein ganzer Körper zitterte, Schweiß trat ihm auf die Stirn und die Muskeln in seinem Magen ver-krampften sich ruckartig und schmerzhaft.
Wieder musste er würgen, gefolgt von einem Sturzbach schwarzen Kaffee.
„Oh Cherie, was ist passiert?“ fragte Marié besorgt, die gerade den Raum betrat.
„I feel like shit… Ich kotze mir die Seele aus dem Leib“, knurrte Maxim gequält , was durchaus eine realistische Einschätzung seiner Befindlichkeit wiedergab.
„Wie viel Kaffee hast du denn getrunken?“ wollte Mariè wissen und streichelte ihm dabei beruhigend über die Stirn.
"Kann ich nicht genau sagen. Drei oder vier Becher glaube ich“.
Maxim zuckte zusammen, als der nächste Magenkrampf sich ankündigte.
„Oh shit, nicht noch einmal“, stöhnte er und beugte sich über das Becken, aber dieses Mal kam keine Flüssigkeit mehr.
„Du darfst keinen Kaffee mehr trinken, Maxim. Ich hatte dir doch erzählt, dass Vampire nur Wasser vertragen.
Als ich dir sagte, du sollst so viel wie möglich trinken, habe ich nicht von Kaffee gesprochen. Ich bin nicht davon ausgegangen, dass es so schnell gehen würde, aber dein Körper verändert sich jetzt von Minute zu Minute,“ erklärte Mariè sehr ernst.
„Du musst auf alles vorbereitet sein, auch darauf, plötzlich keine Kontrolle mehr zu haben.“
„Ich muss auf alles vorbereitet sein!“ höhnte Maxim. „Wie soll ich mich denn auf etwas vorbereiten, wenn ich nicht den blassesten Schimmer habe, was auf mich zukommt?"