Beschreibung
Lieber Herr Toni und liebe Frau Heidi, sollten Sie doch im Internet stöbern und unser kleines Erlebnis lesen.
Ich würde mich freuen, Sie und Ihre Gattin mit einem Lächeln und einem Kaffee verwöhnen zu dürfen.
Ute AnneMarie Schuster
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Ein Lächeln für die Seele.
Manche Tage sind besonders, anders als andere Tage und doch so schlicht, dass sie aus den anderen Tagen nicht herausragen. Man erledigt seine gewohnten Dinge, genießt die Sonnenstrahlen und?.... Ja irgendwann ragen sie dann doch aus dem ganz normalen Alltag heraus.
Mittagszeit! Ich habe meinen Einkauf im Kofferraum verpackt, das Einkaufswagerl zurückgeführt, dem lächelnden jungen Mann, den Euro überlassen, ein noch breiteres Lächeln geschenkt bekommen und bin glücklich, einfach nur so.
Neben meinem Auto hält ein Wagen, bitte fragt mich nicht nach der Marke, ich kenne rote, blaue, graue, ja auch schwarze Autos, aber der Rest ist mir schnuppe. OK ich bin in der glücklichen Lage, einen Cabrio zu fahren. Ein älterer, o ich sag Euch, ein Herr, steigt aus seinem Wagen, ich glaube dunkelblau, lächelt mich an, schaut in mein Gefährt und sagt dann mit dem nettesten Grinsen zu mir: „Ja ich bin doch immer wieder erstaunt, was die jungen Leute sich heutzutage alles leisten können!!!“
„Das ist nett sag ich zu ihm, aber die junge Frau ist zweiundsechzig Jahre!“
„Ja“ sagt er „und ich habe am Samstag zweiundsechzigsten Hochzeitstag!“
Ich muss innerlich lachen, weil das ja fast ein bisschen nach dem großen Loriot klingt.
Ich gestehe, ich hatte den Herrn verwechselt. „Moment“ sage ich aber trotzdem zu ihm „für diesen Hochzeitstag habe ich genau das richtige für Sie, etwas ganz besonderes!“ Ich mache den Kofferraum noch einmal auf und nehme eines meiner neuen Bücher *Zartlieblich will ich Dich berühren*, heraus. „Das sind erotische Gedichte und ich würde mich sehr freuen, wenn Sie Ihre Gattin mit meinen Worten verwöhnen!“
„Ob sie das versteht?“, sagt er zu mir „Es kommt darauf an, wie Sie ihr das vorlesen!“ antworte ich ihm. Er hält das Buch ganz fest in der Hand und erklärt mir dann, dass er 87 Jahre alt ist. „O, das sieht man nicht, nein wirklich!“, Nein man sieht es wirklich nicht, er könnte locker für 75 durchgehen. „Darf ich Ihnen verraten warum ich so jung wirke?“ „Natürlich!“ Da sagt er zu mir „Weil ich das Lächeln der Damen so sehr genieße!“
Wir unterhalten uns noch ein bisschen, dann kramt er in seiner Tasche: „Warten Sie einen Moment!“ Ich schaue ihn erstaunt an, noch ein Bonbon? Zwei *Nimm2* hat er mir nämlich schon geschenkt. Ja und dann nimmt er seine Kamera, ich glaube sie hing am Hosenbund und sagt, mit dem charmantesten Strahlen, das ein Herr besitzen kann: „Bitte schenken Sie mir ein Lächeln!“ Natürlich habe ich ihm ein Lächeln geschenkt. Er macht ein oder zwei Fotos von mir. Ich gestehe ich konnte gar nicht anders, als ihm ein herzhaftes Lachen zu schenken. Dann meinte er verschmitzt: „So nun muss ich aber schnell neue *Nimm2* kaufen und die ersten aus der Tüte, die bekommen gleich die Damen an der Kasse.
Meine *Nimm2* werde ich sicher nicht essen, ich werde sie als kleine Erinnerung an einen charmanten älteren Herrn aufbewahren. Denn wann bekommt man schon einmal ein Lächeln für die Seele geschenkt? Ich glaube er hat noch jede Menge, dieser wunderbaren und strahlenden Sonnenscheinlächeln für viele Frauen in meiner Gegend. Wie schön wäre es doch, auch jüngere Menschen würden sich diese Lebensfreude, des Herrn Toni zu Eigen machen.
Missmut und schlechte Laune, haben bei ihm sicher keine Chance. Vielleicht treffe ich ihn ja zufällig mal wieder, wenn er mit seiner Gattin eine Waldwanderung macht.
Für mich war es das schönste Lächeln des Tages
Und ich muss sagen, heute habe ich sehr viele liebevolle Blicke geschenkt bekommen.
Nachsatz:
Am Samstag nach diesem Erlebnis bin ich mit einem lieben Bekannten zu Mittag in der Schloßtaverne essen. Am Nachbartisch sitzt dieser Herr Toni mit seiner Gattin, Heidi, wie ich inzwischen weiß. Wir gratulieren den Beiden zum 62. Hochzeitstag, nach einer Weile fragt mich die Dame ob ich die Frau Ute AnneMarie bin, "Ja" sg ich zu ihr "die bin ich". Dann sagt sie mit einem verschmitzten Lächeln:
"Danke, ich habe Ihre Gedichte gelesen, sehr schön, wissen Sie, ich habe mich wie Zwanzig gefühlt!"
Genau so habe ich meine Worte gemeint, mit Liebe und in Liebe. Ein schöneres Kompliment für mein neues Buch kann es nicht geben.
(C) Ute AnneMarie Schuster 30.8.2011