Jenseits von Afrika
Der Geist der Nacht zieht sich zurück,
die Marabus erwachen,
Nomaden treiben Rinder
durch das Grasland der Savanne.
Ein Großwildjäger auf der Pirsch
hat eine Reifenpanne
und hinter einer Hecke
ahnt man schon die Löwen lachen.
Ein forscher Affe tobt im Baum,
die kargen Äste krachen,
Die Hirten melken Kühe,
füllen Milch in eine Kanne,
zur Feier stolzer Knaben,
nach dem ersten Schritt zum Manne.
Sie lernten, nur mit Holz und Stroh,
ein Feuer zu entfachen.
Oh Afrika, geliebtes Land,
du sprichts zu mir in Bildern,
auch wenn ich dich verlassen muß,
so komme ich bald wieder.
Bist meines Herzens Heimatort
und meiner Seele Ruhe.
Nun höre ich, weit weg von dir,
nur leise deine Lieder,
erzählst mir von den Fremden
die in deinen Gründen wildern,
vom Raub der Himmelsterne
und vom Plündern deiner Truhe.
Der Geist der Nacht zieht sich zurück,
doch niemand will erwachen,
Nomaden treiben Schatten
durch die Öde der Savanne.
Ein Großwildjäger freut sich
auf das Festmahl in der Pfanne,
er konnte fette Beute
hinter einer Hecke machen.
Ein kleiner Affe fällt vom Baum,
die müden Knochen krachen,
die Hirten sieben Erde,
füllen Blut in eine Kanne.
Zur Feier ihrer Toten,
denn ein jeder war ein Manne,
so werden sie die Feuer
bis zum jüngsten Tag bewachen.
Oh Afrika, einst freies Land,
der Mensch zog dir die Zähne,
nun höre ich, noch fern von dir,
die Lieder nicht nur leise,
bleibst meines Herzens Heimatort,
bist meiner Seele Träne.
© andere dimension