Beschreibung
Blut ist dicker als Wasser... ( Teil 6 )...ist eine etwas andere Vampirgeschichte ....keine kreischenden Teenies, kein Fürst der Nacht, der sich in seinen Sarg schlafen legt.... ©roxanneworks 2011 / 08 cover-picture by bookrix
Wie konnte er dann weiter operieren? Er hatte plötzlich wieder Angst vor der Zukunft,- hatte keine Vorstellung davon, wie sich sein Leben entwickeln würde. Lebte er denn dann überhaupt noch? Konnte man diesen Zustand als „lebendig“ bezeichnen?
„ Dr. Richter… Hallo, einen Moment bitte,“ rief eine Angehörige hinter ihm her. Er brauchte einen Moment, um zu realisieren, von wo die Stimme kam.
Als Maxim die Dame erkannte, sammelte er sich für ein langes und schwieriges Gespräch, denn er würde ihr erklären müssen, dass der Allgemeinzustand ihres Mannes sich verschlechtert hatte und sie mit dem Schlimmsten rechnen musste.
Es war jetzt kurz vor sieben Uhr abends und wenn alles gut ging, würde er in einer halben Stunde nach Hause fahren können.
Er hatte viel an Mariè gedacht und in den letzten zwei Stunden war er immer unruhiger geworden.
Er wollte sie endlich wieder sehen und in seine Arme nehmen. Die Sehnsucht nach ihr war unendlich groß geworden und die Bilder von ihr, die sich zwischendurch in seine Gedanken schlichen, machten ihm sehr deutlich, wie verliebt er war.
Maxim hatte keinen Hunger, aber er fühlte sich schwach und unterzuckert. In der Stationsküche fand er zwei Äpfel, die er auf dem Weg nach Hause verspeiste.
Liebe auf den zweiten Biss...
Als er die Wohnungstür aufschloss, erwartete er, Mariè auf dem Sofa sitzend vorzufinden. Doch sie war gar nicht da. Die Wohnung war verlassen und er spürte ein Gefühl von großer Enttäuschung in sich aufsteigen, ließ sich kraftlos auf das Sofa fallen, schloss die Augen und schlief kurz darauf ein.
Maxim wachte auf und schaute direkt in das wunderschöne Gesicht, das er so vermisst hatte. Mariè saß auf dem Rand des Sofas, schaute ihn liebevoll an und küsste jetzt mit unglaublicher Zärtlichkeit seine Lippen. Dieser Kuss verlangte nach mehr;- er verlangte nach mehr und wollte sie gerade ganz fest in seine Arme schließen, als sie sich vorsichtig von ihm entzog und fragte:
" Wie geht es dir? Hattest du einen anstrengenden Tag?"
Bitte erzähle mir von dem, was du den ganzen Tag so machst.“
Dazu hatte Maxim jetzt eigentlich gar keine Lust,- aber das sagte er nicht, sondern drehte sich zu ihr auf die Seite und schilderte seinen Arbeitstag. Sie hörte sehr interessiert zu, bis zu dem Moment, wo er von seinem unnatürlichen Drang erzählte, die blutigen Finger in den Mund zu stecken und abzulecken.
„Hat es jemand bemerkt“ fragte sie gefasst. "Nein, ich denke nicht“.
„ Maxim, dieser Drang wird dich jetzt immer öfter überkommen und wenn du erst einmal einer von UNS bist, wird es dir nicht mehr gelingen, dich zu beherrschen“ erklärte sie ihm ruhig.
„Wenn ich aber keinen Durst habe, also …wie soll ich sagen, wenn ich genug Blut getrunken habe, - kann ich mich dann beherrschen?“
fragte Maxim neugierig und ein wenig naiv.
„Wenn du genug getrunken hast, reicht das für eine Weile. Du merkst von ganz allein, wann es soweit ist. Bei den Menschen knurrt der Magen und bei UNS ziehen sich die Eingeweide zusammen, dass du es kaum lange ertragen kannst“ schilderte Mariè.
Maxim war ein klein wenig beruhigter,- wenn man in seiner Situation überhaupt davon reden konnte. Ruhig hatte er sich eigentlich nicht mehr gefühlt, seitdem Mariè an seiner Seite war. Er dachte nach. Wie sollte er sich perspektivisch ernähren? Sie saugte kleine Nager oder auch schon mal größere Tiere aus, je nach Durst. Igitt, nein….er konnte sich nicht vorstellen, seine Zähne in das Fell einer Ratte oder irgendeines anderen widerlichen Ungeziefers zu schlagen. Er musste eine andere Lösung für sein Ernährungsproblem finden.
Doch damit wollte er sich später befassen. Jetzt sah er nur noch Mariè. Sie saß vor ihm und hielt seine Hände. Gedankenverloren streichelte sie seine Finger und ihre Berührungen schickte kleine Schauer über seine Arme und seinen Rücken. Er reagierte sofort und zog ihren Kopf zu sich hinunter und küsste sie leidenschaftlich, spielte mit ihren Lippen und ihrer Zungenspitze und wollte nicht aufhören. Mariè hielt ihn zurück, - wollte noch einen Moment der Zweisamkeit, ohne das sie sich gleich auf ihn stürzen müsste.
Es fiel ihr schwer bei ihm die Kontrolle zu behalten, wenn er sie so küsste. Sie war eine sehr leidenschaftliche Frau gewesen und nach der Verwandlung waren die Empfindungen viel stärker, unkontrollierbarer.
Mariè durfte noch nicht an Sex denken, sondern musste Maxim erst zu Ihresgleichen machen, sonst würde sie ihn verletzten.
Sie war stark und verlor leicht die Kontrolle, wenn sie erregt war.
In die Stille hinein sagte sie: „Wir dürfen uns noch nicht lieben,- das geht nicht gut, verstehst du…?“ Der Unglaube über ihre Äußerung stand Maxim im Gesicht geschrieben.
„Was genau meinst du damit?“ fragte er betont langsam.
„Soll das heißen, dass ich mich von dir fernhalten soll? Das kann ich nicht und das will ich auch gar nicht“, meinte er bestimmt.
Bevor sie ihm mit irgendwelchen Antworten sein Vorhaben doch noch vereiteln konnte, nahm er Marìè in seine Arme und küsste sie so leidenschaftlich, dass ihr keine Gedanken an Widerspruch mehr in den Sinn kamen. Als sie ihre Arme um seinen Hals schlang und sich seinen Küssen ergab, spürte Maxim, dass er gewonnen hatte.
Während sie sich weiterhin mit Zärtlichkeiten überschütteten, knöpfte Maxim die Bluse von Mariè auf und zog sie ihr aus. Er begann langsam und zärtlich ihren Busen zu streicheln; küsste dabei ihren Hals, ihre Schultern und endete mit seiner Wanderung am Brustansatz. Sie atmete tief ein und versuchte sich zu entspannen. Aber auch ihre Hände hatten sich auf die Reise gemacht und öffneten Knopf für Knopf seines Hemdes, bis sie die blonden Haare auf seiner Brust erkennen konnte. Er streifte das Hemd ab und sie ließ ihre Finger langsam über seinen Rücken hinunter wandern, bis zum Po. Maxim hielt die Luft an. Jede Berührung von Mariè war wie ein kleiner Stromstoß und schickte ein Prickeln über den ganzen Körper. Er roch sie und fühlte, wie samtweich sich ihre Haut unter seinen Händen anfühlte. Es gab für beide nun kein zurück mehr.
Sie wollten sich,- wollten endlich die Erfüllung ihrer Sehnsucht spüren. Maxim nahm sie auf seine Arme und trug sie hinüber ins Schlafzimmer. Ihr Liebesspiel war stürmisch und leidenschaftlich. Beide wollten erfahren, wie viel der Andere zu geben hatte und nahmen die Geschenke mit viel Liebe und Zärtlichkeit entgegen. Mariè musste sich sehr konzentrieren, durfte sich noch nicht voll gehen lassen, sonst würde sie Maxim verletzen. Ein paar blaue Flecken würde er sowieso bekommen, da war sie sich sicher.
Nachdem beide befriedigt und glücklich nebeneinander lagen, kuschelte Mariè sich an ihn und biss das zweite Mal zu. Es war ähnlich wie beim ersten Mal; berauschend und schmerzhaft zugleich, doch dieses Brennen in seinen Eingeweiden wurde fast unerträglich. Danach war er müde und völlig ausgelaugt.
Mariè nahm ihn in ihre Arme und streichelte seinen Kopf, wie bei einem kleinen Kind.
„Bald hast du es geschafft, ma Cher,“ flüsterte sie liebevoll und dann schlief er ein. Der Mond stand hell am Himmel.
Sie schaute aus dem Fenster hinaus, hörte die regelmäßigen Atemzüge neben sich und hing ihren Gedanken nach....