Beschreibung
Die Ruhe vor dem Sturm....
Erwachsen werden...
Solirana nahm die ganze Treppe auf einmal so enttäuscht war sie von ihrem Vater, wie konnte er ihr verbieten mit Noctineli ihre Zeit zu verbringen?!
Sie war kein Elfenkind mehr! Immerhin konnte sie langsam ihre Magie gebrauchen um ihr Äußeres zu verändern! „Ich hab letzten Mond die Prüfung zur Elfenkriegerin abgelegt und bald lerne ich mit den Drachen zu fliegen!“ Sie trat einen Stein vom Weg, „ Er kann es mir nicht verbieten!“ sagte sie laut und schlug den Weg zu Noctinelis Baum ein.
Sie schlich sich die Treppe hoch und klopfte an, doch niemand schien da zu sein. Solirana wartete ein paar Minuten und ging dann noch enttäuschter den Weg zurück, den sie gekommen war. „ Was mache ich nun?“, fragte sie sich , „Vater will ich nicht sehen und Noctineli anscheinend mich nicht!“ Sie entschied sich dafür ihren Lieblingsplatz an den Wasserfällen aufzusuchen und rannte durch die Auen von Myslandil davon.
Anerol lief nachdenklich in seinem Arbeitszimmer des Elfenhauses auf und ab. Auf seiner sonst makellosen Stirn zeichnete sich eine tiefe Falte der Sorge ab. Er dachte darüber nach wie er Solirana davon abhalten konnte sich mit diesem Noctineli rumzutreiben, ohne sie zu verletzen. „Wahrscheinlich gar nicht!“ sagte er resigniert. Doch dieser halbe Dunkelelf war nicht der richtige Partner für die Tochter des Oberbefehlshaber der Myslandischen Armeen.
Schließlich hatte er, Anerol persönlich, damals in der alles entscheidenden Schlacht den Obersten der Dunkelelfen geschlagen und somit den Krieg für die Myslandier gewonnen.
Er zog die Vorhänge des Raumes auf, um nach dem Stand der Sonne zu sehen, als er bemerkte das es bereits Nacht wurde beschloss er nach Solirana zu suchen und sagte seufzend: „ Ich werd sie suchen um noch mal in Ruhe mit ihr zu reden, schließlich breche ich in zwei Tagen nach Thoranor auf!“
Er ging die Stufen des Hauses hinab und verweilte an deren Ende kurz als sein Blick auf die Gerben im Holz fielen, eine einzelne Träne floss ihm über die helle Haut als er daran dachte wie schnell doch die Zeit dahin ging.
Noctinelli sah Solirana gerade den Weg hinab laufen, als er von seinem magischem Ritual zurückkam, bei welchem er neue Anweisungen erhalten hatte, lange durfte er das Vorhaben nicht mehr hinauszögern, und soeben bot sich ihm die Möglichkeit es in die Tat umzusetzen.
Soliranas Vater wurde immer skeptischer was ihn anging und lange würde die junge Elfin sich nicht mehr gegen Ihren Vater durchsetzen können. Er dachte über die eben geführte Unterhaltung mit Randor, seinem mysteriösem Mentor und Herr nach. Randor hatte ihm gesagt das die Zeit nun reif war der Prophezeiung den Weg zu ebnen, nur nicht wie viele Elfen gedacht haben. Bei dem Gedanken dass er, Noctinelli, das Zünglein an der Waage war um den Dunkelelfen und ihrem neuem Herrn auf den Thron der Welt zu setzen, umspielte ein sonderbares, doch wahnsinniges Lächeln seine Lippen. „Ja ich werde die Tochter des Anerols entehren und somit die Prophezeiung im Keim ersticken“ flüsterte er zu sich selbst.
Noctinelli hatte nicht vergessen, was Anerol einer Hälfte seiner Familie angetan hatte, er gab dem Oberbefehlshaber die Schuld an den Elfenkriegen und am Tot seiner Ahnen inklusive dem seines Vaters, seine armselige Lichtelfen Mutter war ihm egal, sie hatte sich nach dem Tot des Vaters schließlich mit dem Bruder des Oberbefehlshabers in der letzten Mitsommernacht getröstet. Wütend ballte der junge elf die Fäuste bei dem Gedanken daran, zügelte seine Wut jedoch als er unweit vor sich Solirana auf dem Altarstein bei der Lebensquelle sitzen sah. Er setzte seine Schritte nun bedächtiger um sie zu überraschen....