Beschreibung
Ein Auszug aus dem zweiten Kapitel meines Buches Hellstown
Die Sonne hatte ihren höchsten Stand erreicht. Sie prallte auf ihre Köpfe und Jenny bereute es, keine Sonnencreme aufgetragen zu haben. Bis sie wieder im Hotel angekommen wären, so hätten sie beide einen Sonnenbrand. Da war sie sich sicher. Bob schaute sich um. Das Dorf hatten sie schon lange hinter sich gelassen. Allmählich kehrte die grüne Landschaft zurück, die sie vermisst hatten, doch wenn sie so weit laufen mussten, nur um etwas Grünes zu sehen, dann konnte Bob darauf verzichten. Er konnte sowieso auf all das verzichten. Sie wollten von hier verschwinden. Hier nie wieder zurückkehren. Sie machten sich auf den Weg. Auf den Weg ins Hotel. Sie würden eine Weile dafür brauchen, da sie sich sehr weit davon entfernt hatten, aber das war nicht das schlimmste. Sie mussten wieder in das gottverlassene Dorf zurück, in dem sie bis jetzt noch keinerlei Menschenseele erblicken konnten. Aber vielleicht würde sich dies ja noch ändern im Laufe des Tages. Jedoch waren Bob und Jenny bis dahin wohl schon längst verschwunden, auch wenn er es sich irgendwie nicht so recht vorstellen konnte. Dieses Dorf war einfach nichts für sie. Nach ungefähr einer Stunde kamen sie wieder dort an.
Neben ihrem Hotel stand, was Bob völlig verwunderte, ein Auto. Das hätte er nun nicht erwartet. Sie waren also nicht mehr die einzigen dort. Vielleicht waren es ja sogar ganz nette Leute, die hier angekommen waren. Doch in einer solch schrecklichen Behausung war es eigentlich völlig egal, wer ihr neuer Nachbar wurde, den nur zusammen konnte man so etwas überstehen. Sie gingen in das Hotel. Zuerst sahen sie niemanden. Das Hotel lag wie am Abend zuvor völlig ruhig. Bob und Jenny gingen auf ihr Zimmer. Aus dem Zimmer gegenüber konnten sie Stimmen hören.
Bob klopfte voller Erwartung an die Türe an und ein junger Mann, nicht älter als 25 Jahre öffnete sie. „ Hallo.“ Er lächelte Bob freundlich entgegen, doch man konnte ihm ansehen, dass er mit dieser häuslichen Situation wohl nicht all zu zufrieden war. „ Hallo. Wir wollten uns ihnen einmal vorstellen. Mein Name ist Bob. Und das,“ er deutete auf seine Freundin, „ ist Jenny meine Frau!“ Es freut mich euch kennen zu lernen. Der Fremde reichte ihnen die Hand. „ Mein Name ist Jack Slaver und meine Freundin heißt Laila. Wir wollten hier ja eigentlich unsere Ferien verbringen, aber inzwischen ist mir meine Urlaubsstimmung abhanden gekommen.
Hier ist es ja einfach nur schrecklich.“ „ Das kannst du laut sagen Jack! Wir sind gestern Abend hier angekommen und haben nun den Entschluss gefasst, wieder von hier zu verschwinden. Aber leider mussten wir feststellen, dass wir kein Auto besitzen, da unser Fahrer leider weg gefahren ist, um uns in 2 Wochen hier ab zu holen.“ „ Oh okay…das ist nicht gut, aber wenn ihr wollt können wir euch ja ein Stück mitnehmen. Ich denke wir werden morgen früh abfahren. Heute lohnt es sich nicht mehr.“ „ Danke Jack, das wäre echt toll.“ „ Habt ihr vielleicht Lust nachher auf ein Bier rüber zu kommen.“ „ Ja klar, gerne!“ „ okay dann sehen wir uns in etwa einer Stunde bei uns im Zimmer. Bis dann.“ Jack schloss die Tür hinter sich. Es knarrte und für einen kurzen Moment dachten sie, die Tür würde jeden Moment aus den angeln fallen. Dann gingen Bob und Jenny zurück auf ihr Zimmer. Nun wussten sie endlich, wie sie von hier verschwinden konnten. Endlich konnten sie diesem Elend entkommen. Nur noch eine Nacht und sie wären von hier für immer verschwunden. Auf nimmer wiedersehen „Hellstown“. Zum Glück hatten sie Jack und Laila getroffen. Zum Glück wurden auch sie in diese Gegend gespült.
Alleine hätten sie niemals eine Möglichkeit gefunden, irgendwie nach Hause zu kommen. Eine Stunde verging wie im Fluge. Es war an der Zeit, sich mit den zwei neuen Bekanntschaften zu treffen. Als Bob auf die Uhr blickte war der Zeiger gerade auf 0 Uhr gesprungen. Gespensterstunde. Die Stunde der Geister und Mörder.