Hier habe ich meine Gedanken, Gefühle und Erlebnisse während der Therapie fest gehalten.
Diesmal ging es um das Thema für sich selber sorgen. Meine Unsicherheit gegenüber meiner Umwelt und anderen Menschen. Meinen Ängsten vor neuen Aufgaben und die Anforderung an mich eine gestellte Aufgabe perfekt zu lösen. Er provozierte mich wie immer mit Gegenfragen:
Muss man eine Aufgabe perfekt lösen? Reicht es nicht sie gut zu machen? Warum meine ich perfekt sein zu müssen, erlaube mir keine Schwächen?
Natürlich bin ich mit diesen hohen Anforderungen aufgewachsen. Hausaufgaben wurden so oft neu gemacht bis sie in den Augen meiner Eltern perfekt waren. Ebenso wurde ich bestraft wenn mein Benehmen nicht perfekt war. Sie lebten mir den Perfektionismus vor. Unsere Familie war für den Rest der Welt perfekt. Doch innen sah es anders aus. Mein Vater gefühlskalt, meine Mutter ihm untergeordnet und wir Kinder hatten perfekt zu funktionieren.
Wie sollte ich da lernen für mich selber zu sorgen?
Vielleicht sollten wir gemeinsam auf die Suche nach den Grundbedürfnissen der Seele gehen. Beim Kind sind diese Bedürfnisse wesentlich vielfältiger als beim Erwachsenen. Ein Kind benötigt um gesund aufwachsen zu können die Befriedigung folgender Bedürfnisse:
· Zeit erfahren
· Respekt erleben
· Optimismus erfahren
· Neugierde erleben
· Gewalt Freiheit erfahren
· Sexualität erleben
· Gefühle erleben
· Erfahrungsräume
· Mitspracherecht haben
· Intimität erfahren
· Bewegung erleben
· Sicherheit spüren
· Verstanden werden
· Vertrauen erleben
· Liebe erfahren
· Ruhe erleben
Wenn ich mir diese Punkte so ansehe, finde ich kaum einen, bei dem ich sagen würde dieser Punkt wurde zu 100% befriedigt.
Ein erwachsener Mensch hat folgende Bedürfnisse:
· Liebe- Freude
· Harmonie
· Geborgenheit
· Selbstverwirklichung
Auch diese Punkte konnte ich erst sehr spät befriedigen. Erst 2005 begann die Erfahrung das diese Bedürfnisse befriedigt werden können.
Zurück zum Ausgangspunkt wie kann ich für mich selbst sorgen? Wie finde ich einen Weg meine Bedürfnisse zu befriedigen?
Selbst bei ganz alltäglichen Entscheidungen überlege ich was möchte mein Gegenüber, nie die Frage was möchte ich. Eigene Wünsche zu äußern fällt mir mehr als schwer. Ich denke wenn ich einen Weg finde meine Wünsche und Bedürfnisse zu erkennen und auch zu äußern oder noch besser aus zu leben, dann habe ich einen wichtigen Schritt geschafft.
Die negativen Erfahrungen liegen lange zurück, trotzdem behindern sie mich noch heute. Gelernt habe ich, Du kannst ja sowieso nichts, Du bekommst nichts auf die Reihe. Und obwohl ich vieles erreicht habe sitzen diese Zweifel tief in mir. Der Psychologe argumentiert gerne mit dem erreichten. Ich habe häusliche Gewalt überlebt, vier Kinder versorgt, nebenbei gearbeitet, habe ein Buch veröffentlicht, lebe seit 5 Jahren in einer glücklichen Beziehung. Bekomme positive Rückmeldungen zu meinem Buch, mein Anliegen wird auch von den Medien zur Kenntnis genommen. Doch diese positiven Erfahrungen kommen nicht in der Seele an. Es bleibt immer noch ein Loch, dieser Hunger nach Perfektionismus ist nicht zu stillen, und vor allem verkehrt. Mein Verstand sagt mir immer wieder kein Mensch ist perfekt, jeder Mensch macht Fehler. Meine Gefühle sagen etwas anderes. Anderen Menschen kann ich ihre Fehler nach sehen, kann ihnen mein verstandesmäßiges Wissen sehr gut rüber bringen. Während einer Reha 2007, gab es eine Übung während einer Gruppenstunde. Sie ist mir noch gut in Erinnerung, weil ich niemals vermutet hätte das es so schwer ist zwei Worte aus zu sprechen. In unserer Gruppe saßen 15 Menschen, Männer und Frauen und ein Therapeut. Es ging darum sich in den Kreis zu stellen und zu jedem dieser Menschen zu sagen „Ich will!“. Eine nicht erfüllbare Anforderung. Die Frau die dies zuerst versuchte scheiterte beim dritten Mal, ich wurde ihr als Hilfe zur Seite gestellt, doch auch zu zweit schafften wir nur vier weitere Mitpatienten. „Ich Will!“ Ein Wort das es bis dahin in meinem Wortschatz nicht gab. Denn ich hatte ja gelernt ich habe nichts zu wollen. Ich weiß, ich bin erwachsen, und ich darf Wünsche haben und diese auch äußern. Doch „ich Will“ gehört bis heute nicht zu meinem Leben, kann ich bis heute nicht bestimmt äußern.
Ich erhoffe mir von meiner jetzigen Therapie das dieses Wissen auch in mir verankert wird. Das ich lerne mich zu mögen auch mit meinen Fehlern und Schwächen. Das ich in den Spiegel sehen kann und laut sage, ich mag den Menschen den ich da sehe.
Heute ging es darum heraus zu finden was mich bremst. Warum kann ich mich für andere oder auch für eine Sache sehr gut einsetzen, nur nicht wenn es um mich selber geht?
Während der Suche nach den Ursachen kamen wir auf ein Kind im Laufstall zu sprechen. Dieses Kind lernt schnell das es nicht hinaus kommt. Das Gitter des Laufstalles unüberwindlich ist. Zum einen dient dieser Laufstall ja dem Schutz des Kindes, damit es sich nicht verletzt oder sich schadet. Doch dieses Gitter engt auch die natürliche Neugier und den Bewegungsdrang des Kindes ein.
Er stellte die Behauptung auf das ich nie gelernt habe, das ich jetzt groß bin und dieses Gitter ohne Probleme überwinden kann.
Auch diese Stimme in meinem inneren bekam ein Bild, sie wurde zu einem Parasiten. Da diese Stimme sehr hartnäckig ist, mir immer wieder sagt "Du bist nichts wert", wurde sie auch zu einem hartnäckigen Parasiten. Um solche Plagegeister los zu werden benötigt man meist einen Kammerjäger.
Viel Stoff zu nachdenken. Wo bekomme ich einen Kammerjäger her? Wird er es schaffen diesen Parasiten aus zu rotten? Kann ich lernen das ich das Gitter des Laufstalles überwinden kann?
Natürlich hat er mich erneut darauf hingewiesen wie stark ich sei,was ich in meinem Leben alles schon erreicht habe und besonders in letzter Zeit. Nur ich selber sehe dies nicht. Erwarte mehr von mir. Vielleicht habe ich meine Ziele auch einfach zu hoch gesteckt? Die Frage "Wenn sie jemanden mit einer ähnlichen Geschichte kennen lernen können sie dann anerkennen was dieser Mensch geleistet hat?" Musste ich bejahen. Bei einem anderen Menschen könnte ich dies anerkennen. Würde die Leistung, die Kraft und den Mut sehen. Warum gelingt es mir dann nicht, dies auch auch für mich zu können? Warum muss ich mehr erreichen als meine Schicksalsgenossen?
Ich hoffe in den nächsten Stunden eine Antwort zu finden.
Bin ich denn wirklich noch das Kind, welches seinen Eltern beweisen muss, dass es trotz aller Unkenrufe etwas leisten kann? Habe ich mich gefühlsmäßig immer noch nicht von ihnen und ihren enorm hohen Ansprüchen gelöst?
Heute hat mich mein Therapeut geschafft. Es ging immer noch um das Thema für sich selber sorgen. Achtsam mit sich selber umgehen.
Eigentlich begann alles ganz harmlos mit der Frage ob ich meinen Rentenantrag schon eingereicht hätte. Ich bejahte dies. Ich weiß nicht wie es kam doch plötzlich waren wir bei Ansprüchen an sich selber. Ich sagte ihm das ich überhaupt noch nicht weiß wie es weiter geht. Das ich doch noch viel zu jung sei, um mich auf einer Rente aus zu ruhen. Dies war sein Stichwort. Warum ich eigentlich soviel von mir verlange. Warum ich erwarte genauso leistungsfähig zu sein, wie ein Mensch dessen Leben in ruhigen Bahnen gelaufen ist?
Wir versuchten meine Gefühle kennen zu lernen, und was im inneren in mir vor geht. Ich musste feststellen das ich nach wie vor nicht in der Lage bin, meine Gefühle zu artikulieren ja zum Teil noch nicht mal erkenne was ich fühle. Ein ganz großes Problem habe ich mit mir selber. Zum Beispiel rein äußerlich ist alles in Ordnung, keine besonderen Vorkommnisse oder Probleme. Trotzdem geht es mir schlecht. Ich fühle mich traurig, Motivationslos. Ich habe ihn gefragt warum ist dies so?
Seine Antwort lautete, warum müssen sie dieses Gefühl analysieren? Warum können Sie sich und ihre Gefühlswelt nicht einfach annehmen? Ja warum kann ich dies nicht? Darauf fand ich weder gestern eine Antwort, noch jetzt fast 24 Stunden später.
Es ging aber auch um Ablehnung meiner Person und damit verbundenen Verletzungen. Als Beispiel nahm ich Freunde, die sich nachdem sie meine/unsere Geschichte erfahren hatten, plötzlich Stück für Stück zurück zogen. Auf unsere Fragen nach dem warum mit Ausflüchten und Ausreden reagierten. Ich gab zu das mich dies sehr verletzt hat. Er versuchte mir zu erklären das es mich nur verletzen konnte weil ich es als Ablehnung meiner Person und Lebenssituation interpretiert habe. Ich solle es doch mal von oben betrachten. Und überlegen ob ich nicht an Menschen geraten bin die ihre Defizite haben, die ich einfach mit meiner Offenheit überfordert habe? Meine Reaktion, warum können sie es denn dann nicht ehrlich sagen? Die Antwort warum denken Sie das Menschen ehrlich sind, erschütterte mich doch sehr.
Irgendwie bringen die Sitzungen bei ihm im Moment mein ganzes Bild welches ich von mir und meinem Umfeld durcheinander. Ich muss lernen ganz neue Prioritäten zu setzen. Akzeptieren das ich für mich der wichtigste Mensch bin, und ich für mich sorgen muss. Lernen muss das auch meine Fehler und Defizite zu mir gehören. Das Fehler nicht verboten sind, sondern ich aus ihnen lernen kann. Lernen auf meine Gefühle zu hören, lernen meine eingeschränkte Leistungsfähigkeit zu akzeptieren. Aber auch lernen das die Reaktionen anderer Menschen nicht immer etwas mit meiner Person sondern mit deren Defiziten zu tun haben. Die schwierigste Lektion dürfte für mich aber sein, zu akzeptieren das die Menschen um mich herum nicht ehrlich mit mir umgehen. Dazu habe ich jetzt zwei Wochen Zeit, denn kommende Woche ist mein Therapeut in Osterurlaub.
Endlich nach drei Wochen heute wieder zur Therapie gefahren. Eine Woche hatte mein Therapeut Urlaub zwei Wochen bin ich wegen Krankheit ausgefallen.
Zuerst das übliche die Frage wie es mir ergangen ist. Ich erzählte von meinem Unfall und was sich daraus entwickelt hat. Und so waren wir schnell beim Thema.
Ich berichtete ihm das der Unfall für mich auch viel positives hatte, da ich gezwungen war in vielen Bereichen um Hilfe zu bitten. Dies kann ich normalerweise nicht. Erzählte das ich zum ersten Mal in meinem Leben das Gefühl vermittelt bekam das es nicht schlimm ist Hilfe zu benötigen. Sondern das mein Gegenüber dies gerne macht. Er fragte wie ich mich dabei gefühlt hätte. Anfangs sehr schlecht, es dauerte einige Tage bis ich mich wohl fühlte, mich nicht mehr überwinden musste, um nach Hilfe zu fragen. Ob ich daraus denn auch für die Zukunft etwas mit nehmen könnte, wollte er dann wissen. Mit dieser Frage hatte er mich da wo er mich haben wollte, denn ich zögerte. Würde ich wenn meine Verletzung ausgeheilt ist, wirklich noch um Hilfe bitten können, oder wieder in mein altes Muster fallen? Ich denke das es mir leichter fallen wird um Hilfe zu bitten, aber nur bei mir vertrauten Menschen. Menschen die mir das Gefühl vermitteln können das ich ihnen etwas bedeute.
Wir versuchten meine Beweggründe zu erarbeiten. Und kamen wieder einmal an den Punkt das ich immer noch nicht in der Lage bin meine Bedürfnisse zu artikulieren und vor allem auf diese Rücksicht zu nehmen. Das ich lieber gebe als nehme auch wenn mich dies an meine persönlichen Grenzen bringt. In der Theorie weiß ich das jeder Mensch Entscheidungsfreiheiten hat. Doch wenn ich mir diese Freiheit nehme und nein sage während mein Gegenüber ein ja erwartet? Was denkt dieser Mensch dann von mir? Was ist wichtiger? Seine Erwartungshaltung oder mein Wohlbefinden? In nächster Zeit soll ich verstärkt in mich hinein horchen, versuchen meine Bedürfnisse zu spüren und ruhig auch üben um Hilfe zu bitten. Vor allem auch Buch darüber zu führen, wann ich ja gesagt habe, obwohl ich am liebsten nein gesagt hätte.
Ich denke das eine spannende Zeit vor mir liegt, eine Zeit in der ich meine Bedürfnisse erkennen werde. Und nach dem erkennen hoffentlich auch in der Lage sie zu wahren und zu beschützen. Erfahren das ich mich für mich der wichtigste Mensch bin. Oder wie sagte er „Werden Sie ein wenig egoistischer.“
Gestern Nachmittag war es wieder soweit, die nächste Stunde bei meinem Therapeuten stand an.
Dieses Mal sprachen wir über meine Erfolge in der letzten Zeit und welche Gefühle diese auslösen.Beim horchen in meine Gefühlswelt stellte ich fest das ich mich freier und sicherer fühle. Das auch das Gefühl beginnt zu begreifen was mein Verstand schon lange weiß. Wir vereinbarten das ich weiter üben soll. Das Gefühl festigen muss, das es nicht schlimm ist auch mal schwach und hilflos zu sein. Das es erlaubt ist um Hilfe zu bitten. Mein Gegenüber kann dies ja auch ablehnen, denn eine Bitte ist ja kein Befehl.
Die restliche Zeit sprachen wir über meine Achterbahn der Gefühle. Ich erzählte ihm das ich aus mir unbekannten Gründen in ein Loch fallen kann, und dadurch auch nichts auf die Reihe bekomme. Da ich die Ursachen beziehungsweise den Auslöser nicht kenne. Viel schlimmer aber nicht weiß wie ich mir wieder raus helfen kann, bat er mich einen Phasentagebuch zu führen. Wenn ich wieder in einem Loch sitze soll ich den wenn möglich aufschreiben was vorher gewesen ist, wie es mir jetzt geht und was ich versuche um mich heraus zu holen. Ich versprach dies zu versuchen, und bin gespannt ob es klappt. Werde zu gegebener Zeit natürlich auch darüber berichten.
Dieses Mal war es also nicht ganz so aufregend und spannend. Bin gespannt wie es weiter geht.
Welchen wert hat ein Mensch, woran mache ich diesen fest? Unter diesen Oberbegriff möchte ich die heutige Sitzung stellen.
Zuerst natürlich das übliche, wie ist es ihnen die letzte Woche ergangen. Ich erzählte von den letzten sieben Tagen und ganz besonders natürlich von gestern abend. Ich erzählte das ich nach langem überlegen und zögern gestern abend meine Aufgabe beim Radio auf gegeben habe. Er wollte wissen wie ich mich damit fühle. Dadurch kamen wir sehr schnell auf Selbstwertgefühl und den Wert des Menschen im allgemeinen zu sprechen. Denn obwohl meine Entscheidung richtig war, habe ich das Gefühl nicht genug Leistung erbracht zu haben die an mich gestellten Erwartungen nicht erfüllt zu haben. Mein Kopf sagt zwar Blödsinn, weiß das ich mit ganzen Herzen dabei war, und ich mehr gemacht habe als ich gemusst hätte. Doch mein Gefühl sagt mir etwas anderes. Schnell fanden wir heraus das meine eigene persönliche Messlatte viel zu hoch liegt. Aus dem Grund das sie schon sehr früh in meinem Leben manipuliert wurde.
Doch wenn alles das wonach ich gelebt und gestrebt habe gar nicht wichtig ist, wenn ein Mensch egal ob arm oder reich, ob leistungsfähig oder krank, ob dumm oder schlau, gleich viel wert ist, dann ist doch unsere ganze Gesellschaft nichts wert? Die Gesellschaft gibt doch die Normen und Regeln vor, was normal und gut ist. „Freunde“ ziehen sich zurück wenn es Dir nicht gut geht, wenn Dein Leben zerbricht, sie mit Armut und Krankheit konfrontiert werden. Wieder einmal musste ich mich der Frage stellen, ob dies denn dann Freunde sind? Hat man sich seine Freunde nicht sorgfältig genug aus gesucht? Oder sind es sogar besonders gute Freunde, die dich nicht damit belasten wollen das es ihnen besser geht? Sind diese vielleicht auch schwach und haben nicht die Kraft sich mit meinen Schwierigkeiten auseinander zu setzen? Nehme ich diesen letzten Punkt, dann bin ich sogar stark, denn ich habe immer ein offenes Auge und Ohr für die Nöte meines Umfeldes. Ich kann zwar nicht immer helfen, doch ich kann zumindest zuhören.
Ich habe die Praxis heute verlassen mit den Gedanken, das ich meine ganze Einstellung hinter fragen muss. Das ich versuchen muss meine eigene Messlatte wieder runter zu schrauben. Akzeptieren das es richtig war die Rente zu beantragen, das ich ein Recht darauf habe auf mich zu schauen. Anerkennen was ich in meinem Leben schon alles geleistet habe. Auch wenn ich nicht sagen kann „Mein Haus, mein Auto mein Boot“, sondern mit wesentlich weniger lebe und damit zufrieden bin. Meine Priorität der nächsten Zeit darf nicht darin liegen wieder arbeitsfähig zu werden und somit wieder den gesellschaftlichen Normen zu entsprechen. Meine ganze Kraft und Energie muss sich auf mich konzentrieren, und auf die Dinge die mir gut tun. Nur dann habe ich eine Chance die Vergangenheit entgültig los zu werden. Wenn ich dies geschafft habe, kann ich mir Gedanken machen wie es weiter gehen soll, welches der nächste Schritt ist.
Heute wieder Theratermin. Aufgrund der aktuellen Ereignisse wollte ich heute das Thema abgrenzen besprechen. Wie ich unter aktuelles berichtet habe, bin ich mal wieder an meine Grenzen gekommen. Über die Hilfe für eine Freundin habe ich mich vergessen. Und laufe seit einigen Tagen wieder auf Reserve.
Er fragte mir Löcher in den Bauch. Ob ich denn erkenne wann mein Akku zu Ende geht. Dies musste ich verneinen. Nach langen hin und her kamen wir zu dem Ergebnis das meine Seele gar nicht mehr in der Lage zu sein scheint Notsignale zu senden. Rein körperlich reagiere ich auch nur bedingt auf seelischen Stress. Dies klingt nicht gut, ich weiß.
Doch er baute mich auf und sagte mir das Körper und Seele in der Lage sind zu Regenerieren. Das ich wieder lernen kann die Alarmsignale zu spüren. Doch dazu muss ich erst mal verinnerlichen das ich mich selber wichtiger nehme als alles andere. Dies ist so schwer, seit wann bin ich denn wichtig? Ich habe mich noch nie wichtig genommen. Doch nur wenn ich einen gesunden Egoismus erlerne habe ich eine Chance den Akku wieder auf zu laden. In Zukunft also erst ich, und wenn dann noch Kraft über bleibt für andere da sein. So jetzt habe ich es aufgeschrieben. Doch ob ich es umsetzen kann... ich werde Euch davon berichten.
Wie kann ich es in Zukunft vermeiden meinen Akku leer zu fahren? Oder wie schaffe ich es nur soviel Energie zu verbrauchen wie ich auch gewinne?
Anschließend an das Gespräch in der vergangenen Woche haben wir heute darüber gesprochen wie ich es in Zukunft besser machen kann. Mir ist klar das ich auf meinen Bauch hören muss, der mich ja meist sehr früh warnt. Leider überhöre ich dieses warnen immer wieder. Alltägliche Pflichten, aber auch die Anliegen und Bedürfnisse meines Umfeldes werte ich immer noch höher als mich selbst. Schaffe ich meine „Pflichten“ nicht bekomme ich ein schlechtes Gewissen. Natürlich ließ der Therapeut dies wieder nicht im Raum stehen, wollte wissen wer mir denn diese „Pflichten“ auferlegt, was denn passiert wenn ich diese nicht erfülle. Ich musste zu gegeben das nix passiert und ich mich selber unter Druck setze. Daraufhin gab es wieder eine Nuss zu knacken, ich nehme es schon vorweg ich habe sie nicht geknackt, was muss passieren das ich mich selbst wichtig nehme? Ich weiß es nicht. Seit wann ist dies so das ich mich von Aufgaben so vereinnahmen lasse? Eigentlich schon seit der Kinder und Jugendzeit. Schon damals zählte nur Fleiß, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und Ordentlichkeit.
Was muss passieren damit ich morgens in den Spiegel schaue und sagen kann „Ich bin toll so wie ich bin.“ Ich antwortete bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Auf einer Skala von 0-10 wo würde ich diese Aussage einordnen. Bei 3-4 lautete meine Antwort. Ob dies immer so gewesen sei? Nein als Kind nicht, da hätte ich dies bei ca. 7 eingeordnet. Da war ich unbeschwert, fühlte mich besonders von meinen Großeltern geliebt und behütet. Dies begann sich zu ändern als ich ca. 10 bis 11 Jahre alt war. In der Schule Außenseiter, mein Körper begann sich zu verändern ich mochte ihn nicht mehr.
Doch dieses Kind lebt noch in mir sagte der Therapeut, ich solle versuchen es zu erreichen, von ihm zu lernen mich besser zu fühlen. Solle mir wieder Tagträume erlauben, mich zurück in die glückliche Zeit träumen. Außerdem bekam ich eine Hausaufgabe, dieses kleine Mädchen zu malen. Ich und malen, na das kann was werden.
Auf jeden Fall wieder viel Stoff zum nachdenken bis in vierzehn Tagen.
Heute war es mal wieder so weit, 45 Minuten bei meinem Therapeuten liegen gerade hinter mir.
Nach den üblichen Allgemeinsätzen erzählte ich von Sonntag. Wir waren von Bekannten eingeladen. Dieses Treffen fand im Festzelt der Schützengesellschaft statt der die beiden angehören. Schon nach wenigen Minuten fühlte ich mich unwohl. Rasch folgten Schweißausbrüche, Herzrasen und zittern. Auslöser waren die viele Betrunkenen die anwesend waren und durchs Zelt torkelten. Nach einer knappen Stunde hatte ich das Gefühl ich kippe gleich um, und nur noch einen Gedanken ich muss hier raus. Innerlich spielte wieder der alte Film. Betrunken = Gewalt.
Gemeinsam versuchten wir heraus zu finden bei welchen Gelegenheit dies ähnlich ist, was ich alles meide. Dies sind alle Situationen wo Alkohol in unkontrollierten Mengen fließt. Orte von denen man weiß das dort eine erhöhte Gewaltbereitschaft herrscht, wie Demonstrationen, Sportveranstaltungen und Karneval.
Was würde es mir ermöglichen daran wieder teil nehmen zu können? Die Gefahr das die Panik immer früher bei immer geringeren Anlässen auftaucht ist riesig. Meine neue Aufgabe heißt üben. Mich unangenehmen Situationen stellen und prüfen ob die Panik gerechtfertigt ist. Am Beispiel vom Festzelt hätte dies bedeutet: Mich umsehen, die Betrunkenen wahrnehmen und fest zu stellen das sie weit von mir weg waren, bzw. keinerlei Notiz von mir nahmen, also keine akute Bedrohung für mich darstellen. Zu realisieren das die diversen Ausgänge mir einen gefahrlosen Ausweg bieten, wenn die Bedrohung akut werden sollte. Aber auch für mich zu prüfen ob ein verweilen in der Situation für mich wichtig ist. Ob das Bedürfnis mit den Freunden zusammen zu sein stärker als meine Angst ist.
Da es einiges gibt was mir Panikattacken beschert, werde ich in nächster Zeit viel zu üben haben. Ich bin neugierig ob mir dies gelingt, aber auch voller Angst davor mich bewusst meinen Ängsten zu stellen und gegen sie an zu gehen. Vermeiden, verdrängen und Flucht waren bisher meine Mittel zum Selbstschutz. Dies soll ich jetzt aufgeben, soll mich meinen Ängsten stellen. Natürlich mit dem Wissen das ich auch jetzt noch jederzeit die Situation verlassen kann wenn die Panik zu groß wird.
Ich werde Euch auf dem laufenden halten, ob und wann es mir gelingt den Verstand über meine Ängste siegen zu lassen. Ob ich Hilfsmittel finde die es mir erleichtern, aber auch Gründe oder Auslöser die es unmöglich machen in der Realität zu bleiben.
Ich weiß das mir am Sonntag keine Gefahr drohte, erstens war ich nicht allein, und die Betrunkenen am anderen Ende des Zeltes. Mein Verstand wusste dies schon in der Situation, nur mein Empfinden war ein anderes. Angst ist ein natürlicher Schutzmechanismus, sinnvoll und nützlich. Diese Warnung sollte man normalerweise sehr ernst nehmen. Doch bei Traumapatienten ist dieses Warnsystem hyperempfindlich und warnt unter Umständen viel zu früh. Der Traumapatient ist innerlich in einem Film gefangen und kann Film und Realität nicht mehr unterscheiden. Diesen Teufelskreis gilt es jetzt zu durchbrechen.
Letzter Termin vor dem Urlaub. Zuerst sprachen wir von der Rente die jetzt im ersten Versuch abgelehnt wurde. Und wo ich nach dem Urlaub Widerspruch gegen einlegen werde. Denn ich bin definitiv nicht mehr in der Lage täglich sechs Stunden zu arbeiten wie in der Begründung aufgeführt. An den meisten Tagen bekomme ich noch nicht mal meinen Haushalt geregelt. Zu offiziellen Terminen muss mein Mann mich begleiten, und wenn er nicht auf deren Einhaltung achten würde, nähme ich sie nicht wahr.
Der Rest der Stunde verging dann im Gespräch über meine Eltern oder meine Familie. Auslöser war das ich davon erzählte das der Jüngste ein Familientreffen veranstalten möchte. Er möchte alle Verwandten die sich zum Teil schon Jahre nicht mehr gesehen haben an einen Tisch bringen. Ich stehe diesem Treffen mit sehr gemischten Gefühlen gegenüber. Auf der einen Seite möchte ich einige Menschen sehr gerne mal wieder sehen. Und doch hege ich Zweifel was ein solches Treffen bringen würde.
Meiner Mutter gegenübertreten die ich seit Jahren nicht gesehen habe, deren immer wieder kehrende Schreiben von Vorwürfen gespickt sind. Sogar Glückwunschkarten enthalten mehr oder weniger offene Vorwürfe. So das ich schon lange nicht mehr darauf reagiere.
Meinen Vater wieder sehen? Von dem ich überhaupt nicht weiß, warum er mich aus seinem Leben gestrichen hat?
Fühle ich mich dem gewachsen? Bin ich in der Lage ein solches Treffen ohne erneute Verletzungen zu überstehen? Würde ich es schaffen dort im hier und jetzt zu bleiben? Nicht in alte Muster zurück zu verfallen?
Wir gingen dann auf die Frage ein, das ich bezweifele überhaupt gewollt, gewünscht und vor allem geliebt zu sein. Besonders von meinem Vater habe ich diese Gefühle nie spüren dürfen. Mein Therapeut versuchte eine Lanze zu brechen, wollte wissen ob es mir helfen würde meine Eltern als emotional behindert an zu sehen. Die mir also nicht wissentlich ihre Liebe vorenthalten haben, oder auf eine Art gezeigt haben die ich nicht verstanden habe, sondern nicht in der Lage waren ihre Gefühle anders zu äußern. Eine schwere Frage die ich nicht beantworten kann ohne tief in mich hinein zu horchen. Vielleicht war es ja wirklich Liebe das mein Vater seine ganze Kraft und Energie da rein setzte uns drei Mal im Jahr Urlaub zu bieten. Das er jeden Nachmittag und am Wochenende mit uns spazieren ging. Er nie allein irgendwo hin ging, weder zum Frühschoppen noch sonst irgendetwas alleine machte. Ist es Selbstschutz von ihm, das er sich völlig zurück gezogen hat? Weil ich ihn mit diesen Fragen und Zweifeln konfrontiert habe? Ja vielleicht sogar verletzt? Gut dies wäre eine Erklärung für das Verhalten meines Vaters.
Bleibt immer noch meine Mutter. Die anders, als er, immer wieder um sich beißt, sich selbst als fehlerlos bezeichnet. Mir die alleinige Schuld an allem gibt was geschehen ist. Ich befürchte sie würde jeden Versuch meinerseits, dem Rest der Familie zu erklären was wirklich geschehen ist, im Keim ersticken und erneut versuchen mich als Lügnerin dar zu stellen.
Ob ich dies kann, oder möchte, mag ich im Augenblick noch nicht entscheiden. Noch gibt es auch keinen genauen Termin. Doch eins weiß ich auf jeden Fall schon heute. Dieses Treffen wird nicht dazu dienen mich erneut verletzen zu lassen. Beim geringsten Versuch werde ich aufstehen und gehen. Ich werde nicht dorthin gehen um mich für die Vergangenheit zu rechtfertigen. Werde nicht meine Gefühle und Empfindungen in Frage stellen lassen. Mag sein das ich manches als schlimmer empfunden habe als es in Wirklichkeit war, doch ich habe so empfunden und es belastet mich auch heute noch als erwachsene Frau.
Es gibt Menschen da fällt es mir leicht zu sagen wenn es mir nicht gut geht. Es gibt Menschen wo dies gar nicht geht, wo ich immer wieder Grenzverletzungen zu lasse. Wir versuchten zu ergründen warum dies so ist.
Bei mir nahestehenden Menschen gelingt es mir immer häufiger meine Grenzen zu wahren meine Bedürfnisse zu artikulieren. Ich weiß das sie mich verstehen oder zumindest akzeptieren das es gerade in diesem Moment so ist.
Bei fremden Menschen fällt mir dies sehr schwer oder es ist sogar unmöglich. Damit Ihr versteht was ich meine hier mal ein an den Haaren herbei gezogenes Beispiel. Wir liegen am Strand, die Liegeweise ist zwar gut besetzt doch immer noch gibt es viel Freifläche. Plötzlich kommt ein Mensch der sich direkt neben mir ausbreitet. Mir ist dies zu nah ich fühle mich unwohl. Doch sagen würde ich dies nicht. Die Gedanken was denkt er von mir, er wird es nicht verstehen wenn ich ihm sage er soll ein wenig Abstand halten, blockieren und hemmen mich.
Was ist eigentlich wichtiger das ein fremder Mensch meine Reaktion versteht? Oder mein Wohlbefinden. Ich weiß was Ihr jetzt sagt, natürlich mein Wohlbefinden. Mein Kopf sagt dies auch. Doch die Bremse in mir lähmt meine Zunge und ich schweige. Hausaufgabe für die Zukunft üben üben und nochmals üben. Es ist egal was mein Gegenüber denkt, ob es mich versteht. Er hat ganz einfach meine Worte zu akzeptieren und meine Grenzen zu respektieren. Ob mir dies gelingt? Ich weiß es nicht. Zumindest nicht von heute auf morgen.
Letzter Termin vor dem Urlaub
Heute war der letzte Termin vor dem Urlaub meines Therapeuten. Es folgt eine vierwöchige Pause.
Wir sprachen heute über die inner Sicherheit. Das ich sicherer im Umgang mit anderen Menschen werde. Virtuell konnte ich dies ja schon länger, doch auch in der realen Welt gelingt mir dies immer häufiger. Auf andere Menschen zu gehen, auch mal in Konflikte gehen. Vor Beginn der Therapie habe ich mich aus alle Situationen die Konfliktpotenzial boten raus gehalten. Seit kurzem gelingt es mir aber dies aus zu halten. Und ich fühle mich gut dabei. Auch die Albträume sind wesentlich weniger geworden soweit ich weiß. Mein Mann fragt zwar manchmal morgens was denn los gewesen wäre, ich hätte sehr unruhig geschlafen. Doch davon weiß ich am Morgen nichts, kann also nicht so schlimm sein.
Emotional geht es mir also zur Zeit sehr gut, und er entließ mich mit dem Rat weiter zu üben, dabei sehr auf mein inneres zu achten. Festhalten wann es mir nicht gut geht und aus welchem Grund.
Vier Wochen sind es her seit meinem letzten Termin. Viel ist inzwischen geschehen. Die Therapie beginnt zu greifen. Dies merke ich an vielen Dingen.
Es beginnt damit das ich für mich abwäge ob ich etwas möchte oder nicht. Wenn ich spüre ich würde es nur tun um anderen zu gefallen, aber nicht weil ich es möchte, dann tu ich es einfach nicht.
Auch im Extremfall habe ich vor ein paar Tagen geschafft mich ab zu grenzen, und nicht wieder in den Flashback zu rutschen, sondern im und jetzt zu bleiben. Zudem auch noch zu äußern das ich dies jetzt gar nicht brauchen kann, dann bin ich aufgestanden und aus der Situation raus. Ein Riesenerfolg für mich.
Von all dem habe ich heute meinem Therapeuten berichtet. Und dann sprachen wir über das was mir im Moment am meisten im Magen liegt. Am Mittwoch treffe ich mich mit meiner Mutter. Ein Versuch ob es eine Verständigung zwischen uns gibt. Den Anfang hat sie gemacht, indem sie mich um das Gespräch gebeten hat und von sich aus sagte „ER“ wäre nicht mit dabei. Mit „IHM“ hätte ich dieses Gespräch auch abgelehnt. Dies habe ich heute auch deutlich meinem Therapeuten gesagt. Er wollte dann noch wissen was könnte denn im schlimmsten Fall geschehen? Was würden sie dann machen? Ich würde das Treffen beenden und gehen. Und es wäre kein Weltuntergang. Im positivsten Falle finden wir eine vernünftige Basis, und darüber würde ich mich natürlich freuen. Wobei dies natürlich dann neue Probleme eröffnet, denn dann muss ich mich auch mit „ihm“ auseinander setzen, er ist nun mal der Mann meiner Mutter.
Ich lasse es jetzt auf mich zukommen, und war einverstanden als mein Therapeut meinte ich sei zur Zeit stabil und wir könnten jetzt auf einen zwei Wochen Rhythmus gehen.
Heute Nachmittag ging es wie schon erwartet um den Besuch bei meiner Mutter und meine Abgrenzung bzw. Wahrung meiner Grenzen.
Ich erzählte zu erst von unserem Sommerfest bei welchen ich an zwei Tagen eine Aufgabe übernommen hatte. Der Auf – und Abbau gehörte nicht dazu. Somit hielt ich mich da völlig außen vor. Und konnte auch mit dem hintergründigen Beschwerden sehr gut leben. Am Samstag und Sonntag war ich damit beschäftigt die Gäste zu bewirten, es machte Spaß und ich merkte nicht das es über meine Grenzen ging. Erst am Sonntag spürte ich das mein Akku ziemlich leer war, ich mir zu viel zugemutet hattet. Sein Rat in Zukunft auch während dem tun in mich zu horchen um zu erfahren ob es noch okay ist, ist sicher gut doch meiner Meinung nach nicht praktikabel. Während ich eine Aufgabe erfülle die ich gerne mache spüre ich nicht wenn mein Akku zur Neige geht. Ich muss einen anderen Weg finden dies frühzeitig zu spüren und für Ablösung zu sorgen.
Dann kamen wir zum Besuch bei meiner Mutter und ich konnte nur positives erzählen. Das es mir gelungen war nicht wieder in die Kindrolle und somit in die Verteidigung zu rutschen. Ich stattdessen in der Lage war Ihr meine Situation, Gefühle und Gedanken näher zu bringen. Auch dazu zu stehen das auch ich Fehler gemacht habe, manches Wort zu sehr auf die Goldwaage gelegt habe. Ich sehe sehr optimistisch in die Zukunft was die noch offenen Fragen betrifft. Eine Frage meiner Mutter ging mir sehr nahe, warum ich sie nicht um Hilfe gebeten hätte. Ich wäre damals überhaupt nicht auf die Idee gekommen dies zu machen. Erstens war unsere Beziehung schon damals nicht sehr innig. Außerdem hätte sie keine Hilfe geben können, weder eine Unterkunft noch materielle Hilfe. Mal davon abgesehen das der tägliche Umgang mit vier Kindern sie an ihre Grenzen gebracht hätte. Als ich ihr dies so sagte, meinte sie nur, vielleicht hätte man trotzdem einen Weg finden können. Ich hätte nie gedacht das sie darüber auch nur nach gedacht hätte.
Wir sprachen dann noch einige Zeit über Kraftreserven und welche Möglichkeiten ich habe um Kraft zu tanken. Ein paar Sachen fielen mir spontan ein, doch er meinte das es da noch mehr geben müsste. Da muss ich drüber nach denken. Ebenso welche Anker oder Möglichkeiten ich habe die bisher erreichten Erfolge zu festigen. Ob es reicht sie mir im Fall der Fälle ins Gedächtnis zu rufen, oder ich mir Eselsbrücken in Form von Spickzetteln machen muss. Eine dieser Eselsbrücken ist mein Bericht hier, wo ich von den Themen erzähle die wir besprochen haben, eine andere die diversen Aktivitäten auf verschiedenen Internetplattformen, wo ich auch immer häufiger in Kontakt mit anderen Betroffenen komme, andere Sichtweisen und Denkanstösse geben mir den Rest. Sicher habe ich auch Spickzettel, einer hängt groß und einlaminiert an meiner Wand. Was darauf steht? Seht einfach nach, Ihr findet ihn hier .
Dies war es wieder für heute in vierzehn Tagen erzähle ich Euch wieder etwas neues, hoffe ich zumindest. Bis dahin wünsche ich Euch allen das Ihr Eure Grenzen kennen lernt und wahren könnt.
Vierzehn Uhr wieder einmal sitze ich meinem Therapeuten gegenüber. Heute besonders bequem er hat neue Stühle. Endlich weiß ich auch wohin mit meinen Armen, denn es gibt Armstützen.
Heutiges Thema Realitätscheck.
Was soll man sich darunter vorstellen? Es gibt immer wieder Situationen die einen lähmen, aus welchem Grund auch immer, doch man ist wie gelähmt, verfällt in alte Verhaltensmuster und kann nicht mehr agieren.
Man kann vorbeugen, doch dazu muss man die Anzeichen erkennen damit man noch einen Realitätscheck machen kann. Bei mir beginnt es meist mit Magengrummeln, erhöhtem Herzschlag.
Um nicht in die Starre zu verfallen und Handlungsunfähig zu werden muss ich jetzt sofort agieren. Zuletzt habe ich mich einfach selber gekniffen, der Schmerz hielt mich im Jetzt und ich konnte mich ohne Schaden aus der prekären Situation befreien blieb also Handlungsfähig. Jeder wird für sich selber das Mittel der Wahl finden müssen. Natürlich könnt Ihr jetzt sagen ich vermeide solche Situationen einfach. Doch dieser Verdrängungsmechanismus bringt uns nicht weiter. Denn auf Dauer werden es immer mehr Dinge die wir meiden, wir engen uns ein und vergrößern das was uns schadet. Wichtig ist sich klar zu machen, das uns nichts geschehen kann, das es heute anders ist als damals. Das wir heute nicht mehr hilflos sind. Je mehr Möglichkeiten wir zum üben haben umso besser wird uns dies gelingen.
Die Situation ist vorbei, was kann ich jetzt machen um zu entspannen? Dazu muss ich erst mal wissen was mir gut tut. Mein Therapeut gab mir dazu einige Denkanstösse. Welche Düfte, Farben, Geschmacksrichtungen mag ich? Wann mag ich sie. Er hat mir geraten ganz bewusst durch den Tag zu gehen, ganz besonders darauf zu achten was ich mag und was nicht. Ich werde versuchen dies in den nächsten zwei Wochen zu machen. Und vielleicht wenigstens ein bisschen zu erfahren, womit ich mich belohnen kann.
Auf jeden Fall wieder ganz viel Übungspotenzial, und die Möglichkeit mich noch besser kennen zu lernen.
Aufgrund meiner Erzählung vom Dienstag beim Psychiater, und das ich immer noch wütend bin kamen wir heute natürlich darauf zu sprechen. Wut ist Energie, was mache ich mit dieser Energie? Oder auch nicht?
Mein Therapeut fragte mich wie ich reagiert habe, und ich musste antworten passiv eigentlich hatte ich nur einen Gedanken raus hier... Wie hätten sie am liebsten reagiert? Ihm seine Unfähigkeit an den Kopf geworfen. Bis dahin war es einfach, doch die nächste Frage, warum haben sie es nicht getan? Konnte ich nicht wirklich beantworten, denn diese Frage stelle ich mir in solchen Situationen immer wieder. Im Kopf weiß ich genau wie ich reagieren möchte, habe die Worte im Kopf doch umsetzen kann ich es nicht.
Wir fanden heraus das bei mir ein Automatismus einsetzt. Durch die Erfahrungen der Vergangenheit hat meine Seele gelernt „Wut erzeugt Gegenwut bis hin zur Gewalt“ dies möchte ich so natürlich nie mehr erleben. Also signalisiert mir meine Seele, sei ruhig und flüchte. Erschwerend kommt hinzu das in meinem Elternhaus nie gestritten wurde. Waren meine Eltern verschiedener Meinung schwiegen sie sich an. Schweigen ist eine Form der Flucht und schweigen habe ich gelernt.
Aber ist es nur dieser Automatismus der mich hemmt? Oder bin ich einfach ein friedliebender Mensch und froh wenn ich keine Auseinandersetzungen habe? Meide ich diese also ganz bewusst? Bei nächster Gelegenheit heißt es für mich also in mich hinein zu horchen. Ob ich bewusst die Entscheidung treffe, das ist es mir nicht wert mich mit dieser Person auseinander zu setzen, oder ob es wirklich mein Warnsystem ist welches mich daran hindert meine Wut hinaus zu lassen.
Ist es eine bewusste Entscheidung dann ist es in Ordnung, weil ich für mich entschieden habe, das die Sache es nicht wert ist. Doch wenn alles in mir schreit wehr Dich doch, muss ich einen Weg finden dies auch auszutragen. Muss ich lernen die Konsequenz zu ertragen das ich eine Auseinandersetzung oder Streit habe. Bin ich bereit diese Konsequenzen in Kauf zu nehmen?
Ich muss auch heraus finden ob es egal ist welche Person mir gegenüber steht. Ob ich dieses Fluchtverhalten grundsätzlich in allen Situationen an den Tag lege oder nur bei bestimmten Personen oder Personengruppen? Was ich weiß das diese Reaktion nur mein reales Leben belastet, also wenn die Person mir gegenüber steht. Schriftlich kann ich mich relativ leicht auf eine Auseinandersetzung ein lassen und diese auch durch stehen. Dies spricht für den Automatismus, der im realen Leben immer dann einsetzt wenn meine Seele Gefahr verspürt. Ich möchte diesen aber durchbrechen, möchte lernen auch real für mich ein zu stehen und mir erlauben meiner berechtigten Wut auch Luft zu machen, statt sie tagelang mit mir herum zu tragen.
Diese Stunde heute hat mir ganz deutlich gemacht das ich immer noch viel Ballast mit mir herum trage. Ballast der mich immer wieder hemmt. Noch immer ist die Gefahr von damals viel zu übermächtig, meiner Seele immer noch viel zu präsent. Ich denke dies wird das Thema der nächsten Stunde werden. Wie kann ich meiner Seele sagen das keine Gefahr droht?
Wie im letzten Bericht schon angesprochen habe ich heute das Thema Realitätsprüfung noch mal auf gegriffen. Denn leider ist es ja so das da ein Automatismus statt findet, sobald ich in eine Situation gerate die mich aus irgendeinem Grund triggert. Meine Seele signalisiert Gefahr und ich erstarre, verharre in der Situation.
Wie kann ich dies vermeiden, wie schaffe ich es im hier und jetzt zu bleiben? Welche Eselsbrücken kann ich mir bauen, damit es gelingt?
Wir haben vereinbart das ich mir ein Notfallkärtchen bastle, welches ich griffbereit immer bei mir trage. Darauf vermerke ich mir einige wichtige Punkte, die ich jetzt aus arbeiten muss. Punkt 1 ist ganz klar, da steht Stopp! Ich sage meinem Gedankenkarussell das es anhalten soll.
Damit ich dann zu Punkt 2 gelangen kann. Wo bin ich? Wer steht mir gegenüber? Welches Datum haben wir heute?
Punkt 3 wäre dann mich zu erden. Womit? Dies kann ein Duft sein, ein Geschmack oder ein anderer Reiz der mein Gehirn ablenkt. Ich muss herausfinden was dies sein könnte. Vielleicht ja sogar meine Zigarette, oder wie schon einmal getan das in den Arm kneifen.
Als Trockenübung hat er mir den Griff zum Notfallkärtchen verordnet. Immer wieder mal innehalten und mich daran erinnern das ich dieses Kärtchen habe welches mir helfen soll im jetzt zu bleiben. Damit dann im Ernstfall der Griff schon automatisch geschieht.
Wichtig ist auch mich für Erfolge zu belohnen, und seien sie auch noch so klein. Schon der kleinste Erfolg hat eine Belohnung verdient.
In den nächsten zwei Wochen werde ich jetzt versuchen heraus zu finden was mir hilft mich zu erden, und dies auch immer mit mir herum zu tragen. Werde also meinen ganz persönlichen Notfallkoffer packen. Denn es gibt keinen Standart, denn jeder Mensch ist anders und bei jedem wirken andere Dinge. Sie zu finden ist schwer.
Heute gab es für mich nur ein wichtiges Thema. Wie gehe ich mit den massiven Vorwürfen um, die in den letzten Tagen auf mich nieder geprasselt sind?
Kurz zur Geschichte. Der Kontakt zu meinem jüngsten Kind gestaltet sich schwierig bis zum Teil gar nicht vorhanden. Diese Woche hat er mir massive Vorwürfe gemacht, in Form von ich hätte ihn fallen lassen, würde mich nicht für ihn interessieren. Der Kontakt zu meinen anderen Kindern wäre auf Sand gebaut weil wir die Vergangenheit einfach zur Seite gelegt hätten. In meinem heutigen Mann sind er einen Feind, der in seine Welt eingebrochen ist. Seit dessen Existenz ich mich verändert habe.
Stimmt ich habe mich verändert. Denn ich kann heute in den Spiegel schauen und sagen ich mag mich. Etwas was ich Jahrzehntelang nicht konnte. Durch meinen Mann habe ich begonnen die Vergangenheit zu bearbeiten, mir Hilfe zu suchen. Ich habe ein gewisses Selbstwusstsein aufgebaut, welches allerdings immer noch leicht zu erschüttern ist.
So haben auch die Vorwürfe wieder Selbstzweifel ausgelöst, Fragen bin ich wirklich schuld das alles so gelaufen ist gewannen die Oberhand.
Mit meinem Therapeuten gingen wir dem heute auf den Grund. Er hinterfragte meine Zweifel. Wollte wissen was ich denn anders hätte machen wollen. Er hat Recht in der damaligen Situation hatte ich gar keine Möglichkeit anders zu agieren. Warum ich mich immer noch für die Empfindungen anderer Menschen, auch die meiner Kinder, verantwortlich fühle? Weil ich meine Kinder liebe und ich sie nicht verletzen möchte? Ich musste mir anhören das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Denn ich habe meine Kinder ja nicht absichtlich verletzt, ich habe in gewissen Situationen Entscheidungen getroffen. Entscheidungen die ich mir vorher überlegt habe und in dem Moment für richtig gehalten habe. Woher weiß ich denn das eine andere Entscheidung ein positiveres Ergebnis gehabt hätte?
Er brachte dazu ein simples Beispiel, eine Strasse teilt sich, ich gehe rechts entlang und werde von einem Fahrrad angefahren. Ich ärgere mich das ich mich nicht nach links gewendet habe, dann wäre das nicht passiert. Doch wer sagt mir das mich dort nicht ein LKW überfahren hätte?
Heute sind meine Kinder erwachsen und somit für sich selber verantwortlich. Verantwortlich wie sie mit dem erlebten und ihren Erfahrungen umgehen. Ob sie bereit sie die Verantwortung für Leben zu übernehmen, oder ob sie weiter wild um sich schlagen jedem anderem die Schuld geben nur um nicht an sich arbeiten müssen.
Nachdem er merkte das ich wieder ruhiger war, und wieder zur objektiven Sichtweise zurück gefunden habe, beendeten wir die Sitzung mit einer imaginativen Übung, die dieses Mal sogar gut klappte.
Vorletzter Termin, wir haben das Jahr noch mal Revue passieren lassen. Was hat mir der Therapie gebracht? Habe ich meine Ziele erreicht? Wo hakt es noch?
Die Therapie brachte mich nach vorn. Stärkte mein Sicherheitsgefühl. Ich lernte besser auf mich zu achten. Geschehnisse in meinem Leben aus einer anderen Sichtweise zu sehen, und bekam dadurch die Chance sie anders zu verarbeiten oder sie zumindest in eine andere Schubladen ab zu legen.
Habe ich meine Ziele erreicht? Nein erreicht ganz sicher nicht. Denn dann hätte ich keine Probleme und Einschränkungen mehr. Mit dieser Zielsetzung habe ich begonnen. Aber ich viele Schritte auf dem Weg zum Ziel gemacht. Die soziale Isolation ist nicht mehr so gravierend wie zu Beginn, ich kann mit der nötigen Achtsamkeit wieder unter Menschen. Lernte auf meine Gefühle zu hören, zu analysieren warum ich eben dieses Gefühl habe und was kann ich machen damit es mir gut geht? Diese Achtsamkeit veranlasste mich am Montag, meine Kündigung bei Funwebradio zum Jahresende ein zu reichen. Mein Gefühl war nicht mehr in Ordnung, ich fühlte mich nicht mehr wohl. Jetzt wo ich diesen Schritt getan habe geht es mir wesentlich besser. Der Klumpen in meinem Bauch ist verschwunden. Diese Achtsamkeit mir gegenüber führt zwar immer wieder zu Unverständnis mit meiner Umwelt. Es gibt Situationen, wo ich mich früher gedrängt gefühlt hätte etwas zu erklären. Doch dieses Verlangen habe ich nicht mehr. Ich habe mich so entschieden weil es für mich richtig ist, und erwarte von meinem Gegenüber das es meine Entscheidung respektiert auch wenn es sie nicht versteht. Ein völlig neues Lebensgefühl.
Wo hakt es? Da sind noch einige Baustellen. Die größte Hürde bedeutet es nach wie vor um Hilfe zu bitten. Ein zu gestehen das ich dies nicht schaffe, kann oder weiß. Da ich aber auch da auf einige Erfolgserlebnisse blicken kann weiß ich das es mir auf lange Sicht gelingen wird ohne dabei mein Selbstwertgefühl in Zweifel zu ziehen.
Die Therapie hat mich auf die Beine gestellt, ich muss jetzt lernen allein zu laufen. Erlerntes an zu wenden, zu verinnerlichen und beharrlich zu üben.
Am vergangenen Donnerstag ging meine Therapie zu Ende. Zeit einen Abschlußbericht zu schreiben. Sich die Frage zu stellen hat die Therapie mir etwas gebracht, habe ich mein Ziel erreicht?
Warum habe ich die Therapie begonnen?
Nachdem ich Ende 2007 wieder einmal entwurzelt wurde, wir bekamen eine Räumungsklage wegen Eigenbedarf, fühlte ich mich leer und ausgebrannt. Ständig auf der Suche nach neuen Wurzeln. Ich wurde zunehmend anfälliger für Flashbacks, die Albträume mehrten sich wieder. Durch den Rückzug auf den Campingplatz wo ich mich wohl fühle, litten die sozialen Kontakte. Eine Zeitlang bestanden sie nur noch aus virtuellen Kontakten, real mied ich die Menschen. Die Suche nach einem Therapieplatz begann 2008, als ich endlich einen Termin ergattern konnte waren anderthalb Jahre mit vielen Absagen vergangen. Das letzte Jahr waren meine Ängste so groß geworden das ich sogar das geliebte Autofahren fast komplett gemieden habe.
Mein Ziel war es wieder nach draußen gehen, ohne Angst zu leben und am liebsten Albtraumfrei.
Hochgesteckte Ziele und eigentlich nicht während einer Therapieeinheit von 25 Stunden zu erreichen. Der erste Termin für mich wahre Folter. Ich musste allein mit dem Auto dahin, mich dann mit einem mir völlig fremden Menschen unterhalten, schwitzte Blut und Wasser. Viel zu früh war ich dort, saß auf dem Parkplatz im Auto und spürte ein kleines Gefühl der Freude. Hatte ich es doch geschafft selbstständig hier an zu kommen. Der Therapeut spürte meine Nervosität und Unsicherheit. Dadurch das er nicht in mich eingedrungen ist, sondern locker erzählte wie es ablaufen könnte und dabei immer wieder die ein oder andere Frage stellte, fasste ich Vertrauen und konnte mir vorstellen mit ihm zu arbeiten.
Wie sich die Arbeit gestaltet hat, könnt ihr nachlesen. Die wesentlichen Punkte sind im Tagebuch zusammengefasst.
Meine Ziele habe ich nur zum Teil erreicht, und doch fühle ich mich zufrieden. Ein ganz wichtiges Ziel habe ich erreicht, ich gehe ohne Angst vor dem einschlafen ins Bett, denn die Albträume überfallen mich nicht mehr unerwartet, wenn sie kommen gab es dafür einen Auslöser. Doch auch diese sind seltener geworden. Ich habe gelernt im Akutfall die Situation von außen zu betrachten, in mich hinein zu horchen. Und mir selbst zu sagen es ist vorbei, diese Bedrohung die du grade spürst ist nicht mehr real. In den meisten Fällen hilft dies, wird die Anspannung zu groß dann noch ein zusätzliches kneifen, der Schmerz hilft mich wieder zu erden.
Soziale, reale Kontakte. Viele sind es nach wie vor nicht. Die meisten haben nur deswegen Bestand weil die Kontakte hartnäckig sind, mir den Rückzug nicht erlauben. Es fällt mir nach wie vor schwer regelmäßig und konstant Kontakte zu pflegen. Bin da auf deren Mithilfe angewiesen, brauche den berühmten Tritt in den Hintern mit der Mitteilung "he wir sind auch noch da".
Die Freude am Autofahren habe ich zurück erobert. Ich kann wieder ohne Angst und Panik am Steuer sitzen und auch fremde Strecken und Orte ansteuern. Hin und wieder kommt es dabei noch zu dem Gefühl der Überforderung wenn es in den Innenstädten zu hektisch zu geht.
Ziele also teilweise erreicht, wieder auf die Füße gestellt die ersten Schritte unternommen. Laufen muss ich jetzt üben. Am Ball bleiben nicht in alte Verhaltensmuster und Taktiken zurück driften. Immer wieder mal innehalten in mich hineinfühlen ob sich alles richtig anfühlt. Wenn nicht forschen was es ist, was die Harmonie stört. Als oberstes Gebot verinnerlichen, das ICH wichtig bin und das es wichtig ist wie ich mich fühle, das ich ein Recht darauf habe das es mir gut geht. Sicher wird es Rückfälle geben, dies nicht ein zu kalkulieren wäre unrealistisch. Doch ich bin sicher genug Rüstzeug im Gepäck zu haben um da auch wieder raus zu kommen.
Mein Dank gilt besonders meinem Therapeuten, aber auch all jenen die mich während dieser Zeit begleitet haben. Mir Mut machten, mit mir über einige Sitzungen und meine Gedanken darüber diskutierten. Meinem Mann der sich zeitweilig wie ein Versuchskaninchen vorkam, obwohl mir nicht bewusst war das ich einiges an oder besser gesagt bei ihm ausprobierte.