Kinderbücher
Prinzessin Emma 4. - Himbeer-Waldmeister Eisbergquellen

       Eisberg, Waldmeister und Himbeerquelle.

„Zauberstab und Wirbelwind“ ich glaub es nicht, waldmeistergrünes Wasser, Himbeersaftquelle und dann noch einen VanilleSchokoladenErdbeerEisberg. O Hilfe, habt ihr so etwas tolles schon einmal gehört. Wer von Euch mag Brötchen und Rosinenzöpfe? Iiiiiich nicht, ich will sofort Eis, Eis, Eis“ Carolila tanzt mit ihren lila Ballettschühchen fröhlich lachend um den Frühstückstisch und schwingt dabei wie wild den lila Zauberstab durch die Luft. Dann schnappt sich aber doch eine der Zimtschnecke und beißt herzhaft hinein. „O, ich glaub es nicht, man o man sind die lecker. Flügelchen warum meckerst Du an solch einer Köstlichkeit herum? Ich habe noch nie in meinem ganzen Leben so eine leckere Zimtschnecke gegessen.“ Flink leckt sich die kleine Hexe mit ihrer rosa Zunge die Lippen ab, dann kriecht die Zungenspitze rasch in den rechten und danach gleich in den linken Mundwinkel „köstlich, köstlich, köstlich“ kichert sie und greift sich mit zwei Fingern noch ganz schnell das nächste Gebäckstückchen. „Mach nur so weiter, kleine Hexe“ ärgert Pauli Carolila „dann bist du wirklich bald ein kleiner lila Kugelblitz und so dick wie Zwerg AufdemBerg!“

 „Ja sag einmal Du kleiner Teufel, ich find dich ja ganz nett, lustig bist du auch, rot mag ich so wieso, aber meinen Freund beleidigst du nicht. AufdemBerg ist vielleicht nicht gerade dünn, aber auch nicht so dick, dass du dich darüber lustig machen darfst! Im Übrigen macht man sich über niemanden lustig, hab ich recht liebe Prinzessin Emma?“ Die kleine Prinzessin wird ganz rot im Gesicht, denn sie hat ja auch einmal über den Zwerg gelacht und ein klein bisschen gelästert. „Man macht sich weder über dick noch über dünn, noch über sonst etwas lustig, ist das klar?“

 „O Hilfe, Hexenkraut und Besenstiel, nun sei doch nicht gleich so empfindlich kleines Flügelchen. Ich finde Kugelblitz hört sich toll an, ich wollte doch nur Spaß machen. Was ist denn nun, gehen wir vielleicht  endlich zu diesem komischen  Schokoladenvanilleerdbeereisberg oder doch nicht. Es könnte ja sein, dass sonst jeder noch eine Zimtschnecke essen muss. Brrrr, warum heißen diese Dinger eigentlich Schnecken?“  „Sieht man doch“ mümmelt Carolila mit dicken Backen „sie heißen so, weil sie so aussehen und weil die Köchin LeckereSchnecke sie erfunden hat“. „Mmhh“ überlegt Pauli angestrengt „ ich finde sie sehen eher wie Schneckenhäuser aus und nicht wie glitschige Schnecken?“ „ Mir doch egal, wie sie aussehen, kleines Teufelchen, mir schmecken diese  Schneckenhauszimtschnecken einfach richtig gut!“

 „Natürlich kann man den ganzen wunderschönen Tag damit verbringen sich über Zimtschnecken, Schneckenhäuser und glitschige Schnecken und solchen Unsinn Gedanken zu machen“ murmelt Nobbi  „aber ist das denn wirklich so wichtig? Können wir nicht endlich an diese Quellen und dann an den Eisberg gehen und zwar alle zusammen ohne Diskussion, einfach gehen, gehen, gehen? Ich bin nämlich sowas von neugierig!“ mit diesen Worten legt Nobbi, die große graue Krake einen seiner acht Fangarme um den neuen Freund Marc, den zweiten um Prinz Himmelblau, (ja das macht er wirklich) einen weiteren reicht er sehr galant der wunderschönen Nixe Cristal und den vierten windet er um Prinzessin Emma.

Natürlich hat er noch vier Arme frei und könnte damit auch Carolila, Pauli, Flügelchen und AufdemBerg umarmen, aber die tanzen, hüpfen, fliegen und hopsen dann doch lieber frei durch die wunderschöne Landschaft.

 „Flöööööckchen“ schreit Marc ganz laut, als er merkt, dass der kleine Hund am Seeufer nach einem Fischen schnappt „Du bist ein Hund und keine Katze. Hunde suchen Knochen oder buddeln sie ein und wieder aus, aber sie fangen keine Fische, ist das klar?!“ Flöckchen kommt mit eingezogenem Schwanz zu Marc gerannt, schüttelt sich dann so kräftig, dass die Tropfen nur so durch die Luft spritzen und alle ganz nass werden. Das weiße Hündchen streift Marc wie eine Schmusekatze um die Beine und blickt ihn dann verstehend, aber doch mit sehr schlechtem Gewissen an „Flöckchen, Du bist ein echter Miezehund“ lacht der kleine Junge, bückt sich und streicht dem kleinen Hund liebevoll durch das Fell.

„Schaut nur, dort vorn, da muss es sein. Findet ihr nicht, dass die riesigen grauen Felsen aussehen wie große Nobbis?“ Die kleine Prinzessin schlenkert mit ihren Armen ganz wild um sich, so dass man doch wirklich ein bisschen an die Fangarme der Krake denken muss. „Durst!!! Liebe Leute ihr glaubt nicht was ich für einen Himbeer-Waldmeister-Saft-Durst habe. Duuuu!!!! liebster Nobbi, wo sind eigentlich die Blütenkelchbecher, die du uns vorhin versprochen hast? Vergessen??? Oder???“

 „Nein habe ich nicht, liebste Prinzessin Emma. Unsere fleißigen Libellenelfen haben die Becher  längst an die Quellen gebracht. Ich hätte sie natürlich auch im Rucksack mitnehmen können, aber dann wären sie nicht mehr so herrlich erfrischend kühl!“

Direkt über den Himbeersaft- und  Waldmeisterquellen entspringt auch noch die kristallklare Eiswasserquelle. Sie ist so kalt, dass sie kleine sternförmige Eiskristalle bildet, wenn das Wasser über die Felsen springt und sich dann mit den beiden  süßen Quellen vermischt. Die kleinen Eissternchen sind ungefähr so groß wie ein Zuckerkörner, richtig klein also. Aber durch das rot und das grün, entsteht ein buntes Glitzern, dass sich mit den Sonnenstrahlen verbindet und ein klein bisschen, aber wirklich nur ein klein bisschen an Carolilas lila Zaubersternchen erinnert. Eigentlich auch kein kleines bisschen, denn die Eissternchen sind bunter, viel bunter. Wenn die  Sonne, so wie jetzt ganz hoch am Himmel steht, dann sehen diese Sternchen nämlich richtig regenbogenbunt aus.  

Die kleine Elfe Flügelchen legt ihre Hände wie zu einem Minitrichter zusammen und lässt dann Himbeerwaldmeistersaft hineinlaufen, dann spitzt sie die Lippen und schleckt den Saft aus ihren Händen. Kleine bunte Sternchen bleiben an ihrem Mund kleben. „Wow, zuckerhimbeerwaldmeistersüßundleckerleckerlecker“ fast verschluckt sie sich daran, weil sie natürlich nicht nur trinken, sondern wie immer fröhlich drauf los plappern muss. Eigentlich müsste sie ja wissen, dass trinken und reden nicht so recht gut miteinander zu kombinieren ist, aber ein Flügelchen ist nun mal ein Flügelchen und eben auch ein Plappermäulchen.

„Darf ich denn um ein bisschen Eleganz bitten, schließlich haben wir doch vornehme Damen bei uns“. Prinz Himmelblau reicht mit einer seiner noblen Gesten, zuerst  Prinzessin Emma und dann auch der wunderschönen Nixe Cristal je einen eisgekühlten weißen Lilienblütenkelchbecher. „O, man, der Herr Himmelblau, ist aber gar nicht höflich, wo bleibt denn sein Prinzenvornehmgutbenehmen? Hee? Sag einmal, sind denn Flügelchen und ich keine Damen? *Zauberlilawildwuchsstab*, sofort hierher zu mir!!“ Carolilas Zauberstab wirbelt hoch durch die Luft, bleibt dann aber, kurz bevor er die Hand der kleinen Hexe erreicht, an Prinz Himmelblaus samtblauer Mütze hängen und reißt diese von seinen blonden Locken, direkt in das Quellwasser und dann?? Ja dann fließt das bunte Wasser so rasch in die  Mütze, dass diese einem blauen Gummiboot gleicht.

 „Ist das cool,ist das cool,  wir haben ein Prinzensamtkappensaftboot. Los hinein mit Euch! Nobbi bitte, bitte zieh uns zum Ufer und dann können wir zum Schloss. Ich fass es nicht, ich fass es nicht, wir haben ein Boot, endlich, endlich, endlich!!! Wir haben kein Floß, wir haben keine schwimmende Harfe, wir haben ein echtes Boot.“ Pauli freut sich so sehr, dass er die Himbeer- und Waldmeister und auch die Eisquelle, ja sogar den leckeren Eisberg vergisst.  Er denkt nur noch daran, dass er nun endlich eine Möglichkeit hat, in das wunderschöne Muschelschalenschloss, mitten im türkisblauen Zaubersee, zu gelangen und dann???  ja und dann??? Vielleicht gelingt ihm ja doch noch etwas richtig BÖSES…






(C) Ute AnneMarie Schuster 14.8.2011  .