Krimis & Thriller
Das Geisterhaus - Ein mysteriöser und unheimlicher Specht Fall (2)

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"Das Geisterhaus - Ein mysteriöser und unheimlicher Specht Fall (2)"
Veröffentlicht am 06. August 2011, 14 Seiten
Kategorie Krimis & Thriller
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Über den Autor:

Die Pflicht des Menschen ist seine stetige Vervollkommnung. Ich versuche dies jeden Tag ein klein bisschen, zumindest wenn es durch Bücher geschieht.
Das Geisterhaus - Ein mysteriöser und unheimlicher Specht Fall (2)

Das Geisterhaus - Ein mysteriöser und unheimlicher Specht Fall (2)

Beschreibung

Detektiv Schluck Specht und sein Assistent, den man leider nicht einfach unter den Tisch fallen lassen kann, Victor von Schnösel erhalten einen attraktiven Auftrag. Bild: www.pixelio.de/©Stefan Bayer/PIXELIO

Kapitel 1 - Der Auftrag eines Engels

Nachdem ich mich dazu aufgerafft hatte einem neuerlich bescheidenen Tag in die Augen zu blicken, die Sonne schien wieder wie verstrahlt vom Himmel, scheint seit Fukushima so Sitte zu sein.

Alles drehte sich in meinem Kopf. Eine Flasche Becks rollte an meinem Bein vorbei. Wie durch ein himmlisches Zeichen wurde mir gewahr, dass ich jenen verloren geglaubten Schatz gestern Abend leerte, obwohl ich nicht mehr genau wusste, seit wann ich ihn besaß. Er schmeckte ein wenig wie alte Socken mit einer starken Käsenote, ranzig im Abgang, aber in der Not säuft der Teufel auch solchen Dreck.

Torkelnd setzte ich meinen Gang zum WC fort, traf die Schüssel gleich im zweiten Anlauf und klatschte mir anschließend etwas kaltes Wasser, warm hatte ich vor Monaten abgedreht bekommen, ins Gesicht. Mit einem Gefühl, als hätte ich mir gerade versucht die Haut vom Gesicht zu reißen trat ich meinen Arbeitsweg zur Detektei an, wobei ich mich noch schnell mit meiner heutigen Mahlzeit versorgte: Pommes rot weiß.

Vor der Detektei erwartete mich schon mein Praktikant. Er blickte hochnäsig wie immer, hatte dabei etwas von Kenneth Williams aus der Carry On… Reihe, wenn Sie verstehen was ich meine, oder sehen Sie etwa bloß Kulturzeit auf 3Sat?!

 

[Anmerkung des Korrektors]           

Sehr geehrter Leser. Den folgenden Anfall von Fäkalsprache übelster Art möchte ich Ihnen ersparen und habe mir deshalb erlaubt die folgenden 3 Seiten des Manuskriptes zu entfernen. Sollte es Sie interessieren, welche Meinung Herr Specht wahrlich gegenüber 3Sat, Kulturprogrammen und der intellektuellen Elite unserer Bundesrepublik einnimmt, die selbstverständlich frei von allen nationalsozialistischen und kommunistischen Subjekten ist, so empfehle ich Ihnen die unzensierte Version dieses Buches zu verlangen, die Ihnen dann freundlich unter der Ladentheke gereicht wird, sozusagen Bück-dich-Ware. Oh, verdammt…

 

[Anmerkungen des Verlags Schmutz & Schund]

Sehr geehrter Leser. Sie dürften im letzten Absatz zur Kenntnis genommen haben, dass der Korrektor Herr V. aus B(Ost) einen Begriff verwendete, der eindeutig dem Vokabular des ehemaligen Unrechtsstaates der DDR zuzuordnen ist. Deshalb haben wir diesen Kommunisten sofort dem BND gemeldet, seine Stasi Akten prüfen lassen und ihn unverzüglich feuern lassen, wie es sich in einem Rechtsstaat wie dem unseren gebührt.

Und nun viel Spaß beim weiteren Lesen.

 

„Guten Morgen, Herr Specht“, echote es mir nasal entgegen. „Morgen.“ „Sie sehen grässlich aus, wenn ich meine Meinung äußern darf.“ Typische von und zu Reaktion. Er muss immer auf allen herum trampeln, die auch nur den Anschein erwecken sozial niedriger zu stehen als er. „Nein, dürfen Sie nicht, Sie geschniegelter und gebügelter Affe.“ Ich schloss die Türe auf, was sich so gestaltete, dass ich den Schlüssel drehte und mich dann schwungvoll gegen die Tür stürzte. Dabei öffnete sich die Tür, aber ich durfte mich auch mit den Gesetzen der Physik beschäftigen, denn ich schnellte weiter nach vorn und erst mein Schreibtisch stoppte mich unsanft, jedoch abrupt.

„Welch aparte Art, die Tür zu öffnen“, sprach der Schnösel voller zynischer Freude. Ich hatte nicht übel Lust seine glatte Fresse zu polieren, aber dann forderte seine alteingesessene Adelssippe  womöglich, dass ich zur Strafe ihr Leibeigener werden würde. „Lass dir erst einmal Haare auf dem Sack wachsen, dann reden wir nochmal drüber“, antwortete ich mit fast schon väterlichem Ratschlag, während ich meinen lädierten Körper auf den Stuhl sinken ließ.

Der adelige Schnösel parkte seine 4 Buchstaben auf einem kleinen Drehstuhl ohne Lehne. Jeden Tag wünschte ich mir, dass er eine bisher unentdeckte Schleudersitzfunktion habe, die sich automatisch betätigte und den aristokratischen Dreck hinfort katapultierte.

Als ich mir ansah was ich als Post empfangen hatte, es waren nur Mahnungen, teilweise schon die Dritten, wünschte ich, ich wäre nicht aufgestanden. Allerdings tue ich dies schon seit Jahren jeden Tag. Doch dann geschah etwas, was mir den Tag doch noch versüßen sollte.

Im Nachhinein, also parktisch jetzt, was der damaligen Zukunft entsprich, also damals noch nicht geschehen war,…verdammt, mit der scheiß Relativität von Zeit und Raum bin ich noch nie zurecht gekommen!

Im Nachhinein also erschien es mir wie eine Szene aus einem amerikanischen Detektivfilm. Eine Dame, gekleidet in einen teuren Seidenen Mantel mit einer Pelzstola um den eleganten Schwanenhals, die sofort sämtliche PETA Aktivisten auf die Palme gebracht hätte, und einen ebenfalls seidenen Rock, der erst über ihren Knien begann und so eine uneingeschränkte Sicht auf die wohl schönsten Laufstelzen ermöglichte, die ich in meinem Leben je gesehen hatte. Ihre Bluse war effektvoll geöffnet, man sah ihre beiden festen Brüste, der die Schwerkraft noch nichts hatte anhaben können. Ich hätte alles dafür gegeben, dass die Blusenknöpfe sprangen. Auf dem schwarzen Haarknoten, der wahrscheinlich Haare zusammenhielt, die bis zum Steiß reichten, thronte ein eleganter breitkrempiger Hut. Die Augen waren dezent geschminkt und blau und klar wie ein Bergfluss. Der Mund trug ein sündiges rot zur Schau, welches geradezu zum Küssen anregte und ihre Haut, verdammt nochmal, die war so hell und sah so weich aus, als hätte man sie gerade mit Perwoll gewaschen.

Moment, darf ich überhaupt sowas schreiben, mache ich da nicht verbotenes Produktplacement? Ach das kann der Dings vom Verlag ja raus streichen wenn er will.

Zusammenfassend war sie ein vollendeter Engel, wenn ich gekonnt hätte wie ich wöllte, die wär vor Ende der Woche nicht mehr aus der Horizontalen gekommen…

Dramatisch wie Grace Kelly sank sie auf den Stuhl vor meinem Schreibtisch, ihr Busen bebte vor Erregung, ihr Gesicht sah mich bittend an. „Helfen Sie mir!“, kam es atemlos aus ihrem Mund, mit einer Stimme wie weicher Whiskey. „Natürlich, für Sie würde ich doch alles tun“, antwortete wie ein vollendeter Gentleman. „Zum Glück, Sie sind meine letzte Rettung.“ Sie überschlug ihre Beine und beugte sich deutlich nach vorne. Liebte mich die Welt doch noch, nach all diesen verkorksten Jahren?

„Verzeihen Sie“, näselte es neben uns, was meinen Assistenten auf meiner persönlichen Todesliste schlagartig auf Platz 1 katapultierte, noch vor den Polizeipräsidenten und Goetz George. Verdammter George, hat den Schimanski verkörpert, als wären wir alle im Pott versoffene Proleten ohne einen Funken Anstand. Dämliche Sau, soll bleiben wo der Pfeffer wächst. (Rülpser) Entschuldigung.

„Dürften wir erfahren wer Sie sind?“ Ein Engel, du Blödmann! „Ich bin Magdalena Thyssen-Bates, die Tochter des mächtigen Industriellen Heinrich Thyssen.“

Natürlich, wie ich das Bild der Schnecke hatte vergessen können! Sie war Miss Stahlwerk 2008 geworden und durfte sogar in einem Kalender abgedruckt werden, der an die Großkunden der Stahlwerke ausgeteilt worden war, also die Panzerkäufer im Nahen Osten, Russland und China. Eines dieser ominösen Exemplare gelangte auch in meine Hände. Sie half mir durch manche einsame Nacht…

Und jetzt saß sie real vor mir und sah nur mich an, nie den reichen Schnösel in der Ecke!

„Und was ist Ihr Problem, Puppe?“, fragte ich ganz cool. „Mein Vater ist tot.“ „Oh, das tut mir leid.“ „Seit 2 Jahren“, schluchzte sie in ihr weißes Spitzentaschentuch. „Und da kommen Sie erst jetzt?!“, war meine entsetzte Reaktion, als sich mein Praktikant erhob. „Quatsch, Heinrich Thyssen hat man bereits bestattet. Und seine einzige Tochter“, er nickte in ihre Richtung, „erbte seinen großen Besitz, etwas außerhalb, im Grünen.“ „Und da lauert das Problem“, setzte sie wieder ein. „Nachdem mein Vater starb erbte ich dieses große Anwesen. Ich wohne dort allein, nur der alte Wachmann ist tagsüber dort.“ Welch ein glücklicher Teufel. „Seit mehreren Wochen vernehmen wir seltsame Stimmen, Geräusche, es geschehen Dinge, dir wir uns nicht erklären können.“ „Und da gehen Sie natürlich zum Besten Mann, den Sie finden konnten“, freute ich mich und erbot der Süßen mein schönstes Lächeln, wobei ich meine WC-Stein-gelben Zähne entblößte. „Nein, wir haben alle möglichen Polizisten uns Detektive durchprobiert, aber alle haben abgelehnt.“ Der Engel trat mir voll ins Selbstbewusstsein. „Und was vermuten Sie wer dahinter steckt?“, fragte Victor. „Geister, böse Kräfte, die UN, keine Ahnung, Vater hatte nicht wenige Feinde.“ „Keine Sorge, wir übernehmen diesen Fall“, sprach ich mir fester Stimme und ergriff die zitternden Hände der Schönen. Ja, weich wie frisch gewaschen und sie dufteten auch so. Musste sie bei nächster Gelegenheit nach ihrem Weichspüler fragen.

„Aber…“, setzte der blaublütige Pinscher an, doch mit einer kurzen und unmissverständlichen Geste, dem Mittelfingermeiner rechten, brachte ich ihn zum Schweigen. Magdalena erhob sich. „Wie schön, ich wusste, dass Sie einer armen Frau in Nöten keinen Wunsch abschlagen können.“ Kann ich schon, aber wenn sie so verflucht scharf ist wie du, dann nicht, dachte ich glücklicherweise nur. „Kommen Sie doch bitte heute Nachmittag um 2 Uhr vorbei, hier ist die Adresse.“ Aus ihrer Manteltasche zog sie eine kleine Karte, die auf so exklusivem Papier gedruckt worden war, dass man dafür, wenn man es verkaufte, bestimmt einen Kasten Bier bekam.

Ich nickte, nahm die Karte und Engelchen stöckelte aus der Detektei, wobei ich der tanzenden Hüften und dem knackigen Po gewahr wurde. Diese Frau brauchte wahrlich einen Waffenschein, wenn sie nach draußen ging.

Und so, Lesefreund, hatte ich mal wieder einen Auftrag. Ich musste herausfinden, wer dieses Geschenk Gottes belästigte, vielleicht belohnte sie einen ja großzügig. Und vielleicht konnte ich sie dazu überreden von Schnösel mal zufällig bei einer Werksbesichtigung im Ofen verschwinden zu lassen, Unfälle passieren ja.

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RogerWright
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