Beschreibung
Um die Funktionsweise und die Besonderheiten des männlichen Gehirns besser verständlich zu machen, möchte ich den Tagesablauf eines durchschnittlichen Mannes nachzeichnen.
Um die Funktionsweise und die Besonderheiten des männlichen Gehirns besser verständlich zu machen, möchte ich den Tagesablauf eines durchschnittlichen Mannes nachzeichnen.
Die erste nennenswerte Aktivität seines Gehirns setzt erst auf dem Weg zur Arbeit ein. Er geht zur Busstation und sieht schon aus weitester Entfernung die nackten Beine einer jungen Frau im Minirock. Bei der Station angekommen, begafft er sie möglichst unauffällig. Etwas schuldbewusst ruft er sich ins Gedächtnis, dass er sich in einer einigermaßen glücklichen Beziehung befindet. Gleich darauf stellt er sich vor, wie diese Frau nackt aussehen würde und wie sie wohl im Bett wäre. Später, im Bus, wird unser Mann aber von zwei ziemlich attraktiven etwa 16jährigen Schülerinnen abgelenkt. Er denkt kurz an ihre Minderjährigkeit, aber bewunderndes Betrachten ist ja wohl noch erlaubt. Sein Gehirn meint auch sich erinnern zu können, irgendein amerikanischer Wissenschaftler hätte schon bewiesen, dass ein Mann optischen Reizen sexueller Natur zwanghaft folgen müsse.
Der Mann hat seinen Job sehr gern, da er dabei relativ gut verdient. Die damit verbundene Arbeit findet er aber beschissen. An seinem Arbeitsplatz angekommen, fährt sein zentrales Nervensystem seine Aktivität auf ein Minimum herunter und beschert ihm seichte Träume vom nächsten Urlaub. Nach einem Tag voller Arbeitsvermeidung kommt es auf dem Heimweg wieder zu ersten nennenswerten Regungen im männlichen Gehirn. Der Mann sieht ein schwules Pärchen und denkt bei sich: „Gut, zwei Konkurrenten weniger bedeutet zwei potenzielle Geschlechtspartnerinnen mehr.“
Zu Hause angekommen, gibt es zuerst einmal Küsschen mit der Langzeitfreundin, welche er allerdings schon lange nicht mehr besonders erregend findet. Dies liegt beim durchschnittlichen Mann jedoch in der Natur der Sache, denn was einmal erlegt wurde, verliert sehr schnell seinen Reiz. Die Beziehung wird dennoch aus praktischen Gründen aufrechterhalten: Es wäre ja doch sehr umständlich, wenn er tagsüber die gesamte Hausarbeit selbstständig verrichten und sich nachts immer wieder aufs Neue Gedanken über die Befriedigung seiner sexuellen Bedürfnisse machen müsste.
Da es sich also nur um eine quasi geschäftliche Beziehung handelt, sieht der Mann auch nicht ein warum er seiner Partnerin mehr Zeit und Aufmerksamkeit als unbedingt notwendig schenken sollte. Stattdessen investiert er seine Energie lieber in diverse Freizeitinteressen, darunter vor allem Fernsehen und diverse Aktivitäten am Computer. Beachtung finden sollte dabei vor allem seine Vorliebe, in diversen sozialen Netzwerken den Kontakt zu jungen Frauen zu suchen, die ihre Attraktivität idealerweise durch mehrere Bilder belegen können. Dabei gilt: Die Quantität der Kontakte geht selbstverständlich vor der Qualität. Schließlich wird der Mann wahrscheinlich keine seiner „Freundinnen“ jemals zu Gesicht bekommen, was nicht weiter schlimm ist, da es sich bei den Internetbekanntschaften ohnehin nur um virtuelle Statussymbole handelt. Noch viele Stunden verbringt er vor Computer- und Fernsehbildschirmen.
Nach einem langen und vor allem in geistiger Hinsicht ereignislosen Tag, geht der Mann dann endlich zu Bett und fällt schon nach kurzer Zeit in einen von animalischen Träumen begleiteten Schlaf, welcher zum Leidwesen seiner Freundin von lauten Schnarchgeräuschen begleitet wird.