Kurzgeschichte
Was weh tut

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"Was weh tut"
Veröffentlicht am 29. Juli 2011, 6 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Was weh tut

Was weh tut

Beschreibung

Die Kurzgeschichte bezieht sich auf das Gedicht " was weh tut" von Erich Fried.

Was weh tut

Nun stand meine Frau in unserem Schlafzimmer und packte ihre Sachen in eine große Tasche.

Ab und zu wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht.

Ich stand fassungslos in dem Türrahmen. Sollte ich sie gehen lassen oder aufhalten, ich wusste es nicht.

Mein Körper war wie gelähmt, und meine Gedanken führen in meinem Kopf Achterbahn. Mit Tränen in den Augen schaute sie mich an und sagte: „ Lebe wohl, mach`s gut.“ Sie streichelte mir noch ein letztes Mal über meine Wangen.

Dann verschwand sie. Wahrscheinlich für immer. Nun stand ich verlassen in einem leeren Raum, der vor ein paar Tagen noch mit Leben gefüllt war.

Von draußen prasselte der Regen an die Fensterscheiben. Ich rannte raus, ohne mir etwas überzuziehen, was mich vor dem Regen schützen sollte. Ich wollte sie aufhalten zu gehen, doch sie war schon weg. Ich hatte keine Ahnung, wo ich anfangen sollte zu suchen.

Ich wollte doch nur eine letzte Frage beantwortet haben WARUM ?

Warum schmiss sie all die Jahre, wo wir glücklich zusammen waren einfach so weg ? Warum hat sie mich alleine zurück gelassen, obwohl sie mir vor ein paar Jahren vor dem Traualtar geschworen hatte, dass sie mich in guten und in schlechten Zeiten, bis das der Tot uns scheidet, immer lieben wird.

Alles zerstört durch einen einzigen Satz, doch ich liebte sie noch. Ich zog die ganze Nacht durch die Straßen, es regnete immer noch. Meine Tränen liefen, wie ein endloser Wasserfall meine Wangen entlang.

Ich habe mich immer gefragt, was einem wohl weh tut, wenn man jemanden verliert, in dem man unsterblich verliebt war. Jetzt wusste ich es.

Nicht der Kopf, nicht der Körper, nicht die Arme und nicht die Beine. Sie sind müde, aber tun nicht weh oder nicht ärger als das eine Bein immer wehtut. Das Atmen tut nicht weh, es ist beengt aber nicht weniger als von einer Erkältung. Der Rücken tut nicht weh, auch nicht der Magen, die Nieren tun nicht weh, und auch nicht das Herz. Warum ertrage ich es nicht dich zu verlieren?

 

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Hörbuch

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AnnaAdam

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Kommentare
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Moonoo Ein Text über zwischenmenschliche Beziehungen. Dramatisch und Gefühlvoll geschrieben.

Liebe Grüße
Vor langer Zeit - Antworten
Carina Was weh tut - Hallo,
ich finde den Text ganz gut geschrieben, er bringt die Gefühle gut rüber. Schade nur das ein kleiner ausschnitt ist, als Ganze Geschichte könnte man in den Höhepunkten die Gefühle und Stimmungen noch besser rüber bringen.

Gruß Carina
Vor langer Zeit - Antworten
UteSchuster wunderbar umgesetzt. - Ohne von Schuld zu sprechen, ohne Anklage,
und doch den wahnsinnigen Schmerz,
für den es keine Worte gibt
sagenhaft beschrieben.
Hochachtung.

Liebe Grüße
Ute
Vor langer Zeit - Antworten
roxanneworks ***** -
Du hast den Schmerz und die Verzweiflung wunderbar beschrieben...

und die Ambivalenz der Gefühle...gut nachvollziehbar

liebe Grüße
roxanne

Vor langer Zeit - Antworten
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