Romane & Erzählungen
Auf geheimnisvoller Spur - Teil 1 - Fortsetzung von: "Das Erbe der Rappoltstein"

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"Auf geheimnisvoller Spur - Teil 1 - Fortsetzung von: "Das Erbe der Rappoltstein""
Veröffentlicht am 29. Juli 2011, 24 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Auf geheimnisvoller Spur - Teil 1 - Fortsetzung von: "Das Erbe der Rappoltstein"

Auf geheimnisvoller Spur - Teil 1 - Fortsetzung von: "Das Erbe der Rappoltstein"

Das Geheimnis der alten Truhe

(Fortsetzung von: „Das Erbe der Pappoltstein“)

 

 

Auf geheimnisvoller Spur

Ein Roman über die Magie des Mittelalters

 

 

 

  1. Das Geheimnis der alten Truhe

 

 

Bernadette und Maria begeben sich gemeinsam in den Keller des Schlosses, welches Maria-Wittichs Familie von den Rappoltsteinern geerbt hatten, und begaben sich zu dem hintersten Gewölbe, dorthin, wo sie vor kurzem eine alte Holztruhe vorgefunden hatten. Bei dem genannten Kellertrakt angekommen, stehen sie vor der verschlossenen Eichenholztüre.

„Kannst du mit dem Dietrich umgehen, Maria?“

„Ja, hier ist er. Ich denke, es wird gehen!“

Maria bringt unter ihrer Schürze einen verbogenen Draht hervor und hält ihn ihrer Freundin Bernadette hin.

„Diesen Dietrich hat uns unser Mitarbeiter Bernhard angefertigt, als wir das erste Mal hier unten waren und vor verschlossener Türe standen. Mein Vater hat mir gezeigt, wie man mit dem Dietrich umgeht!“

„Aber das ist doch nur ein verbogener Draht!“

„Du wirst sehen, damit lässt sich diese alte Holztüre wunderbar öffnen, schau her!“

Maria steckt den gebogenen Draht in das Türschloss und bog ihn leicht nach oben, dann drehte sie den Haken nach rechts und man hörte, wie der Riegel bewegt wurde.

„Es klappt, es klappt!“, ruft Bernadette voller Spannung.

Maria und Bernadette waren in den Keller gekommen, um in der alten Truhe zu stöbern und in den Antiquariaten zu lesen, die offensichtlich von den adeligen Vorbesitzern hinterlassen worden waren. Einer der Vorfahren der Rappoltstein war einst als Kreuzritter in Jerusalem gefangen gehalten worden. Das hatte ihnen Agatha von Urslingen, die Mutter von Bernadette, ihnen aus der Geschichte der Rappoltstein berichtet. Vielleicht fanden sie ja in der Kiste alte Aufzeichnungen aus jener Zeit.

„Nein, die Türe ist noch nicht offen, sie ist doppelt verriegelt!“, keuchte Maria und fummelte weiter an dem Schloss herum. Sie steckte den Draht erneut in das Schloss und drehte wiederum ein paar Mal hin und her, bis sie den Schubriegen zu fassen kriegte, und schloss die Türe endlich auf.

„Jetzt ist sie offen!“, sagt Maria und drückte die Klinke herunter.

Schwerfällig bewegte sich die Türe nach innen. Dunkelheit strömte ihnen entgegen. Maria drückte die Türe nun vollends auf und leuchtet mit der Öllampe in den Raum hinein.

„Ich gehe voran!“, sagte sie leise.

Bernadette folgte ihrer Freundin Maria auf den Fuß, die bereits in dem dunklen Raum verschwunden war. Auch sie hielt eine der mitgebrachten Funzeln in der Hand und leuchtete Maria hinterher.

„Komm, wir müssen durch den nächsten Gang hindurch, in den hinteren Gewölbekeller!“, flüstert Maria leise, als sollte sie nur von Bernadette, und sonst von niemandem gehört werden.

„Aber hier ist doch keiner, warum sprichst du so leise?“, fragte Bernadette ebenso leise zurück.

„Ich weiß nicht, aber irgendwie ist mir das Ganze schon unheimlich!“

„Ach was, du hast wohl Angst vor Geistern?“

„Hier Bernadette leuchte mal hier hin, dort in der Ecke steht die alte Holztruhe, die wir beim letzten Mal gesehen haben!“

Die Holztruhe stand noch genau so da, wie sie vor Wochen verlassen wurde. Die Truhe war ringsrum mit Kupferblech beschlagen, welches verschiedene Symbole und Figuren zierte. Kreuzweis angebrachte schmiedeeiserne Bänder gaben der Truhe das Aussehen, einer alten Schatzkiste.

„Leuchte mal hierhin!“, sagte Maria und stellte ihre Öllampe auf den steinernen Boden.

Bernadette hielt ihre Lampe so, dass Maria den kleinen Schlüssel unter der Truhe hervorziehen und den Deckel der alten Truhe öffnen konnte.

Nachdem die Truhe geöffnet war, erblickte man im Schein der Öllampe lauter alte und abgegriffene Bücher.

„Da sind ja die ganzen Antiquariate, weswegen wir hier unten sind. Komm lass uns je eines der Bücher herausnehmen und wieder nach oben gehen. Mir ist es hier im Keller inzwischen auch nicht mehr ganz geheuer! Hörst du nicht das stetige Ding Dong, das hier irgendwo herkommt? Was kann das sein?“, flüsterte Bernadette leise.

„Das ist bestimmt nur ein Wassertropfen, der irgendwo von der Decke herab, auf einen Blecheimer fällt!“, beruhigte Maria ihre Freundin.

Schnell schnappte sich jede eines der obenliegenden Bücher über Hexerei und Alchemie und wendeten sich zum Gehen. Maria klappte den Truhendeckel zu, ohne die Truhe wieder abzusperren. Den kleinen Schlüssel ließen sie stecken. Auch die Gewölbekellertüre wurde nur pro forma wieder angelehnt.

Schnellen Fußes verließen die Beiden das Kellergewölbe. Irgend etwas veranlasste sie dazu, diesen Ort schnellstmöglich wieder zu verlassen.

Es waren nicht nur die tropfenden Geräusche, die sie zum Verlassen des Kellergewölbes vorantrieb.

„Hattest du auch so ein komisches Gefühl?“, fragt Bernadette ihre Freundin Maria, als sie wieder oben in den Räumen des Schlosses angekommen waren.

„Ja, ganz komisch. Aber da war doch niemand!“

„Ich weiß auch nicht, ich spürte nur mit einmal, wie wenn zwei Augenpaare mich mit ihren Blicken durchbohren wollten!“

„Dasselbe Gefühl hatte ich auch!“, gibt Maria zu.

Verduzt sehen sie sich die beiden mit forschendem Blick in die Augen.

„Das gibt es doch nicht! In dem Keller war außer uns beiden niemand! Und doch hatte ich das ständige Gefühl, beobachtet zu werden!“

„Ich glaube, wir haben uns das Ganze nur eingebildet, weil es sich bei den Büchern um altes magisches Wissen handelt!“, meinte Maria aufatmend.

„Aber vielleicht gibt es da unten ja so etwas wie einen magischen Hüter, der die Bücher und das alte Zauberwissen bewachen soll!“, gibt Bernadette zu bedenken.

„Du denkst wohl an so was, wie einen Fluch, der die Seelen in den Kellergewölben gefangen hält?“

„Ja, so ähnlich!“

„Lass uns die Bücher erst mal ansehen, welche wir mit hinaufgenommen haben!“

Maria wirft einen Blick auf das Titelbild ihres Buches, welches sie in Händen hielt, und erschrak.

„Den Mann auf dem Bild kenne ich!“, sagte sie bestürzt. „Wenn ich nicht genau wüsste, dass das Bild hier mindestens zweihundert Jahre alt sein müsste, würde ich behaupten, das Bild stellt unseren Freund Monsieur Philippe Cardinale dar. Diese Ähnlichkeit ist einfach zu frappierend, schau her!“

Maria gibt Bernadette das Buch und deutet auf das Titelbild.

„Ja, der Mann darauf gleicht tatsächlich Philippe Cardinale. Man braucht sich nur die mittelalterliche Perücke wegzudenken und schon ist es, Monsieur Cardinale. Das ist aber sicherlich nur ein Zufall!“, sagt Bernadette und las die Ãœberschrift:

„Der Graf von Saint Germain!“

„Lies doch mal vor, was über diesen Grafen in dem Buch steht!“, bat Maria ihre Freundin.

Bernadette schlägt die erste Seite auf und liest: „Der Graf von Saint Germain war ein Abenteurer, Geheimagent, Alchemist, Okkultist und Komponist, er starb 1784!“

„Lies doch weiter Bernadette, das hört sich alles sehr spannend an. Er war ein Alchemist und Okkultist, verstehst du, was das heißt? Vielleicht stehen in dem Buch seine alchemistischen und okkulten Geheimnisse verzeichnet!“

„Hier steht, Cagliostro sei einer sein Schüler gewesen!“

„Da hast du es, Cagliostro war ein Magier. Das weiß ich ganz genau. Meine Oma Notburga erzählte uns damals, als wir auf einem Jahrmarkt einen Gaukler und Taschenspieler sahen, der sich - Cagliostro der Zauberer – nannte, dass es einmal einen wirklichen, echten Magier namens Cagliostro gegeben habe. Dieser war aber kein Taschenspieler, sondern ein Alchemist. Er hieß genau Alessandro Graf von Cagliostro und verkaufte Liebestränke, Jugendelixiere und Schönheitsmixturen, die er als Alchemist selbst herstellte!“

„Dann musst du diesen Cagliostro ja persönlich gekannt haben!“, scherzte Bernadette.

„Wieso ich?“, will Maria wissen.

„Weil du sehr hübsch bist, Maria!“

Maria wurde leicht rot im Gesicht. „Aber du siehst auch sehr gut aus, Bernadette!“

„Das Aussehen habe ich von meiner Mutter geerbt. Vielleicht war sie ja mit dem Grafen Cagliostro bekannt?“, lachte Bernadette.

„Sage nichts gegen deine Mutter! Sie ist eine sehr liebenswerte Frau, und so alt, wie du sie jetzt machen willst, ist sie auch nicht!“

Bernadette hatte mit ihren Worten vollkommen Recht. Maria war wirklich eine schön anzusehende Person. Die Gesichtszüge waren ebenmäßig und wiesen einen leichten, bräunlichen Teint auf. Ihre Wangen zierten zwei kleine Grübchen, die ihr natürliches Lächeln, welches stets um ihren schön geschwungene Lippen spielte, das Aussehen einer wundervollen rassigen Frau verliehen. Dass man trotz ihrer dunklen Augen einen leichten Silberblick bemerkte, tat dieser Schönheit in keiner Weise einen Abbruch. Im Gegenteil, ihre Augen blickten sehr intelligent, in die Welt hinein. Ihr braungelocktes Haar fiel ihr in langen Zöpfen auf ihre Schultern herab. Marias Kleidung hatte sich seit der Sesshaftigkeit ihrer Familie sehr gewandelt. Sie trug jetzt des Öfteren die neueste Pariser Mode.

Bernadette war ebenfalls eine sehr schöne junge Frau. Sie befand sich im gleichen Alter mit Maria. Im Gegensatz zu Maria hatte Bernadette blaue Augen. Ihre schwarzen Haare ließen ihren Blick noch heller erscheinen. Die dunklen Augenbrauen wiesen auf einen starken Charakter hin. Ihre Figur war ebenso grazil und anmutig, wie die ihrer Freundin.

Beide lachten sich gegenseitig schelmisch an und Maria meinte: „Nun lies doch endlich weiter!“

„Weiter steht hier zu lesen“, fuhr Bernadette fort, „der Graf von Saint Germain spielte in verschiedenen Freimaurerzirkeln eine bedeutende Rolle und war angeblich auch Rosenkreuzer. Dort vertrat er die okkulte Variante der Freimaurerei!“

„Das ist alles sehr spannend und interessant!“, sagte Maria. „Gib mir das Buch mal wieder her Bernadette, ich lese es später in aller Ruhe!“ Dabei nimmt sie Bernadette das Buch aus der Hand und legt es auf den Tisch.

„Was hast du denn für ein Buch erwischt?“

Bernadette nimmt das zweite Buch, welches sie zuvor auf den Tisch gelegt hatte und las: „Malleus Maleficarum!“

„Ich verstehe kein Latein, kannst du mir sagen, was Malleus Maleficarum bedeutet, Bernadette?“

„Wenn ich richtig informiert bin, dann bedeutet das, der Hexenhammer!“

„Hexenhammer?“

„Ja, es gab einmal ein Buch über die Hexenverfolgung im Mittelalter, darin wurde beschrieben, was eine Hexe ist und woran man sie erkennt!“

Bernadette schlug auch dieses Buch auf.

„Hier steht es: Eine Hexe ist im Volksglauben eine mit Zauberkräften ausgestattete, meist weibliche, heil- oder unheilbringende Person, die häufig mit Dämonen oder dem Teufel im Bunde steht!“

„Glaubst du das, Bernadette?“

„Ich weiß nicht so recht Maria, manchmal glaube ich das schon, zumindest, dass ich mal eine Hexe war. Ich habe einmal geträumt, ich sei als Hexe im Mittelalter, auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden!“

„Was denkst du, als wir noch mit unseren Fuhrwerk unterwegs waren, was die Leute alles zu mir und meiner Schwester Emma gesagt haben? Als Hexenpack und Hexenbrut haben sie uns beschimpft und davongejagt. Und manchmal glaubten meine Schwester und ich sogar, wir seien wirkliche Hexen.

Meine Großmutter kann zum Beispiel aus der Hand lesen und kennt sich mit allen Kräutern, aus Wald und Flur, aus und hat dieses Wissen an mich und meine Schwester weiter gegeben. Wenn wir also wirklich Hexen wären, dann wären wir nur gute Hexen!“, lachte Maria kurz auf und umarmte dabei ihre Freundin Bernadette.

„Dann bist du ja wirklich eine Hexe!“, lache Bernadette. „Eine Kräuterhexe! Aber wer weiß, Maria, vielleicht ist da was dran und wir beide haben früher schon einmal gelebt und kennen wir uns sogar aus jener Zeit?“

„Oh, da frage ich mich, ob wir uns da wohl auch so gut verstanden haben, wie heute?“

„Ganz bestimmt Maria! Als ich dich das erste Mal bei uns auf dem Hof sah, wusste ich sogleich, dass du meine Freundin bist. Dieses Gefühl kommt doch nicht von ungefähr. Es war mir damals gleich so, als würde ich dich bereits kennen!“

„Oh Schreck, da fällt mir etwas ganz wichtiges ein. Wenn das wirklich stimmt und wir reinkarnierte Hexen sind, dann wäre ja Philippe Cardinale, der hier auf dem Titelbild als Graf von Saint Germain zu sehen ist, auch reinkarniert!“

„Dieser Sache müssen wir unbedingt auf den Grund gehen!“, meinte Bernadette. „Vielleicht gibt es ja dann von uns auch irgendwo alte Abbildungen?“

„Ich schlage Folgendes vor!“, meinte da Maria. „Das nächste Mal, wenn Monsieur Cardinale wieder zu uns auf Besuch kommt, werden wir ihn heimlich aushorchen. Wir stellen ihm ganz gezielte Fragen, die nur der ehemalige Graf von Saint Germain wissen kann. Vielleicht weiß Monsieur Philippe Cardinale ja gar nicht, dass er der reinkarnierte Graf von Saint Germain ist!“

„Ich glaube schon, dass er das weiß. Immer, wenn ich damals in seine Nähe kam, spürte ich, dass etwas Mystisches von diesem Mann ausging. Irgendetwas Geheimnisvolles strahle Monsieur Cardinale aus. Man konnte es regelrecht riechen, dass er etwas Besonderes war. Wie er sprach und wie elegant er sich kleidete, das alles hatte etwas von einem Edelmann, ja sogar von einem Grafen!“

Maria nimmt das Buch wieder instinktiv vom Tisch und schlägt es gedankenverloren irgendwo in der Mitte auf. Wie magisch wird ihr Blick von einigen Zeilen angezogen. Dort stand zu lesen:

„Der Graf von Saint Germain trug viele Namen und täuschte den Hof über seine wahre Identität. Er gab sich in jeder Hinsicht als Wunderknabe. Er wollte verblüffen und verblüffte auch tatsächlich. Er hatte eine entschiedene Art zu sprechen, die jedoch nicht missfiel, denn er war gelehrt, sprach fließend alle Sprachen, war sehr musikalisch, ein großer Kenner der Chemie, besaß angenehme Züge und verstand es, sich bei allen Frauen beliebt zu machen.“

Maria klappte das Buch wieder zu und sagte. „Genau, das ist Monsieur Cardinale!“

„Dann muss ich doch gleich wieder auf meinen eben geäußerten Gedanken zurück kommen. Wenn Monsieur Cardinale, dieser reinkarnierte Graf von Saint Germain tatsächlich ist und wir beide früher auch schon einmal gelebt haben, dann müsste es von uns ja auch alte Abbildungen geben!“

„Dieser Gedanke ist wirklich zu verrückt!“, antwortete Maria und schaute Bernadette fragend an, ob sie das Gesagte ernst meinte. Ja, Bernadette meinte es ernst, dazu kannte sie ihre Freundin inzwischen nur zu gut. In ihrem Gesicht spiegelten sich Neugier und Abenteuerlust ebenso wieder, wie ein Quäntchen Angst, ob ihre Vorwitzigkeit nicht zu gewagt ist.

„Was schaust du, Maria?“

„Ich wollte wissen, ob du das eben ernst gemeint hattest, dass wir beide reinkarnierte Hexen sind und es auch über uns Bilder gibt. Aber ich sehe, du hast es ernst gemeint!“

„Ja, ich meinte es ernst. Wir sollten nochmals im Keller, in die Truhe schauen und die darin befindlichen Bücher genauer untersuchen, vielleicht finden wir da was!“

„Du machst mir Angst. Was ist denn, wenn wir früher keine guten Hexen waren? Vielleicht verfallen wir ja einem Gericht! Meinst du nicht, es wäre besser, wenn wir, dass alles gar nicht wüssten und die Finger davon ließen?“

Bernadette ging nachdenklich einige Schritte im Zimmer auf und ab und sagte dann: „Ich glaube, wir haben nichts zu befürchten. Ich betrachte es vielmehr als einen Hinweis des Schicksals, dass du und deine Familie diese antike Truhe gefunden habt!“

„Wenn du meinst? Aber wir halten in jedem Fall zusammen, egal was passiert! Versprochen?“

Bernadette umarmte ihre Freundin Maria und sagte: „Ja, wir beide halten zusammen, egal, was auch geschehen mag, versprochen!“

Zum Schwur kreuzten sie, wie sie es früher als Kinder oft taten, die Finger übereinander und hakten sie gegenseitig ein.

Da geht die Türe auf und herein kommt, Notburga.

„Na, was habt ihr Beiden? Ihr seht ja aus, als wäre Euch der Schreck in die Glieder gefahren!“

Maria stellte sich flugs neben ihre Freundin Bernadette, die noch das Buch, Malleus Maleficarum, in Händen hielt, und griff heimlich hinter sich, um das Buch, mit dem Abbild von Philippe Cardinale, unter ihrem Rocksaum verschwinden zu lassen.

„Zeig doch mal her Bernadette, was hältst du da für ein Buch in Händen?“

Notburga wirft einen Blick darauf und sagt: „Ach, der Hexenhammer! Jetzt ist mir völlig klar, warum ihr so blass ausseht. Aber keine Sorge Kinder, die Zeiten sind vorbei, dass man unsereiner auf dem Scheiterhaufen verbrannt hat!“

„Unsereiner? Soll das heißen, wir wurden früher wirklich als Hexen auf dem Scheiterhaufen verbrannt?“ Dabei blickten Maria und Bernadette sich gegenseitig vielsagend an.

„Im Mittelalter wurde man wegen jeder Kleinigkeit dem Feuer preisgegeben!“, antwortete Notburga belanglos, ohne den Schreck der beiden jungen Frauen zu bemerken.

„Früher sagte man, wer vom Teufel verblendet nach Weise der Heiden glaubt, ist eine Hexe oder ein Hexer. Diese Person soll deshalb verbrennt und ihr Fleisch durch das Feuer geläutert werden, damit die Seele doch noch in den Himmel kommt. Das hat mir noch meine Großmutter erzählt!“

„Da sind wir aber froh, dass wir heute leben!“, antwortet Bernadette und Maria gleichzeitig.

„Ach, bevor ich es vergesse, in der Küche liegt ein Brief auf dem Tisch, von Monsieur Philippe Cardinale. Er will uns in vier Wochen besuchen kommen und sich ein paar Tage hier von seinen Geschäften in Paris erholen. Er ist ja inzwischen ein sehr guter Freund unseres Hauses geworden!“ Nachdem Notburga das ihrer Enkelin mitgeteilt hatte, verließ sie wieder das Zimmer.

„Danke Großmutter, dass du uns das gesagt hast!“, ruft Maria ihrer Oma hinterher.

„Was sagst du dazu, Bernadette, ob das wohl ein Zufall ist?“

Bernadette schüttelte nur den Kopf und antwortete:

„Das ist bestimmt kein Zufall, da passiert etwas in der unsichtbaren Welt! Wir müssen uns vorbereiten und in den nächsten Wochen unbedingt möglichst viel über den Grafen von Saint Germain in Erfahrung bringen, damit wir Monsieur Cardinale auch mit den richtigen Fragen, als Graf von Saint Germain, enttarnen können!“

„Du hast Recht, also lass uns für heute Schluss machen, ich will noch ein wenig in dem Buch lesen!“

Beide Frauen umarmten sich und verabschiedeten sich voneinander.

Nachdem Bernadette gegangen war, ging Maria hinauf in ihre Kammer, legte sich in ihr Bett und las: „Der Graf von Saint Germain – das Leben eines Alchemisten.“

 

Fortsetzung folgt ...

 

 

Copyright: Ernst G. Dierking

 

 

 

 

.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Ernst

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UteSchuster Re: Re: das ist ja toll, du bist schon beim 2. Buch. -
Zitat: (Original von Ernst am 29.07.2011 - 11:36 Uhr)
Zitat: (Original von UteSchuster am 29.07.2011 - 11:27 Uhr) darf ich das 1. Buch vorbestellen?
Schließlich gibt es ja dort eine Emma..

liebe Grüße
Ute



Na klar kannst du das erste Buch vorbestellen. Wie viele Exemplare brauchst du denn?
Eines bekommst du von mir ja ohnehin geschenkt!

glg
Ernst


lach, erst einmal reicht mir eines :-)
Vor langer Zeit - Antworten
Ernst Re: das ist ja toll, du bist schon beim 2. Buch. -
Zitat: (Original von UteSchuster am 29.07.2011 - 11:27 Uhr) darf ich das 1. Buch vorbestellen?
Schließlich gibt es ja dort eine Emma..

liebe Grüße
Ute



Na klar kannst du das erste Buch vorbestellen. Wie viele Exemplare brauchst du denn?
Eines bekommst du von mir ja ohnehin geschenkt!

glg
Ernst
Vor langer Zeit - Antworten
UteSchuster das ist ja toll, du bist schon beim 2. Buch. - darf ich das 1. Buch vorbestellen?
Schließlich gibt es ja dort eine Emma..

liebe Grüße
Ute
Vor langer Zeit - Antworten
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