Gedichte
Frauenzimmer

Die Helga war schon stets und immer
ein ungehörig Frauenzimmer.
Sie tat, was man ihr nicht befohlen
nur um sich Ärger abzuholen.

Dies auch, weil sie sich gerne stritt
und selten war man mit ihr quitt.
Voll Zornesröte im Gesicht
gemahnte man sie an die Pflicht.

Doch eines schönen Tages dann
ihr Herz erweichte und gewann
ein Jüngling ihre Gunst und sann
auf Heirat und so weiter dann.

Als dann vorbei die Hochzeitsnacht
wer hätte jemals das gedacht.
War sie nicht mehr die, die man kannte
noch nicht einmal eine Verwandte,

von dem, was sie einst ausgemacht.
Sie hat seitdem nur noch gelacht.
Sich in die Herzen eingeschlichen
und aller Groll ist schnell gewichen.

Und die Moral von der Geschicht:
Zwar selten kommt was an das Licht,
was gut verborgen tief, sehr tief
geschlummert, bis man es dann rief.