Es war ein Tag wie jeder andere. Der Wecker klingelte wie immer viel zu früh und nach einigen gescheiterten Versuchen ihn mit dem Fuß auszumachen drehte ich mich um und beendete seine Existenz indem ich ihm seinen Saft entzog. Unglaublich clever kam ich mir vor, nur leider war die Konsequenz dass ich am Ende lediglich 30 Minuten hatte um mich fertigzumachen, zu frühstücken, einen Kaffee zu trinken und um meine Tasche zu packen. In solchen Situationen muss man dann abwägen was wichtiger ist. In meinem Fall verzichtete ich auf den Kaffee und das Frühstück, da ich der festen Überzeugung war, man könne dies auch beim Coffee Shop um die Ecke erstehen und dann im Gehen essen. Pah voll Business bist du drauf, höre ich mich sagen sagen. Egal, es nützt nichts, ohne meine tägliche Kaffeeration kann werde ich tu einem mauligen Murmeltier und das will schließlich keiner. Also schwinge ich mich auf mein Fahrrad, rolle den Berg runter und merke bereits wie mein Körper rebelliert und brüllt: „Wo ist mein Kaffee wo ist mein Kaffee?????“
Im Coffee Shop war widererwartend viel los und wie jeder anderen halbwegs normaldenkende Mensch holte ich bereits das Geld aus meiner Tasche und überlegte im Vorfeld was ich nehmen möchte und atme den Geruch von Kaffeesatz und Kaffeebohnen ein. Und dann geschah genau das, was einem nur passiert wenn der Tag nur besser werden kann. Eine Frau im Business Dress drängelt sich in der Schlange vor, niemand sagte was, man selber sagt auch nicht sondern guckte nur an sich runter bemerkte, dass die Jeans die man trug offenbar doch mal weggeschmissen werden könnte. Allerdings ärgerte ich mich, denn der Kaffee den ich so dringend benötigte war wieder eine sich nicht entscheiden könnende Person nach hinten gerückt. Um mich zu rächen nahm ich ein paar benutzte Servietten von der Theke und packte sie ihr in die offene Tasche. „HA Leg dich noch einmal mit mir an da folgen die Krümel. Und nun mach hin.“ Während ich meinen inneren Monolog mit verschiedenen Gesten die ich mir vorstellte noch ausmalte hörte ich das sagen, was jeder Kaffeejunkie wie ich an einem Mittwochmorgen um 08:00 in einem Coffee Shop nicht hören will.
"Ich hätte gerne, ach nee Moment ich glaube das ich nicht gut für meinen Magen, haben sie auch einen entkoffeinierten Kaffee Latte mit Sojamilch aber bitte ohne Schaum und nicht so stark bitte?" "Einen entkoffeinierten Kaffee Latte? Wieso trinkst du nicht gleich nur Milch. Mädel nimm einen Tee", brüllt mein Innerstes. "Wir befinden uns in einem Coffeeshop. Hier gibt es KAFFEE! Deswegen heißt das Ding Coffeeshop. Wenn du unbedingt auf deinen Magen achten willst trinke einen Kamillentee und halte nicht den gesamten Betrieb mit deinen postmodernen Wünschen auf."
Endlich bin ich dran:“ Einen Latte Macchiato mit einem einen extra doppelten Espresso bitte.“
Die ersten beiden Unistunden überstand ich dank meiner Koffeinmischung im ersten Teil noch ganz gut. Danach ging es zum Kopierer um die diversen Literaturangaben zu kopieren. In der Uni muss man sich immer über eins im Klaren sein. Man begegnet dort grundsätzlich immer dem Mann, in den man sich unsterblich verliebt hat, nachdem ein Gespräch mit gut verlaufen ist. Und wie sollte es auch anders sein. Während ich mit einer Freundin für einen weiteren Kaffee anstand um die anstehende Vorlesung zu überstehen kam er in unsere Richtung. Groß, blond, kräftig und ein himmlisches Lächeln, welches er dir zuwirft. Während du vollkommen unspektakulär aussiehst und deine Haare zu einem langweiligen Zopf einfach nur schnell zusammengebunden hast, trägt er natürlich wie immer eine Jeans die nicht kaputt ist, ein gestreiftes Hemd und seine Haar sind wie immer so unglaublich stylisch gelegt. Er hält an und macht eine Runde Small Talk mit dir und während du dich mit ihm über das gegenseitige Befinden und anstehenden Klausuren austauschst denkst du innerlich daran was du eigentlich gerne mit ihm austauschen würdest. Die nächste Vorlesung verbrachte ich damit mit vorzustellen wie er sich unsterblich in mich verliebt, mit mir in die Bretagne fährt und mir dort einen Heiratsantrag macht. Ein kleiner Tipp von mir an dieser Stelle: Ihr solltet nach solch einer Begegnung nie, aber wirklich nie am Rand sitzen. Die Gefahr das ihr auf die Toilette geht und beim wieder reinkommen zunächst hinfallt und euch dann auch noch nicht einmal richtig auf die Bank setzt ist da. Es muss nicht zwangsläufig geschehen aber es kann passieren. Nach diesen 90 Minuten des Schmachtens und Ausmalens geht es im Regelfall gegen 12:00 in die Mensa. Dort trifft man seine große Liebe natürlich wieder und lässt sich bei der Auswahl des Essens solange Zeit bis man sieht, wo sich das Subjekt der Begierde hinsetzt, damit man sich anschließend in die Nähe setzen kann. Um ihn anschauen zu können darf man nicht davor zurückschrecken einige japanische Austauschstudenten von ihrem Platz zu verscheuchen. In besonders dringenden Fällen kann man auch behaupten untern an der Studenteninformation sei ein Anruf für sie. Egal was ihr jetzt denkt, dem ganzen dient ein höherer Zweck, denn immerhin geht es hier um einen potenziellen Ehepartner und wenn die Uni eins ist, dann eine kostenlose Partnervermittlung. Ich saß da also, aß mit meinen Freundinnen und ging danach wie es sich gehört einen Kaffee trinken. Während wir uns über das kommende Seminar unterhielten und ich meinem Adonis heimliche Blicke zuwarf kam der Bruder einer Freundin zu uns und stellte sich direkt in meinen Blickfeld.
„Entschuldigung! Bruder von Ulrike, könntest du dich bitte woanders hinstellen? Du stehst mit in der Sonne.“ „Es ist bewölkt. Außerdem habe ich einen Namen.“ „Es ist eine andere Art der Sonne die du nicht sehen kannst. Also bitte. Und immer wenn ich deinen Namen sage muss ich an meinen Teddy denken, der hieß auch Lukas“ Mit einer harschen Handbewegung winkte ich ihn zu Seite und er grinste als er sah wen ich ansehen wollte. „Weißt du, bevor du dir so eine Semmel holst, solltest du es lieber mit nem Kerl wie mir versuchen.“ „Nee dann müsste ich ja immer an einen Teddy bzw. in deinem Falle an einen Bären denken. Obwohl….“ Ich blickte an ihm runter mein Blick blieb an seinen extrem behaarten Armen und Beinen hängen und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Hast etwas gegen behaarte Männer?“ „Nee aber ich habe schon Haare auf den Zähnen, da brauche ich nicht noch welche im Mund.“
Bäm, mundtot gemacht und das Lachen der Gruppe hat die Aufmerksamkeit meines Traumadonis auf uns gezogen. Hach er guckt. Stolz wie Oskar aufgrund dieser schlagfertigen Antwort ging ich himmelhochjauchzend ins Seminar um anschließend die Heimfahrt anzutreten.
Es gibt für die meisten Studenten mehrere Horrorszenarien an die sie nicht einmal denken möchten. Dazu gehören Abgabefristen von Hausarbeiten oder Klausuren durch die man gefallen ist. In meiner WG liegt der Fokus besonders im Bereich der sozialen Kompetenzen, würde ein Erziehungswissenschaftler nun sagen. Das Horrorszenario meiner Mitbewohnerin Eva zum Beispiel war es keinen Alkohol im Haus zu haben. Eva war diejenige von uns, die jeden Abend gegen 20:00 zu uns in die Zimmer stapfte und fragte, ob es schon zu früh für ein Feierabendbier wäre. Der Spruch kein Bier vor vier war das überzeugendste Argument den Stift fallen zu lassen, das Skypegespräch mit der besten Freundin zu beenden und in die Küche zu rennen. Die Küche war und ist es bis heute unser Wohnzimmer in dem wir schnacken, zusammen ein Weinchen trinken und uns über die Geschehnisse des Tages auszutauschen. In der vorlesungsfreien Zeit wird das Feierabendbier grundsätzlich auf 17:00 verlegt. Gründe dafür sind bei uns vor allem zum einen Tatsache, dass immer einer von uns nichts zu tun hat und bespaßt werden will, zum anderen kann man davon ausgehen, dass es bei drei Frauen immer irgendeine gibt, der entweder gerade das Herz gebrochen wurde, die ihre große Liebe in der Mensa gesehen hat und nun Hilfe beim Stalken im Internet braucht oder für die aktuelle Freundin der großen Liebe einen Zaubertrank mixen will, damit diese eine Warze auf der Nase bekommt und dann aussieht wie die Prinzessin Etepetete aus den Hörspielen HuiBuh das Schlossgespenst. Als Mitbewohnerin nimmt man diese Pflichten natürlich gerne wahr, schon alleine deswegen, weil man sonst am Schreibtisch sitzen müsste um eine Hausarbeit über ein Thema zu schreiben, welches im Zweifel keine Sau interessiert und man bezweifeln darf, dass der Professor die Hausarbeit im Ganzen wirklich lesen wird. Eva gehörte also zu der Art von Frau, mit der man sich getrost in der Küche einen anzwitschern konnte um dann gegen 01:30 in einem Zustand ins Bett zu fallen, dass man sich am nächsten Tag fühlte, als ob man erst gegen 06:00 nach einer Kneipentour nach Hause gekommen wäre.
Ein weiteres Horrorszenario ist das berühmte Ende des Monats, an welchem sich im Portmonee die Cents breit machen. Wir alle bekommen am 26. des Monats unser „Gehalt“. Dieses ist grundsätzlich am 20. des Monats alle, sodass man kreativ werden muss um diese letzten 6 Tage und 7 Nächte zu überbrücken. Leider können wir nicht wie im gleichnamigen Film auf einen Harrison Ford zurückgreifen der uns einen tropischen Paradiesvogel fängt, den man dann essen könnte oder mit dem man auf einer einsamen Insel noch ganz andere Dinge tun könnte... Diese Gedanken kamen uns natürlich auch, aber der Aufwand eine Insel und ein entsprechendes Pendant zu finden erschien uns in einem nicht gesunden Verhältnis zu dem Ergebnis zu stehen, welches zwangsweise herauskommen würde, wenn uns dieses Szenario widerfahren sollte. Womit nicht ausgeschlossen wird, dass wir nicht bereit wären auf einsame Insel mit dem Schauspieler unserer Wahl zu gehen. Im Gegenteil, ich stehe seit Jahren in den Startlöchern und warte darauf, dass Clive Owen mich abholt und mit mir diese Zeit auf einer einsamen Insel verbringt…
Jedenfalls…
Weder Plasmaspenden kommt für uns infrage, da wir alle den entsprechenden Eisenwert nicht erreichen, noch Blut spenden. Also wird zunächst das Pfand weggebracht, dann werden die Mensatermine abgesagt und es wird nur noch zuhause gegessen und Wasser aus der Leitung getrunken. Neben diesen radikalen Einsparmaßnahmen im Haushalt müssen leider sehr linke Methoden gebraucht werden um Spaß zu haben. Meine andere Mitbewohnerin Julia hatte das in den letzten Monaten perfektioniert. Julia gehört zu den Frauen die aufgrund ihres Äußeren und ihres Humors wenn sie es wollen und müssen an einem Abend in jeder Kneipe einen Mann finden, der uns die Getränke ausgibt. Ja jetzt werdet ihr alle aufschreien und sagen wie link ist das denn. Ihre Antwort darauf war bisher lediglich „Wieso? Ich zwinge niemanden, er kann ja nein sagen. Außerdem ist es ja nicht so, dass ich das Getränk nehme und dann verschwinde. Im Gegenteil ich unterhalte mich sehr angeregt mit diesen Männern und gehe dann mit euch irgendwann in die nächste Kneipe.“ Aufgrund der Tatsache, dass ihr Verhalten mir immer Gratisgetränke einbringt und mein Egoismus siegt widerspreche ich ihr nicht. Der finanzielle Engpass kann somit mit vereinten Kräften überwunden werden und untersucht man seine Ursachen stößt man auf die dunkelsten und erschreckendsten Geheimnisse in der Seele einer einzelnen Frau, die durch das Zusammenleben mit zwei weiteren Frauen verstärkt und aufs Übelste werden. Somit ist es müßig, Sparpläne aufzustellen, ein Haushaltsbuch zu führen oder am Anfang der Woche einen bestimmten Betrag vom Konto abzuheben der dann reichen muss. HAHA Das funktioniert nie lange. Das ist wie mit unserem Putzplan. Der hing zwar da und in den ersten Wochen hielten wir uns sogar daran, aber dann irgendwann verstaubte er und wir gingen zur gängigen Tagesordnung über: Ich übernahm die Küche, Julia das Bad und Eva den Müll und den Flur.
Es bleibt das letzte Horrorszenario. Leider betrifft dieses mich selber. Man will es sich ja nur selten eingestehen aber ja, auch ich gehe meinen Mitbewohnerinnen seit einiger Zeit mit einer Marotte von mir auf die Nerven. Immer im Juli jeden Jahres überkommt mich eine bisher unerklärliche und auf ihre Gründe hin noch nicht untersuchte Weihnachtsstimmung. Ich mache dann Weihnachtslieder an, backe Plätzchen, trällere Stille Nacht heilige Nacht und tanze mit einer Weihnachtsmütze und in einem Engelskostüm durch die Wohnung. Mittlerweile bin ich in den letzten beiden Juliwochen immer alleine, da sich herausgestellt hat, dass meine vorgezogene Weihnachtsstimmung ansonsten zu wüsten Beschimpfungen führen würde wie: „Man du SauSack! Wir haben Juli, hört auf diese Pazillenkram zu singen und benimm dich nicht wie die Tochter einer Gurke die Wurfscheibenschießen als Hobby hat.“ Diese für mich zwar nicht vollkommen verstandene aber mich dennoch tief verletzende Beschimpfung führte dazu das ich, nach dem ich beide als garstige Halunken beschimpfte, in mein Zimmer verschwand und wir im danach stattfindenden reflektierenden Gespräch dazu kamen, dass in dem beiden letzten Juliwochen eine Trennung wohl besser wäre. Seitdem ist alles wieder in Budda!
Als ich letzte Woche am Montag aufwacht geschah dies nicht aufgrund natürlicher Außeneinwirkungen seitens meines Weckers, der es bereits gewohnt ist zunächst ignoriert zu werden. Nein, dieses Mal weckte mich ein markerschütTernder Schrei, auf welchen kurz danach ein lauter Knall folgte. Ich öffnete die Augen und sah nur noch die letzten Haar meiner Mitbewohnerin auf den Boden flattern während die Tür offenstand und mir deutlich zu sagen schien, es wäre höchste Zeit aufzustehen. So quälte ich mich aus meinem warmen Bett, muffte meinen Wecker an der noch 10 Minuten weiter schlafen konnte und schlurfte in die Küche. Aus dem Bad kam ein ähnlicher Schrei nur war er diesmal nicht so durchtränkt von kaltem Entsetzen als hätte jemand verkündet ab Morgen gäbe es nur noch einlagiges Klopapier (Diese Debatte wird noch ausgeführt). Während ich als versuchte meine Kaffeemaschine zum Laufen zu bringen indem ich ihr gut zuredete und versuchte ihr klar zu machen, dass wir beide länger leben würden wenn sie nun endlich angehen würde, öffnete sich die des Bades und Eva kam mit einem hochroten Kopf raus. Allerdings ging sie mit leicht gebeugten Beinen, was in mir die Frage hervorrief, weshalb jemand um 06:30 solch perverse sportliche Übungen betreibt. Auf die Frage bekam ich ein empörtes Schnauben als Antwort und ein Schwall Worte brach auf mich herunter. Da ich noch nicht meine entsprechende Kaffeedosis bekommen hatte, weil Petra meine Kaffeemaschine wie gesagt immer etwas braucht, hörte ich nur einzelne Stichworte. Soviel sei aber gesagt, es schien als ob Eva von ihrem Traumgewicht insgesamt vier Kilo entfernt war. Die bedeutete wieder eine unbegrenzte Zeit Schlank im Schlaf und ich rechnete mir schon aus, an welchen Tagen ich heimlich, trotz meiner drei Kilo zuviel, zum Italiener gehen könnte um Kohlenhydrate zu bekommen.
Beim Frühstück beherrschte dieses Thema den Küchentisch und wir waren uns alle einig, so konnte das nicht weitergehen. Auch Julia war nun Feuer und Flamme. Sie war offenbar von meinen Beschwörungsformeln, die an Petra gerichtet waren, aufgewacht und diskutierte nun angeregt mit Eva über weitere Maßnahmen. Eins müsse uns nämlich klar sein, nur SIS wird auf Dauer nicht helfen. Und dann fiel das böse Wort. Das Wort was mich schon beim bloßen Gedanken daran verzweifeln lies und mir jegliche Farbe aus dem Gesicht blies. SPORT!
Auf einmal sollte ich Sport treiben. Ich und Sport? Hierzu muss ich sagen, dass ich Sport seit meiner frühen Kindheit hasse. Ich war immer schlecht in Sport, ich wurde immer als letzte in eine Mannschaft gewählt und der einzige Sport zu dem ich bereit bin ist Yoga, weil man da am Ende eine Runde knacken kann. Aber so richtiger Sport? Neeeeeeeeeeeeee ohne mich......... dachte ich. Leider hatte ich nicht mit der geballten Beschallungskraft meiner beiden Mitbewohnerinnen gerechnet. Nachdem mir mit Kaffeeentzug gedroht wurde gab ich mich geschlagen und willigte ein mit zum Moppelhoppsen zu kommen.
Das Moppelhoppsen wird vom Unisport aus angeboten und ist für Frauen wie mich eine Horrorveranstaltung. Während alle anderen nämlich mit ihren schicken Hotpands und Tops dorthin kommen und kein einziges Mal wirklich niemals, niemals schwitzen, komme ich in meiner alten noch aus Schulzeiten existierenden Ballonseidenhose dorthin die ich von meiner Schwester auftragen musste. Bei vier Kindern war das Gang und Gebe und meine Mutter war was das anging leider ziemlich erbarmungslos. Erst wenn Flicken nicht mehr gingen durfte man sich eine neue Hose leisten. Als ich in der 9en Klasse war begann ich zu babysitten. Das erste was ich tat als ich meine ersten 50 euro zusammen hatte war mir eine neue Sporthose zu kaufen. Was für ein Gefühl, leider hatte ich damals noch nicht das recht Augenmaß und kaufte natürlich eine Hose die viel zu eng war. Ich weiß nicht welche Kommentare schlimmer waren, die über meine ausgebeulte Sporthose die über meinen Hüftspeck der an den Seiten natürlich herausquoll, wie es bei jeder zu engen Hosen ist. Am Ende kam ich wieder mit meiner ausgebeulten Hose zum Sprotunterricht und begnügte mich damit in der dritten Reihe zu stehen und mit meiner besten Freundin über die neuesten News von BSB zu schnacken.
Aber zurück zum Thema. Weil ich seitdem keine neue Sporthose bekommen habe musste ich mein altes unglaublich häßliches Exemplar einer Sporthose rauskramen. Da wurden Erinnerungen hervorgerufen....
Um dem ganzen jedoch eine gewissen Gruppendynamik zu geben sodass niemand sich rausreden konnte wurde ich sogar in eine Turngruppe zwangsmitgliedisiert (dieses Wort ist eine Kreation von Julia, an dieser Stelle vielen Dank) und musste mich bereit erklären mich den Gruppenentscheidungen zu beugen. Natürlich würden alle Entscheidungen ganz demokratisch ablaufen, da ich es aber schon kommen sah, dass ich eine Front gegen mich hatte fühlte ich mich eher wie einer Diktatur. Die erste Amtshandlung der beiden Diktatoren war es für uns einen Namen zu suchen. Meine Vorschläge wie Turngruppe Wampi oder "Wampi muss weg" wurden mit einem müden Lächeln abgetan. Wir einigten uns schließlich auf den Namen Turngruppe Happiness mit Betonung auf dem ppi. So kam es das die Turngruppe Happiness entstand und ich es ertragen musste, dass während eines Gespräches mit meinem Schwarm Richard der ein unglaublich toller Mann ist, die Rufe über den Campus zu mir klangen:" Georgie!!! Vergiss nicht heute Abend Turngruppe Happiness!"
UteSchuster Ojemine, ich weiß nicht, ob ich in einer WG leben könnte - auf jeden Fall hat das lesen Spass gemacht. liebe Gute Nacht Grüße Ute |