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Noch`n Konzert

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"Noch`n Konzert"
Veröffentlicht am 18. Juli 2011, 6 Seiten
Kategorie Gedichte
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Noch`n Konzert

Noch`n Konzert

 Noch`n  Konzert

 

Ich wa wieda da!

Na, ihr wisst schon, ...Konzert!

Nur diesma mit Sänga,

mann die ham geplärrt,

rund sechzig Personen,

davon vierzig Frauen,

die ham da ganz schön auffe Pferde gehauen.

 

In dieset Konzert

gingen wir ma zu dritt,

denn unsere Omma,

die wollte gern mit,

doch gabet nur Kaaten

fürt 3. Pakett,

datt fand unser Omma

dann garnich mehr nett.

 

 

 

 

De Platzkaaten brachten

mich mächtich innt schwitzen,

dann hatt ich de Omma

aum Pakettboden sitzen,

da knurrt se mich an:

„Hä, ich kann ganix seh`n,

un aussadem isset vadammt nich bequem!“

 

Da kam schon son Ordna

un der motzt mich an:

„Watt soll denn de Omma

aum Pakettboden? ...Mann!“

Ich zeich ihm de Kaaten

un hör zum Entsetzen:

„Dahinten, de Stühle,

da könnse sich setzen!“

 

 

Ich nahmet zur Kenntnis

un anschließend Platz,

da begann datt Konzert

mit nem ruhigen Satz,

et stand im Programm

dieser Satz sei -Andante-,

da fracht unsa Omma,

weil se datt noch nich kannte,

(ihre keifende Stimme erschüttert den Saal)

„Sach, spieln die heut auch

für den Onkel nomal?“

 

Inzwischen standen auffe Bühne,

vier Personen, ernster Miene,

die sich aufrichtich bemüh`n

zu singen datt wa nix vasteh`n.

Im Programm stand klar zu lesen

datt sei gezz ein Kwatett gewesen,

doch konnte man mir nich varaten

wie spiel`n die datt bloß ohne Kaaten?

 

Danach hat dann der Chor gesungen,

so richtich toll, aus volle Lungen.

Er sang datt Lied vom Wolgastrand,

wo ein Soldat auf Wache stand.

Danach vernahm des Höras Ohr,

von Wachner, den Matrosenchor,

da scheppert Ommas Stimme fragend:

„ Sach, singt auch Heino heute Abend?“

 

Die Frage löste in dem Haus

verschied`ne Reaktionen aus.

Des Dirigenten Mund blieb offen,

er schien von einem Schlach getroffen,

worauf de Instrumente nun

nich so recht wussten watt zu tun,

un der begonn`ne Säbeltanz

der endet nun als Dissonanz.

 

 

Watt soll ich ett hier groß vahehlen,

wir mussten uns gezz schnell empfehlen.

De Garderobe, im Paterr

waaf uns de Mäntel hintaher

un der Portje, vor Zorn ganz rot,

erteilt uns fünf Jaah Hausvabot

un Omma frachte weinerlich:

„Sach ma, singt Heino wirklich nich?“

 

Ich will seitdem, datt kann ich schwör`n,

den Namen -Heino- nich mehr hör`n,

un sach zur Omma ungeniert:

„Eih, Du hass uns ja schön blamiert!“

Worauf se wichtich mir beschied:

„Ach, du vastehs nix von Musik!“

 

                                                 07.05.1988

 

                      *****

 

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Ruhri44

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MarionG Herrlich - Gerne gelesen - Deinen zweiten Konzert-Besuch.
Hättet ihr de Omma ma bessa zu Haus gelassen.
Liebe Grüße
Marion
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Mundartliches ... - ... wunderbar in Reime gegossen. Herrlich. Habe mich köstlich amüsiert, Ruhri.

Lieben Gruß
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
Herbsttag Dein Omma ist große Klasse! - Kannste se mal ausleihen? So fürn Liedaabend? Katakombe
Vor langer Zeit - Antworten
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