Gedichte
DIE NACHT IN MIR

Empfindlich wie die Nacht, wenn die Laternen angehen,
und obwohl sie so unnahbar und undurchsichtig erscheint,
wird doch dadurch einiges klarer, erkennbarer.
Solange es im Verborgenen liegt, wo man herkommt,
solange es im Verborgenen liegt, wo man mal hinwollte,
solange weiss man nicht, wer man ist.  
Nur,
im Verborgenen liegende Erinnerungen tun nicht weh,
zeigen niemandem deine Verletzlichkeit,
zeigen dir selbst nicht deine Unzulänglichkeiten.
Die Nacht hat keine Konturen, hat keine Ecken,
an denen man sich stößt, so wie der Tag,
sie macht grau wie die Katzen, man ist einer von vielen.
Die Nacht ist traurig und man fühlt sich leer.
Nur,
fühlt man sich auch nicht mehr so unsicher und ängstlich,
sie verbirgt vieles, vor dem man sich fürchtet und ängstigt,
die Nacht verbirgt auch die Missetaten, die Lügen.
Empfindlich wie die Nacht, wenn die Laternen angehen,
sie machen vieles von dem sichtbar, erkennbarer und klarer,
vieles liegt nicht mehr im Verborgenen, und es kommt wieder
der Weg zu Tage, wo man herkommt, wo man hinwollte.
Lasst mich das erkennen, was ich bin, in der Nacht wenn die Laternen angehen,
lasst mich das, was ich bin, akzeptieren, wenn die Nacht vorbei ist.