Science Fiction
EIn Ahornblatt im Winter - Die legende von dem Kind was die Magie erlernte

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"EIn Ahornblatt im Winter - Die legende von dem Kind was die Magie erlernte"
Veröffentlicht am 06. Juli 2011, 38 Seiten
Kategorie Science Fiction
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Über den Autor:

schüchtern, lieb, unsicher, gefühlvoll, unsicher wenn ich was neues reinschreibe das es vielleicht nicht toll ist
EIn Ahornblatt im Winter - Die legende von dem Kind was die Magie erlernte

EIn Ahornblatt im Winter - Die legende von dem Kind was die Magie erlernte

Beschreibung

15. Kapitel

Die legende von dem Kind was die Magie erlernte

“Was ist das für ein Lärm hier?”, müde und genervt zugleich, schlägt Umi seine Bettdecke bei Seite um sich aus dem gemütlichen Bett zu erheben. Kühle Luft umgibt seinen Körper und lässt ihn eine leichte Gänsehaut bekommen. Er trägt selbst im Winter, nur eine lockere Unterhose und ein normales T-Shirt, welches beides in einem dunklen Schwarz gehalten ist. So klärt sich auch die Frage, warum ihre Tochter solch einen Fimmel, für diese Farbe hatte. Selbst Tsuki, die bis eben noch friedlich im Traumreich geschlummert hat, wird durch ein komisches lautes Geräusch munter und zugleich auch genervt von dieser Situation. Ausgiebig streckt er seine Glieder von sich, um nicht noch einen Krampf zu bekommen, oder vielleicht auch noch auf die Nase zu fallen, wenn er stolpert und noch nicht richtig seinen Körper unter Kontrolle hat.  Sich herum drehend, um Fenster tapsend, schiebt er die schweren dunkelblauen Vorhänge beiseite, um einer ungehinderten Sicht nach draußen zu verschaffen. “Ein Hubschrauber?! Was macht der denn hier?”, verwundert runzelt der Hüter des Meeres die Stirn, während er weiterhin auf den Heli hinaus sieht. Gähnend kuschelt sich die junge Frau wieder in die Kissen und meint Schlaf trunken zu ihrem Mann. “Vielleicht sind sie wegen Shinichi und Kaito hier, immerhin haben sie vor einem halben Jahr, auch eine Flaschenpost in dich hinein geworfen. Du hast dich selbst darum gekümmert, dass sie jemand findet, der auch Rettung bringen wird. Weißt du das nicht mehr?” Verlegen kratz sich der angesprochene an der Wange und grinst verschmitzt dabei vor sich hin, während er seinen Kopf zu ihr herum dreht. “Das muss ich wohl in all dem Trubel in letzter Zeit vergessen haben, ist aber nicht absichtlich gewesen.” Ein genervter Seufzer ist unter der Bettdecke zu hören, die sich Tsuki über ihren Kopf zieht um im Dunkeln ihren Schlaf wieder zu finden. “Meinst du die beiden werden sich über ihr Geschenk freuen?” Sich wieder zum Bett begebend, setzt er sich auf den Rand der Matratze, die sich daraufhin unter seinem Gewicht senkt. “Ich hoffe es mal, denn immerhin wird es sie ihr Leben lang begleiteten und Schützen.” Nachdenklich erhebt sich der Hüter des Meeres wieder, um sich aus dem Schrank ein paar Sachen heraus zu suchen. “Bleib du noch etwas liegen, ich werde unseren Besuch begrüßen gehen und gleich zu den beiden führen.”, zu der Erhebung auf dem Bett schauend, hört er nur noch, dass leise gleichmäßige, ruhige Atmen der Hüterin des Mondes. Schnell schaut er über den Klamotten drüber hinweg, bevor er sich was schlichtes und einfaches sucht. Einen Schwarzen Pulli mit einem weißen Rentier drauf, dazu eine saubere lockere Boxershorts und eine lange schwarze Jeans mit weißen Flecken drauf. Grinsend schleicht er sich mit seinen Sachen unter dem Arm aus dem Schlafzimmer, den warmen Flur entlang, um im Bad sich fertig zu machen.
Ein leises Quieken weckt  seine Aufmerksamkeit, während er sich noch seinen Pullover über den leicht Muskulösen Oberkörper zieht, streckt er seinen Kopf aus dem Bad heraus und sieht zu dem kleinen Körbchen auf dem Wohnzimmertisch herüber. “Bist du schon munter mein Kleines?”, sich die Hände mit einem Handtuch trocknend, nachdem er sich diese gewaschen hat, kommt er fertig angezogen zu dem Korb gelaufen, um mit einem lieben Lächeln, das winzige Etwas dort drinnen zu begrüßen. “Keine Sorge, ich hab dich schon nicht vergessen, du kriegst gleich dein Fläschchen.” Ein weiteres Quieken dringt an seine Ohren und lässt ihn weiterhin sanft lächeln. “Morgen wirst du ein neues zu Hause bekommen und wirst somit auch ein neues Leben beginnen. Weg von Sakushima, um dein wahres Schicksal zu entdecken, immerhin wartet auch jemand auf dich in Tokyo. Versuch ihn auf die richtige Bahn zu bringen, damit er aus der Tiefe, in die er gefallen ist, wieder herausfinden kann.” Mit dem Zeigefinger streichelt er über den kleinen Kopf und spürt die Bewegungen die noch unbeholfen und hilflos sind unter dem weichen Fell. Das kleine Deckchen wieder über den schwachen Körper legend, verzieht sich Umi leise in die Küche um sich die Kaffeemaschine an zu knipsen, sowie einen Topf mit Milch auf den Herd zu stellen.
Einen Knopf herein drückend, dabei den Regler für die Gasflamme etwas drehend, damit es nach dem zweiten Klicken ein Feuer anspringt, lässt er es auf der höchsten Stufe stehen. Seine Gedanken schweifen über alles Mögliche, denn Morgen werden sie sich von Shinichi und Kaito verabschieden müssen. Denn immerhin ist es nun Zeit, dass sie in ihre Heimat zurückkehren, wo sie auch sicherlich schon sehnsüchtig erwartet werden. Ein Klopfen an der Haustüre, reißt ihn unsanft aus seiner tiefen Gedankenversunkenheit heraus und das gerade noch rechtzeitig, ansonsten wäre ihm die Milch zu heiß geworden. “Ich komme.”, die Flamme ausdrehend, lässt er die heiß gewordene Milch etwas abkühlen und geht in einem leichten Schnellschritt zur Türe der Küche hinaus. Kurz wirft er noch einen Blick zu dem Korb herüber, aber dort kann er keine Veränderung feststellen, daher geht er zu seiner Haustüre hin, um diese zu öffnen. Ein dicklicher Mann mit Schnauzer, braunem Mantel und einen Schlapphut,  begrüßt ihn und hält ihn so etwas, wie eine polizeiliche Marke unter die Nase. Kurz darauf, bevor Umi richtig hinsehen kann, verschwindet sie schon wieder in der Innentasche des Mantels des Mannes zurück. “Guten Morgen, entschuldigen Sie wenn wir stören, aber wir sind auf der Suche nach Conan Edogawa und einer anderen Person die hier gestrandet sein soll.” Erleichtert stellt der Meereshüter fest, dass es wirklich die erwartete Hilfe ist, die er damals gesucht hatte. “Ich weiß wo sie sind und werde die beiden holen gehen, nur könnte ich bitte erfahren wer Sie sind?” Räuspernd verneigen sich die beiden vor ihm und nur der ältere der beiden stellt sich vor, der andere ist lieber schweigsam. “Verzeihen Sie, ich bin Inspektor Megure von der Polizei Tokyo und das hier neben mir ist Yasuki Hermina der Pilot des Hubschraubers mit dem wir hier her gekommen sind.”
Einen Schritt bei Seite tretend, bittet er den Mann, sowie den Piloten ins Haus, was man auch dankend annimmt.
“Wollen Sie etwas  trinken? Weil ich die beiden sicherlich erst aus dem Bett holen muss.” Freundlich wie die Inselbewohner nun mal sind, führt man sie auch sofort in die angenehme warme Räumlichkeit des Wohnzimmers hinein und bietet ihnen auch einen Platz an. Eine Hand hebend, setzt sich der Inspektor auf das Sofa neben dem Piloten und meint dabei ruhig, sowie auch freundlich. “Machen Sie sich keine Umstände, wenn Sie uns sagen wo sie sind, könnten wir sie auch selbst besuchen gehen.” Mit dem Kopf schüttelnd, verschwindet Umi in die Küche und klappert etwas mit dem Geschirr. Sich zwei Tassen aus dem Küchenschrank heraussuchend, fühlt er diese auch sofort mit dem frisch gebrühten Schwarzen Getränk auf. Schnell noch Kaffeesahne und Zucker auf das dafür vorbereitete Tablett stellend, schnappt er sich dieses und macht sich wieder auf den Weg.  Mit einem Tablett in den Händen, auf dem zwei dampfende Tassen mit Kaffee und eine Nuckelflasche stehen kehrt er zurück, und stellt diese vor den beiden Neuankömmlingen ab. “Ach was, ich helfe doch gerne, vor allem war es gestern und überhaupt die gesamte Woche ein wenig aufregend. Daher denke ich, dass die beiden ruhig ein wenig Schlaf gebrauchen können.” Die Nuckelflasche nehmend, nimmt er das kleine Wesen, dass laut quiekend schreit aus dem Körbchen heraus in seine große warme Hand.
Unbeholfene Bewegungen und noch mit geschlossenen Augen, aber dafür gespitzten Ohren gibt es bekannt, dass es Hunger hat und sofort was zu essen haben will. “Na komm, hier hast du mein Kleines.”, es den Nuckel von der Flasche vor das Mäulchen haltend, beißt es sofort hinein und trinkt hastig seine Milch, in kleinen Schlückchen, laut schmatzend. Mit den winzigen Vorderpfoten, macht sie leichten Milchtritt gegen seinen Handballen, was aber keine Einwirkung auf die Milchzuvor hat. “Das ist aber niedlich. Was ist es denn?” Den Blick nicht von dem trinkenden Wollknäuel nehmend, damit er weiterhin kontrollieren kann, wie schnell sie trinken darf, meint er ruhig. “Es ist eine Sie und ein Geschenk für die beiden Jungs die Sie abholen möchten. Dennoch möchte ich Sie um etwas bitten, denn wir haben es den beiden auch versprochen.” Neugierig beugt sich Megure etwas nach vorne, um das kleine Weibchen genauer zu betrachten, bevor er mit einem fragenden Gesicht zu Umi herüber sieht. “Und das wäre?”
“Wir möchten, dass sie Silvester mit bei uns feiern und somit auch einen letzten gemeinsamen Abend mit uns verbringen, der ihnen als schöne Erinnerung bleiben soll.”, erklingt die weiche Stimme Tsuki`s, die aus dem Schlafzimmer gekommen ist. Sofort fahren die Köpfe der drei Männer im Raum, zu der Frau herum, die einen weichen Bademantel um sich geschlungen hat. Neugierig schaut sie die beiden neuen in ihrem Hause genauestens mit ihren silberfarbigen Augen an. “Und wer sind Sie, wenn ich fragen dürfte?” Sanft lächelt die Hüterin des Mondes die beiden Herren an, lässt sie mit ihren Augen dabei nicht aus dem Blick, denn auch wenn sie keine Bedrohung darstellen, die Zeit hat sie gelehrt vorsichtig gegenüber Fremden zu sein. “Ich bin Tsuki, die Ehefrau von Umi. Es freut mich sehr Ihre Bekanntschaft zu machen.” Sofort erhebt sich der Inspektor und verneigt sich leicht vor der Dame des Hauses, wie es der Anstand im gebietet. “Die Freude ist ganz meiner seit`s. Ich heiße Inspektor Megure von der Polizei Tokyo und wie ich annehme, wissen Sie ja nun beide, warum wir hier sind.” Sich elegant, wie es sich für eine Dame gehört, in den Sessel setzend, der genau gegenüber des Sofas steht, schlägt Tsuki die Beine übereinander und lächelt vor sich hin. Ihr Blick schweift zu dem schmatzenden Knäuel hin. “Sie wird aber auch immer hungriger, wenn das so weiter geht, schafft sie bald zwei Fläschchen am Tag.” Ihr beipflichtend, säugt er sie solange bis sie müde in seiner großen, warmen Hand wieder ins Reich der Träume gleitet, um dort von weiteren Milchfläschchen und Kissen zu träumen. “Ich werde schnell die beiden zu uns holen, bitte fühlen Sie sich doch wie zu Hause.” Noch schnell die Kleine wieder ins Körbchen zurück legend, sowie auch zu deckend, stellt er sie ins Schlafzimmer, damit sie ungestört weiter schlafen kann. Seine Schritte leiten ihn wieder durch das halbe Wohnzimmer, bis er im Flur anlangt, um sich seine Stiefel an zu ziehen. Zum Schluss sich seinen warmen Mantel über die Schultern streifend, verlässt er mit einem Knacken, dass ihm versichert, dass die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen ist, das Haus. Es fröstelt ihn etwas, als die kalte Morgenluft ihn empfängt, es ist ganz anders, als wenn man im Haus ist. Dennoch muss er nun die beiden holen gehen, damit sie endlich nach Tokyo zurückkehren können.
Mit einem Mal macht ihn dieser Augenblick traurig, immerhin sind ihnen die beiden auch ziemlich ans Herz gewachsen. Den Kopf Richtung Boden senkend, beißt er sich schwach in die Unterlippe und fragt sich was nun werden wird. Ob sie sich jemals wieder sehen werden? Sie haben kein Internet oder Telefon, auch fahren keine Schiffe oder Boote hier weg. Ganz Sakushima ist so was, wie ein Reich für sich. Ja es ist eigentlich auch ein Reich für sich, immerhin gibt es hier Magie, die es vielleicht niemals oder wenn doch sehr früh einmal gab. //Es ist schon traurig irgendwie. Auf der einen Seite möchte man, dass sie wieder zurückkehren, auf der anderen, dass sie bei uns bleiben.//, sein Schädel fängt an heftig zu brummen, bei dieser ganzen Anstrengung. Egal wie er es auch versucht zu drehen oder zu wenden, es ist und bleibt unüberwindbar, sie müssen von hier weg gehen. Seinen Blick von weißem unberührtem Schnee nehmend, bleibt er vor dem Haus der beiden stehen, was sie seit dem Rausschmiss seiner Tochter bewohnen. Schneeflocken fallen weiterhin sanft vom Himmel auf ihm herunter, bedecken seine Haare und seine Schultern, dennoch kann er einfach nicht aus seinen Gedanken heraus, die ihn wie Blei schwer im Magen liegen. Er ist stark, hat Menschen kommen und gehen sehen, doch diesmal ist es anders. Liegt es vielleicht mit an der Tatsache, die die beiden mit ihrer Tochter befreundet waren? Was ist der Grund, warum er überhaupt ihnen geholfen hat mit der Flaschenpost? Sonst sind ihm die Menschen doch ziemlich gleichgültig, verschmutzen sie doch weiterhin unaufhaltsam sein Reich in dem er Herrscher ist. Töten die Lebewesen in ihm und auch jagen sie unschuldige Tiere, die nichts für ihre erbarmungslose Situation können.  Dennoch, er kann sie schon denken, warum er es tat.
Wie seine Tochter ihn drum gebeten hat. Wie sie mit Tränen in den Augen, vor ihm in die Knie ging und er ihr diese bitte erfüllen solle. Ja, das muss der Grund gewesen sein, er hätte sie eigentlich damals Töten können, doch er tat es nicht. Weil er seine Tochter jeden Tag auf dem Dach ihres Hauses sitzen sah, wie sie in den Himmel hinauf schaute und nur darauf wartete, dass sie das Schicksal nun endlich erfüllt. Jeden Tag, muss er an sie denken und an ihre letzten Minuten auf Erden. //Ob es ihnen auch so ergeht?//Leicht schließt er seine Amethysten, lässt alles noch mal Revue passieren, was er durch die Schwankungen der Magie auf dieser Insel gespürt hatte. Schmerz, Hoffnung, Freude, Leid und dann der Tod, der vorbestimmt war. Den Kopf schüttelnd, gibt er sich gedanklich eine Ohrfeige, es war Schicksal, nur warum musste es sein eigener Sohn sein? Warum musste überhaupt Blut vergossen werden? Es ist schlimm genug das Menschen auf der gesamten Welt durch andere Hände sterben müssen, dennoch mussten es seine Kinder sein, die sich gegenseitig das Leben raubten? Er aus Hass und Eifersucht und sie aus Schmerz und Liebe. Tränen bilden sich in seinen Augen, sein Herz schmerzt ihm so sehr, dass er es am liebsten aus seiner Brust heraus reißen würde, dennoch muss er sich dieser Tatsache geschlagen geben, dass dies niemals gehen wird. Menschen haben in ihn, ihren Tod aber auch ihr Leben wieder gefunden, warum ist das Schicksal nur so grausam und nahm ihm seine Kinder? “Umi, was machst du denn hier in der Kälte? Komm mit rein du wirst sonst noch krank.”, sanft legt sich ihm eine in einem weißen Handschuh steckende Hand, auf seine bebende Schulter. Seinen Kopf nach rechts drehend, kann er das besorgte Gesicht, des Meisterdiebes erkennen, dass auch Wärme ausstrahlt. “Seit ihr schon munter?”, kommt es schlicht und einfach von Umi seiner Seite her, der sich wieder unter Kontrolle bringt, um den anderen nicht noch mehr Sorgenfalten auf die Stirn zu legen. Seine Hand wieder zurückziehend, kramt er nach dem Haustürschlüssel in seiner Hosentasche, um ihnen die mit Eiszapfen bedeckte Türe zu öffnen. “Ja, ich und Shinichi haben einen Hubschrauber gehört und sind munter geworden. An Schlaf war danach sowieso nicht mehr zu denken, vor allem für unseren Detektiv.”
Mit etwas Mühe schiebt Kaito den Schlüssel in das kleine, dafür vorgesehene Loch und dreht ihn solange herum, bis sich die Tür ein Stück öffnet. “Geh schon mal vor, ich hab noch was vergessen.” “In Ordnung, soll ich angelehnt lassen?” Fragend blickt er zu den Meisterdieben herüber, der sich schon wieder herum gedreht hat, um sich von dannen zu machen.  “Wäre Lieb von dir.”, mit diesen Worten verschwindet der Dieb in dem aufkommenden Schneesturm. Ein süßer Duft von Zimt steigt ihm in die Nase, als er die Stiefel im Flur auszieht und kurz darauf seinen Mantel, auf den dafür vorgesehenen Hacken hängt. Mit Leichtigkeit schlüpft er in seine Besucherpantoffeln und stiefelt auf die Küche zu, in der er Shinichi schon fleißig das Frühstück vorbereiten sieht. “Guten Morgen, wie es scheint bist du ziemlich aufgeregt, deine Bewegungen sind ein wenig verkrampft und nicht mehr so fließend wie ein Strom im Fluss.”, sich an den Türrahmen lehnend, grinst er den Erschrockene breit an. Eine Hand auf die Stelle seines Herzens legend, spürt Shinichi, wie wild es darunter pocht. “Musst du mich so erschrecken?”, leicht schmollt der Angesprochene seinen Besuch an, bevor auch er ihm einen guten Morgen wünscht. “Ja ich bin aufgeregt, immerhin haben sie uns gefunden. Ich hatte eigentlich die Hoffnung schon aufgegeben, denn es war mir unwichtig geworden, da ja Kristall bei uns war.” In der Bewegung inne haltend, wendet er seinen Kopf dem Hüter zu, der ihn weiterhin aufmerksam mit seinen blauen Augen beobachtet. “Aber nicht dass du denkst, wir sind froh von hier endlich weg zu kommen. Es ist einfach nur so, wir haben beide Heimweh. Nach unserer Heimat unseren Freunden und nach unseren Familien.” Ein trauriger Glanz legt sich über die blauen Saphire vom Oberschüler und eine betrübte Stimmung breitet sich mit einem Mal im gesamten Haus aus. Beschwichtigend hebt Umi die Hände, bevor er versucht, die Situation zu retten oder zumindest, dass was noch zu retten ist. “Ich weiß wie du dich fühlst, genauso wird es deinem Freund auch ergehen. Selbst mir und meiner Frau ergeht es nicht anders, immerhin habt ihr hier eine Menge erlebt und auch neue Freundschaften geschlossen.” Sich auf den Stuhl, der direkt hinter ihm steht sinken lassend, stützt er seinen Kopf mit einer Hand ab.
“Ich weiß, nur was ich nicht weiß ist, was mich in meiner Heimat erwarten wird. Es gibt so Vieles, was ich klären muss. Was sind das für Personen die Kristall nach dem Leben getrachtet haben, wie erkläre ich jemanden, dass ich ihn wahrscheinlich Liebe, es aber selbst noch nicht einmal richtig weiß?” Eine Braue hebend, bewegt sich der junge Mann zum gedeckten Tisch und lässt sich Shinichi gegenüber auf dem Stuhl nieder. “Du bist also verliebt und bist dir aber nicht sicher, ob es wirklich so ist, hab ich Recht?” Stumm nickt der Oberschüler und lässt seinen Blick auf den Boden gerichtet, um so seine Unsicherheit zu verbergen. “Weißt du, wenn du dir nicht sicher bist, warum machst du nicht die Probe aufs Exempel? Damit meine ich gestehe ihr oder vielleicht auch ihm, deine Liebe. Denn wenn du Schmetterlinge im Bauch hast oder irgendeine Bewegung, Bemerkung oder anderes dich in den Bann von demjenigen zieht, dann glaub mir ist es wahrlich Liebe.” Leicht schielt er zum Vater der Wächter herüber und denkt über seine Worte nach. Er könnte Recht haben, aber was ist wenn er sich selbst irrt und es alles nur daran liegt, dass sie das gemeinsame Schicksal nun teilen? Es könnte ja auch so sein, dass der andere denkt er will nur mit ihm Spielen oder nutzt ihn nur aus für seine Machenschaften. “Aber was ist, wenn dem nicht so ist, wenn es einfach nur an dieser Lage liegt und es doch kein Gefühl wie Liebe ist?” Die Augen einmal rollend, schaut Umi ihn etwas streng an, fast so, als würde er eines seiner Kinder vor sich sitzen haben. “Du, ich bin schon so alt, dass ich es gar nicht mehr weiß, wie alt ich überhaupt bin. Ich habe Liebespaare auf mir und in mir gesehen und du kannst mir wahrlich glauben, es ist Liebe. Nur du versuchst alles wieder logisch anzugehen. Wieso schaltest du mal nicht das Denken aus und lässt dich von deinen Emotionen leiten? Was ist so schlimm daran? Irren ist menschlich, dafür lernt man aber was Neues, weil man aus seinen Fehlern eine Lehre zieht.” Gerade will der unsichere, verliebte Kudo ansetzten, um wieder eine logische Schlussfolgerung abzugeben, als er den Magier hereinkommen sieht. “Störe ich, oder warum schaut ihr mich so an wie angeschossen?” Die Stirn in Falten legend, blickt er zwischen den beiden hin und her. So wie es für ihn aussieht, haben sie ein Gespräch geführt, was sicherlich nicht für seine Ohren bestimmt ist. “Hast du gekriegt was du wolltest?”, kommt es fragend vom Meereshüter, um vom Thema abzulenken. Wie vom Auto erfasst, braucht der Magier erst einmal um zu verstehen, was man eigentlich von ihm will. “Ach so ja hab ich.”, ein verlegenes Grinsen zieht sich über seine Lippen als er ihm Antwortet. Die Tüte mit den noch warmen Brötchen etwas hoch hebend, legt er diese auch gleich auf den Tisch ab. “Willst du gleich mit Frühstücken? Immerhin, ist es noch sehr früh und du hast sicherlich noch nicht gegessen.” Sich nach hinten lehnend, schaut Umi dem Treiben des Jungen, mit den etwas wilderen Haaren zu. “Eigentlich wollte ich euch nur abholen, weil Besuch für euch, bei uns im Haus, bei meiner Frau sitzt, aber ich denke etwas zu Essen schadet nicht. Immerhin werden sie nicht ohne euch wieder abfliegen.” Leicht lacht Kid vor sich hin, bevor er sich den Wasserkocher anmacht und sich noch eine Tasse aus den Schrank zu holen. „Das denke ich auch, denn immerhin haben sie sicherlich nicht den weiten Weg hier her gemacht, um schnell Hallo und dann Auf Wiedersehen zu sagen.“ Sich einen Tee kochend und mit der gefüllten Tasse bewaffnet, schiebt er sich hinter dem immer noch schweigenden Shinichi vorbei, um sich neben ihn auf einen weiteren Stuhl zu setzen. “Sag mal, warum oder besser gesagt, wie hat Kristall damals einen Schweif bekommen? Ich meine so was kriegt man ja nicht einfach geschenkt oder wächst bei Menschen, das wäre mir neu.” Sich ein Brötchen aus der Tüte angelnd, denkt der Meereshüter angestrengt darüber nach. “Du stellst gute Fragen, das muss man dir lassen, auch bist du ziemlich neugierig.” Mit dem Messer durch die Kruste schneidend, fallen vereinzelt Flocken herunter auf seinen Teller. “Wisst ihr so einen Schweif bekommt man nur, wenn man ihn auch wirklich verdient oder so wie Kristall halt, mehr als nur einmal die Chance bekommt zu Leben. Oder das Schicksal sich noch nicht erfüllt hat.”


//Rückblick Anfang//



Leise gleitet ein Schiff durch die Abendlichen Gewässer des Meeres hinweg, während die Sterne sowie der Mond selbst ihr helles Licht auf das Deck scheinen lassen. Ein lauter Knall zerreißt dieses ruhige Bild der Nacht, kurz darauf steigt Rauch aus dem Maschinenraum auf. “Los alle auf das Deck, wir müssen vom Schiff herunter, bevor uns hier alles um die Ohren fliegt!!!”, ruft ein Matrose durch das Geschrei der Passagiere hindurch, in der Hoffnung sie würden ihn verstehen. Panik macht sie nun im gesamten Schiff breit und jeder versucht der Erste zu sein, damit er auch wirklich sein Leben retten kann. Auch wenn sie es noch nicht wissen, dass es zu spät für sie ist. In der Kabine eines Paares herrscht noch Ruhe, die aber durch Besorgnis verdrängt wird. Unruhig geht eine junge Mutter mit ihrem kleinem im Arm auf und ab, nicht sicher was nun passieren wird, da sie keine Ahnung hat, wie schlimm es im Moment um sie steht.  “Was sollen wir nur machen? Ich möchte nicht, dass meiner Tochter etwas passiert, immerhin sind wir erst vor kurzem, diesen Kerlen entkommen.”, besorgt drückt eine junge Mutter ihr kleines schlafendes Kind enger an sich heran. Sorge und auch Angst, breitet sich immer mehr in ihr aus, ergreift sie eisern und lässt sie immer unruhiger werden. Ihr Lebenspartner sucht derweil etwas in ihren gemeinsamen Koffern heraus, das ihnen vielleicht helfen könnte. “Ich werde schon einen Weg finden, wenigstens sie zu retten. Was mit mir passiert ist egal, immerhin kann sie nichts dafür, dass wir solch einen Mist in der Vergangenheit verzapft haben.” Ein großes blaues Tuch unter den Klamottenhaufen hervorziehend, nimmt er seiner Geliebten das Kind aus den Armen, um es in dem Tuch einzuwickeln. “Was wird das?”, nervös und besorgt zugleich, tritt sie von einem Fuß auf den anderen. Ihre Gedanken rasen wie verrückt, lassen ihre Schläfen heftig pochen und dennoch keinen klaren Gedanken fassen. “Ich rette ihr das Leben, indem ich sie dem Meer übergebe und somit ihrem neuen Leben.” Selbst er ist nicht von der Panik in seinem inneren Geschütz, dennoch siegt sein Wille, dass wenigstens seine Tochter, sein einziges Kind, den Klauen des Tode entweichen kann.  “Was?!”, ihn am Arm packend, versucht sie ihn, von seinem weiteren Tun abzuhalten. Doch er lässt sich nicht beirren. “Wenn du sie ins Meer wirfst, wird sie ertrinken und das kann ich nicht zulassen.” Verzweifelt versucht sie wieder nach ihrer Kleinen zu greifen, wird aber stattdessen grob an den Oberarmen gepackt und dennoch leicht geschüttelt. “Reiß dich jetzt bitte mal zusammen!!”, seine Stimme ist drohend und doch besorgt zugleich. “Ich werde sie nicht einfach so ins Meer werfen, was bin ich denn dann für ein Vater? Da hätte ich gleich bei diesen Menschen bleiben können und wäre jetzt nicht hier mit dir, auf diesem Schiff, das jeden Augenblick in die Luft fliegen kann.” Heiß laufen ihr die Tränen herunter, eng drückt sie sich an die starke Brust ihres Mannes, der sie sofort in die Arme schließt, um ihr Trost zu spenden. “Ich weiß es ist nicht einfach, doch vertrau mir, sie wird es schaffen und wenn sie alt genug ist, wird sie diese Mistkerle aufsuchen und ihre gerechten Strafe zu führen. Nicht so wie ihr Bruder, der uns in diese Lage hier gebracht hat!” Sich mit dem Ärmel ihrer Jacke über die Augen wischend, nickt sie ihm immer wieder stumm zu. “Du hast Recht. Verzeih, dass ich an dir gezweifelt habe.” Liebevoll streicht er ihr eine Strähne ihres weißen Haares aus dem Gesicht um in ihre wunderschönen Augen blicken zu können. “Das macht doch nichts, es ist alles nur sehr schwer geworden.” Beruhigend gibt er ihr noch einen Kuss auf die Stirn, bevor er sich widerwillig von ihr lösen muss. “Lilly, wir müssen für sie einen Rettungsring finden, damit sie bis zum nächsten Ufer oder wo auch immer, Lebend hin geschwemmt werden kann.”
Leicht knabbert die Angesprochene auf ihrer Unterlippe herum, bis ihr einfällt, wo sie einen gesehen hat. “Gleich auf dem Deck, hinten, dort wo die Seile aufgehängt sind, da hab ich einen gesehen, wenn wir Glück haben, müsste er noch da sein.” Mit ihren Zeigefinger in die Richtung zeigend, wo sie das gesuchte Objekt gehen hat, keimt in ihr ein kleiner Hoffnungsschimmer auf. “Dann lass uns keine Zeit mehr verlieren.” Ihre gemeinsame Tochter Lilly in die Arme drückend, schnellt Theo zur Tür seiner Kabine, um zu sehen, wie draußen die Lage ist. Dichter Qualm schlägt ihm entgegen und dringt in seine Lungen ein, was ihn kräftig Husten lässt. Sich mit dem Kopf zu ihr wendend, meint er ernst. “Wenn wir rennen, dann aber geduckt um so wenig Rauch wie möglich ein zu atmen.” Seine Frau an sich vorbei schiebend, folgt er ihr die Flure entlang. Weicht immer wieder Passagieren aus die ihre Orientierung verloren haben oder Angehörige von sich suchen und räumt Hindernisse aus dem Weg, die von der Decke fallen oder schon gefallen sind. Die letzte Treppe überwindend, erblicken sie endlich den ersehnten Anblick des Schiffdecks. Außer Atem, aber dennoch erleichtert, kommen sie am Deck an, auf dem sich die Gäste in Massen an den Booten sammeln und drängelnd sich ihre Bahn nach vorne erkämpfen. Wütendes Geschimpfe, fliegende Fäuste und das Geschrei verzweifelter Frauen durchdringt die stille der sonst so ruhigen Vollmondnacht. Dennoch lässt sich das Paar davon nicht verwirren oder beeindrucken, sie sind wenigstens froh, dass ihr Nachwuchs bis jetzt noch nicht munter geworden ist. Mit Mühe schaffen es die beiden, auf die andere Seite des Schiffes zu gelangen. Als wieder eine Explosion das gesamte Schiff erschüttern lässt.
“Lilly komm schnell.”, sie an die Hand schnappend, zieht er sie zu den Seilen um dort nach dem Ring zu suchen. Durch den Krach wird auch ihre Tochter munter und fängt an zu weinen. Ihr gefällt es überhaupt nicht, was hier passiert. Gefühle wirken auf ihren kleinen Körper ein, die sie wie Dolche aufspießen und zerreißen, bis sie von der lieblichen Melodie der Stimme ihrer Mutter zersplittern und von ihr ablassen. Ihre kleinen Äugelein öffnend, sieht sie die weiblichen Züge ihrer Mutter, wie sie immer weiter vor sich hin singt um ihr Geborgenheit zu vermitteln. “Keine Sorge meine Süße, es wird alles gut, du bist nicht in Gefahr.” Auch das Gesicht ihres Vaters schiebt sich in ihr Blickfeld, was sie Anfangen lässt zu lächeln. “Sie ist so süß, aber nun wird es leider Zeit, Abschied zu nehmen, bevor es zu spät ist.” Sanft gibt sie ihrer Tochter einen Kuss auf die Stirn, während ihr Vater sie liebevoll noch ein letztes Mal über ihren kleinen Kopf streichelt. Nun ist es soweit für sie, auch wenn es kein Zurück mehr geben wird, lassen sie gemeinsam den Rettungsring mit ihrer letzten Hoffnung ins Wasser hinunter. “Pass auf dich auf meine Kleine.”, das sind die letzten Worte die sie von ihren Eltern hört, bevor es einen weiteren Knall gibt und die Besatzung samt Schiff in die Tiefe gezogen wird. Mit Tränen in den Augen, stehen Lilly und Theo eng umschlungen weiterhin auf ihren Platz und sehen mit einem letzten Blick zu dem Ring und ihrer Tochter hin, bevor sie für immer schlafen gehen. Einsam, ja sie fühlt sich einsam, die Wärme die das kleine Geschöpf sonst immer gespürt hat, ist mit einem Schlag von ihr genommen wurden. Sie will wieder zu ihren Eltern zurück, in ihre Gesichter sehen und sich sicher fühlen.
Weinend treibt das kleine Mädchen, die gesamte Nacht über, auf dem Meer umher, bis eine Rückenflosse aus dem Wasser geschossen kommt. Mit nassen Augen erspäht si, das etwas, was vor ihrem Blickfeld auftaucht und auch wieder verschwindet. Kreisend zieht die Gefahr, unter der Meeresoberfläche, immer kleiner werdende Ringe um sie herum, bis scharfe Zähne sich in den Gummi des Reifens beißen und ihn wild umherschütteln. Da sie noch zu klein ist, um sich selbst festzuhalten, geschweige sich vor einem Hai zu retten, sinkt sie in die Tiefen des Meeres. Ihre kindlichen Lungen, schreien binnen Sekunden nach Sauerstoff, die sie ihnen aber nicht geben kann, was kurz darauf dazu führt, dass sie bewusstlos weiterhin dem Meeresboden entgegen sinkt. Dennoch bleibt diese Tatsache nicht unbemerkt, denn immerhin ist sie schon eine Weile lang in Beobachtung eines Hüters. Zwei große Hände heben sie, wie aus dem nichts wieder an, helfen ihr somit an die Oberfläche zu gelangen. Besorgt schaut der Hüter des Meeres das kleine, zierliche Wesen in seinen Armen an, dennoch Atmet sie nicht mehr, was ihm ziemliche Sorgen bereitet. Sich auf die Unterlippe beißend, überlegt er hin und her, was er nun am besten machen soll, als sich das Schicksal vor seinen Augen eröffnet. Sliam der Wächter über die Steine, die man ihm anvertraut, taucht vor den beiden wie aus dem nichts auf. Schimmernd glitzern seine Schuppen im Licht des Mondes, fast so, als würde er jeden einzelnen anvertrauten Stein wie eine zweite Haut am Leibe tragen. Seine großen schwarzen Augen betrachten das kleine Menschenkind genauestens, bevor er seinen Kopf senkt und mit seiner Schnauze, ihre Stirn berührt. Seine großen Augen schließend, haucht er Magie in den kleinen Körper, was ihr das Leben wieder schenkt und somit auch zu einer Wächterin macht. “Sliam, bist du dir sicher? Sie ist immerhin ein Kind der Menschen.”, verunsichert von der Tat dieses Drachens, fragt er doch lieber nach. Ein Grollen aus der gepanzerten Brust der Echse, unterstreicht seine Sicherheit in der Sache, die er gerade hier vollzieht. Bewegung und Wärme, kommt wieder in die Tochter des verstorbenen Paares hinein, aber auch etwas Neues bildet sich unter dem wachsamen Blick Umi`s. Ein silberner kleiner Schweif schlingt sich um sein Handgelenk, gefolgt von einem blauen Diamanten, der sich auf ihrer Brust ablegt.
Mit ihren Händchen, fasst sie nach dem kalten Gestein und schläft friedlich in seinen Armen ein, zu anstrengend waren für das kleine Ding die letzten Stunden gewesen. Sliam schaut ihr dabei zu und muss daraufhin innerlich sanft vor sich hinlächeln, was man äußerlich aber nicht sehen kann. Seinen Kopf wieder zurückziehend, schaut er hinauf zum Mond, bevor er einfach wie Nebel, in der schweigenden Nacht verschwindet. “So wie es scheint, hast du eine große Aufgabe vor dir, Wächterin Kristall.”, liebevoll schaut er mit seinen Meeresblauen Augen zu ihr hinab, bevor er sie, wieder in den noch vorhandenen Rettungsreifen legt. Mit Kraulbewegungen und dabei auch die leichten unbemerkten Wellen unter der Oberfläche mit nutzend, schwimmt er auf die Bucht Sakushima`s zu. Als er soweit an den Strand gelangt, dass er unten seinen Füßen schon halt spüren kann, hebt er sie vorsichtig aus dem Tuch heraus und geht den letzten Rest zu Fuß. Keuchend von der Anstrengung, bleibt er ein wenig auf dem sandigen Untergrund sitzen erst einmal sitzen. //Was Tsuki wohl dazu sagen wird?//, Sorgenfalten breiten sich auf seiner bräunlichen, von der Sonne gefärbten Stirn aus. Er weiß das seine Frau Kinder liebt, haben sie doch auch ein eigenes, wahrlich sehr lebhaftes Kind bei sich zuhause sitzen. Doch wie wird es mit diesem kleinen schlafenden Bündel in seinen Armen sein? In den sternenklaren Himmel blickend, seufzt er schwer sein Unbehagen über diese gesamte Situation aus. Zweifel versucht in ihm aufzukeimen, doch er ist stark genug, um diese in Keim zu ersticken. Er hat gesehen und auch gespürt, wie das Schiff unter ging, genauso wie der letzte Atemzug aus den Menschen wich.
“Es ist traurig dass du deine Eltern schon verloren hast kleine Kristall, aber wenn Tsuki es will, dann werden wir deine neuen Eltern sein.” Sanft streichelt er ihren Kopf, was ein leichtes lächeln auf ihr friedliches Gesicht zaubert. Dort ist es wieder, zwar nicht vertraut, aber dennoch ein Anfang einer tiefen Bindung von Geborgenheit.  Das leise Rauschen des Meeres umschließt sie, zieht sie weg von den Sorgen und Ängsten, die der Hüter in sich trägt, weil er nicht weiß, wie seine Frau sich entscheiden wird ihr gegenüber. Gedankenverloren, erschreckt er sich, als sich zierliche Hände auf seine Augen legen und ihm so die Sicht nehmen. “Was machst du denn noch hier draußen? Ich mache mir Sorgen, weil du nicht nach Hause kommst, dein Sohn hat auch schon öfters nach dir gefragt.” Die junge Hüterin verstummt sofort als sie das Baby auf seinem Schoss und eng in seinen Armen gekuschelt sieht. “Deswegen bist du so ruhig.”, ihre Hände gleiten sein Gesicht herunter, über seine Brust, bis hin zu Kristall, was Umi eine dicke Gänsehaut auf den Körper bekommen lässt. Sicher hält sie weiterhin ihren blauen Diamanten fest, der geheimnisvoll im Schein des Mondes schimmert.
“War das Sliam?”, leise flüstert sie diese Worte nur aus sich heraus, denn sie kennt diesen Drachen zu gut und Respektiert seine Entscheidungen. “Ja, er hat ihr Magie eingehaucht und somit zu einer Wächterin gemacht, ich habe sie Kristall getauft, so wie das glitzern was erscheint, wenn dein Licht auf meine Oberfläche trifft.” Neugierig betrachtet die selbst noch junge Mutter das Kind, von Menschen. “Was wird nun mit ihr?”, Unsicherheit legt sich in ihre Stimme und auch ihre Hände fangen an leicht zu zittern. “Das wollte ich dich eigentlich fragen, denn aussetzten oder gar verstoßen möchte ich sie nicht. Sie hat sich schon einen Platz in meinen Herzen geschaffen, es ist wie ein Wink des Schicksals, dass uns zusammen geführt hat.” Hinter ihrem Mann hervor tretend, nimmt sie die Kleine aus dessen Schoss, in ihre fürsorglichen Arme. “Sie ist knuffig und ich werde nicht zulassen, dass man ihr wehtut oder anderweitig Schaden zufügt.” Ihre Wange an die des Säuglings schmiegend, achtet sie darauf, sie in ihren Schlaf ruhen zu lassen, sie nicht aufzuwecken. “Wir werden sie mit zu uns nehmen, sie erziehen und unsere Magie sowie die Sprache der alten Wächter lehren.” Entschlossen blicken sich die beiden Eltern tief in die Augen, versuchen Zweifel bei dem anderen zu finden, treffen aber nur auf selbstsichere Zuversicht. “Dann wir es so sein, sie wird ab jetzt und für immer unsere Tochter sein. Das Kind einer neuen Legende Sakushima’s.”      

//Rückblick Ende//


“Seit dem existiert auch eine Legende über sie, diese erzählt aber nur, was danach passiert ist.”, mit diesem letzten Satz, beendet er seine Erzählung und widmet sich in aller Ruhe seinem Frühstück.

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Waechterin
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