Ein junges Mädchen verschwindet spurlos. Ist es zum Opfer eines Gewaltverbrechens gewurden? 4. Erzählstrang
Scylla Jeruscha
* im Schatten *
Thriller
Alle Personen, sowie die Handlung sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit Lebenden oder Verstorbenen Personen sind nicht beabsichtigt und wären rein zufällig.
Die Bilder sind entnommen aus die Sims 2, sie wurden eigens für diesen Text angefertigt.
2011 (c) Scylla Jeruscha
* im Schatten *
Part 2
Was bisher geschah
Lena, ein 8 jähriges Mädchen, lebt bei ihrem Onkel. Doch am vorherigen Tag kam Franziska, Lenas beste Freundin, nach dem Spielen im Park nicht mehr nach hause.
Lena ist völlig verzweifelt und macht sich Sorgen um ihre Freundin. Ihre Welt ist zusammengebrochen.
Die Polizei geht von einem Gewaltverbrechen aus.
4. Erzählstrang
2 days later
Lena blieb an diesem Freitagmorgen zuhause, ihr war es egal, ob sie den Unterricht verpasste oder nicht. Ob sie jemand verstand war ihr auch egal.
Sie vermisste ihre beste Freundin.
Franziskas fehlen hatte ihr einen großen Kloß in der Brust bereitet und nicht zu wissen, wo sie ist, nicht zu sehen, wie es ihr geht und ob sie überhaupt noch lebte, dass zerfraß ihr das Herz.
Sie schluckte und schlurfte in ihrem Nachthemd zur Küche, ihr Onkel war arbeiten, sie würde einfach sagen, der Tanzunterricht heute ist ausgefallen. Das würde er nichtmal mitbekommen.
Lena fühlte sich nicht im Stande zu tanzen oder am Schulalltag teilzunehmen. Sie sah sich um, ging zum Kühlschrank und sah hinein.
Ohne etwas heraus zu nehmen schloss sie die Tür wieder und ging in ihr Zimmer zurück.
Dann sah sie die Zeitung. Sie griff danach und sah in Franziskas Gesicht. Sie konnte ein schluchzen nicht mehr unterdrücken.
Ihre Gedanken quälten sie, doch jetzt das Gesicht ihrer besten Freundin in der Zeitung zu sehen, dass war zuviel.
"Wo bist du nur...?" schluchzte sie und fiel auf die Knie. Sie Tränen liefen ihr in Strömen übers Gesicht. "Wieso?!" flüsterte sie vor sich hin.
Dann setzte sie sich an ihren Schreibtisch und zog ihr Tagebuch hervor.
Liebes Tagebuch,
Franzi ist jetzt schon seit 4 Tagen nicht mehr gesehen wurden. Vor 4 Tagen haben wir uns auf dem Spielplatz verabschiedet.
So wie immer, als würden wir uns am nächsten Tag wiedersehen. Das habe ich auch gedacht... ich mache mir solche Vorwürfe... Franzi wollte direkt nach der Schule nach hause gehen, ich wollte noch mit ihr im Regen spielen... das ist alles meine Schuld. Nur ich bin schuld, dass sie jetzt gesucht wird. Das sie weg ist.
Das sie vielleicht leidet oder gefangen ist.
So wie es immer in den Nachrichten gezeigt wird...
Oh Franzi... kannst du mir das je verzeihen?
Ich hoffe so, dass es dir gut geht.
Wenn es einen Gott gibt... dann frage ich mich...
WIESO MUSSTE DAS PASSIEREN ?
WIESO ?
WIESO FRANZI ?
DAS IST SO UNFAIR... so unfair...
Wieder liefen Lena die Tränen über die Wange. Sie fielen auf ihr Tagebuch und verwischten ein paar Worte, so dass man sie nicht mehr lesen konnte. Doch auch das war ihr egal.
So wie alles andere.
Dann schrieb sie weiter.
Letzte Nacht habe ich von Franzi geträumt. Weißt du noch, wir hatten vor, zusammen zu reisen. Nach Frankreich. Letzte Nacht hat Franzi die Tickets besorgt.
Sie meinte, das Leben sei zu kurz, um immer alles zu verschieben. Wir wollen heute los.
Lena sah sich im Raum um. Sie blickte in ihr Tagebuch, die Tinte der letzten Zeilen war noch frisch. "Ich träume", flüsterte sie dann und sah zu ihrem Bett hinüber. Sie stand auf und ging die paar Schritte durch den Raum. "Ja, klar. Franzi ist gar nicht weg. Das ist einfach nur ein böser Traum. So einfach ist das. Ich habe vor dem zu Bett gehen zu viel Schokolade gegessen, dadurch habe ich diesen Albtraum bekommen. So ist das, jetzt weiß ich bescheid!" Lena lächelte vor sich hin, ging zurück zu ihrem Bett und sah auf die Zeitung. Sie lag noch da. "Man, ich träume echt ernst. Sogar das Datum von morgen früh steht drauf!" Lächelnd ging sie zu ihrer Anlage und stellte sie an. Es war eine CD von Franzi, welche sie sich mal geliehen hatte.
Dafür hatte Franzi ihre Kate Winslet CD mit dem tollen Song "What if" bekommen. Lena hatte schon ewig keine Musik mehr über die Anlage gehört. Und die No Angels hörte sie auch schon seit fast einem Jahr nicht mehr.
Trotzdem sang sie nun munter und lautstark mit, dass sie den Text nicht mehr wusste, störte sie nicht. Wieso auch?
Sie träumte ja, da war es egal. Keiner würde ihre schlechten Gesangseinlagen hören. "Zum Glück" dachte sie grinsend. Das beste an der ganzen Sache war aber, dass sie Schulferien hatte. Sie würde morgen mit Franzi und deren Mutter nach Frankreich fahren, ans Meer. Sie wunderte sich ein wenig, dass ihr Onkel ihr das ohne eine nervige Diskussion erlaubt hatte, aber vielleicht hatte auch Monika das alles Erlaubt.
Es klopfte an der Türe. Lena tänzelte singend zu ihr hin und öffnete sie, ohne sich vorher
am Spion zu vergewissern, wer denn geklingelt hatte.
Vor ihr standen die beiden Polizeibeamte, von denen sie schoneinmal geträumt hatte. "Guten Morgen, Fräulein und Herr Polizist. Kann ich ihnen irgendwie helfen?" Die beiden Polizisten wechselten einen Blick und sahen dann wieder zu Lena. "Hallo Lena, ist dein Onkel zufällig zuhause?" Das Mädchen legte den Kopf schief und fragte dann lächelnd, was sie den von ihm wollten. "Wir haben nur ein paar Fragen. Ist er da?"
"Nein, er ist arbeiten. Wie immer."
"Und wieso bist du nicht in der Schule?" Die Polizistin sah auf das Mädchen hinab.
"Ohne Franzi ist Schule doof. Und die Lehrer und Schüler gucken immer so komisch. Das halte ich nicht mehr aus." Lena machte ein Gesicht, als sei ihr etwas todtrauriges heraus gerutscht. "Ich lüge nicht. Die Lehrer und Schüler in der Traumschule gucken wirklich
komisch. Aber ist es eigentlich auch im Traum verboten, Polizisten zu belügen? Hm..." Lena grübelte leicht vor sich hin und sah ein wenig abwesend gerade aus.
"Da die Träume so echt sind, würde ich wohl in ihren auch Schwierigkeiten bekommen, wenn ich die belüge. Ich probiere es besser nicht aus."
"Soll ich meinem Onkel irgendwas ausrichten?"
"Nein danke, wir kommen dann später nochmal vorbei." Die Polizistin sah Lena traurig an, dann ging sie mit ihrem Kollegen davon, nachdem sie sich von Lena verabschiedet hatten.
Lena schloss die Tür hinter sich und ging in ihr Zimmer zurück. Langsam bekam sie doch hunger und nach kurzem überlegen ging sie wieder hinaus in die Küche und nahm sich eine große Schüssel Nougattaschen mit Milch. Dann setzte sie sich mit ihnen und einer Wolldecke ins Wohnzimmer und stellte den
Fernseher an. Auf Super RTL blieb sie hängen, wo gerade Spongebob Schwammkopf lief.
Es war die Folge, wo Spongebob und Plankton versuchten, Freunde zu sein.
"F steht für Freunde, die was unternehmen, U steht für uns, dich und mich, N steht für ENdlich, haben wir mal spaß, ganz friedlich und freundschaftlich!" Lena sang aus voller Kehle mit, wenigstens dieses Lied kannte sie auswendig.
Auch wenn viele andere die Sendung kindisch fanden, Lena mochte sie gerne, die Musik war lustig und wenn man mal von Patrick absah, war die Serie gar nicht soo dumm.
Nur in ihrem Augen achtete keiner auf die kleinen, versteckten Botschaften, die in dieser Sendung zu Hauf auftraten. Außerdem muntere Spongebob ziemlich auf, denn die ganzen Pannen, die der gelbe Schwamm mit seinen Freunden erlebte, waren urkomisch.
So musste Lena auch jetzt herzlich lachen.
5. Erzählstrang
Die Tage vergingen und die Polizei stellte die Suche nach Franziska ein. Sie kamen auch noch 2 weitere male um Lena´s Onkel Herbert zu befragen, doch keiner öffnete die Tür. Lena ging wieder in die Schule und ihr Onkel hatte seinen Arbeitsalltag nie unterbrochen. Wieso auch, war ja nur das Seelenheil seiner Nichte, dass auf dem Spiel stand. Aber das war ja egal.