Liebes Fliegentagebuch....
Heute morgen wurde ich durch einen fürchterlichen Schrei aus dem schlaf gerissen. Hals über Kopf bin ich aufgesprungen. Ich wusste erst gar nicht, woher der Schrei kam aber dann sah ich Willy, Summine und ein paar andere Freunde aus dem Fenster, in Richtung des Gartenteichs starren. Bevor ich etwas sagen konnte, flüsterte mir Billy zu, dass eines von Frau Grilles Kindern verschleppt worden sei. Als ich fragte, von wem, zeigte er nur nach draußen.
Â
Erst auf den zweiten Blick sah ich es... Das Grauen! Das pure Grauen!! Es saß mit seinem fetten, schleimigen Körper regungslos da und starrte mit seinen totbringenden Augen in die ferne, um sein nächstes Opfer zu erhaschen. Ich wage es kaum dieses Wort aus zu schreiben. Es war ein... ein ~FROSCH~. Genüsslich zog er ein Grillenbein mit schlurfendem Geräusch in seinen hässlichen Mund. Das sah so widerlich aus... wie.... wie ein Mensch, der ein Spaghetti in den Mund zieht.
Â
Zu diesem Zeitpunkt wurde uns allen klar, dass wir etwas unternehmen mussten. Wir mussten diese Tötungsmaschine einfach los werden. Billy dachte an den Bienenstock, im Garten. Angeblich hatte er dort Beziehungen. Als er mal Honig geklaut hatte, so sagte er, habe es zwischen ihm und einer Biene gefunkt. Allerdings hatten weder ich, noch Summine interesse an einem Bienenstachel im Fliegenhintern. Summine kam dann auf eine gute Idee. Ein paar Straßen weiter, am Ortsrand, gab es einen kleinen See. Dort waren immer viele Fischreier. Die lieben Froschschenkel und würden uns sicher gerne helfen. Das Problem war nur, dass dieser See fast 2 km weit entfernt ist, was für eine Stubenfliege ganz schön weit ist. Wir mussten uns auf diese Reise erst mal vorbereiten, außerdem schien ein Gewitter auf zu ziehen.
Â
Wir stellten Wachen am Fenster auf, um dieses blutrünstige Monster im Auge behalten zu können. Als es schließlich dunkel wurde, war ich mit dem Wache halten dran. Ich sah nicht viel aber konnte durch den Regen schemenhaft erkennen, dass das Vieh auf einem Stein saß. Plötzlich wurde ich von einem Blitz geblendet und sah kurz nicht hin! Da war er weg. Mein Herz begann zu rasen. In der Ferne hörte ich ein unheilvolles knarren. Mir gefror das Blut in den Flügeln. Wir hatten vergessen, die Katzenklappe zu überwachen! Ich beschloss langsam zur Klappe rüber zu schleichen. Ich summte so leise wie möglich los. Es war alles unheimlich und dunkel aber für Unsichterheit war keine Zeit. Ich musste handeln. Die Katzenklappe wippte langsam vor und zurück.
Â
Erneut erhellte ein gleisender Blitz den Raum. Von der Katzenklappe ging eine Wasserspur weg und führte in Richtung Küche. Ich wusste, dass dort Summine hinterm Brotkasten schlief. Das Monster wollte meine Freundin ermorden! Das würde ich niemals zulassen. Ich flog los in die Dunkelheit der Küche. Zielstrebig hielt ich auf Summines Schlafplatz zu. Ich landete auf dem Küchenschrank und ging langsamen Schrittes auf mein Ziel zu. Mir fiel auf, dass meine Flügelspitzen vor Aufregung zitterten. Ich umrundete den Brotkasten, doch von Summine fehlte jede Spur. Plötzlich hörte ich hinter mir ein platschen und spürte, dass etwas schweres auf den Küchenschrank gesprungen war. ich konnte einen Luftzug in meinem Nacken spüren, also drehte ich mich langsam um. Da saß er! Seine rot-glühenden Augen fixierten mich und schienen meinen Panzer zu durchbohren. Sein rießiges Maul öffnete sich und machte sich bereit, mich zu verschlingen. Sein Atem stank nach totem Insekten Fleisch. Er spannte seine mächtige Zunge an und ich sah das Ende vor meinen Augen....
Â
*gähnen* bin ich müde! Weißt du was, liebes Tagebuch... den Rest erzähl ich dir beim nächsten mal!