Ein langer Weg war`s bis hierher
Ein langer Weg war`s bis hierher.
Jahrzehnte brauchte ich dafür.
Manch Hemmnis galt`s zu überwinden,
und „ Lehrgeld „ zahlt` ich oft dafür.
Einen großen Teil der Strecke
gaben Menschen mir Geleit
die mich förderten und stützten,
…..doch Neider standen auch bereit.
Ich lernte, …..schaffte, …..ich war ich.
Liebte Musik, liebte Gesang.
War Kleinkind, Freund, war Vater, Opa,
liebend den Enkeln zugewandt.
Nun steh ich hier an einem Ufer,
seh` weit und breit nicht einen Steg.
Jetzt frag ich mich: „Wie geht es weiter?
Wohin führt mich denn nun mein Weg?“
Aus dem Dunst des frühen Abends
kommt ein Boot, …..gespenstisch still.
Am Heck des Nachens steht ein Fährmann.
Ob er mich sieht? …..Mich holen will?
Da! Er legt an. Ich steige ein.
Stumm wendet er sogleich den Kahn.
Noch ehe ich ein Wort gesprochen,
fährt er das große Dunkel an.
Das Ufer, an dem ich gestanden,
schwindet für immer meinem Blick.
Das was ich kannte, …..war, …..und liebte,
lass ich für alle Zeit zurück.
Das Boot trägt mich zum Absoluten,
in eine tiefe, ewige Nacht,
und aus den Taten meines Lebens
wird mir die Rechnung aufgemacht.
Die Quittung die ich jetzt bekomme,
beim Eintritt in die Ewigkeit,
ist er Spiegel meines Lebens,
der Spiegel meiner Erdenzeit!
15.07.2001
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