Krimis & Thriller
im Schatten

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"im Schatten"
Veröffentlicht am 05. Juli 2011, 48 Seiten
Kategorie Krimis & Thriller
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im Schatten

im Schatten

Beschreibung

Ein junges Mädchen verschwindet spurlos. Ist es zum Opfer eines Gewaltverbrechens gewurden? Erzählstrang 1, 2 und 3 fertig. Auch wenn 3 etwas sehr kurz ist . Zudem ist der 3 Abschnitt sehr brutal !!!

 

 

Scylla Jeruscha

* im Schatten *

Thriller

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Alle Personen, sowie die Handlung sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit Lebenden oder Verstorbenen Personen sind nicht beabsichtigt und wären rein zufällig.

Die Bilder sind entnommen aus die Sims 2, sie wurden eigens für diesen Text angefertigt.

2011 (c) Scylla Jeruscha

 

 

Scylla Jeruscha

  * im Schatten * 

 

Thriller

 

 

 

Vorwort

Es gibt immer wieder Tage, an denen man am liebsten die Bettdecke hoch über den Kopf ziehen würde und einfach nur einschlafen will.
Oder weiter schlafen.
Es ist eigentlich traurig, wenn ein Mensch lieber in einer Traumwelt lebt, statt in der Realität. Lieber in einer erfundenen Welt statt bei seiner Familie und seinen Freunden ist.
Was bewegt einen Menschen, so zu denken und zu sagen, dass man lieber in seinen Träumen lebt?
Eine andere Frage wäre, was ist der Traum? Und was die Realität?

Wann träumen wir und wann sind wir wach?
Wer bestimmt das?
Man sagt, in den Träumen ist man frei, aber was, wenn man auch dort gefesselt ist? Wenn die Ketten sich auch im Traum um einen Menschen legen?

 

Sind wir dann trotzdem frei? Oder träumen wir nur schlecht? Und was vielleicht noch viel interessanter wäre zu wissen, was ist dann überhaupt der Traum und was die Realität?

Wer sagt, was schön und was hässlich ist?
Oder gut und böse?

Niemand hat das zu bestimmen, würde ich jetzt einfach einmal behaupten.
Niemand kann einem Menschen vorschreiben, was gut oder böse, schön oder hässlich ist.

Und niemand hat das Recht darauf, einem Menschen zu sagen, ob er träumt oder nicht.
Denn jeder Mensch empfindet es anders.

Zu diesen Menschen gehört auch Lena.

 

Lena war gerade 2 Jahre alt, als ihre Mutter und ihr Vater bei einem Autounfall ums Leben kamen. Sie wusste zunächst

alt

nicht, was passiert war, doch dann kam sie zu ihrem Onkel, ihrem einzigen, noch lebenden Familienmitglied in Deutschland.

Ihre restlichen Verwandte waren in Österreich, in Wien, wo sie wohl gut lebten, wie ihr Onkel ihr immer wieder sagte.

Trotz der Schicksalsschläge war sie jedoch ein fröhliches und munteres Kind, gut in der Schule und sehr verträumt. Was ihrem Onkel Michael gerade recht kam.

Nun ist Lena 8 Jahre alt und in der zweiten Klasse.

 

 

 

1. Erzählstrang

 

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Lena hüpfte in ihrem blauen Regenmantel von Pfütze zu Pfütze, der Schlamm spritzte um sie herum und sie lachte leise, als ihre Freundin Franziska angeekelt den Schlamm von ihrem rosa Mantel wischte.
"Stell dich doch nicht so an. Das ist nur ein wenig Wasser und Sand." Lena grinste wieder. Dann sah sie sie. Es war die Pfütze. Franziska schaute in die selbe Richtung wie ihre beste Freundin. Ihre Augen weiteten sich. "Lena... nein... das ist nicht dein ernst, oder?" - Lena nickte nur grinsend. "Nein, bitte ni-" Doch zu spät, Lena war mit Schwung in die Pfütze gesprungen und der Matsch bedeckte die beiden Mädchen von oben bis unten. "Warte, du hast da was", mit diesen Worten wischte Lena ihrer Freundin einen kleinen Spritzer vom nun verdreckten Gesicht.
Franziska schnaubte nur. "Na warte, das wirst du mir bühsen..." Sie bückte sich und hob einen Matschklumpen hoch, dann warf sie ihn

 

Richting Lena, welche bereits lachend davon lief. "Na warte! Dich krieg ich!" Lachend rannte die Blonde ihrer Freundin hinterher.
Als der Abend dämmerte nahmen sich die beiden Mädchen in den Arm, winkten sich und rannten dann nach hause. So wie jeden Freitag nach der Schule. Es war eine Art Ritus der beiden Mädchen. Die letzte Stunde war Sport, danach zogen sie sich schnell um, wer fertig war, durfte gehen. Sie trafen sich dann mit ihren Schultaschen vor der Halle und gingen gemeinsam zum nahen Wald, wo sie immer wieder rumturnten und ihre überschüssige Energie abbauen konnten. Der Wald grenzte an einen Park, wo auch ein Spielplatz und ein Fußballfeld zu finden waren, das war auch der Grund, wieso die Mädchen in diesem Wald und keinem anderen spielten. Hier waren sie sicher, sagten ihre Eltern.

 

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Früher hatten sie die Mädchen vom Park abgeholt, doch seit einem halben Jahr durften
sie jetzt schon alleine nach Hause gehen. Zur Schule und zurück, zum Musikunterricht und auch vom Spielen aus nach hause.
Sie waren jetzt 8 Jahre alt, wer da noch von seinen Eltern abgeholt und gebracht wurde war das Gespött seiner Klassenkameraden.

 

Lena rannte mit hüpfendem Rucksack auf den Schultern und sprang von Pfütze zu Pfütze. Sie liebte das Geräusch, wenn ihre Gummistiefel in das dreckige Nass eintauchten. Sie kam zu hause an und klopfte bei ihrem Onkel an die Türe.
Keine Reaktion.
Sie klopfte nochmal.
Wieder nichts.
"Das kann doch jetzt nicht sein. Ist Herbert nicht zu hause?" Sie legte ihr Ohr an die Tür und lauschte. Nichts. "Nicht schon wieder..." Lena verzog den Mund ein wenig und setzte sich auf eine der Treppenstufen, zog ihres nassen Schulrucksack zu sich heran und öffnete ihn. Als sie ihr Hausaufgabenheft endlich im Rucksack gefunden hatte, verzog sie angewiedert das Gesicht. Es war völlig durchgeweicht.

 

"Och ne... das kann doch nicht wahr sein. Da kann ich ja nichts mehr von lesen..." fluchte Lena vor sich hin und sah in ihren Rucksack rein.
"Kindchen, ist dein Onkel wieder nicht da?" Ein Mann mittleren Alters hatte die Türe, welche der von ihrem Zuhause genau gegenüber lag, geöffnet und sah sie fragend an. "Ja. Wie so oft. Ich brauche echt einen Schlüssel." Lena sah wieder auf ihr Heft und warf es in ihren Rucksack zurück. "Komm rein, bis dein Onkel wieder kommt. Hier im Hausflur holst du dir sonst noch den Tod." Er hielt ihr die Tür auf und das Mädchen stand von der Treppe auf und trat in seine Wohnung ein.

 

Sie stand noch im Flur, als ihr Micky, der schwarz-weiße Kater der Familie Bondig, um die Beine schnurrte. Lena stellte ihren Rucksack neben der Tür ab und bückte sich, um den süßen Kater hochzuheben. "Klaus, ist Lena wieder zu besuch?" Eine Stimme klang aus der Küche, dann tauchte ein dunkler Lockenkopf aus der Türe auf und sah zu den beiden hinüber.
"Kindchen, du bist ja klatsch nass. Zieh dir erstmal den Mantel aus. Komm, den hängen wir ins Badezimmer über die Wanne, da kann er schön abtropfen." Sie nahm ihr den Mantel ab und ging ins Badezimmer. "Ich mache dir erstmal einen Kakao. Mit Sahne?" Klaus sah sie lächelnd an und Lena nickte freudig. "Das wäre zu freundlich von ihnen!"
Sie folgte ihm in die Küche und setzte sich auf die Bank, Micky sprang auf den Platz neben ihr und machte es sich dann auf ihrem Schoss bequem.

 

"Wenn er dir zu aufdringlich oder nervig wird, stupps ihn einfach an. Er geht dann schon von alleine", sagte Rose von der Türe aus und betrachtete Lena und den verschmusten Kater liebevoll. "Keine Sorge. Ich hab Micky genau so lieb wie er mich." Lena lachte und kraulte den schnurrenden Kater dabei hinterm Ohr.

Nach einer Weile klingelte es an der Türe und Rose öffnete sie lächelnd. Herbert stand mit vollen Taschen vor der Tür und lächelte verlegen. "Lena hat einen Zettel an die Tür geklebt, dass sie hier ist?" fragte er betreten und sah dann zu Boden.
"Ja, sie ist da. Ah, du warst einkaufen." Herbert nickte. "Die Schlange an der Kasse ist zu lang gewesen. Deshalb bin ich erst jetzt angekommen." Sie nickte lächelnd und hielt ihm die Tür auf. "Nein danke, ich muss noch kochen und Lena bei den Hausaufgaben helfen. Sie soll ihren Platz als Klassenbeste nicht verlieren."

 

"Sie soll sich aber nicht überarbeiten, okay?"
Herbert lachte. "Keine Sorge. Für ein Kind in ihrem Alter ist sie sehr intelligent. Sie liest sehr viel und gerne, sie verwendet Worte, die ihre Klassenkameraden nichtmal kennen."
"Sie müssen sehr stolz sein auf ihre Kleine, nicht wahr?" Rose sah ihn lächelnd an und er konnte seinen Stolz nicht mehr unterdrücken.
"Sehr sogar!"

An diesem Abend lag Lena auf ihrem Bett, die Nase tief in ihrem neusten Buch vergraben. Es war eine Flohmarkt-Errungenschaft. 'Water Ship Down - Unten am Fluss', als die Tiere den Wald verließen. Sie hatte die Serie früher verschlungen, obwohl sie brutal war. Als sie dann durch Zufall dieses Buch in der Kiste sah und der Mann nur 50 cent dafür wollte, wusste sie sofort, dass sie dieses Buch haben wollte.
Also hatte sie es gleich mitgenommen. Ihr

 

Onkel war zwar sehr verdutzt gewesen, aber ihn wunderte schon lange nichts mehr. Lena war zwar ein Kind, aber sie war anders als jedes Mädchen in ihrem Alter, dass er kannte.
Andere Mädchen, wie Franziska, spielten am liebsten mit Puppen und Barbies, oder machten ihre ersten Versuche sich zu schminken. Aber nicht seine kleine Lena. Sie las lieber Bücher, sie war schüchtern und verschlossen, so mochte er es besonders gerne. Wenn sie nicht mit anderen redete, war es am besten. Was geht andere es schon an, was in seinem Zuhause los war? In seinen vier Wänden war er der Chef, hier hatte er das sagen und sonst niemand. Hier war er der Boss.
Herbert griff zu einem Messer und schnitt die Bratwurst in Scheiben, dann warf er sie zusammen mit Zwiebeln in die Pfanne um sie goldbraun zu braten. Er schüttete seine spezial Soße drüber und fertig. Dazu schlicht ein paar Pommes. Currywurst mal anders.

 

"Lena, komm essen!" Herbert hatte alles bereit gestellt. Die Kleine sollte sich langsam mal beeilen, er mochte es nicht, wenn sie sich mal wieder Zeit ließ. "Das bekommt sie nachher wieder. Dann lasse ich mir Zeit. Das verspreche ich ihr!", flüsterte er wütend vor sich hin und setzte sich auf seinen Stuhl.
Nach einigen Minuten kam auch Lena aus ihrem Zimmer und setzte sich. "Ich habe noch schnell die Seite zu Ende gelesen. Ich hoffe, es stört dich nicht zu sehr." Sie lächelte ihn an und ihre Augen strahlten. Er grinste in sich hinein, wenn er daran dachte, wie sie ihn nachher wieder ansehen würde.
Mit weit aufgerissenen Augen.
Ängstlich.
Panisch.
Kurz vorm Heulen, aber zu ängstlich um auch nur einer Träne freien Lauf zu lassen.
Wie sehr er diese Reaktion sah.
Wie sehr er es genoss.

 

Wenn die Nachbarn auch nur eine leise Ahnung hätten, was er hier tat, sie hätten ihm garantiert die Polizei und das Jugendamt auf den Hals gehetzt. Aber seine Lena liebte ihn und er sie auch.
Wenn auch in einer etwas anderen Art und weise.
Ihn wunderte es schon fast, dass sie sich nie wehrte, dass sie ihn nie anschrie und nie versuchte, ihm zu entkommen.
"Die Göre steht garantiert drauf!", schoss es ihm durch den Kopf. Er schob seinen Teller weg und ging ins Wohnzimmer. Lenas fragenden Blick beachtete er nichtmal mehr.

Als sich das Mädchen in sein Zimmer begab, folgte er ihr. Er schloss die Türe hinter sich.

Das das Telefon klingelte, merkte er nicht.
Oder es war ihm egal.

 

 

 

2. Erzählstrang


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Als Lena am nächsten Morgen an der Bushaltestelle auf Franziska wartet, wird sie enttäuscht. Von ihrer blonden Freundin ist weit und breit nichts zu sehen. Der Schulbus kommt und ihr bleibt nichts weiter übrig, als einzusteigen.
"Schade, dann ist Franzi heute wohl krank", dachte sie sich und setzte sich auf einen freien Sitzplatz am Fenster. Der Platz neben ihr blieb frei, was sie auch nicht bedauerte.
Ihr fiel jedoch schnell auf, dass viele Eltern ihre Kinder heute zum Bus brachten, dass war schon etwas eigenartig. Sie zuckte die Schultern und sah holte ihr Buch aus der Schultasche. Auch wenn sie es eigentlich nicht tat, so hatte sie es heute morgen eingepackt, sie schrieben eine Deutschklausur und da brauchte sie ein Buch, was sie nach dem Abgeben der Arbeit lesen konnte.
Sonst würde sie sich wiedermal sehr langweilen.

 

Sie schlug es auf und las weiter, bis der Bus an entsprechender Haltestelle anhielt und sie mit den anderen Kindern ausstieg.
"Das wird ein langweiliger Schultag... Sobald wir frei haben, gebe ich zu Franziska und frage, wie es ihr geht. Nur das sie nicht angerufen hat wundert mich schon. Normalerweise sagt sie mir bescheid, wenn sie am nächsten Tag nicht in die Schule kommt. Vielleicht ist sie ja auch heißer und hat deshalb nicht angerufen. Ja, dass wird es sicher sein."
Lena folgte den anderen Kindern auf den Schulhof, ihr Buch steckte sie unter ihre Jacke, damit es nicht vom Regen aufgeweicht wurde. Sie hasste Regen einfach. Und doch spielte sie gerne im Regen. Es war einfach komisch.
Aber heute hatte sie keine Lust, ohne ihre Freundin machte es einfach keinen spaß.
Sie ging zu dem Unterstand hinüber und stellte sich an die Wand, so lange wie heute hatte sich

 

das Kingeln der Schulglocke nochnie hinausgezögert. So kam es ihr jedenfalls vor.

Lena saß an ihrem Tisch, der Sitz neben ihr leer.
Hilal und Nicole, zwei Mädchen, die vor ihr saßen, drehten sich um. "Wo ist den Franziska?" fragte Hilal sie und sah Lena fragend an. Die braunhaarige zuckte nur mit den Schultern. "Sie hat sich nicht bei mir gemeldet. Sie wird wahrscheinlich krank sein."
Nicole nickte und drehte sich um, Hilal lächelte Lena noch schnell zu und drehte sich dann ebenfalls um.
Herr Müller betrat den Klassenraum, einen Stapel Papier unterm Arm und seine Tasche in der einen, sein Kaffee in der anderen Hand.
"Guten Morgen, liebe Schüler" sagte er freundlich in die Runde. "Guten Morgen, Herr Müller", antwortete die Klasse im Chor, so wie jeden morgen.

 

"Alle Mäppchen, Blöcke und Mappen vom Tisch, wir schreiben einen Test", sagte er und sah in die Klasse. "Vorher noch die Anwesenheit. Wo ist den Franziska?" Er sah mit fragendem Blick durch die Klasse und blieb bei Lena hängen. Sie zuckte nur mit den Schultern. Herr Müller sah weiter durch die Klasse. "Fehlt sonst noch jemand? Nein? Gut, dann können wir ja gleich anfangen."
Er ging von Tisch zu Tisch und verteilte die Blätter.
"Ihr habt bis zum Anfang der Pause Zeit, wer früher fertig ist, kann sich leise selbst beschäftigen und dann in die Pause gehen. So wie immer" er sah Reihum. "Noch irgendwelche Fragen? Nein? Dann viel Erfolg!"
Damit setzte er sich an seinen Tisch und holte einige andere Blätter vor. Klausuren aus anderen Klassen.
Lena nahm ihr Blatt zur Hand und betrachtete es aufmerksam. Dann begann sie, die Aufgaben zu lösen.

 

Klasse 2 – Deutsch
Name:  Lena Winter   

„Adjektive“

1. Schreibe jeweils das Gegenteil daneben!   /4


a) groß - klein         
b) schmutzig - sauber     
c) faul - aktiv          
d) gesund - krank      

2. Setze passende Adjektive ein. Verwende bitte kein Wort doppelt!    /4


a) Klaus kauft ein neues       Buch
b) Paula schreibt klein         .
c) Wir basteln schöne         Masken.
d) Unser Haus hat eine alte          Tür.

 

Gerade als Lena an die dritte Aufgabe gehen wollte, klopfte es an der Tür. Die ganze Klasse sah auf und starrte an die Tür. Selbst Herr Müller war verwundert. Es kam nicht oft vor, dass Schüler sich verspäteten. Und wenn doch, dann kamen sie meistens nach der Pause. Noch ehe Herr Müller ganz bei der Türe angekommen war, wurde sie von Außen bereits geöffnet und Frau Remanowa, eine stattliche Frau mittleren Alters, steckte den Kopf herein. "Entschuldige, dass ich so herein platze, Achim, aber wir müssten mal eben eine deiner Schülerinnen heraus holen. Ich hoffe, es macht keine größeren Umstände?" erkundigte sie sich mit ihrem harten, russischen Akzent.
"Ähm... wir schreiben gerade einen Test. Um wen geht es denn?"
"Lena Winter, die Herrn Beamten, die bei mir sind, haben einige Fragen an sie."
Lena sah sie erschrocken an und betrachtete die beiden, die bei ihr standen, genauer.

 

Ein Mann und eine Frau, beide mittleren Alters, in Polizeiuniform. Lena schluckte. "Was habe ich den jetzt wieder verbrochen? Ich wüsste nicht, was... Oder geht es um Onkel Herbert?" Lena sah Herr Müller an und er deutete ihr, aufzustehen und mit ihnen die Klasse zu verlassen.
Schweigend gingen sie den langen Gang entlang zu einem Klassenzimmer. Lena wusste, dass es leer war und immer abgeschlossen.
Heute wohl nicht, denn Frau Remanowa öffnete die Türe ohne sie vorher aufzuschließen und hielt sie auf, damit die Beamten und Lena eintreten konnten.
In dem Raum saß Monika, Franziskas Mutter, auf ihrem Arm wippte Lara, das Nesthäckchen der Familie. Mit ihren ebenfalls blonden Haaren und blauen Augen sah sie aus wie ein Engelchen.

 

 

Sie wirkte völlig fehl am Platz, so fröhlich und munter wie sie war. Monikas Augen waren rot umrandet, sie sah verweint aus. Und sie hatte leichte Ringe unter den Augen.
"Monika? Hast du geweint? Was ist den los?" Lena ging zu ihr hinüber, völlig vergessend, dass da ja noch die Polizisten waren.
"Lena, komm und setz dich erstmal. Wir haben einige Fragen an dich." Der Polizist deutete auf einen Stuhl und Lena setzte sich wiederwillig hin. "Irgendwas stimmt hier doch nicht!"
Die beiden Polizisten setzten sich ihr gegenüber und holten einen Block und einen Stift hervor. "Du bist doch mit der Franziska befreundet, oder nicht?" setzte sie Polizistin an und sah das Mädchen genau an. "Ja, wir kennen uns schon ewig. Sie ist meine beste Freundin. Wieso? Ist ihr etwas passiert?" In Lenas Stimme klang angst mit.
Die beiden Beamten sahen sich an, dann

 

sahen sie wieder zu Lena. "Wann hast du sie das letzte mal gesehen?"
"Ist sie verschwunden?" - "Beantworte bitte unsere Fragen."
"Ähm... ja... ich habe sie gestern gesehen, wir waren auf dem Spielplatz. Ich habe sie mit Matsch bespritzt, als ich in eine Pfütze gestrungen bin. Sie ist mir danach hinterher gelaufen. Wir haben uns danach verabschiedet, so wie immer. Dann ist sie nach Hause gegangen und ich auch."
Die Polizistin notierte sich Lenas Worte.
"War irgendwas anders als sonst? War sie vielleicht traurig oder hatte sie mal erwähnt, dass sie weglaufen möchte?"
Lena sah, wie Monika wieder die Tränen über das Gesicht liefen und musste schlucken. "Nein. Franziska war fröhlich wie immer. Sie meinte, sie freut sich schon, ihr Lieblingsessen würde es geben. Sie meinte auch, dass ich ja

 

mitkommen könne, ich würde ja auch gerne Lasagne essen, aber mein Onkel hatte ja schon gekocht. Es war alles wie immer." Ein großer Kloß bildete sich in Lenas Hals. Sie musste mehrmals schlucken, damit er endlich verschwand.
"War irgendjemand auf dem Spielplatz der dir komisch vorkam? Der euch beobachtet hat?"
"Ja, der Rudi war wieder da. Er kommt öfters mal und redet dann mit uns. Er meinte, früher wäre er mit seiner Enkelin viel auf dem Spielplatz gewesen, aber sie sei an etwas namens Reye-Syndrom gestorben. Er mag es, Kinder lachen zu sehen, meinte er."
Die beiden Polizisten sahen sich an und notierten wieder etwas. Monika begann noch mehr zu schluchzen. "Könntest du uns diesen Rudi beschreiben?" Die Polizistin sah Lena ernst an.
"Er ist etwa 1,70 groß, hat graue Haare und trägt meistens eine dunkle Jeans und ein

 

T-Shirt. Da drüber eine Weste. Ach ja, und er hat braune Augen."
"Welche Hautfarbe hat er?"
"Hell. So wie ich auch. Ein ähnlicher Ton, glaube ich."
"Hat er vielleicht mal gesagt, wo er wohnt?"
"Ja, er meinte, er wohnt in den Nahen Häusern, mit den Gärten. Und dass er zwei Hunde hat und wir uns nicht erschrecken brauchen, wenn wir vorbei gehen und sie bellen."
"Vielen dank. Du hast uns sehr geholfen."
"Was ist den mit Franzi? Sie wird vermisst, oder?"
Monika nickte. "Sie... sie ist gestern nicht... nicht nach hause gekommen.... ich ha.. ha.. habe versucht bei euch anzurufen... aber es ist keiner drahahahan gegangen" schluchzte sie.
Das wars.
Das war zuviel für Lena.
Sie hatte alles ausgehalten.
Bis jetzt.

 

Ein Leben ohne ihre Eltern.
Die Feindseeligkeiten ihres Onkels.
Das er sie immer anschrie und schlug.
Das war nicht ihr Leben.
Nein.
Ohne ihre beste Freundin war es kein Leben mehr in ihren Augen.
Was sollte sie ohne Franzi machen?
Sie schluckte.
Dann brach Lena in Tränen aus und nichts auf dieser Welt konnte sie wieder beruhigen.

 

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Achtung!


Das Lesen der nachfolgenden Seiten ist erst ab einer Altersfreigabe von 16 Jahren empfohlen.
Es handelt sich um einen widerlichen und menschenverachtenden Inhalt, welcher aus der Sicht des Täters und des Opfers geschrieben ist!

Lesen auf eigene Gefahr !

 

 

 

 

3. Erzählstrang

 

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one day ago

Er saß an seinem Tisch und wartete, seine "Kollegen", wie er sie nannte, waren bereits gegangen und er wollte nurnoch seinen Kaffee trinken. Er musste sich beeilen. Haushalt und Einkauf machten sich halt nicht von selbst.
Dann sah er sie. Er sah auf seine Uhr und stellte fest, dass er nun seit 30 Minuten auf seinen blöden, nun uninteressanten Kaffee wartete. Er stand auf und verließ den trockenen Schirm um sich ins feuchte nass des Regens zu begeben.
"Hallo Franzi, was machst du denn bei dem Wetter draußen?" Er sah sie lächelnd an. Sie erwiederte sein Lächeln und zuckte mit den Schultern.
"Komm, ich bringe dich nach Hause, dann können wir die Abkürzung durch´s Fort 11 nehmen."

 

"Super, dann bin ich morgen nicht krank. Wir schreiben ja diesen blöden Test" lachte Franzi und ging mit federnden Schritten neben ihm her.
"Deutsch ist nicht dein Fall, was?" Er lachte.
Nach einigen Minuten erreichten sie das Fort 11 und er sah sich um. Wie erwartet war in der Anlage bei diesem Wetter keine Menschenseele.
Das machte sein Vorhaben nur einfacher.
Sie gingen den matschigen Kiesweg entlang, bis zu der Stelle, wo links und rechts dicke Baumstämme waren.
Er schlug dem blonden Mädchen von hinten vor den Kopf, so dass sie stürzte und im Matsch lag.
Sie drehte sich um und sah ihn mit aufgerissenen Augen an. "Was soll das denn?"
Er holte wieder aus und schlug ihr diesmal die Faust ins Gesicht. Ihre Lippe platze auf.

 

Franzi geriet in Panik, sie stand so schnell auf, wie es ihr möglich war, warf ihren Schulranzen auf Seite und lief los, so schnell ihre Beine sie fortbringen konnten.
Er sah dem Mädchen hinterher, nahm die Schultasche hoch und warf sie in das dichte Gebüsch zu seiner linken. Er lachte wieder, sie hörte es genau und es ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren.
"Wieso macht er dass? Ich kenn ihn jetzt schon so lange, sowas macht der doch sonst nicht. Wieso haut er mich einfach so?" Das blonde Mädchen war so unglaublich verwirrt. Sie verstand das einfach nicht.
Dann hörte sie es.
Das knierschen von Kies, gemischt mit dem platschenden Geräusch, wenn Füße in den weichen Untergrund hier trafen.
Ihr Puls ging schneller, sie hörte das Rauschen ihres Blutes in den Ohren.

 

Dann spürte sie ein ziehen an ihrem Mantel, durch die plötzliche Wucht des Stillstandes wurde sie zu Boden gerissen und landete längst im Matsch. Sie schlug sich das Kinn auf und biss sich auf die Zunge, ein scharfer Schmerz durchfuhr ihr Knie.
Sie versuchte, weg zu krabbeln, hörte sein, nun kaltes, lachen und wusste, dass alle ihre Unternehmungen, all ihre Versuche zu entkommen, fruchtlos sein würden.
Er war ein Monster.
"Er will, dass ich versuche, wegzulaufen. Dass ich versuche, mich zu befreien. So dass er mich jagen und fangen kann. Wie eine Katze eine Maus jagd. Und ich weiß, dass er mich nicht verschonen wird. Aber vielleicht, wenn ich ihn mich einfach schlagen lasse? Vielleicht gibt er dann ruhe? Das muss ich versuchen..."
Sie drehte sich auf den Rücken und stütze sich mit den Armen ab, in ihren Augen waren Tränen.

 

Er musste grinsen. Sie schien aufgegeben zu haben. Ihre Augen waren nass, sie weinte.
Wie sehr er es doch liebte, in die ängstlichen Augen seiner Opfer zu blicken.
Und keiner hatte ihn bis jetzt verdächtigt, mit auch nur einer der Taten, welche in den letzten 10 Jahren begangen wurden, etwas zu tun zu haben. Wieso auch? Er war angesehen, er war ein hohes Tier, wie seine Bekannten und Freunde stets zu sagen pflegten.
Wer würde so einen angesehenen Mann schon verdächtigen, einen Missbrauch oder gar einen Mord zu begehen. Es war alles so perfekt. Und Franziska passte perfekt in seine "Sammlung". Sie mit ihren blonden Locken, den blauen, nun weit aufgerissenen, ängstlichen Augen, den wohlgeformten, blutigen Lippen. Die er aufgerissen hatte.
Die Kleine war einfach perfekt.
"Der Schlampe reiß ich gleich noch was ganz

 

anderes auf!" Bei dem Gedanken, merkte er regelrecht, wie es enger wurde in seiner Leistengegend.
Er holte wieder aus und schlug ihr mit Kraft ins Gesicht. Sie schrie auf vor Schmerz, hielt sich das blutige und schmerzende Gesicht mit den Händen bedeckt und schmierte sich so noch mehr Matsch in ihr Gesicht, als sie es durch die Stürze schon hatte.
Er zerrte an ihrem Mantel, ein Knopf riss ab und eine Naht hielt dieser Belastung ebenfalls nicht stand. "Mami wird deshalb böse sein. Bitte, mach nicht mehr kaputt. Mami wird mich auch schlagen" schluchzte Franziska und sah ihren Peiniger nicht mehr an. Sie ertrug es einfach nicht.
"Schnauze!" ranzte er sie an, zerrte ihr den Mantel aus und warf ihn dann zu Boden, das selbe tat er auch mit ihrem T-Shirt, ihrer Jeans und ihrer Unterwäsche, bis sie nackt, zitternd

 

und ängstlich vor ihm stand. Er schuppste sie um, so das sie wieder im Matsch lag und von oben bis unten eingesaut war.
Er zog sich seine Hose und unterhose runter und befahl ihr, ihn anzufassen. "Nimm ihn in den Mund!" Unter Tränen machte sie auch dass.
Doch es reichte ihm nicht.
Er wollte sie schreien sehen.
Bluten.
Heulen.
Sie sollte betteln und flehen.
Er konnte nicht mehr, er vergewaltigte sie, so brutal er konnte und ließ erst von ihr ab, als er merkte, dass sie nurnoch zitterte und schluchzte.
Der Kick war weg.
Es war langweilig gewurden.
"Und du wirst deiner Mami nichts sagen, verstanden?" Er lächelte sie kalt und bösartig an.

 

"A...a...aber... wie soll ich ihr das Erklären?" schluchzte Franziska und sah ihn mit großen Augen an.
Er zog sich die Hose wieder hoch und schloss sie, drehte sich von ihr ab. Als er sich ihr wieder zuwandte, sah er sie kalt an. "Das war die falsche Antworte, süße Franzi!" Er stach zu, er stach mit einem Küchenmesser, dass er einige Stunden zuvor von einem seiner Bekannten gekauft und in seiner Jackentasche verborgen hatte, auf Franzi ein, sie schrie vor schmerzen auf und versuchte nochmal, wiederstand zu leisten.
Aber das Mädchen war am Ende ihrer Kräfte.
Sie konnte nicht mehr.
Dann fiel sie in gnädige Ohnmacht.
Alle weiteren Stiche spürte sie nicht mehr und auch nicht, als der Tod sie endlich ereilte.

 

Er stand da, sein Oberteil Blutverschmiert, seine Hose hatte bis auf ein paar Matschflecken zum Glück keinen Schaden genommen.
Wohin sollte er mit Franzi, wohin sollte er die Leiche bringen. Daran hatte er nicht gedacht.
Er sah auf ihre Klamotten und bekam die Idee.
Er zwängte ihren leblosen Körper wieder in ihre Kleidung und packte einige, dicke Steine mit hinein.
Als er sie selbst nicht mehr angeben konnte, wusste er, dass es genug war.
Er packte sein Hemd mit in ihre Kleidung und zog sie zum nahen See hinüber. Er zog sie so weit hinein, dass er selbst kaum noch im Wasser stehen konnte. Seine Kleidung war eh schon vom Regen ganz nass gewesen.
"Hier findet sie keiner so schnell"

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Scylla

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BellaCPernier Sehr liebevoll gestaltet. Rund um gut geworden.

LG Cathernine
Vor langer Zeit - Antworten
shirley Spannender Schreibstil, ohne Frage. Großes Lob....
Vor langer Zeit - Antworten
Scylla Re: -
Zitat: (Original von cbvisions am 07.07.2011 - 05:23 Uhr) Schade das man 5 Sterne nur einmal vergeben kann, du hättest noch eine Menge mehr verdient für diese Geschichte. Den 1. Erzählstrang habe ich schon einmal geschafft. Super geschrieben.


vielen dank!
Die erzählstränge sind in etwa kapitel, diesmal mit absicht kürzer gehalten. soll ja übersichtlich bleiben. das sie dir so gut gefällt freut mich und motiviert nochmehr zum weiterschreiben :)
Vor langer Zeit - Antworten
Scylla Re: Re: Re: - he chris,
nochmals danke. da ich gerade eben meinen alten plan für die story umgewurfen habe und stattdessen einen thriller drauß mache, ist es letztendlich gleichgültig ^^ ich werd mir aber überlegen, den satz tatsächlich abzuändern ^^

lg
scylla
Vor langer Zeit - Antworten
Scylla Re: Um Fortsetzung wird gebeten -
Zitat: (Original von Katakombe am 05.07.2011 - 15:58 Uhr) Gut geschrieben! Frage: soll die Seite mit der Überschrift doppelt erscheinen? Alles Liebe Ira


auch dir vielen dank.
das die überschrift doppelt erscheint ist gewollt. da kommt jedoch noch eine kleine design-änderung ^^
Vor langer Zeit - Antworten
Scylla Re: -
Zitat: (Original von cbvisions am 05.07.2011 - 15:49 Uhr) Moin Scylla,
Dein Schreibstil ist einfach einzigartig. Wow.
Zu der Geschichte, super geschrieben, aber noch nicht zu ende, oder?
Die einzigste Kritik, die mir aufgefallen ist, Lena wirkt etwas zu schlau für ihr Alter. Wäre besser, wenn sie Schlamm nicht in seine Einzelteile zerlegt.
Ansonsten super, Gänsehautverursachend gescghrieben.



danke vielmals.
aber wieso ist Lena zu schlau für ihr Alter? Mit 8 sollte man schon wissen, dass Matsch aus Wasser und Sand besteht ^^
und natürlich ist sie noch nicht zuende.

liebe grüße
scylla
Vor langer Zeit - Antworten
Herbsttag Um Fortsetzung wird gebeten - Gut geschrieben! Frage: soll die Seite mit der Überschrift doppelt erscheinen? Alles Liebe Ira
Vor langer Zeit - Antworten
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