Journalismus & Glosse
Die Wiege der Demokratie

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"Die Wiege der Demokratie"
Veröffentlicht am 03. Juli 2011, 12 Seiten
Kategorie Journalismus & Glosse
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Über den Autor:

Einst brach ich auf, eine Welt zu erobern! Heut sitz ich in einem Käfig voller Narren! So kam ich zum Entschluss, "Will Hofnarr sein!" Und daran arbeite ich nun, in Berlin, das durch seine einmalige Nähe von Ost und West vielleicht schon einen Gedanken voraus ist. Mag sein, dass dieser Gedanke auch Nord und Süd einander etwas näher bringen kann.
Die Wiege der Demokratie

Die Wiege der Demokratie

Beschreibung

Schweife ich ab?

Gott sei’s gedankt und gepfiffen!

Sie haben’s durchgewunken! Das griechische Parlament, ist in die Knie gesunken, hat Abbitte getan, ist auf Kurs gegangen!

Ein Sieg der Demokratie, wie man hört, und der Vernunft.

Herrschaft des Volkes, hier, in Griechenland, einst erfunden. Doch schien mir, wollte das griechische Volk etwas ganz Anderes. Täusche ich mich, oder liegt es daran, dass ich der griechischen Sprache nicht mächtig bin? Haben sie nicht demonstriert, gestreikt und sogar randaliert, weil sie keine weiteren Sparpakete wollten? Sie scheinen ja wirklich nicht in Saus und Braus zu leben, wenn man mal von den Onassis’, Ministern, hohen Beamten und auch den Abgeordneten absieht. Aber die waren ja auch nicht auf den Straßen! Logisch! Die sind das Sparen ja auch gewohnt! Man könnte fast sagen, sie sind geizig. Geizig mit Steuern, geizig mit Abgaben und überhaupt geizig mit Beteiligung am Gemeinwohl. Obwohl, das gleicht sich aus! Denn sie sind auch sehr freigiebig! Freigiebig mit Privilegien für sich selbst, freigiebig mit Champagner, Kaviarbrötchen und Bakschisch.

Da hat das Volk wohl seine eigene Erfindung nicht verstanden! Kommt schon mal vor, wenn man Jahrzehnte unter Diktatoren lebte, und ihnen niemand von außen sagte, dass es Diktatoren waren, wie man es den Russen, Polen, Ungarn, Ostdeutschen usw. immer gesagt hat. Mir schwant da Schlimmes, denk ich an Spanien und Portugal!

Die Erfindung war doch die! Das Volk herrscht, aber die Sklaven sind kein Volk!

Nun haben die wohl geglaubt, die Griechen, Spanier und Portugiesen, in ihrem jahrzehntelangen Diktatorenschlaf, dass die Sklaven längst abgeschafft seien so wie es auch keine Herren mehr, also Sklavenhalter gebe. Tja, Pech gehabt! Wissen ist Macht! Die Anderen, also die Russen, Polen, Ungarn, Ostdeutschen usw. haben es wenigstens in der Schule gelernt, dass die neuen Sklaven Proletarier (also abhängig Beschäftigte) und die neuen Herren Banken, Großkonzerne oder eben einfach Kapital heißen. Auch wenn sie es nicht glauben wollten, schon aus Protest gegen ihre Diktaturen, sie haben es gewusst und wissen nun, dass sie sich irrten in ihrem Glauben, pardon, Unglauben.

Doch mal von vorn!

Griechenland ist pleite! Pleite, weil einige keine Steuern zahlten? Wohl auch, aber das ist eben nur die halbe, nein, höchstens ein Zehntel der Wahrheit. Griechenland gehört zur EU, sogar den Euro haben die Griechen. Zwar habe die Regierung gelogen und betrogen, um ihn zu bekommen, aber niemand hat’s gemerkt! Und so haben sie ihn also! Nun sind ihre Waren, Dienstleistungen, Mieten, eben alles, auch die Rohstoffe genauso teuer, wie die unseren. Könnte man meinen! Wäre da nicht die Produktivität, oder auch Effizienz, die die Stückkosten umgekehrt proportional steigen oder fallen lässt. Haben sie schon mal, sagen wir, einen Milch- oder Paprikabauern in Griechenland gesehen, und im Gegensatz dazu eine Molkerei in Deutschland, oder eine Paprikaproduktion auf holländischen Farmen unter Glas?

Da spielt selbst der Kühltransport keine Rolle mehr, so billig kann der griechische  Bauer nicht verkaufen. Und da er nicht viel verdient, kann er auch keine Steuern zahlen. Es verdienen  die Deutschen und Holländer, die auch Steuern zahlen, aber eben nicht in Griechenland.

Na ja, und wie ist es mit den Großprojekten der griechischen Infrastruktur, bezahlt aus den eh schon knappen Steuereinnahmen? Europaweit auszuschreiben! Sie ahnen wer die Nase vorn hat? Und dann soll so ein Staat ja auch noch Bildung, Renten, Sozialversicherung überhaupt, innere Sicherheit und, natürlich, Verteidigung bezahlen! Verteidigung ist ganz wichtig! Ja! Da wurde auch nichts gestrichen, im Sparpaket, denn Waffen müssen produziert werden, sind teuer, bringen riesige Gewinne, also auch Steuereinnahmen! Nur eben für Deutschland, Großbritannien oder Frankreich.

Aber wovon soll ein Staat nun alles bezahlen, wenn er zwar Arbeit schafft und bezahlt, Gewinne und Steuern aber ins Ausland fließen?

Von Krediten? Natürlich! Wovon sonst? Machen wir doch alle so! Neues Auto, neuer Fernseher, eine schicke Küche oder auch der Knebelvertrag, um „billig“ das neuste Handy zu bekommen. Wo das oft endet, wissen wir ebenso! Und es ist nicht selten wie ein reinigendes Gewitter, holt uns auf den Boden zurück und lässt uns die wahren Werte erkennen!

Warum soll es also bei Staaten wie auch bei Banken anders sein?

Aber wer gibt eigentlich Staaten Geld und woher kommt es?

Banken! Na klar, wer sonst! Die Europäische Zentralbank, Hüter des Euro, vielleicht? Für null Komma fünf Prozent Zinsen? Mitnichten! Das würde tausende Arbeitsplätze in Großbanken kosten, wenn’s die nicht erst bekämen, um es dann für zwölf oder fünfzehn Prozent weiterzugeben! Wie viele Computertasten muss man eigentlich drücken, um so eine Transaktion auszuführen? Oder sollten sie, also die privaten Großbanken, die Milliarden in kleiner Stückelung mit Fahrradkurieren überbringen? Und ist es nicht das Geld der europäischen Steuerzahler, das sie dort teuer verkaufen, und wenn’s schief geht, diesen Steuerzahlern sagen, „Seht zu, wie ihr es zurückbekommt! Es ist euer Geld! Wir wollen nur die Zinsen!“

Ich gebe zu, ein wenig irritiert zu sein!

Da gibt es doch so ein System in Deutschland, den Länderfinanzausgleich, wo die finanzstarken Länder und Freistaaten für die finanzarmen zahlen, um ein Mindestmaß an sozialer Gerechtigkeit und Gleichheit walten zu lassen. Wäre dies nicht ein System auch für Europa, wenn man wirkliche Einigkeit erreichen will. Und wäre es nicht gerecht, weil man so wie in Deutschland der bayrische Autobauer auch auf die berliner Autokäufer angewiesen ist, der deutsche- oder französische Bahnkonzern von der Modernisierung der griechischen Eisenbahn profitiert?

Aber andererseits, gibt es ja inzwischen so einen Freistaat, der einst jahrelang bekam aus dem Finanzausgleich, und nun da er reich ist und geben soll, rumzickt!

Nee, das brauchen wir nicht für die EU! Da könnten ja unsere selbst exportierten Waffen gegen uns gerichtet werden.

Und wie ist das mit dem Umweltschutz, den Klimazielen der EU? Könnte Griechenland nicht da …? Seine ganze veraltete Industrie platt machen, abschalten … eine Menge CO zwei …

Aber da fällt mir Solarenergie ein! Nee, nicht Strom exportieren, bringt doch nichts, die Gewinne würden wieder im Ausland gemacht! Aber solar erzeugte Tomaten, Paprikas, Mandarinen und was weiß ich denn alles. So richtig in Mutter Erde gewachsen, und Kühe, die Milch aus solar erzeugtem Gras herstellen … Würde eine Menge Arbeitsplätze schaffen und kaum CO zwei. Allerdings müsste man es ehrlich meinen mit der Klimapolitik, und CO zwei – Bilanzen erstellen für holländische Paprika und deutsche Milch, und jedes Gramm müsste bezahlt werden. Jedes Gramm CO zwei, meine ich! Die Transporte wären dieselben, nur in die andere Richtung. Und so sollte es mit allen Waren sein, die am Verkaufsort selbst produziert werden können. Also, Bananen für Sylt wären dann CO zwei – steuerfrei, es sei denn, sie kämen aus dem Botanischen Garten in Berlin. Als superteures In - Produkt der Reichen und Schönen dort könnten sie vermarktet werden, kämen sie mit Learjets, oder besser Tornado - Kampfjets aus dem Botanischen Garten in Berlin nach Sylt, und nicht schnöde mit der Eisenbahn. So würden auch die Reichen und Schönen ganz freiwillig mal Steuern zahlen, und sei es nur CO zwei – Steuer.

Ach ja, ich schweife ab! Doch mir geht so vieles durch den Kopf, wenn ich über Griechenland nachdenke, über die EU und auch über Deutschland. Es ist schon alles rechtens, was geschieht. Natürlich nach Römischem Recht, besonders nach Römischem Eigentumsrecht! Nun waren sich Griechen und Römer ja in der Antike schon nicht richtig grün. Und wenn ich’s mir heut betrachte, wie der Römische Imperator, kraft Urheberrechtes, am Römischen Recht ruminterpretiert, ahne ich auch nichts Gutes.

Sollten die Griechen, kraft ihres Urheberrechtes und kraft der Hoheit über ihre Sprache, dem europäischen Staatsgebilde das Recht entziehen, es DEMOKRATIE zu nennen, da sie nun selbst die Sklaven sind, ich würde es akzeptieren.

Juristen allerdings, sollten sich erinnern, dass ihre Berufsbezeichnungen durchaus deutschen Ursprungs sind, sie also der Deutungshoheit des deutschen Volkes über seine Sprache und damit auch über das Wort RECHT unterliegen.

Und Römer und Germanen waren ja schon …

... aber dieser Traum ist wohl doch zu kühn! 

PeKa

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Über den Autor

pekaberlin
Einst brach ich auf, eine Welt zu erobern! Heut sitz ich in einem Käfig voller Narren! So kam ich zum Entschluss, "Will Hofnarr sein!" Und daran arbeite ich nun, in Berlin, das durch seine einmalige Nähe von Ost und West vielleicht schon einen Gedanken voraus ist. Mag sein, dass dieser Gedanke auch Nord und Süd einander etwas näher bringen kann.

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pekaberlin Re: Ich kann gar nicht anders, -
Zitat: (Original von baesta am 29.04.2012 - 00:17 Uhr) muss auch hier meinen Dreier dazu geben. Demokratie setzt sich zusammen aus Demo, wie "zeigen" und kratos, wie "Macht", also Macht zeigen. Es geht nun nicht daraus hervor, wer die Macht zeigt, das normale Volk jedenfalls nicht. Es sind immer nur die Ranghöchsten, die dieses Wort bis zur Verdummung ausschlachten. Schon seit ein paar Jahren habe ich das Gefühl, wir kehren wieder zum Sklavenhaltertum zurück. Bitter, aber wahr geschrieben.

Liebe Grüße
Bärbel


Ich bin mir nicht so sicher, ob Leiharbeit, Aufstocken u. Ä. nicht schon moderne Methoden der Sklaverei sind, Bärbel.
Nur, bekamen die antiken Sklaven zu fressen, hatten Unterkunft, durften sogar Kinder großziehen.
Die heutigen bekommen Geld, und keinen schert's, ob es für all dies reicht.
Liebe Grüße Peter
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Ich kann gar nicht anders, - muss auch hier meinen Dreier dazu geben. Demokratie setzt sich zusammen aus Demo, wie "zeigen" und kratos, wie "Macht", also Macht zeigen. Es geht nun nicht daraus hervor, wer die Macht zeigt, das normale Volk jedenfalls nicht. Es sind immer nur die Ranghöchsten, die dieses Wort bis zur Verdummung ausschlachten. Schon seit ein paar Jahren habe ich das Gefühl, wir kehren wieder zum Sklavenhaltertum zurück. Bitter, aber wahr geschrieben.

Liebe Grüße
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
pekaberlin Re: Ich ... -
Zitat: (Original von Gunda am 04.07.2011 - 15:56 Uhr) ... maße mir nicht an zu behaupten, deinen Text bis ins Detail verstanden zu haben, Peter, dafür fehlt mir schlicht das Hintergrundwissen, Politisches betreffend, aber einige deiner "Lösungsvorschläge" finde ich durchaus be-denkens-wert ... Fragt sich nur, wer wirklich "denken" möchte von den Politikern. Es könnte ja sein, dass dann etwas ganz anderes dabei herauskäme als geplant.
Wieso bist du eigentlich nicht in der hohen Politik tätig? Oder biste heimlich und schreibst hier unter einem Pseudonym ? ;o)

Lieben Gruß
Gunda


Vielleicht bin ich nicht in der Politik tätig, weil dann nicht nur vielleicht etwas ganz anderes heraus käme?
Und wer will das schon, von den Profis? (Da steckt das Wort Profit drin! Schon gemerkt?) Bin halt eine "alte Militärsau", völlig ungeeignet für die Politik! Kompromisse nur, wenn 's der Truppe nützt!
Liebe Grüße Peter
Vor langer Zeit - Antworten
pekaberlin Re: Politik mein lieber Peter ist einfach Dein Ding. -
Zitat: (Original von UteSchuster am 03.07.2011 - 22:48 Uhr) Immer an der Grenze,
immer ein bissel Sarkasmus,
immer eben Pekaberlin,
eben gut wie IMMER.

Das ist ein Genreé, das ich nun wirklich nicht beherrsche.

Liebe Grüße

Ute


Sarkasmus = beißender Hohn
Wenn die Ironie nicht ankommt, ist er vielleicht angebracht.
Liebe Grüße Peter
Vor langer Zeit - Antworten
pekaberlin Re: immer drauf -
Zitat: (Original von Boris am 03.07.2011 - 19:14 Uhr) gegen alle Ackermänner & Co.

Aufstehen tut Not

LG Jürgen


Jawoll!
Denn ihr Eigentum ist längst unser!
Liebe Grüße Peter
Vor langer Zeit - Antworten
pekaberlin Re: Wiege der Demokratie.... -
Zitat: (Original von FLEURdelaCOEUR am 03.07.2011 - 17:59 Uhr) Wieder richtig gut geschrieben, Peter, verständlich und schön ironisch,
einfach klasse!

Lieben Gruß
fleur (ehem. wega)


Tja, fleur, jedes Leid hat auch sein Gutes!
Auch wenn es nur eine Geschichte ist.
Besser freilich wäre die konsequente Erfüllung des Begriffes Demokratie durch die Völker, auch wenn es ein Opfer gäbe, das Römische Eigentumsrecht, weil dieses "Leid" die wenigsten träfe.
Liebe Grüße Peter
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Ich ... - ... maße mir nicht an zu behaupten, deinen Text bis ins Detail verstanden zu haben, Peter, dafür fehlt mir schlicht das Hintergrundwissen, Politisches betreffend, aber einige deiner "Lösungsvorschläge" finde ich durchaus be-denkens-wert ... Fragt sich nur, wer wirklich "denken" möchte von den Politikern. Es könnte ja sein, dass dann etwas ganz anderes dabei herauskäme als geplant.
Wieso bist du eigentlich nicht in der hohen Politik tätig? Oder biste heimlich und schreibst hier unter einem Pseudonym ? ;o)

Lieben Gruß
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
UteSchuster Politik mein lieber Peter ist einfach Dein Ding. - Immer an der Grenze,
immer ein bissel Sarkasmus,
immer eben Pekaberlin,
eben gut wie IMMER.

Das ist ein Genreé, das ich nun wirklich nicht beherrsche.

Liebe Grüße

Ute
Vor langer Zeit - Antworten
Boris immer drauf - gegen alle Ackermänner & Co.

Aufstehen tut Not

LG Jürgen
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR Wiege der Demokratie.... - Wieder richtig gut geschrieben, Peter, verständlich und schön ironisch,
einfach klasse!

Lieben Gruß
fleur (ehem. wega)
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