FALTERLEBEN
Lustig bunt ist so ein Falterleben,
wenn sie von Blüte zu Blüte schweben,
Honigtau und Pollen naschen.
Laue Winde bunte Flügel haschen.
Wenn sie schon von Lebensfreude trunken
mit den bunten Gatten wirklich prunken,
sich in Seligkeit dann mehrmals paaren,
nicht mit süßen Liebesgaben sparen.
Dann werden tausend Eier abgelegt,
solange noch der milde Südwind weht.
Aus den Eiern, diesen winzig kleinen,
schlüpfen zarte Räupchen. Die ganz feinen
fressen sich dann Tag und Nacht rund und voll,
wechseln Häute mal in Dur und mal in Moll,
wachsen, werden dick und langsam träge,
spinnen dann für sich ein fein Gewebe.
Hier ruhen sie für lange Zeiten aus.
Schließlich ist zu eng das Fadenhaus.
Dann reißt plötzlich auf die feine Wandung.
Ein neuer Falter setzt an zur Landung
im jungen Sommerblütenüberfluss.
Ein Sonnenstrahl ihm schenkt den ersten Kuss.
Und von neuem kann der Kreis beginnen,
den wir hier für euch so schlicht besingen.
© HeiO 05-05-2011