Humor & Satire
Urlaub - Wenn einer eine Reise tut

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"Urlaub - Wenn einer eine Reise tut"
Veröffentlicht am 18. Juni 2011, 12 Seiten
Kategorie Humor & Satire
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Über den Autor:

Als Bücherwurm habe ich früh schon das Schreiben von Gedichten und Geschichten angefangen, was jetzt zu meiner Lieblingsbeschäftigung geworden ist. In meinem Elfenbeinturm (sprich: Vor meinem PC) sitze ich und lasse mich von meiner Phantasie forttragen.
Urlaub - Wenn einer eine Reise tut

Urlaub - Wenn einer eine Reise tut

Beschreibung

Bericht über eine chaotische Reise die viel Freude machte

Urlaub

 

Als das Schlimmste überstanden, packte mich das neue Leben, zog mich fort zu fernen Landen, Freiheit war mein ganzes Streben. Um nicht ganz allein zu fahren, nahm ich meine Töchter mit, die mit beinah achtzehn Jahren, unternehmungslustig, fit.

Unser Ziel, die große Freiheit, lockte uns zu großen Taten, wollten in der Sommerfreizeit braun uns grillen, sonnenbraten. Wirklich alles war perfekt, Zelt und Kocher konnt man leihen, überall was reingesteckt, eine Menge von uns dreien. Auf ging's und wir fuhren los, Straßenkarte war vergessen. Wozu brauchte man denn die bloß? Ich fuhr ohne unterdessen.

Wir beglückten Österreich fuhren aber fast non stop. Pisa fanden wir zwar nicht gleich, dafür war Italien top. Früh am Abend bei Livorno, wollten wir beim Zeltplatz rein, doch das ging am Abend nicht so, dazu musste Morgen sein. Also blieben wir vorm Tore, unser Schlafplatz mein Gefährt. Morgens machten wir Furore mit dem Zelt, erzählenswert.

Mit Erlaubnis eingedrungen, wollten wir das Zelt errichten. Das war uns nicht gleich gelungen, wussten nicht, wie's geht, mitnichten. Etwas hilflos kann man sagen, standen wir wie's Kind beim Dreck, uns befiehl ein Unbehagen, denn das Zelt flog beinah weg.

Unser Nachbar, wollt es wagen, wirklich ein sehr netter Mann, half uns dann, ganz ohne Fragen, stellte sich sehr praktisch an. Wir bedankten uns und glücklich hüpften wir dem Meere zu, um zu baden augenblicklich, fühlten uns sofort, juhu.

Meine Uhr ließ ich verschwinden, wollte keine Zeit mehr sehn, ohne Zwang die Freiheit finden, Zeit sollt ohne Uhr vergehn. Wenn wir Hunger hatten, aßen, wir egal zu welcher Zeit, Essen wollten wir mit Maßen, jederzeit zu Eis bereit.

Sah'n uns um in Metropolen, labten uns, wenn wir es brauchten, um uns bräunend zu erholen, sonnten wir, bis wir fast rauchten. So verbrauchten wir die Tage, die Kultur und Faulheit brachten, klar, dass wir ganz ohne Frage, uns um gar nichts Sorgen machten.

Uns, vom Mittelmeer besessen, Zeltöffnung zum Meer gefiel, da beim Sitzen, Dösen, Essen, Meeresbrandungsblick das Ziel. Weil man uns nicht informierte, falls wenn Wind auflandig bliese, so ein Zelt sich nicht genierte, stürmisch fortweht mit der Briese.

Abends wunderten, und lachten, wir noch über Plastikhüllen, welche Leute eilends brachten, um den Traumstrand einzufüllen, und wir scherzten ohne Pause, bis wir merkten in der Nacht, Sand war gar nicht für Zuhause, Zelte wurden dicht gemacht.

Medien gaben wohl bekannt eine Warnung vor dem Tief, das von Westen zog ins Land, alle zu den Zelten rief. Wir, vom Urlaubsrausch benommen, hatten das nicht mitbekommen. Spät am Abend war es klar, als zu dämmern uns begann, dass ein Sturm schon nahe war, Zelt fing gleich zu wackeln an.

In der Nacht ein Regen, Mann, Zeitplatz völlig überflutet, Regenrinnenziehen dann, haben wir uns zugemutet. Da ein Ratsch und unterdessen war der Zeltverschluss passe, Zelt vom Ufowahn besessen, wollte rüttelnd in die Höh.

Sturm war viel und Schlaf war nicht, ständig mussten wir ja schauen. Ist das Zelt da oben dicht? Sucht vielleicht es abzuhauen? Rund herum nur Matsch und Pfützen, die Beschaulichkeit dahin, keine Lust im Dreck zu sitzen. Morgens half nur weiterziehn.

Fluchtversuch, Zelt nicht zu trauen, Sturm blies wirklich wie verrückt. Wir, bemüht es abzubauen, doch es ist uns nicht geglückt. Wieder kam der nette Nachbar, er hat es zum Glück geschafft, wenn es diesmal auch nicht leicht war, Männer haben eben Kraft.

Rasch gepackt, gestopft, bezahlt und die Weite schnell gesucht. Strand adieu, wo wir geaalt, Meeresblick war abgebucht. Doch so schnell sollt sie nicht enden, diese Abenteuerzeit, bis wie uns zur Heimfahrt wenden, war es noch, wer weiß wie weit.

Erst noch Parma angesehen, das uns da im Wege stand, dort im Park spazieren gehen, mit dem Vesper in der Hand. Weil es doch schon spät geworden, schliefen wir in dem Mobil. Morgens fuhren wir nach Norden, dort erlebten wir noch viel.

Vor der Abfahrt wurd noch eilig eine Flasche Sekt erstanden. Denn Geburtstag, der ist heilig, wie wir alle drei befanden.

Also fuhren wir zusammen stetig unsrer Heimat zu. Himmel schickte Sonnenflammen, Sekt war warm, doch Flasche zu. Immer noch ganz ohne Karten reisten wir voll nach Gefühl, Richtung Norden galt es starten, denn die Schweiz war unser Ziel.

Über Berge und durch Täler, noch der Abstecher Luzern. Geldbeutel wurd' immer schmäler, deshalb vesperten wir gern. Nach Luzern sind wir gekommen, doch es war schon tiefe Nacht, haben uns das Recht genommen, an der Straße Rast gemacht.

Um die Beine auszustrecken, es war lustig anzuschaun, kam dann alles, außer Decken, rund ums Auto wie ein Zaun. Schrecklich müde und verschwitzt haben wir uns eingerichtet, als dann jeder endlich sitzt, wurden scheinbar wir gesichtet. Denn es leuchtete von Ferne schon ein helles Licht heran. Waren aber keine Sterne, sondern ganz genau zwei Mann. Leider keine Zivilisten, denn sie trugen Uniform, wie sie tragen Polizisten, und ihr Staunen war enorm. Fragten, was wir denn hier wollten, waren aber schnell beschwichtigt. Staunend sie ein Lächeln zollten, als das Lager sie besichtigt. Sie erlaubten dort zu sitzen, aber nur bis morgen früh, denn sie würden uns beschützen, was noch käme, weiß man nie.

Zwölfe dann und Mitternacht, Flasche lauwarm und gerüttelt, Korken, der wie Donner kracht, wir von Lachen durchgeschüttelt. Zum Geburtstag gratulierten, wir, und niemand hat's gehört, seine Kindheit zu verlieren war schon eine Flasche wert. Achtzehn Jahre sind vollendet, morgen in der Frühe dann, hat sich Kindheit abgewendet, darauf stießen wir drei an. Nach dem Sekt, wie Badewasser, schliefen wir vergnüglich ein. Dazu half uns wohl ein krasser, Schluck vom körperwarmen Wein.

Kamen morgens ganz verknittert, in Luzern zum Bahnhof hin. Nicht mehr lang herumgezittert, Tiefgaragenplatz im Sinn. Frisch gewaschen und beduftet, wechselten die Kleider wir, Mann, wie haben wir geschuftet hinter unsrer Autotür. Nachher durfte jeder sehen, wie adrett und äußerst fein, wir ins Städtchen konnten gehen, schön gemacht von Kopf bis Bein. Das Geburtstagsfrühstück nahmen, wir genüsslich im Cafe, dann als weit gereiste Damen Promenade um den See. Wir verbrachten einen schönen Abschlusstag in dem Revier, wo ich sang in höchsten Tönen, früher, im Theater hier.

Musst erzählen wie vor Zeiten, ich mich hatte sehr beschwert, weil ich beim Spazierenschreiten, mich, der Männer kaum erwehrt. Nachgefragt, wo das denn war, klärte man mich schließlich auf. Da war sogar mir das klar, ich ging auf dem Dirnenlauf.

Alles hat einmal ein Ende, heimwärts musste es nun gehn, also machten wir die Wende, Schweiz, Luzern, auf Wiedersehn.

Abends landeten wir glücklich und erschöpft vor der Garage und erschraken augenblicklich, Markus hatte 'ne Bandage. Er war gern zu Haus geblieben, wollte alles gut versorgen, doch sein Motto war Verschieben, spülen konnte er ja morgen. Seines Schicksals herbe Tücke ließ ihn sich das Bein verrenken, also konnte er mit Krücke sich den Aufwasch gestern schenken.

In den ganzen vierzehn Tagen hatte er, oh welche Pracht, ohne sich zu sehr zu plagen,

den Geschirrschrank leer gemacht. Aufgehäuft auf meiner Spüle stand fast alles vom Service, ich verdrängte Wutgefühle, voller Mitleid ließ ich dies.

Meine Blumen waren traurig, Blätter hingen welk den Kopf, ihnen ging es wirklich schaurig, ohne Nass im Blumentopf. Schimpfen wollte ich vermeiden, denn es tat ihm wirklich leid, außerdem war er am Leiden, - Krücken in der Ferienzeit.

Dieser Urlaub war zu Ende, alle fanden er war schön. Wer das zu chaotisch fände, sollte das Vergnügen sehn, das uns diese Urlaubsreise, nach Italien gebracht, die auf ganz spezielle Weise, uns das Campen nah gebracht.

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barmari
Als Bücherwurm habe ich früh schon das Schreiben von Gedichten und Geschichten angefangen, was jetzt
zu meiner Lieblingsbeschäftigung geworden ist. In meinem Elfenbeinturm (sprich: Vor meinem PC) sitze ich und lasse mich von meiner Phantasie forttragen.

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barmari Re: Nein wie herrlich... -
Zitat: (Original von evchen am 27.06.2011 - 20:47 Uhr) ...ich habe ja noch nie eine Erzählung in Reimform genossen und bin ganz begeistert. Trotz der vielen Schicksalsstreiche musste ich herzhaft schmunzeln an so vielen Stellen. Toll gemacht und vielen Dank, das du uns an eurem Abenteuer teilhaben lässt. Und mir fallen spontan zwei Sprichwörter ein die ganz gut passen. "Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen." Wobei du ja selbst darüber lachen kannst und das ist schön. "Ende gut, alles gut."

Liebe Grüße Evi


Liebe Evi, gerade durch die unerwägten Unwägbarkeiten ist dieser Urlaub etwas ganz Besonderes geworden, über das wir immer wieder lachen können.

Liebe Grüße
Barbara.
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evchen Nein wie herrlich... - ...ich habe ja noch nie eine Erzählung in Reimform genossen und bin ganz begeistert. Trotz der vielen Schicksalsstreiche musste ich herzhaft schmunzeln an so vielen Stellen. Toll gemacht und vielen Dank, das du uns an eurem Abenteuer teilhaben lässt. Und mir fallen spontan zwei Sprichwörter ein die ganz gut passen. "Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen." Wobei du ja selbst darüber lachen kannst und das ist schön. "Ende gut, alles gut."

Liebe Grüße Evi
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