Über ein Mädchen mit einem großen Traum.
Cosma
Als ich aufwachte, war ich ausgeschlafen. Ich guckte auf die Uhr und erschrak: Es war halb elf und um elf wollten die anderen da sein.
Ich stand auf und gähnte erstmal. Dann streckte ich mich und ging langsam schlurfend ins Zimmer von meiner Mutter. Sie war nicht da und ich sah, dass auf ihrem Bett ein Zettel lag, auf dem stand: Ich bin Brötchen holen gegangen. Ich wollte dich schlafen lassen, da du so müde aussahst.
Küsschen, deine Mami. Beim Lesen lächelte ich. Meine Mutter schrieb mir öfters Zettel, auf denen so etwas stand.
Da hörte ich die Haustür. Meine Mutter kam stöhnend und ächzend herein. Ich lief zur Tür und half Mami, die eine riesige Brötchentüte trug. Wir hievten Die Tüte auf den Tisch und Mama verschnaufte erstmal. „Uff, wie viele Brötchen hast du denn gekauft?“ fragte ich und lugte in die Tüte. „Puh… 25 Brötchen in den 2. stock bringen geht ja noch, aber wenn die Tüte reißt ist es doch eine kleine heraus Forderung.“ Sagte sie und ich quietschte auf. „25? Wieso denn sooo viele, bitte schön?“ Sie sah mich entschuldigend an „Wenn ihr den Film guckt wollen Carola, Conny, Andrea, Simone und ich ein kleines lunch veranstalten.“ Sie ließ es wie eine Frage klingen. „Okay“ sagte ich und ich sah, wie sie aufatmete. „ So, jetzt zieh dich erstmal an. Deine Gäste müssten gleich kommen.“ Sagte sie und ich gähnte noch einmal und trottete dann zurück in mein Zimmer um mich anzuziehen. Ich zog meine Lieblings Klamotten an. Eine blaue Jeans und ein grauer Pulli.
Ich war gerade im Badezimmer und putzte mir die Zähne als es klingelte. Ich rannte zur Tür und schaltete die Gegensprechanlage an. „ Hallo? “ „Hallo Leona ich bin es Emma.“ „Und ich.“ Sagte Nico und ich drückte auf den Summer um sie einzulassen. Ich öffnete die Wohnungstür und lief schnell wieder ins Badezimmer weil der Zahnpastaschaum beinahe auf den Boden tropfte.
Ich hörte wie Emma, Nico, Carola und Simone herein kamen. Ich spülte mir den Mund aus und lief zu ihnen. „ Na.“ Sagte ich und schloss die Tür. „ Hey Leo, Wie geht’s?“ Fragte Emma während wir unseren Clap machten. Dann wand ich mich Nico zu und grinsten uns an. „ Super, und euch?“ fragte ich und guckte die beiden strahlend an. „ Natürlich auch.“ Meinten beide wie aus einem Mund. Wir grinsten uns an.
Da klingelte es plötzlich noch mal. „Huch wer ist denn das?“ fragte Emma. „Ach das ist nur Conny. Mama macht mit den anderen ein Lunch während wir den Film gucken.“ Antwortete ich und drückte erneut auf den Summer damit sie hereinkam. „Ach so“ Sagte Emma und zog die Schuhe und die dünne Sommerjacke aus und legte sie neben die Sachen von Nico, der bereits zu meinem Zimmer ging. Wir gingen ihm nach und setzten uns auf mein Bett das ich eben noch schnell gemacht hatte. „Das Frühstück ist noch nicht fertig.“ Sagte ich und stand noch mal auf um die Tür zu zumachen.
„ Habt ihr schon für die Klassenfahrt gepackt?“ fragte Nico. „ Nö“ sagte ich und Emma schüttelte auch mit dem Kopf und sah sich das Buch an, das ich gestern oder na gut eher heute gelesen hatte. Ich sah Nico an und sah dass er ein wenig rot wurde. „ Ähh….. geht ihr eigentlich zur Disco?“ fragte er. Er versuchte es ganz neben bei zu sagen aber ich sah das er erwartungsvoll zu Emma rüberlinste und ich musste ein wenig Kichern. Emma schaute sofort auf und lächelte ihn schüchtern an. Dann nickte sie und er strahlte sie an. Ich wand mich ab und versuchte nicht loszugackern weil das unhöflich war. Dann guckten beide mich an und merkten was mit mir los war und wurden beide Dunkelrot.
Emma versuchte das Thema zu wechseln: „ ich habe ja am Donnerstag Geburtstag. Da sind wir auch noch auf Klassenfahrt und ich habe Frau Köngeter gefragt was wir an dem Tag machen und sie hat gesagt dass das der Tag ist wo wir nichts machen und das ich mit Freunden eine kleine Party veranstalten darf.“ Sagte Emma und man sah ihr an dass sie sich ziemlich doll darauf freute. „ Cool“ Sagte Nico. „Mit wie vielen darfst du eigentlich feiern?“ „Das habe ich noch nicht gefragt aber wahrscheinlich werde ich so lange betteln bis die ganze Klasse feiern darf.“ Sagte Emma und grinste weil sie wusste dass sie sehr, sehr gut betteln kann.
Da ging plötzlich meine Tür auf und meine Mutter steckte ihren kopf herein und grinste in die runde. „ Essen ist fertig.“ Sagte sie und zwinkerte uns zu. Dann ging sie wieder raus und wir standen, alle ein wenig müde, auf.
Das Frühstück war ganz nett. Emma, Nico und ich unterhielten uns und die Erwachsenen unterhielten sich. Emma und ich aßen beide anderthalb Brötchen und Nico drei. Er war aber trotzdem schneller mit aufessen als wir.
Als wir drei fertig waren fragte ich ob wir den Film gucken dürfen und meine Mutter sagte ja.
Wir räumten die Teller und Gläser weg, dann gingen wir ins Wohnzimmer wo der Fernseher stand. „ Was wollen wir eigentlich gucken?“ fragte ich und Emma und Nico zuckten beide mit den Schultern.
Ich ging zu unserem Filmschrank und zog die beiden mit. „hm… es wäre ja etwas gut was Mädchen und Jungs mögen weil Nico sich sonst langweilt oder?“ fragte Emma, und Nico und Ich nickten stumm. Ich, weil ich gleich schon wieder los prusten musste und Nico, weil er sich gerade die Filme durchlas.
„ Wie wäre es mit dem hier?“ fragte er und zog einen Film heraus. Ich schaute auf das Titelblatt und nickte begeistert und auch Emma meinte dass sie auf den Film lust hätte.
Der Film heißt: Eragon Das Vermächtnis der Drachenreiter. Darin geht es um einen Jungen namens Eragon der durch Zufall ein Drachenei entdeckt. Mit einem Alten Drachenreiter sucht er die Razác, die seinen Onkel getötet haben. Er sucht Rache und begegnet Schatten und anderen Dunklen Kreaturen und kämpft an der Seite der Varden für Recht und Freiheit.
Nachdem wir den Film geguckt haben, zogen wir unsere Jacken und Schuhe an, um noch ein Eis essen zu gehen. Da die Erwachsenen so mit quatschen und essen beschäftigt waren, machten wir aus dass sie erst später dazu kommen sollten. Als wir zur Eisbar gingen, merkte ich dass ich in der Mitte ging. Natürlich bin ich ganz überraschend stehen geblieben und habe irgendetwas an meinem Schuh rumgenestelt und bin dann nach vorne gegangen und habe mich neben Emma gestellt.
Als wir gerade in den Laden gingen sahen wir alle das größte grauen unserer Klasse: Clarissa.
Sie hat ganz lange Blonde Haare die sie immer wie im Film ausschüttelt, Sie ist klein und zierlich und fast alle Jungs aus der Klasse sind in sie verliebt.
Clarissa drehte sich um schüttelte ihr Haar und sah uns. Dabei sah sie nur Nico an. Emma schaute sie wütend an. Obwohl Clarissa nicht in Nico verliebt ist, macht sie sich an jeden Jungen ran. Aber Nico durchschaute sie sofort und sagte so unhöflich wie möglich: „Oh nein…du…können wir mal durch? Wir wollen ein Eis!“ Clarissas Augen sprühten funken vor Zorn und um noch eins draufzusetzen legte Nico den Arm um Emma und meinte das er ihr ein Eis ausgibt. Den Arm nimmt schnell nicht wieder runter dachte ich vergnügt und wollte zu den beiden rüber gehen, aber Clarissa versperrte mir den Weg und grinste mich fies an. „ Hi Leona“ Sagte sie so spöttisch das ich die Augen verdrehte. „Was willst du von mir?“ fragte ich und stellte mich genervt hin. Sie guckte mich einen Augenblick lang sprachlos an, dann fasste sie sich wieder. „ Warum so genervt? Was habe ich denn gemacht?“ fragte sie und versuchte cool zu sein. Ich stöhnte nur und versuchte wieder durchzukommen und schaffte es diesmal auch. Sie rief mir hinterher: „Hey Leona, ich habe letztens gehört das Jungs aus unserer Klasse über diesen Gert geredet haben. Und es war kein Gutes Wort dabei.“ Sagte sie und ich blieb ruckartig stehen. Emma und Nico die alles gehört hatten drehten sich um und funkelten Clarissa an. Ich ging auf sie zu und sah sie so böse an dass sie erschrocken ein paar Schritte zurück taumelte. Ich war so wütend das ich sogar meine Hand hob um ihr eine Ohrfeige zu verpassen. Verdient hätte sie es ja. Aber Emma und Nico stürzten vor und hielten mich fest. Ja, ich weiß…so bin ich eigentlich auch nicht, aber dass, das hat mich echt wütend gemacht. Clarissa sah mich spöttisch an. „Oh Mann. Ich wusste doch das du bescheuert bist.“ Sagte sie und da wurde Emma so wütend das sie nach vorne stürmte und Clarissa an beiden Schultern packte. „ Du Dumme Kuh. Leona ist tausendmal besser als du. Vor allem weil sie jetzt Filmstar wird. Sie wurde von Cosma Shiva Hagen entdeckt. Da kannst du nicht mithalten du dumme Pute.“ Schrie sie und Clarissa sah sie geschockt an. Sie war anscheinend so durcheinander dass sie sogar das heulen wegen der Schultern vergaß. „ Co-Cosma Shiva Hagen? Ist das nicht die…“ „ Ganz genau. Die super Schauspielerin, die aussieht wie Schneewittchen und mit der kannst du lange nicht mithalten!“ Sagte Nico, der nun auch nach vorne stürmte und Clarissa zornig ansah. Emma und Ich vergaßen fast weiter böse zugucken weil Nico echt ganz, ganz selten richtig ausrastet. Da staunte Clarissa erstrecht und ich wurde rot. „W-Was? A-aber ich wollte doch…“ Sagte sie und nun grinste ich sie an weil ich wusste das sie - als sie gehört hat das ich Schauspielerin werden will - auch unbedingt zum Film gehen will.
Plötzlich fing sie an zu schluchzen und sah mich feindselig an. Ab diesem Moment, entstand die größte Feindschaft auf Lebzeiten. Ich weiß das ist mies aber ich grinste sie fies an. Sie drehte sich um und rannte weg. Emma und Ich starrten ich fassungslos hinterher aber Nico zuckte nur mit den Schultern und ging an die Bar um sich ein Eis zu holen. Wir starrten nun auch ihm fassungslos hinterher. Aber er grinste uns über seine Schulter an und wir gingen zu ihm hin und wurden langsam auch lockerer.
Als wir unser Eis aufgegessen hatten kamen die anderen und wir bekamen noch ein Eis. Danach gingen wir alle auf den Spielplatz, denn die Erwachsenen wollten unser kleines Theaterstück sehen. Als Emma, Nico und ich auf den kleinen Platz gingen sahen uns ganz viele Leute an und fragten uns, ob wir heute wieder ihnen die Zeit verschönern könnten. Da grinsten wir uns an und spielten alles noch mal durch.
In drei Wochen ist es endlich so weit, mein größter Traum geht in Erfüllung aber…ihr müsst ja erstmal wissen, wer ich bin, oder? Also ich heiße Leona Lustig, bin 11jahre alt und werde im November 12. Ich wohne mit meiner Mutter Tine und meiner großen Schwester Lotta in einer Wohnung in Kiel. Mein Vater und meine Mutter leben getrennt, ich hatte auch einen Stiefvater, Gert hieß er. Als ich neun war ist er gestorben.
Von unserem Balkon ausgesehen sieht man ein großes Hochhaus, in dem mein bester Freund Nico wohnt. Nico und ich kennen uns, seit unsere Mütter mit uns schwanger waren. Und dann gibt es noch meine allerbeste Freundin Emma, die am Blücherplatz wohnt. Ich habe Emma erst auf der neuen Schule kennen gelernt aber, dafür ist sie echt eine super Freundin.
Mein größter Traum? Das ist die Schauspielerei. Und in drei Wochen beginnen Dreharbeiten zu einem Film. Was für ein Film? Das verrate ich euch erst später!
Na ja, ihr wollt sicher wissen wie es dazu gekommen ist oder? Also, vor drei Tagen habe ich mich mit Nico und Emma getroffen, und zwar bei Emma, weil sie, und ihre Eltern, die größte Wohnung haben, aber weil es draußen so warm war -es ist Hochsommer- sind wir nach draußen zum Spielplatz in der Nähe gegangen.
Da Emma und Nico beide wissen wie gerne ich Schauspielerin werden will, haben sie sich getroffen und ein Drehbuch geschrieben…und zwar nur für mich. Na ja.
Dann waren wir also auf dem Spielplatz und sie haben mir das Drehbuch gegeben. Ich hab mich riesig gefreut und wir haben sofort angefangen zu schauspielern.
Als wir da so schauspielerten, kamen immer mehr Leute und darunter war eine junge Frau, die wirklich genau so aussieht wie Schneewittchen.
Als wir fertig waren, bekamen wir sogar Applaus und die meisten Leute gaben uns sogar ein wenig Geld für ein Eis. Langsam gingen die Mütter, Väter und Großeltern wieder zurück um nach ihren Kindern zu schauen. Nur Schneewittchen nicht. Sie blieb da sitzen und wartete, bis es ein wenig freier war. Danach kam sie zu uns und lächelte uns zu. Dann schaute sie zu mir und sagte immer noch mit einem Lächeln auf dem Gesicht: „Na, das habt ihr aber gut gemacht. Vor allem du“ sagte sie und zeigte auf mich. „Ich heiße…“ „Cosma Shiva Hagen!“ rief Emma und dann erkannte ich sie auch. Sie ist Schauspielerin und spielt in den Filmen „Die sieben Zwerge“ mit. „ Hm…ja.“, sagte Cosma mit einem Lächeln auf den Lippen. „Ich würde mich freuen, wenn du dich hier…“, sie gab mir eine Karte, auf der eine Telefon Nummer und eine Adresse drauf stand, „mal meldest. Okay?“, fragte sie und ich nickte nur. Sie grinste mich an, weil sie anscheinend sah, dass ich keine Ahnung hatte, wovon sie redete. „Ich bin dabei einen neuen Film zu drehen und mich würde es freuen, wenn du da mitspielen würdest“, sagte sie und mir blieb der Mund offen stehen. Nico, der sah, wie komisch ich guckte, klappte mit einem Finger meinen Mund wieder zu, weil er die Befürchtung hatte, dass Cosma das Angebot wieder zurücknehmen würde, wenn sie sieht wie dämlich ich gerade aussah.
Aber sie grinste ihn nur an und er wurde rot. Dann sagte sie zu mir: „Falls deine Mutter mich lieber erst noch mal anrufen möchte, kann sie das gerne machen, meine Nummer steht auf der Rückseite und…ach es wäre gut, wenn du bis übermorgen angerufen hast, okay? Gut.“ Sie wendete sich Emma zu, die sie immer noch mit offenem Mund anstarrte und lächelte ein umwerfendes Schneewittchen Lächeln. Emma lächelte genau so umwerfend zurück und Cosma fing an zu lachen, was wirklich so schön klang, dass wir alle einstimmten.
Plötzlich klingelte ihr Handy und Cosma griff total locker in ihre Hosentasche und zog ein ziemlich cooles Handy heraus. Ich hatte es gestern in einer Fernsehwerbung gesehen und wir starrten alle mit offenem Mund darauf, als Sie sich meldete. „Hallo?“, fragte sie. „Hallo Cosma, ich bin es Marc. Du ich habe einen Notfall. Ich hab noch keine Hauptrolle und keine beste Freundin. Was soll ich nur machen? Ich bin total verzweifelt“, sagte eine metallisch klingende Stimme hinter Cosmas Ohr. „Ach, Hey Marc. Mach dir keine Sorgen. Ich hab die perfekte Besetzung gefunden.“ Während sie das sagte, zwinkerte sie mir zu und ich lächelte zurück. Sie ging ein paar Schritte, sodass wir nichts mehr hören konnten. Nach ein paar Minuten kam sie zurück und sagte, dass sie jetzt los müsse und ob sie ein Foto von mir machen könnte, damit sie es dem Regisseur zeigen konnte. Der Regisseur hieß also Marc.
Ich willigte ein und sie zog eine sehr professionelle Kamera heraus und sagte, dass ich mich am besten vor die große, grüne Hecke stellen sollte da das ein sehr schöner Hintergrund war und weil da das Licht perfekt sei. Sie klickte ein paar Mal und ich muss zugeben, dass das die besten Fotos von mir waren, die ich je gesehen hatte. Dann meinte sie, dass sie jetzt wirklich schnell gehen müsse und das sie mir ein andermal alles erklären würde. Dann war sie weg.
Ich starrte noch ein paar Minuten auf den Fleck, wo sie gestanden hat, dann kreischte ich auf und neben mir auch Emma. Nico grinste mich über beide Ohren an. Wir kreischten den ganzen Weg zurück und als wir endlich wieder bei Emma zuhause waren, waren meine und Nicos Mutter schon da. Und als wir denen das alles erzählten kreischten auch sie auf(Wir haben alle ziemlich verrückte Mütter). Emmas Mutter holte Kindersekt aus dem Schrank, den sie noch von Emmas Sommerparty hatten. Wir ließen den Korken an die Decke knallen und feierten und feierten so lange, bis Nico und ich langsam mal nach Hause mussten. Es war schon sehr spät geworden, was aber nicht so schlimm war, denn es war ja Samstag und wir konnten ausschlafen. Dann mussten wir aber doch nach Hause, soviel wir auch nörgelten, aber dafür machten wir noch aus, dass Emma, Nico und ich uns morgen zum Frühstück treffen können. Emma und ich machten noch schnell unseren Clap und sie und Nico grinsten sich einmal an, dann mussten wir auch schon los.
Als wir zuhause waren, nahm mich Mama erst noch mal in den Arm und tanzte mit mir zu meinem Zimmer, dann versuchte sie mich hochzuheben, wie sie es früher immer gemacht hatte aber sie schaffte es gerade mal, dass meine Füße 10 cm über dem Boden schaukelten und dann setzte sie mich wieder ab. Sie ächzte schwer, dann grinste sie mich an und sagte, dass sie mir noch was zu trinken holen würde und ich mich erstmal bettfertig machen solle. Sie ging, oder besser gesagt tanzte, in die Küche und holte aus dem Kühlschrank die Milchflasche weil sie wusste, dass ich vor dem Schlafen gehen am liebsten noch ein Glas Milch trank. Sie holte gleich zwei Gläser raus und trank auch ein Glas und sang dabei ein total verrücktes Lied, wobei ich gleich lächeln musste. Tja, so ist meine Mutter eben: total toll und verrückt und ich liebe sie über alles.
Währenddessen machte ich mich bettfertig und merkte, dass ich auch summte. Dann musste ich natürlich grinsen und dann, weil ich merkte, dass ich grinste, musste ich noch mehr grinsen. „Das ist wirklich typisch Leona!“, hätte Emma jetzt gesagt.
Ich hüpfte zu meinem Bett und kroch hinein. Dann kam auch schon Mami und brachte mir ein Glas Milch. Eigentlich hätte sie mich noch mal ins Badezimmer geschickt, damit ich meine Zähne putze aber diesmal lächelte sie mich nur lieb an. „Na, meine Süße, kannst du jetzt denn überhaupt schlafen?“, fragte sie mit schläfriger Stimme. „Ganz bestimmt nicht“, Sagte ich und merkte, dass ich überhaupt nicht müde war. „Ach, das wirst du schon schaffen. Und morgen rufen wir bei dieser Cosma an, okay?“ „Okay“, Sagte ich und wurde sofort wieder aufgeregt. Mama gab mir noch einen Gute-Nacht-Kuss, flüsterte mir ein „Schlaf gut“ ins Ohr und ging dann aus dem Zimmer. Ich blieb noch ein wenig liegen und lauschte. Ich hörte zu wie meine Mutter raus auf den Balkon ging, um in Ruhe zu telefonieren. Als die Tür zufiel (man kann sie, wenn man einen Schlüssel hat, von beiden Seiten öffnen,) sprang ich auf und lief zu meinem Bücherregal.
Eine stattliche Sammlung hatte ich zusammengekriegt. Es gab wirklich alles, von Harry Potter bis hin zu „Der Geheime Garten“.
Ich wühlte ein wenig herum, bis ich das fand, was ich suchte. Ein Buch namens: „Chilischarfes Teufelszeug“. Das Buch ist eins meiner Lieblingsbücher. Es ist sehr spannend geschrieben und beim Lesen hatte ich manchmal sogar ein wenig Angst. Trotzdem ist das Buch ziemlich cool. In dem Buch geht es um ein Mädchen Bea, das in einer Stadt Namens Elbow lebt, in der es Tag und Nacht regnet, ohne die klitzekleinste Unterbrechung. Beas Vater ist, genau wie bei mir, gestorben, als sie neun war. Außerdem hat sie genau wie ich im November Geburtstag und wird da auch zwölf. Seltsam, nicht? Na ja, die Arme, bei ihr ist selbst die Mutter nicht da um sie zu trösten, weil die Mutter in einem Irrenhaus lebt. Zusammen mit ihrem besten Freund Sam findet sie eine Leiche, weil sie ein Foto braucht um einen Wettbewerb zu gewinnen. Zusammen mit ihren Freunden geht sie los um die ganzen Rätsel um die Stadt Elbow zu lösen. Sie geraten in lebensgefährliche Situationen aber trotzdem haben sie alle zusammen viel Spaß.
Ich nahm das Buch aus dem hintersten Winkel meines Regals und ging wieder zu meinem Bett um mich hinein zu kuscheln. Vorher machte ich noch meine Leselampe an und trank noch ein wenig Milch, bevor ich das Glas auf meinen Schreibtisch stellte. Als ich wieder im Bett lag, schlug ich das Buch auf und suchte mir eine gute Stelle zum Lesen. Als ich eine passende gefunden hatte, holte ich tief Luft, räusperte mich einmal und fing dann an laut vorzulesen. Ich mache das öfter, weil man als Schauspielerin ja auch gut Texte vorlesen muss.
Als ich las, war ich nicht mehr Leona, ich war Bea, die zusammen mit ihren Freunden gerade Abenteuer erlebte. Das liebte ich an Büchern so sehr: Das man eine andere Person ist. Einfach mal alles andere vergessen und in eine völlig unbekannte Welt hineinschlüpfen.
Während ich las, bemerkte ich gar nicht, wie spät es geworden war. Als ich plötzlich einmal herzhaft gähnte, guckte ich auf die Uhr. 0.13. Ich erschrak ziemlich, weil ich normalerweise schon längst schlafen würde. Da klappte ich mein Buch zu und legte es neben mein Bett damit ich morgen gleich weitermachen konnte. Plötzlich ging ganz leise meine Tür auf und meine Mutter kam rein. „Hey Süße, kannst du mir morgen mehr vorlesen?“ fragte sie mich und zwinkerte mir zu und ich begriff das sie die ganze Zeit gelauscht hatte. Da musste ich grinsen und sagte: „Na gut, aber nur, wenn ich dafür zur Belohnung mit Emma und Nico nach dem Film ein Eis essen gehen darf. Okay?“ Da grinste sie mich auch an und sagte: „Natürlich. Dürfen wir “alte Frauen“ euch denn begleiten?“ Zur Antwort nickte ich einmal, weil ich so doll gähnte, dass ich nicht antworten konnte. Da lachte sie und musste auch gähnen. Da lachten wir natürlich beide. „ So, und jetzt musst du schlafen, du hast ja noch ziemlich viel vor nächste Woche“, Sagte sie und mir fiel ein, dass ich daran gar nicht mehr gedacht hatte. Am Montag ging es auf große Klassenfahrt. Als ich daran dachte, freute ich mich riesig darauf, denn mit uns, kamen unsere Klassenlehrerin und unser Englischlehrer, die beide super nett waren. Und weil ich unsere Klasse so mochte, wie sie war. Plötzlich durchbrach Mama meine Gedanken weil ich so lange nicht geantwortet habe. „Leona? Hallo. Erde an Leona“, Sagte sie und lachte mich an. „Huch“, sagte ich. „Na, träumst du schon?“, fragte sie und strich mir über den Kopf. „Dann lass ich dich jetzt mal schlafen, okay?“ „hm“, machte ich und sie gab mir noch einen Gute - Nacht - Kuss und ging dann wieder raus. Vorher machte sie noch das Licht aus und ich schob mein Kissen zu Recht und legte mich hin. Ich dachte an die Klassenfahrt, an die ich bisher gar keine Gedanken verschwendet hatte, obwohl es Montag schon losging. „Ich hab bestimmt schrecklich Heimweh“, dachte ich. Aber dann dachte ich, dass ich ja Emma und Nico hatte, die mich trösten konnten. Und noch jemanden von dem ich euch später erzählen werde. Mit den Gedanken an diesen Jemand schlief ich langsam ein.
MysticRose Schon niedlich geworden, das Kinderbuch; ich mag's auch ;-) Sprache nicht zu gestelzt, nicht zu sachlich-gerade richtig und nichts zu meckern :-) |
UteSchuster Re: Danke schön. - Zitat: (Original von Lina am 04.07.2011 - 14:58 Uhr) Ich freue mich das es dir gefallen hat. (ich habe genau um die gleiche zeit eine geschichte von dir kommentiert) Viel Spaß und Glück bei dem Musikproduzenten :-) Ist immer schön sowas zu hören. Bis Dann :-) Lina ich habe es eben in der Sekunde gesehen und dachte "Lisa" und dann fiel mir ein, dass ich Dich grad gelesen habe. Da kann heute nichts mehr passieren, es geht nur noch um das Cover. Ist aber auch schon fast fertig. Bevor ich hier geschrieben habe, mochte ich meine Stimme gar nicht und jetzt höre ich mir sogar stundenlang an, was ich erzähle. Der Mensch ist schon eigenartig :-) |
UteSchuster Irre Lina, wirklich irre, - ich habe schmunzeld am PC gesessen, mich in Deine Szene gesetzt und gedacht, Hilfe wann passiert mir so was und dann dachte ich "Ute, sei nicht undankbar, was mit Deiner Prinzessin Emma, grad alles passiert, ist auch ein Märchen". Klasse geschrieben, obwohl ich gern weiter lesen würde, muss ich jetzt erstmal mit dem Hund spazieren, a´m Abend habe ich nämlich einen echten Termin mit meinem Musikproduzenten, letzte Besprechung bevor die CD gepresst wird. Du siehst so abwegig sind Träume gar nicht. Bis nachher, zum weiterlesen. Liebe Grüße Ute damit mir Deine Schätze nicht verloren gehen hab ich Dich aboniert :-) |