Startschuss.
In einem mĂ€chtigen AufbĂ€umen der in den stĂ€hlernen Muskeln zentrierten KrĂ€fte strecken sich die Sehnen des LĂ€ufes, als er %u2013 fast fliegend %u2013 den Start verlĂ€sst und in konzentrierte Anstrengung alles gibt, um seine Mitstreiter hinter sich zu lassen. Sport bedeutet fĂŒr ihn alles, Sport ist sein Leben. Hass ist der Treibstoff, der durch sein Herz zirkuliert und ihn immer weiter forwĂ€rts treibt. Selbst wenn ihm die KrĂ€fte zu schwinden drohten und er bereits fast am Boden lag, lieĂ er ihn nicht zur Ruhe kommen. Seine Gedanken schicken Adrenalinblitze durch seinen Körper, jeder Zentimeter zittert vor Anspannung. Immer krĂ€ftiger und lĂ€nger werden seine Schritte, das Schnaufen und die GerĂ€usche der anderen LĂ€ufer driiegngen schon lange nicht mehr an sein Ohr. In mĂ€chtigen StöĂen ausgeatmet ist bereits all seine Vernunft, zurĂŒck bleiben diffuse GefĂŒhle. Er lĂ€uft weg.
Seine Gedanken holen ihn nicht mehr ein, die Schritte der anderen ersterben an seinen Ohren. Der Zeitpunkt absoluten Alleinseins ist ganz nah, und er wĂŒrde ihn zerstören, denn kein Mensch ertrĂ€gt die konzentrierte und Ă€tzende Giftlösung der absoluten Selbsterkenntnis. Also rennt er weiter. Weit hinter sich gelassen hat er den Start und den Ausgang allen Strebens. Der SchweiĂ lĂ€uft ihm
kalt in die Augen, aber ohne zu blinzeln fixiert er nur dieses Ziel, dieses eine, groĂe Ziel, ganz nah. In jeder Sekunde, in welche er sicher ist, zusammenzubrechen, erhöht sich seine Geschwindigkeit, und die letzten KrĂ€fte aufbĂ€umend und alle Fesseln zerreiĂend stĂŒrzt er sich in das lang ersehnte Ziel.
Zerbrochen schlÀgt er auf dem kalten Boden auf.
Das Band ist zerrissen.
Er ist der letzte, der ankommt.