Journalismus & Glosse
Die große Angst

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"Die große Angst"
Veröffentlicht am 13. Juni 2011, 10 Seiten
Kategorie Journalismus & Glosse
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Über den Autor:

Einst brach ich auf, eine Welt zu erobern! Heut sitz ich in einem Käfig voller Narren! So kam ich zum Entschluss, "Will Hofnarr sein!" Und daran arbeite ich nun, in Berlin, das durch seine einmalige Nähe von Ost und West vielleicht schon einen Gedanken voraus ist. Mag sein, dass dieser Gedanke auch Nord und Süd einander etwas näher bringen kann.
Die große Angst

Die große Angst

Beschreibung

Sind wir noch zu retten?

Ich war gerade einkaufen. Erstaunlich! Tomaten fast ausverkauft, nicht eine Gurke, auch nicht die krümmste, war zu finden, und der Salat war ebenfalls alle.

Da hatte jemand Entwarnung gegeben, und schon lief alles wieder in althergebrachter Manier. Es schien sogar den Handel überrumpelt zu haben, denn es prangten noch immer die Preise der EHEC – Krise an den nun leeren Kisten.

Epidemie! Hat man gesagt. Geht’s noch ’ne Nummer größer? Seuche vielleicht? Ich übertreibe? Nee! Das ist die deutsche Übersetzung! Ein über Achtzigmillionenvolk verlor fast null Komma null null null fünf Promille seiner Menschen durch eine Seuche.

Makaber? Nun ja, doch hab ich mir das nicht ausgedacht, mit der Epidemie! Hab auch nach wie vor Tomaten und anderes Gemüse gegessen, wenn meinem Körper danach war.

Warum bleibt man nicht auf dem Teppich? Traurig für alle Betroffenen, ja! Aber warum solch ein riesiges  Rad drehen? Irgendjemand muss doch ein Interesse daran haben. Sind es die Institute, die nur ein wenig Akquisition betreiben? Hofft die Pharmaindustrie auf einen staatlichen Großauftrag zur Vorsorge gegen Seuchengefahren, a’ la Vogel- und Schweinegrippe? Oder will man uns nur einfach wieder ablenken von, im Schatten des Grauens, vollzogenen Schweinereien? Müssen die Banken sich jetzt beteiligen an der Entschuldung halb Europas, oder nicht? Hat die NATO nun in Libyen bombardiert, oder nicht? Welche Gesetze und Verordnungen sind eigentlich so mal schnell durchgewunken worden in Ministerien und Bundestag, in den letzten Wochen der Hysterie?

Ja, ja, ich schweife ab!

Man hat ihn ja gefunden, den Verursacher! Die Sprossen waren’s! Aber hat man auch die Ursache gefunden? Hat man sie je gesucht? Kennt man sie vielleicht? Oder sucht man sie noch?

Also, ich denk mir das so: Ein Bakterium ist auch nur ein Mensch! Na ja, nicht ganz! Aber ein Lebewesen eben wie der Mensch auch. Es hat nur eine Aufgabe auf dieser Welt, den Stoffkreislauf in Gang zu halten. Dazu muss es sich wie alle anderen Lebewesen auch, vermehren, seine Art erhalten. Keine Angst, ich komm jetzt nicht auf Freud zurück! Wäre ja auch unsinnig, so ein Bakterium kann ja nicht denken. Denken kann nur der Mensch! Und er denkt vor allem zuerst an sich. Und an Geld, Profit, ein schönes Leben eben, ohne natürliche Aufgabe, ohne Kreislauf. Das wäre ja widersinnig, Kreislauf! Bei uns geht alles geradlinig, am besten immer bergauf! Ja, wir Menschen, wir leben unendlich, geradlinig, sogar noch nach dem Tod! Und so bekämpfen wir all diese Kreisläufer, die auch uns nur in den Kreislauf zurückholen wollen, diese Gemeinheiten der Natur, diesen Neid der kurzlebigen Bakterien, Viren, Fliegen, Haie, Kakerlaken und was sonst noch alles. Wir können denken! Wir sind sogar so klug, dass wir über uns selbst nachdenken. Wir sind nicht alle gleich! Nein! Wir haben genau definiert, wer welche Aufgabe hat, auch wenn dabei die eine oder andere Lebenslinie dann doch sehr kreisförmig verläuft. Das können mitunter sehr kleine Kreise sein. Aber das geschieht meist auf sehr kargen Böden, da kommt es den Überlebenden ja irgendwie zugute, wenn sie diese Böden mit etwas Biomasse aufwerten können. Der schwarze Jaguar ist eben nicht soviel wert wie der gefleckte. Nur die Jaguare wissen das eben nicht, weil sie nicht denken können! Und so müssen sich die gefleckten Katzen genauso für ihr Überleben abschinden wie die schwarzen. Wollen die das wirklich? Alle gleich? Ich kann’s mir nicht vorstellen!

Aber es geht ja um ein Bakterium, das uns an den Kragen will. Früher, da war es eher zahm! Da hat es mal hier und da einen veritablen Dünnpfiff (wie es meine Mutter nennt) verursacht, hat sich aber mit diesem dann selbst verpfiffen. Da es aber die Eigenschaft, wie auch die Aufgabe hat, Pflanzen, also auch Gemüse, zu den Anfängen des großen Kreislaufes, also Erde zu Erde, …, na sie wissen schon, zurückzuführen, kollidiert sein Anliegen mit der Geradlinigkeit des Menschen. Sicher soll die Pflanze zurück zur Erde, aber vorher muss sie Geld bringen, soll gut und frisch aussehen und schmecken. Nicht zu vergessen das Geld, das sie auf dem Rückweg durch die Kläranlagen noch bringen kann. Die gibt es aber leider oft nur weit entfernt der Anbauflächen. Nun mögen es Bakterien gern warm, ja sie brauchen Wärme zum Überleben, was natürlich schwer wird auf einer tausende Kilometer langen Kühlkette, abgesehen von den Giften und Antibiotika, denen sie als Menschenfeinde so ausgesetzt werden. Und weil sie nicht denken können, mutieren sie einfach! Das gibt es natürlich auch bei den Menschen, dass sie nicht denken können. Und so mutieren sie einfach vom Freund der USA, zum Beispiel, zu deren Feind, wie Bin Laden oder Gaddafi, nur selten umgekehrt. Aber das nur am Rande. Also, die Bakterien mutieren, zu flinken Windhunden, die noch dazu zäh sind wie Leder und hart wie Kruppstahl. Und wenn sie dann ein sonniges, nee das nicht, aber ein warmes, feuchtes Territorium besetzt haben, wo auch ständig Gemüse durchkommt, dann krallen sie sich fest, verpfeifen sich nicht mit dem verdauten Gemüse. Wäre ja auch schön blöd von ihnen, die nächste Kühlkette steht sicher schon bereit.

Moment mal! Wenn sie nicht blöd sind, dann könnten sie ja klug sein!
Das hieße – sie denken -?

Nee, nee! Denken nicht, sie handeln ohne zu denken! Und sie verändern sich (mutieren).

Und genau das machen wir Menschen nicht! Wir handeln, weil wir denken, an uns, uns was ausdenken von Geld, Profit, einem schönen gradlinigen Leben, bergauf natürlich, ohne Ende! Nur ändern, nein verändern werden wir uns nicht!

Wäre ja auch noch schöner, wenn Autos plötzlich ganz, ganz billig würden, weil sie epidemieartige Todesraten verursachen, weit über null Komma null … Promille. Oder Drogen, Tabak, Alkohol ... Oder die Bundeswehr sich selbst die Dienstbezüge verweigerte, weil es abzusehen ist, wann die Zahl der Gefallenen die Prozenthürde des Personalbestandes überschreitet.

Bleibt mir nur noch die Frage, wie ich so alt werden konnte?

Hab ich doch früher auch Kirschen, oder Tomaten gegessen, manchmal sogar bevor sie richtig reif waren. Oder Salat, Radieschen, Erdbeeren und Äpfel, gleich so vom Boden oder Baum in den Mund, ohne sie vorher zu waschen. Hab Bauchschmerzen gehabt, auch einige Male einen veritablen Dünnpfiff, was mir dann aber auch solange abschreckend im Gedächtnis blieb, bis die nächste Ernte reif war. Und im Winter gab es Kompott, Dörrobst oder Feinfrostgemüse. Äpfel und Kartoffeln lagen im Keller. Und im Vertrauen, ich hab sogar Kuhfladen gesammelt, getrocknet und versucht, sie als Brennstoff zu verwerten.  

Waren die Bakterien nicht so gemein? Oder die Menschen nicht so gierig?

Oder sind wir doch mutiert, vom selbstbestimmten  Denker zur dummen Sau, die sich durch jedes Dorf treiben lässt, dem Schlächter wohlig grunzend entgegen? 

PeKa

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Hörbuch

Über den Autor

pekaberlin
Einst brach ich auf, eine Welt zu erobern! Heut sitz ich in einem Käfig voller Narren! So kam ich zum Entschluss, "Will Hofnarr sein!" Und daran arbeite ich nun, in Berlin, das durch seine einmalige Nähe von Ost und West vielleicht schon einen Gedanken voraus ist. Mag sein, dass dieser Gedanke auch Nord und Süd einander etwas näher bringen kann.

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pekaberlin Re: Das glaube ich auch, ich mein -
Zitat: (Original von baesta am 29.04.2012 - 00:40 Uhr) dass wir schon mutiert sind vom selbstbestimmten Denker zur ...naja Säue sind ja eigentlich nicht dumm und Kühe auch nicht...eigentlich gibt es kein Pedant zur Tierwelt, denn Tiere sind nicht gierig, sie nehmen sich nur das was sie zur Erhaltung ihres Lebens benötigen. Mal sehen, welchen bösen Keim man dieses oder nächstes Jahr wieder finden wird. Wir jetten um die Welt und bringen auch von ferne fremde Keime mit (mich ausgeschlossen, da ich von Natur aus in kein Flugzeug steige und lieber in D Urlaub mache). Wir brauchen massenwiese Bananen, auch wenn sie gespritzt sind mit mit allen möglichen Pflanzenschutzmitteln, wir kaufen Früchte, die es in der Vergangenheit noch nie auf deutschen Tellern gab. Äpfel, Birnen, Radieschen und co. reichen uns heute nicht mehr. Ganze Landstriche in Südamerika werden verwüstet, weil ein Konzern (Monsanto) dort seine gentechnisch veränderten Sojabohnen und Mais anbauen muss. Das ist die Strafe fürs Nichtdenken, dass uns diese kleinen Killerbakterien nun einen Strich durch die Rechnung machen und ihrerseits zum Kampf gegen den Menschen blasen. Wir haben uns ja auch entsetzlich vermehrt.
Danke für diese nachdenkenswerten Zeilen.

Liebe Grüße
Bärbel


Ja, was soll ich deinem Resüme hinzufügen, Bärbel?
Nichts! Außer vielleicht, dass du Recht hast, damit.
Liebe Grüße Peter
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Das glaube ich auch, ich mein - dass wir schon mutiert sind vom selbstbestimmten Denker zur ...naja Säue sind ja eigentlich nicht dumm und Kühe auch nicht...eigentlich gibt es kein Pedant zur Tierwelt, denn Tiere sind nicht gierig, sie nehmen sich nur das was sie zur Erhaltung ihres Lebens benötigen. Mal sehen, welchen bösen Keim man dieses oder nächstes Jahr wieder finden wird. Wir jetten um die Welt und bringen auch von ferne fremde Keime mit (mich ausgeschlossen, da ich von Natur aus in kein Flugzeug steige und lieber in D Urlaub mache). Wir brauchen massenwiese Bananen, auch wenn sie gespritzt sind mit mit allen möglichen Pflanzenschutzmitteln, wir kaufen Früchte, die es in der Vergangenheit noch nie auf deutschen Tellern gab. Äpfel, Birnen, Radieschen und co. reichen uns heute nicht mehr. Ganze Landstriche in Südamerika werden verwüstet, weil ein Konzern (Monsanto) dort seine gentechnisch veränderten Sojabohnen und Mais anbauen muss. Das ist die Strafe fürs Nichtdenken, dass uns diese kleinen Killerbakterien nun einen Strich durch die Rechnung machen und ihrerseits zum Kampf gegen den Menschen blasen. Wir haben uns ja auch entsetzlich vermehrt.
Danke für diese nachdenkenswerten Zeilen.

Liebe Grüße
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
pekaberlin Re: Ich bin skeptisch -
Zitat: (Original von MarionG am 18.06.2011 - 08:12 Uhr) Lieber Peter,
ich muss gestehen, ich bin kritisch. Ich habe Salat, Tomaten und Gurken gemieden - selbst jetzt esse ich Salat noch mit einer Skepsis. Sprossen kommen mir gar nicht auf den Tisch.
Ich habe ja auch ein Gedicht über EHEC geschrieben. Dennoch ist es mir lieber, man spricht zu früh einen falschen Verdacht aus, als dass noch mehr Menschen erkranken. Und hier geht es ja, im Gegensatz zur doch recht harmlosen Schweinegrippe, um Krankheiten mit weitreichenden Folgen - von Niereninsuffizienz bis zur Epilepsie.
Ich gebe aber zu, dass die Medien auf diesen Zug gerne aufgesprungen sind.
Liebe Grüße
Marion


Auch das ist richtig, Marion!
Nur eine Frage, um meine Hintergedanken zu beleuchten.
Wieviele Nieren versagen auf dieser Welt, weil sie zu wenig Wasser bekommen?
Es geht mir um die Wichtung!
Liebe Grüße Peter
Vor langer Zeit - Antworten
pekaberlin Re: Ich muss ... -
Zitat: (Original von Gunda am 15.06.2011 - 19:24 Uhr) ... gestehen, dass ich bei diesem Thema etwas zwiegespalten bin. Ich sehe es nämlich ähnlich wie Wega: Mir ist auch etwas mulmig zumute. Aber mal ganz davon abgesehen:

Ich finde es absolut richtig, dass bei einer MÖGLICHEN Epedemie, gegen die es zum Zeitpunkt des Aufkommens noch keinen Wirkstoff gibt, versucht wird, möglichst viele Menschen vor einer Ansteckung zu bewahren. Geschähe das nicht und nur ein einziger Mensch würde sich aufgrund von Unkenntnis anstecken - was meinst du, was dann los wäre. Ganz egal, woher der Auslöser kommt und wer/was ihn verursacht hat. Aber ich hatte auch das Gefühl von "Sommerloch", das die Medien mit diesem Thema gut füllen konnten, denn mit Themen wie Libyen, Afghanistan und Griechenland lockt man ja beim TV keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor ...

Lieben Gruß
Gunda


Da hast Du völlig Recht, Gunda!
Das ist eben der Seegen, der Wissensgesellschaft, noch dazu wenn sie reich ist. Sie erkennt, selbst geschaffene Gefahren! Warnt aber nur davor, regt sich nur drüber auf, wenn es sie selbst betrifft!
Aber ich glaube, Du hast mich schon verstanden!
Liebe Grüße Peter
Vor langer Zeit - Antworten
pekaberlin Re: Eine Seuche geht um die Welt! -
Zitat: (Original von DoktorSeltsam am 15.06.2011 - 08:55 Uhr) Ohne die Sache verharmlosen zu wollen: Das, was wir mit EHEC, multimedial betrachtet, erleben durften, grenzt schon an Realsatire. Alle, wirklich alle, haben sich darauf gestürzt, freundlich lächelnd die Panik geschürt und gehofft, dass auch der nächste Todesfall die Auflage oder Einschaltquote nach oben treibt...Bei uns in der Geschlossenen gibt's ja glücklicherweise nur Astronautennahrung. Damit sich die Insassen nicht gegenseitig mit Salatgurken die Augen ausstechen. Glück gehabt...

Dein Zellennachbar

Doktor "Napoleon" Seltsam


Und, Doktorchen, Tomaten haben wa ooch nich uff de Oojen!
Sehen noch die viel größeren Gefahren für die Menschheit auf den anderen zwei Ditteln der selben Welt.
Aber die werden's schon schaffen! Haben ja ausgleichende Geburtenraten! Wobei bei uns? Da sind, vermehrungstechnisch betrachtet, vierzig Menschen schon bedenklich nahe einer Epidemie.
Ein Schuft, wer da an die eigene Rente denkt!
Schwester! Ein Nerventeechen, bitte! Ich reg mich schon wieder auf ...
Bis zum nächsten Hofgang! Dein Zellennachbar PeKannmandochverücktwerden!
Vor langer Zeit - Antworten
pekaberlin Re: -
Zitat: (Original von Katakombe am 13.06.2011 - 18:52 Uhr) Ja und nächstes Jahr denken wir uns wiede eine schöne Seuche aus, vielleicht diesmal Fliegenpest oder so. Oder hoffentlich wird wieder ein Komet oder ein Sonnensturm die Erde bedrohen und War Laden (Bin kann man man jetzt ja nicht mehr schreiben) wird angeblich beim Fernsehen von den tapferen Männern der mächtigsten Nation der Erde überrascht, während seine Eltern weiterhin mit einem der Alt-Präsidenten beste Geschäfte machen. Katakombe


Genau!
Wobei wir uns doch nichts ausdenken müssten, es gibt doch genug zu bekämpfen an Leid, Seuchen, Krankheiten und Krieg in der Welt.
Nur betrifft er uns eben nicht, dieser tausendfache Tod, der so einfach zu stoppen wäre!
Wir haben nur Panik, wenn durch uns gemachte Verhältnisse uns selbst treffen! Da zählen schon tausendstel Promille!
Ich glaube, Du hast diese Glosse richtig verstanden! Was vielen nicht gelang.
Liebe Grüße Peter
Vor langer Zeit - Antworten
MarionG Ich bin skeptisch - Lieber Peter,
ich muss gestehen, ich bin kritisch. Ich habe Salat, Tomaten und Gurken gemieden - selbst jetzt esse ich Salat noch mit einer Skepsis. Sprossen kommen mir gar nicht auf den Tisch.
Ich habe ja auch ein Gedicht über EHEC geschrieben. Dennoch ist es mir lieber, man spricht zu früh einen falschen Verdacht aus, als dass noch mehr Menschen erkranken. Und hier geht es ja, im Gegensatz zur doch recht harmlosen Schweinegrippe, um Krankheiten mit weitreichenden Folgen - von Niereninsuffizienz bis zur Epilepsie.
Ich gebe aber zu, dass die Medien auf diesen Zug gerne aufgesprungen sind.
Liebe Grüße
Marion
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Ich muss ... - ... gestehen, dass ich bei diesem Thema etwas zwiegespalten bin. Ich sehe es nämlich ähnlich wie Wega: Mir ist auch etwas mulmig zumute. Aber mal ganz davon abgesehen:

Ich finde es absolut richtig, dass bei einer MÖGLICHEN Epedemie, gegen die es zum Zeitpunkt des Aufkommens noch keinen Wirkstoff gibt, versucht wird, möglichst viele Menschen vor einer Ansteckung zu bewahren. Geschähe das nicht und nur ein einziger Mensch würde sich aufgrund von Unkenntnis anstecken - was meinst du, was dann los wäre. Ganz egal, woher der Auslöser kommt und wer/was ihn verursacht hat. Aber ich hatte auch das Gefühl von "Sommerloch", das die Medien mit diesem Thema gut füllen konnten, denn mit Themen wie Libyen, Afghanistan und Griechenland lockt man ja beim TV keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor ...

Lieben Gruß
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
DoktorSeltsam Eine Seuche geht um die Welt! - Ohne die Sache verharmlosen zu wollen: Das, was wir mit EHEC, multimedial betrachtet, erleben durften, grenzt schon an Realsatire. Alle, wirklich alle, haben sich darauf gestürzt, freundlich lächelnd die Panik geschürt und gehofft, dass auch der nächste Todesfall die Auflage oder Einschaltquote nach oben treibt...Bei uns in der Geschlossenen gibt's ja glücklicherweise nur Astronautennahrung. Damit sich die Insassen nicht gegenseitig mit Salatgurken die Augen ausstechen. Glück gehabt...

Dein Zellennachbar

Doktor "Napoleon" Seltsam
Vor langer Zeit - Antworten
UteSchuster Re: Re: Ach Peter, Du solltest Dein Buch der Bildzeitung schicken. -
Zitat: (Original von pekaberlin am 13.06.2011 - 17:47 Uhr) Zitat: (Original von UteSchuster am 13.06.2011 - 17:09 Uhr) Warum? Weil sogar Frauen wie Alice Schwarzer inzwischen mit der zusammenarbeiten, somit ist sie ja als tägliche News wohl in.

Es ist schrecklich, wieviele Menschen leiden und sogar sterben mussten oder immer noch müssen. Nur so ganz will mir dieses Sprossenthema nicht behagen, denn dann dürften ja nur ein paar Leutchen betroffen sein. Ich kenne nämlich kaum Sprossenvertilger. Tomaten-, Gurken- und Salatesser jedoch in Massen.

Ich beschuldige eher das Gift, welches unberechenbar auf die Felder kommt. Nicht einmal der Wald wird mehr verschont, wenn daneben eine Christbaumschonung steht...Spritz spritz spritz und die Nachbarin daneben, preist ihr düngefreies Gemüse an.

Schande, aber nun sag mir was sollen wir machen?
Gemüse-Sprossen-Fleisch-Wasser- verweigern?
um zu zeigen: "He wir lassen uns das nicht mehr gefallen?"

Ick wees ed eh nich Peter un Du sicha auch ned, wa?

Deine Ute


Alice Schwarzer?
Hast Du meine Glosse über sie nicht gelesen, Ute?
Einer der Gründe, warum ich mich nie der Bildzeitung bedienen würde! Auch sonst hab ich das Ganze wohl ein wenig anders gemeint, als Du es verstanden hast. Leider! Muss ich wohl doch noch an meinem Stil arbeiten!
Was gut und was schlecht ist, überlässt man doch schon lange nicht mehr unserer Wertung! Und dass niemand auf die Idee kommt, dass das uns suggerierte "Gute", unkalkulierbare Gefahren birgt, ist , unter Anderem der "Bildungsauftrag" der "BILD".
Ja, traurig jeder Todesfall, aber genau so traurig das Schicksal der abertausenden Menschen, die dieses Gemüse und Saatgut unter erbärmlichsten Bedingungen erzeugen, bzw nicht biologisch erzeugen können, da unsere Gewächshauskulturen den Markt zu niedrigsten Preisen überschwemmen. Aber WIR brauchen ja Tomaten und Kirschen im Winter!
Liebe Grüße Peter

Hab ick? Ich muss suchen....

Doch ich hab schon verstanden, was Du sagen willst. Das ist ja das Dilemma, bevor die Seuche (als solche bekanntgemacht wird) sind schon viele an ihr gestorben und nicht die, die das Zeugs verzehren, sondern die, die für uns rote Tulpen und lila Äpfel, all das weit weg von uns, produzieren müssen.

Deine Ute
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