Schattenland
Schattenland
meine Seele wandert
unruhig
durch kaltes Geröll,
der Pfad, den ich betrete,
ist mit schweratmenden
Bäumen gesäumt,
deren Äste
traurigen Auges nach mir greifen,
eisiger Atem
verbietet mir ein Lächeln,
meine Hände sind kalt
meine Augen
aufgenähte schwarze Knöpfe...
ich friere.
kein Glanz
all der Schmerz,
der in mir Tunnel gräbt,
raubt mir das Licht,
die Freude
des täglichen Erwachens ist
dahin...
meine Seele, eine ausgehöhlte Frucht,
deren Samen lieblos umhergestreut wurden.
meine Augen quälen sich durch den Tag.
WUND
MEINE Seele hat sich totgerufen
nach dir..
meine Hände haben sich kalt gegriffen
an deiner Lieblosigkeit...
meine Augen sind blind vor Schmerz
und meine Stimme rot wie Blut.
gefroren und auf blaues Eis gelegt
ist
mein Herz
Versuch
ich stehe auf,
taumele ins Bad,
in den Flur.
treffe auf eisiges Schweigen,
deine Nähe bringt nichts Gutes mehr,
deine Augen sind blaue Eismesser,
deine Gesten setzen mich
zurück auf den Boden,
keine Wärme beglückt
mein sehenendes Herz,
mein Spiegel verhöhnt meine
durstende Seele.
ich gehe weiter....
Kampf
ja, du mußt schön sein,
du mußt beweisen,
daß du auch alleine leben kannst
in dieser Höhle aus Menschengeflacker, Tod und Betrug...
ja, du mußt es ihnen beweisen,
daß deine Richtungsweiser
auch gewechselt werden können...
von dir!
ach, so schwer dieses zermürbende Leben hier,
so schmerzvoll zieht es meine Gedanken
auseinander,
quält mich ,
bin zu Tode erschöpft,
all diese blutenden Wunden...
wie sie mich hinrichten...
mein Herz ist stark vor Kummer.
wieder
habe mich emporgestreckt
mich bemüht,
dem ewigen Tränenmeer
zu
entkommen,
habe mich gezwungen,
mich dir entgegengereckt,
habe versucht,
wie ein freundliches Licht
dir und mir
zu
leuchten.
jetzt
herrscht
erneutes Denken in meinen Dimensionen
aus leidvoller Erfahrung
und Misstrauen,
das nach wie vor durch meine Gedanken rauscht
wie Sommerregen.
Hände weg!
Hände weg,
berühr mich nicht,
geh fort von mir,
lass mich allein.
ich will deine falschen Zärtlichkeiten
nicht
mehr.
Pack deine sachen und geh fort,
ich verblute bereits seit Jahren,
du kannst gehen,
du, der du blicklos und
besessen von deiner Macht bist,
du hilfloses Geschöpf am Rande der Dunkelheit,
die du selbst erwähltest.
Nein, du brauchst mich nicht.
Weiter
ich bin ein Zahnrad,
das nicht geölt wird,
ich bin das Öl für das Zahnrad
und bin es nicht.
ich habe Beine und Hände und Stimme
verloren
und besitze sie dennoch.
mein Herzschlag ist rote Wasserfarbe
und meine Lippen
von Vampiren gebissen.
meine Haut wächsern
und kalt
mein Bett
eine Stätte
der Angst. bitte wenden
meine Wohnung
heißt Einsamkeit
und du
bist die untergehende Sonne
an meinem Gewitterfirmament.
Zwischendurch
auf einmal
blauer Himmelsblitz,
der in meinen Kopf schießt.
Blumenregen von kurzer, schöner Dauer
so wohltuend..
die dunklen Finger,
die nach mir griffen,
verschwinden
verärgert, Schatten ziehen sich murrend zurück.
neue Hoffnung
gräbt meinen Garten um,
setzt neue Pflanzen,
bevor der nächste Sturm
alles wieder verwüstet...
Labyrinth
morgendlicher Marathon
durch alle Träume
rauben mir tags die Kraft,
meinen Hals nicht brechen zu lassen,
mich aufrechten Ganges zu zeigen...
ach,
all diese verworrenen Pfade
umschlingen mein Sein
wie lichte Spinnweben.
nicht andere deuten mit ihren Fingern
auf mich,
ich selbst strecke mir mahnend
den ausgestreckten Zeigefinger
ins Gesicht,
meine Augen betteln,
sie wollen eine Überdosis Liebe...
dies zu erfüllen
ist eine Utopie.
Seelenblut
da zieht es sich dahin
in roten Bahnen
aus sehnender Erkenntnis.
es fließt zu dir hin,
sehnt sich nach deinen Adern.
sich annähernd an deine
Mittelpunkte siecht es sich langsam
verdickend dahin...bis zum Stillstand.
dann ist es vorbei,
das Streben und Sehnen
nach deinen Linien.
aber ich habe es versucht.
Heuchler
du
Heuchler!
dein Herz ist mein Zuhause?
ich kann dir vertrauen, ja!
ich bin in Sicherheit bei dir.
oh, welch ein Hohn,
deine Worte
sind geschmiedete Glutdolche
in meinem Magen.
dort stecken sie
bis zur puren Verzweiflung,
die mir alles raubt.
deine Liebe soll mich ummanteln?
ach,
welch Abgrund deiner Seele bitte wenden
ist dies?
auf welcheb Pfaden du auch wandelst,
es sind nicht die meinigen.
zutiefst verletzt
falle ich
und werde
NICHT
bandagiert.
Glückskind
ich wäre so gern ein Glückskind geworden
mit frohem Herz
und ohne Schmerz.
so gern wäre ich leichtbeseelt
umhergesprungen,
stattdessen habe ich bisher nur
mit Abgründen gerungen.
ich hätte so gern viel Liebe bekommen,
stattdessen war ich stets
vor Enttäuschung benommen.
so sehr sehnte ich mich immer nach mehr
doch mein Seelenraum
ist wieder dunkel und leer...
kalt und verkrampft ist mein hellblaues Herz tief innen
und binnen einem Jahr
ward ich zu Tode gesprochen,
mein Freund, das Unglück, hat mich wieder gerochen.
ist alles vorbei
oder fängt es erst an,
bin ich bereits tot
oder ganz nah dran?
was soll ich bloß tun,
um glücklich zu sein?
soll ich mich unterwerfen
oder ganz laut schrei´n?
soll ich vor der Qual auf die Knie gehn
oder fortlaufen und einfach
nichts mehr seh`n?
ach,
mein Glück,
ich möchte dich fühlen,
und nicht mehr
ständig weinen im Kühlen...
Bemühungen
ewiger Sternenglanz
war eine Utopie meiner Kindertage,
habe ich doch nicht geahnt,
wie zerwürfelt
meine Zukunft wird...
habe nicht geahnt,
wie groß die inneren Zerwürfnisse und
wie schmerzlich die roten Tränen
meiner dämmernden Seele...
all das Streben
all das Hoffen
all das Sehnen
hatte keinen Boden,
hatte keinen Grund.
das Strecken nach der Sonne
hat mir die Finger und
die Hände verbrannt.
jetzt muss ich
mit den Wunden leben.
Abendstille
ruhig sitzend
und versuchend,
die Lügen zu übersehen.
die Unruhe hinfortschreiben,
das flimmernde Herz
beruhigend anlächeln
mit meiner umherirrenden Seele...
aus dem Fenster sehen,
die Menschen verständnislos betrachten.
meinen Augen
Illusion vermitteln
fällt schwer...
meiner Stimme Kraft zu verleihen...
nahezu unmöglich.
wie soll ich in dieser Welt
wandeln, wenn nicht mit wehendem Gewand
aus lichtem Nebel,
wie soll ich lächeln ohne Lippen,
wie laufen ohne Mut?
die Ruhe hilft nicht mehr
wie einst..
die untergehende Sonne ist es,
die ich fürchte.
den neuen Tag erkenne ich nicht mehr
als Freund.
meine Stirn ist kühl
und meine Hände misstrauen
deinem Gefühl.
schwarze Vögel,
Todesboten gleich, b.w.
verschwinden im abendlichen Himmel...