Gedichte
MOHNTRÄUME

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"MOHNTRÄUME"
Veröffentlicht am 08. Juni 2011, 4 Seiten
Kategorie Gedichte
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich wurde in einem kleinen Dorf bei Nürnberg geboren. Studium und Beruf brachten mich nach Baden Württemberg. Die etwa 35 Jahre im Dreiländereck waren genug. 1999 zog es mich in meine alte Heimat zurück und seither lebe ich in Fürth.
MOHNTRÄUME

MOHNTRÄUME

MOHNTRÄUME

 

Kaum jemand kennt dein wahres Gesicht.

Blass grün sind deine zarten Blätter.

Wie Spitzenrüschen ist ihr Rand geformt,

Dazwischen die nackten Stängel hoch ragen.

 

Eines Tages eine eiförmig grüne Hülle,

aus der sich dann im ersten Morgenlicht

kunstvoll gefaltete Blütenblätter entknittern,

vom hellen Lila bis zum dunklen Violett gefärbt.

 

Prächtig sind sie anzusehen,

wenn seidige Röckchen fliegen,

wenn Bienen und dicke Hummeln

um jedes Pollenkorn zanken.

 

Plötzlich sinkt die Seide nieder.

Einen Tag hat ihre Pracht gewährt.

Dann wird eine runde Kapsel praller,

mit kleinen Körnchen angefüllt.

 

Jetzt gilt’s zu lüften ihr Geheimnis,

das in der Wand der Kapsel ruht.

Zart geritzt ergießt sie ihre Milch

in des Kenners raue Arbeitshände.

 

Im Geheimen abgestreift, geknetet,

in den Höhlen teuer dann verkauft,

mit edlem Tabak vermischt geraucht,

schenkt Träume sie den armen Seelen.

 

Auf Polstern hingegossen im Dämmerlicht

wabern Träume durch der Armen Hirne.

Regenbogen schmücken ihre Phantasien.

Kreiselnd wirbelt eine bunte Bilderpracht.

 

Hunger, Durst, das alles gibt’s nicht mehr.

 Nur noch dieser süße Duft ist wichtig.

Berauschend trägt er aus der Alltagslast.

Jeder Schmerz verweht im Rauschestaumel.

 

Mehr und mehr die große Gier verlangt.

Hab und Gut spielt keine Rolle mehr.

Die Sucht bricht jeden Widerstand.

Den Händler freut es umso mehr.

 

Das Opium zerstört die Körper derer,

die dem Leben schon für tot erklärt.

Doch der Tod lässt sie noch warten,

bis er ihre Seele endlich ganz verzehrt.

 

Dann eines Tages liegen ihre Leichen

An irgend einem Schreckensort..

Wieder gibt’s die neuen Drogentoten.

Fluch dem Opium und andern Sorten.

 

© HeiO 05-06-2011

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Über den Autor

NORIS
Ich wurde in einem kleinen Dorf bei Nürnberg geboren. Studium und Beruf brachten mich nach Baden Württemberg. Die etwa 35 Jahre im Dreiländereck waren genug. 1999 zog es mich in meine alte Heimat zurück und seither lebe ich in Fürth.

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