Romane & Erzählungen
Ungeliebt Kapitel 1 Part 2

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"Ungeliebt Kapitel 1 Part 2"
Veröffentlicht am 07. Juni 2011, 4 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Ungeliebt Kapitel 1 Part 2

Ungeliebt Kapitel 1 Part 2

Ich landete hart und sank förmlich in den schlammigen Boden ein. Wasser drang mir durch den dünnen Stoff meiner Schuhe und es bildeten sich kleine Pfützen darin. Ich sog den Duft der Landschaft ein und ging mit geschlossenen Augen ein paar feste Schritte nach vorne. Das Meer rauschte leise und hauchzart, ich ließ meinen Blick über die Wasseroberfläche schweifen. Wie ein Tuch aus Seide wellte sich die schwarzblaue Unendlichkeit vor mir und ein frischer Wind wehte mir die klebrigen Haare aus dem Gesicht. Wenn ich gerade frisch gegessen hatte, erhöhte sich meine Körpertemperatur jedes mal erheblich, doch daran hatte ich mich gewöhnen müssen. Nach einer halben Ewigkeit, in welcher ich die Sonne beim langsamen erscheinen beobachtet hatte, wurde das Meer ein klein wenig wilder, als würde es mit dem Aufgang des Feuerballs ebenfalls aufwachen. Ich zog mir die Schuhe aus und ließ sie achtlos fallen. Das Wasser plätscherte gegen meine Füße und umspielte sie in kleinen Kreisen, als wollte es versuchen sie einzufangen und das kühle nass empfand ich als mehr als nur wohlwollend. Die Sonne tauchte nun vollständig hinter dem glühenden Horizont auf und überflutete die Umgebung mit orangegelbem Licht. Die imposanten, geschwungenen Bäume, die selbst hier am Strand nahe der Klippen wuchsen, warfen lange Schatten, in welchen sich in wenigen Stunden die ersten Menschen erfrischen würden. Wie jedes Mal, wenn die Sonnenstrahlen auch mich in ihr wärmendes, morgendliches Licht tauchten, schien ich die gesamte Kraft, die von dem glühenden Kreis am Himmel ausging, in mich hinein saugen zu wollen. Mein Körper begann zu zittern und tief in mir spürte ich die Feuerbrunst, welche ihn zu erfassen und verschlingen drohte, doch wie immer geschah dies nicht.

  Ich öffnete die Augen, die ich erneut geschlossen hatte, und sah mitten hinein in die Sonne, die ich eigentlich nicht sehen dürfte. Ohne zu blinzeln starrte ich hinein und jeder normale Mensch wäre bereits so gut wie blind geworden. Und jeder andere, wäre jetzt tot. Meinen Augen machte es nichts aus, theoretisch müsste ich nicht einmal blinzeln, doch ich hatte mich gezwungen es zu tun, ich lebte zu lange unter den Menschen.

  Manchmal wünschte ich mir, ich wäre wie sie. Ich war nichts, denn ich war anders. Ich dürfte die Sonne nicht sehen, nicht spüren und nicht hier am Strand stehen, das Meer das meine Füße küsste und sie genießen. Das innere Feuer, das Schicksal meines Wesens müsste mich töten, verbrennen. Doch dies geschah nicht. Ich genoss di eSonne dennoch. Niemand den ich kannte, konnte sie sehen.

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Winni

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