Sonstiges
Pech gehabt - eine Fabel

Ein Zebrahengst, des Alleinseins längst müde, macht sich auf die Suche nach einer Gefährtin. Längere Zeit durchwandert er erfolglos die Steppe, doch kein weibliches Wesen lässt sich sehen. Bei Einbruch der Dämmerung kommt er zu einem Bach, an dem gerade eine Herde Gazellen ihren Durst löschen will. Hocherfreut bleibt er laut schnaubend vor der Herde stehen, stampft übermütig mit den Hufen und mustert aufdringlich alle weiblichen Tiere. Um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, schüttelt er seine prächtige Mähne und peitscht mit dem Schweif, doch niemand nimmt Notiz von dem Neuankömmling. Mit bebenden Nüstern tänzelt er noch einige Zeit auf und ab und spricht dann eine junge Gazelle an: „Na, du süße Kleine, wie wär`s mit uns beiden? Du hast eine tolle Figur und wirklich entzückende, schmale Fesseln. Für so etwas habe ich einen Blick. Komm, erst löschen wir unseren Durst und dann machen wir es uns gemütlich, du hübsches Mädchen. Ich kenne da ein paar nette Spielchen.“

 Verächtlich betrachtet die Gazelle das gestreifte Fell ihres stürmischen Verehrers und erwidert: „Keine anständige Hose im Schrank, aber immer tolle Sprüche auf der Lippe. Hau ab, Angeber!“