Fantasy & Horror
Der Ruf des Wasserdrachen - 1. Ausschnitt

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"Der Ruf des Wasserdrachen - 1. Ausschnitt"
Veröffentlicht am 30. Mai 2011, 14 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Der Ruf des Wasserdrachen - 1. Ausschnitt

Der Ruf des Wasserdrachen - 1. Ausschnitt

Beschreibung

Hey ho! :) Da ich momentan bei meiner japanischen Geschichte nicht weiterschreiben kann, habe ich beschlossen dort mal eine Pause einzulegen. Naja, dann war ich im Kino in "Fluch der Karibik 4" und da kam mir prompt die Idee für eine neue Geschichte. Daher ist es wohl nicht verwunderlich, dass in meiner Geschichte am Anfang um die Tochter eines Piratencaptains geht.^^ Wie der Titel jedoch sagt, steckt noch mehr dahinter.... Wenn ihr Lust habt, könnt ihr mir gern eure Meinung schreiben. Ich weiß noch nicht genau, ob mir dieser Piratenkram wirklich liegt, deshalb hab ich mal einen Probeausschnitt hier hereingestellt. Falls es zu viele Seiten auf einmal sind, sagt bitte Bescheid! Okay, ich hab jetzt einfach mal 6 Seiten herausgenommen, weil es sonst zu lang ist. LG, Miss Winky

»Kontrolliert die Segel!«

»Na los, bewegt euch ihr faulen Landratten!«

Das Gebrüll der Männer hallte durch die Bucht bis zu der Mauer, auf dem eine junge Frau saß. Sie beobachtete das hektische Treiben unten am Hafen. Fässer und Truhen wurden auf schmalen Holzplanken aufs Deck befördert, ineinander gelegte Taue sicher verstaut. Zwei Männer mühten sich mit einem großen Segeltuch ab, ein anderer zog eine Kiste mit Kanonenkugeln hinter sich her. Es dauerte nicht mehr lange und das dunkelblaue Schiff mit den schwarzen Segeln würde auslaufen.

Bei diesem Gedanken durchlief ein erregtes Kribbeln durch den Körper der jungen Frau. Sie spürte förmlich wie der Fahrtwind ihr um die Nase wehte, hörte das Knarren der Planken, das Platschen der Wellen gegen den Schiffsrumpf. Es gab nichts Schöneres als auf See zu sein! Jedenfalls nicht für Lyn. Die junge Frau sprang geschmeidig von ihrem Beobachtungsposten hinab. Mit langen Schritten steuerte sie auf den Ort, der den Piraten untereinander als Handelspunkt diente, zu. Die Bucht war so gelegen, dass man den Hafen nur von einem Punkt aus sehen konnte. Sehr günstig, falls ab und an mal ein Schiff der Engländer vorbeisegelte, die Jagd auf Piraten machten. Ein Blick zu dem wolkenlosen Himmel versetzte Lyn in Hochstimmung. Nirgends war ein Zeichen von Unwetterwolken zu erkennen. Wenn das Wetter so bliebe, würden sie noch heute in See stechen. Nun ja, vorausgesetzt ihr Vater kam von seiner Flasche Rum los und bequemte sein Hinterteil auf Bord. Eine Welle Zorn ertränkte ihre Vorfreude. Ihr Vater. Kapitän des Schiffes. Verarmter Handelskaufmann und erfolgreicher Pirat. Und genau diese Person war nicht imstande sich von dem Rum und den Frauen zu trennen. Sie, einzige Tochter des Piraten, aufgewachsen ohne Mutter, musste ihren betrunkenen Vater erinnern, dass sein Schiff bereit zum Auslaufen war.

Inzwischen war Lyn in dem Ort nahe dem Hafen angekommen und hielt Ausschau nach der Kneipe, in der ihr Vater versackt war.

»Sucht Ihr etwas, schöne Braut? Vielleicht etwas zum Wärmen.«

Lyn drehte sich zu dem Sprecher um und fand sich gegenüber einem nach Schnaps riechenden Seemann wieder, der sie anzüglich musterte.

Mit einem Schnauben stieß sie ihn von sich. Wie oft ließen sich die Männer von ihrem zierlichen Äußeres täuschen? »Nein, danke. Da würde ich mich lieber zu den Schweinen in den Stall legen, als Euer Angebot anzunehmen. Sucht Euch jemand anderes, den Ihr belästigen könnt.«

Der Mann glotzte sie für einen Moment dümmlich an. Dann breitete sich ein lückenhaftes Grinsen auf seinem Gesicht aus. »Ganz schon dreist, Kleines. Aber ich bin mir sicher, ein Krug Rum kannst du mir nicht ausschlagen, nicht wahr?«

Das reicht, dachte Lyn wütend. Ihre Hand fuhr zu dem Waffengürtel an ihrer Hüfte. »Geh mir aus dem Weg oder du wirst es bereuen.« Um ihre Drohung zu untermalen, zog sie einen der drei Dolche heraus.

Das Grinsen verschwand schlagartig. Grummelnd zog der Seemann ab.

Selbstzufrieden steckte Lyn den Dolch zurück in die Scheide. Nach all den Jahren auf See schreckte sie nicht mehr vor einer gewaltsamen Auseinandersetzung zurück. Sie hatte gelernt sich zu verteidigen, zu kämpfen, wenn es nötig war.

Schon bald fand Lyn, wonach sie suchte. Die Bar hieß „Zur Meerjungfrau“. Ohne zu zögern trat sie ein.

Die Kerzen im Inneren strahlten ein gedämpftes Licht aus, die Luft war erfüllt von Tabakqualm, Schweiß und dem Geruch nach Alkohol. Jemand spielte auf einem Instrument, wurde jedoch fast gänzlich von dem Grölen und Lachen der Gäste übertönt. Lyn kniff die Augen zusammen, etwas erkennen zu können.

»Einen Krug für die junge Lady?« Der Barbesitzer hatte ihr Eintreten bemerkt und streckte nun einen Krug Rum in die Höhe.

Lyn bahnte sich einen Weg durch die Leiber, bis sie zum Tresen gelangte. »Vielleicht später«, sagte sie mit bestimmter Stimme. Ein weiterer Punkt, den sie auf See gelernt hatte: sich durchzusetzen und ernstgenommen zu werden. In einer Ecke entdeckte sie die vertraute Gestalt ihres Vaters mit ein paar anderen Männern. Ein Seufzer entfuhr ihr. Es würde schwer werden, ihn aus hier herauszubekommen … »Rum für mich«, rief Lyn dem Mann hinter dem Tresen zu. Sie würde ihn brauchen. Mit dem Krug in der Hand schlängelte sie sich zwischen den Tischen hindurch zu dem hintersten Tisch durch. »Hey, Captain! Ein Krug Rum gefällig?«

Der Mann mit dem federgeschmückten Hut und leicht verfilzten Bart sah erstaunt zu ihr auf. »Was …«, der Captain verstummte abrupt, als er bemerkt, wer da vor ihm stand. »Lyn, mein Liebes! Seht sie euch nur an, eine wahre Piratin!«

Diese machte den Mund auf um etwas zu erwidern, doch das zustimmende Gegröle der Männer übertönte sie. Allerdings gestand Lyn sich ein, dass sie mit ihrer engen Hose, dem weißen Leinenhemd, den ledernen Stiefeln und dem Kopftuch, dass ihre schwarze Lockenpracht zurückhielt, wirklich wie die Tochter eines Pirat aus.

Ihr Vater schien ganz in seinem Element. »Darf ich Vorstellen: Meine einzige, reizende Tochter Marilyn!«

Lyn hasste es, wenn sie mit „Marilyn“, ihrem eigentlichen Taufnamen, angesprochen wurde. Blitzschnell zog sie einen ihrer Dolche und warf ihn gezielt ein paar Zentimeter weiter rechts auf Gesichtshöhe ihres Vaters. Das Messer steckte bis zum Schaft in der Holzwand. »Nenn mich nicht so«, zischte sie mit zusammengebissenen Zähnen.

Niemand wagte, auch nur einen Finger zu rühren. Alle starrten mit gebannten Blick auf den Captain und seine Tochter.

»Temperament hat sie«, grummelte ihr Vater. Etwas lauter sagte er: »Aber ist das verwunderlich? Sie ist Piratin!« Dann lachte er aus voller Kehle.

Sofort verwandelte sich die angespannte Atmosphäre in einen Chor aus Gelächter. Die Musik setzte wieder ein. Kelche wurden auf die Piraterie angestoßen.

Lyn warf ihrem Vater und seinen Leuten einen grimmigen Blick zu. Sollen sie sich nur amüsieren! Wenigstens waren alle für ein paar Sekunden geängstigt gewesen. Ein triumphierendes Lächeln umspielte ihre schmalen Lippen. Eines Tages würde niemand mehr über sie lachen, sondern sie fürchten. Eines Tages hatte sie das Schiff ihres Vaters, segelte unter eigenem Kommando! »Das Schiff liegt manövrierfähig in der Bucht. Das Wetter ist günstig zum Auslaufen, worauf warten wir noch?«

»Geniess dein Leben! Man lebt schließlich nur einmal!«, antwortete der Captain halb zu ihr, halb in seinen Rumbecher.

»Es wäre falsch nicht in See zu stechen. Ich habe Gerüchte gehört. Gerüchte über eine englisches Handelsschiff, dass unterwegs sein soll«, erklärte Lyn. »Wenn ich mich nicht täusche, ist das eine vortreffliche Gelegenheit, um Beute einzufahren.«

Für einen Moment leuchteten die Augen des Captains. Dann erlosch das Funkeln, so schnell, wie es gekommen war. »Ach, Lyn. Wir sind doch mal gerade eine Woche an Land. Die Waren vom letzten Beutezug sind noch nicht einmal ganz verbraucht. Warum schon wieder sein Leben riskieren? Mit Sicherheit begleitet ein Kriegsschiff das Handelsschiff.«

Wütend knallte Lyn ihren Krug, den sie bis jetzt in der Hand gehalten hatte, auf den Tisch, sodass der halbe Inhalt über den Rand sprühte. »Wir sollten es riskieren, weil wir Piraten sind! Unser Leben besteht quasi aus dem Wort Gefahr. Unser Schiff ist bereit, das Wetter gut, der Wind günstig! Die Crew hat sich lang genug amüsiert – du übrigens auch – was hält dich noch auf?«

Der Vater setzte eine nachdenkliche Miene auf. »Bis wir dieses Schiff erreicht hätten, ist es wahrscheinlich schon in geschützten Gewässern. Ich glaube nicht, dass es sich lohnen würde.«

Ein frustrierte Laut entfuhr ihr. »Na schön, wie du willst. Der gefürchtete, begnadete Piratencaptain lässt sich so eine dicke Chance durch die Lappen gehen. Da fällt mir nur ein Wort ein: Feigling!«

Im nächsten Moment wurde Lyn klar, dass sie zu weit gegangen war. Die Hände ihres Vaters ballten sich zu Fäusten. Grob packte er sie am Arm und zog sie mit sich. Er stieß Lyn in einen Raum, der sich im hinteren Gebäude der Kneipe befand. Offenbar diente er als Lagerraum für Lebensmittel.

»Hör mir gut zu, Marilyn. Wenn deine Mutter nicht damals gestorben wäre, würdest du heute keinen blassen Schimmer von der See und der Piraterie haben. Du würdest deiner Mutter beim Säubern des Hauses und dem Kochen der Mahlzeiten helfen. Ich hätte dich nie und nimmer mit an Bord genommen. Doch nach dem Tod Marys‘ blieb mir wohl nichts anderes übrig als meine einzige Tochter mit segeln zu lassen. Und da du meiner Crew angehörst, hast du mir den nötigen Respekt entgegenzubringen und auf meine Befehle zu hören. Habe ich mich klar ausgedrückt?«

Lyn presste ihre Lippen aufeinander und nickte widerwillig. Sie erinnerte sich nur zu gut an ihren ersten Tag an Bord. Die meisten der Seeleute waren hatten ihre Missbilligung oder Abneigung nur allzu deutlich gemacht. Aber nach dem Tod ihrer Mutter, während der Geburt, blieb ihm keine andere Möglichkeit. Es gab keine näheren Verwandten, an die ihr Vater sie in Obhut hätte geben können. Gleichzeit war Lyn bewusst geworden, welches Opfer ihr Vater für sie gebracht hatte. Trotz alle dem verstand sie seine Entscheidung, an Land zu bleiben, nicht.

»Gut, dass wir uns verstehen«, murmelte der Captain versöhnlich. »Ich war genauso abenteuerlustig und vorlaut wie du es jetzt bist.« Stolz schwang in seiner Stimme mit. »Am Besten du gehst zurück an Bord des Schiffes, bevor die Nacht hereinbricht. Dann ist dies kein sicherer Ort mehr für eine junge, schöne Piratentochter.«

»Ich kann mich verteidigen, Vater! Das weißt du so gut wie ich«, erwiderte Lyn trotzig.

Der Captain sah sie warnend an. Noch einen Widerspruch und er würde ihr erneut eine Predigt halten.

Lyn seufzte übertrieben. »Na schön. Ich werde mich umgehend auf den Weg zurück machen und mich auf Bord zu Tode langweilen.« Den letzten Teil des Satzes hatte sie sich nicht verkneifen können.

Er schien immer noch nicht recht überzeugt, deshalb sagte er: »Um sicherzugehen, dass du auch keine unnötigen Umwege machst, wird Samuel dich begleiten.«

Als er sah, dass seine Tochter zu einer Widerrede ansetzte, fügte er hinzu: »Und das ist ein Befehl.« 

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Treebeart Guter Anfang. Solltest Du weiterschreiben.

Was mir aufgefallen ist ist der Begriff "Taufname".
Ein Pirat, der seine Tochter brav in der Kirche taufen läßt? Passt meiner Meinung nach nicht ganz, aber das ist natürlich Deine Entscheidung.

Treebeart
Vor langer Zeit - Antworten
MissWinky Re: -
Zitat: (Original von SchattenElfe am 08.08.2011 - 11:55 Uhr) wow gefällt mir sehr gut ^^
du hast deine Piratentochter super in Szene gesetzt ;)
hoffe es geht noch weiter :D

lg SchattenElfe


Oh, danke für das Lob. Das war auch eigentlich das Ziel des ersten Teils: Den Charakter richtig herausheben! Scheint mir ja annähernd zu gelingen.^^ Ob es eine Fortsetzung gibt, kann ich noch nicht genau sagen. Im Moment bin ich verboten unproduktiv und habe immer andere Sachen zu erledigen...
Zudem hab ich da noch so ein paar andere Projekte, die mich rufen. :D

Alles liebe, MissWinky
Vor langer Zeit - Antworten
Gast Kommentar vom Buch-Autor gelöscht.
Vor langer Zeit - Antworten
MissWinky Herzlichen Dank euch beiden! :)) Ich hab mich sehr über eure Kommentare und Bewertungen gefreut.^^

Okay, das mit "auf Bord" werde ich mal schleunigst verbessern.

So jetzt zu dir Kenshin ;): Mist! Du hast mich durchschaut!^^ Na gut, war jetzt nicht besonders schwer, weil ich das an manchen Stellen wohl (zu) offensichtlich angedeutet hab.
Zu meiner japanischen Geschichte & deiner Frage: Alsooo ich kam am Wochenende GAR NIChT voran. Alles was ich da so geschrieben hatte, fand ich im Nachhinein unpassend und stilistisch grauenhaft. -.- Ich dachte so: Wasn jetzt los? Naja, dann war ich im Kino uuuund die Musik und die ganzen Piraten da haben meine Fanatsie angekurbelt... Ich dachte, ich lass die Japanische Geschichte nach 71 Seiten mal ruhen, aber siehe da: heute saß ich am Pc und hab sie weitergeschrieben. Tja, Pause beendet.^^
Wann kommt eigentlich der nächste Teil von deiner Geschichte? *-*

schönen Abend noch, Miss Winky
Vor langer Zeit - Antworten
Kenshin Schöner Anfang. Bin gespannt wie es weitergehen wird ( es schreit ja fast nach einer Beutejagd ohne den Vater...^^). Warum kannst du den bei deiner anderen Geschichte nicht weiterschreiben?

lg Kenshin
Vor langer Zeit - Antworten
QueenMaud Also, mit gefällt's! Schön flüssig geschrieben und die Hauptperson ist gut eingeführt. Wenn es tatsächlich weiter gehen soll, hätte ich nur eine piratische Anmerkung: Bitte 'an Bord' schreiben (statt 'auf Bord') ;-)
LG
QueenMaud
Vor langer Zeit - Antworten
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