Prolog
Rauch. Überall wo ich hinschaute dieser dichte Nebel, so dicht, dass man die eigene Hand vor den Augen nicht mehr sehen konnte. Langsam kämpfe ich mich durch die kleine Höhle. Der Tag heute war lang und anstrengen gewesen, und ein Ende immer noch nicht in Sicht. Seit mehr als zehn Stunden hatten meine Kameraden und ich den Rittern in der eisernen Rüstung die Stirn bieten können, dass war mehr als es eine Armee je geschafft hatte. Wir waren über vier Jahre lang auf diese Schlacht trainiert worden, hatten jede Strategie unserer Gegner durchschaut, nur um jetzt hier zu stehen. Doch alles, was wir so durchgeplant hatten, war zu Grunde gegangen. Einer aus unseren Reihen muss uns an die anderen verraten haben. Ich blickte mich noch einmal um. Niemand von meinen Kameraden hatte in der Höhle überlebt, und selbst ich nur mit Glück. Die Stiernacken, die unbesiegbaren Gegner hatten uns reingelegt, rein in die Höhle hatten sie uns geführt und wir sind ihnen einfach gefolgt.
Ich trat aus der rauchenden Gruft und blickte auf das riesige Schlachtfeld. Ich senkte angewidert den Blick. Wie konnte ein riesiger Schneeberg aus dem größten Gebirge unseres Landes nach wenigen Stunden so aussehen? Ãœberall wo an hinschaute lagen Leichen. Leichen, unserer Männer. Mein Schwert in der Hand ging ich langsam durch die Reihen der Toten. Auf einmal hörte ich eine leise, röchelnde Stimme. „Hilfe..“
Irritiert blickte ich mich um. Vor mir lagen Hunderte Tote und inmitten von ihnen hörte ich eine Stimme, die ich nicht zuordnen konnte. Ich blickte auf. Außer mir war kein anderer mehr auf dem Berg. De Stiernacken hatten gewonnen und waren kurze Zeit vorher siegesreich abgezogen. Auf einmal war wieder die Stimme da. „Ist da einer? Ich höre doch Schritte! Hier edler Soldat, komm und hilf mir.“ Plötzlich hörte ich ein Geräusch wie wenn eine Klinge sich in Fleisch bohrt. Ein ersticktes Röcheln erklang. Oh nein, jetzt ist der letzte Lebende auch noch tot. Ich spürte, wie ich innerlich anfing zu zittern. Zieh deine Klinge, Lakosch. Eine laute donnernde Stimme erklang in meinem Kopf. Zieh endlich Lakosch. Langsam zog ich mein Schwert aus dem Gürtel und zögerte. Nein, dreh dich erst um , wenn ich es dir sage. Wieder diese Stimme in meinem Kopf. Ich hörte laufende, näher kommende Schritte und mein Herz fing an schneller zu schlagen. Regungslos verharrte ich in meiner Position. Jetzt! , schrie die laute Stimme in meinem Kopf. Ich holte aus so kräftig wie ich konnte und drehte meinen kompletten Körper. Mit einem lauten Ratsch landete die Klinge in Fleisch. An meinem Ohr erklang eine Stimme und ich spüre wie mein Gegner zum Gegenangriff ansetzte.