Kurzgeschichte
Kater "Kasimir" hat Hunger

Stille! Kein menschliches Wesen ist weit und breit zu hören, oder zu sehen.

Ich zittere, denn das was ich vor kurzem erlebt habe, dass wünsche ich keiner Katze. Nicht einmal einen Hund!

Da waren die vielen Menschen, deren Kleidung, große Ähnlichkeit mit ihren vielen Autos hatten!

Und das blaue Blinkerlicht auf den Dächern der Autos, dass ging mir so was auf´s Gemüht.

Ich habe solch eine panische Angst gehabt, dass ich seid einer ganzen Ewigkeit, hier im Unterholz sitze.

Stille! Kein menschliches Wesen ist weit und breit zu hören, oder zu sehen.

Langsam, ganz zaghaft schleiche ich mich aus meinem Versteck heraus. Vorsichtig nähere ich mich der menschlichen Behausung. Dort, wo auch ich, mein zu Hause habe.

So oft ich auch um diese Behausung schleiche. Ich komme nicht rein. Alles ist verschlossen.

Immer wieder die Frage: Was ist mit meinem Herrchen?

Schreckliche Bilder waren das, als er vor der menschlichen Behausung zusammengebrochen ist.

Trinken konnte ich, so viel wie ich wollte, denn hier ist ja das große Wasser. Aber was mache ich mit dem Hunger?

Ich erinnere mich, dass ich ja ein Kater bin. In mir regt sich mein Jagdinstinkt, den ich mir seit einiger Zeit, aus Faulheit und Bequemlichkeit, abgelegt habe, da mein Herrchen, mich regelrecht verwöhnt hat.

Wieder die Frage: Was ist nur mit meinem Herrchen passiert?

Selbst als Katze habe ich das Gefühl, das es sich da, um etwas ernstes handelt.

Ich laufe in Richtung Dickicht, dort wo die hohen Büsche sind und lege mich auf die Lauer, nach etwas essbaren.

Es war warm und stickig hier. Kein noch so laues Lüftchen kühlt mich. Aber dennoch merke ich, am wachsen meines Fell´s, das die kühlere Jahreszeit nicht mehr weit entfernt ist.

Irgendwo in meiner Nähe raschelt es.

Irgendetwas schien auf mich zu zukommen.

Ist es meine lang ersehnte Mahlzeit?

Noch konnte ich nichts erkennen.

Das Rascheln wurde stetig lauter.

Zwei kleine Äuglein wurden sichtbar. Süße kleine Äuglein. Einfach furchtbar, wenn man es sich so recht überlegt, dass dieses süße etwas, gleich einer Mahlzeit zum Opfer fallen wird.

Ich wische diese unsinnigen Gedankenimpressionen weg.

Ich bin eine Katze und die darf eigentlich, gar nicht solche Gedanken haben.

Ein Sprung! Sekundenschnell! Die Mahlzeit hat keine richtige Chance.

Ich nehme meine Mahlzeit bereits das erste mal ins Maul und trage sie an einen übersichtlichen Ort, wo ich erst einmal, meine Spielsucht abreagieren werde.

Die Menschen, wenn sie so etwas sehen, sagen das sei Tierquälerei!

Komische Geschöpfe sind die schon. Manchmal habe ich die Vermutung, die können gar nicht denken.

Wir Katzen quälen eine Maus, o kay! Vielleicht auch ein Vögelchen, o kay!

Aber, die Menschen sind weit aus schlimmer, sie quälen die Erde und ihre Natur kaputt, ohne ihren Hunger dabei zu stillen!

Patsch. Patsch! Patsch!

Meine Pfote hat die Krallen ausgefahren.

Meine Nahrung blutet. Erschöpft, kurz vor dem Ende schleppt sie sich etwas von mir weg.

Patsch. Patsch. Patsch.

Die Nahrung ist zum verspeisen angerichtet.

Genüsslich lasse ich mir die Maus schmecken.

Die Menschen sagen: “Eine Maus hat wichtige Proteine für die Gesundheit einer Katze!”

“Na dann mal Wohlbekommens”, sage ich!

Copyright Steffen Fuchs 26.05.2011