Natalie erfuhr von Mike, dass zwischen ihm und John nichts ist. Ihre Ängste waren umsonst gewesen. Er wollte jedoch von ihr, dass sie mal mit John redet, ob er eine Freundin hat. Natalie konnte nicht nein sagen, nicht zu ihm. Also versprach sie ihn, seinen Wunsch zu erfüllen. Dann trennten sie sich und gingen nach Hause.
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Natalie wusste wo John arbeitet, sie würde gleich morgen dorthin gehen. Für Mike, dachte sie sich und schlief mit diesen Gedanken ein.
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Am nächsten Morgen stand sie schon sehr früh auf. Sie hatte andauernd von Mike geträumt und schlecht geschlafen. Das ging schon lange so. Um sich zu entspannen nahm sie erst einmal eine warme dusche. Ihre Muskel entspannten sich und sie konnte wieder klar denken. In diesem Moment fiel ihr ihr versprechen wieder ein, das sie Mike gestern gegeben hatte. John war, auch wenn das jetzt etwas komisch klang, eine Konkurrenz für sie. Daher beschloss sie sich ihre enge dunkle Leggins und ihr blaues Sommerkleid anzuziehen. Ihre langen braunen locken umrandeten ihre dunkel blauen Augen, die sie mit Kajal noch besser zur Geltung brachte. Jetzt fehlte nur noch ein letzter schliff. Sie holte ihren Lieblings Lippenstift heraus, der natürlich knall rot war. Sie liebte es einfach. Sie trug es jeden Tag. Ihre feinen dünnen Lippen sahen nun irgendwie gefährlich aus. Sie würde John Mike nicht überlassen. Seit 2 Jahren kämpfte sie für ihn, jetzt würde sie nicht mehr aufgeben. „ Los Natalie!“ dachte sie sich „ zeig diesen reichen verwöhnten Jungen dein starkes ich!“
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Ihre Mutter wunderte sich natürlich über ihr Outfit, doch das war Natalie egal. Sie nahm ihre blauen Higheels und zog sie an. Dann viel die Tür ins schloss und Natalie ging entschlossen in Richtung Garage. Normalerweise fuhr sie sehr selten mit dem Mercedes ihres Vaters. Oh ja, ihre Familie hatte Geld. Sowie jede Familie in dieser kleinen Stadt. Das war also nichts besonderes. Sie fuhr schnell zu der bar, die morgens ein kleines Café wurde. Dieses Café gehörte Johns Vater. Doch John war für die Verwaltung zuständig. Sie studierten beide das selbe, doch John war schon im vierten Semester. Sie noch in ihrem zweiten. Unterhalten hatten sie sich eigentlich nie vernünftig.
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Die meisten Mädchen in der uni klebten förmlich an ihm. Gut aussehen tat er. Sogar das Interesse von Mike hatte er geweckt. Sie parkte vor dem Café und bei jedem schritt wurde sie entschlossener. Sie ging hinein und setzte sich an einen freien platz. Sie bestellte sich ein Kaffee. Frühstücken könnte sie jetzt nicht. Dafür war sie zu aufgewühlt. Plötzlich stand jemand vor ihr. „Hallo Natalie, schön dich auch mal hier zu sehen. Ich wollte mich noch mal bei dir wegen gestern entschuldigen.“
Das war doch nicht sein ernst - dachte sich Natalie. Sie musste etwas antworten. Er wartete natürlich auch auf eine Antwort und das schweigen wurde allmählich peinlich. „ ehm.. ja es ist schon okay. Immer hin war ich auch daran schuld.“ John lächelte lieb und seine hell braunen Augen glänzten.
Sie standen beide doof Rum. Keiner von beiden sagte etwas.
„Und was machst du eigentlich hier? Früher hab ich dich auch nicht gesehen.“
Auf solch eine frage hatte Natalie natürlich keine Antwort. Sie konnte ja schlecht sagen, dass sie seinetwegen hier ist.
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„John, ich bin eigentlich nur hier, weil ich dich fragen wollte ob ich meinen Praktikum hier machen könnte in meinen Semesterferien?“ fragte sie um aus der peinlichen Situation zu entkommen.Sie wollte sich auf jeden Fall nicht vor ihm blamieren! Nicht vor ihm. Außerdem brauchte sie wirklich eine Praktikumsstelle und dieser hier wäre doch wirklich optimal. John schien so als würde er überlegen und dann erhellte sich sein Gesicht. „Natürlich, das wäre wirklich super. Wir könnten gemeinsam Erfahrungen sammeln.“ er strahlte über sein ganzes Gesicht.
OH NEIN! - dachte sie sich.
„oh ja das wäre wirklich toll“ antwortete ihre stimme für sie. Das einzige was sie wollte war nur noch zu flüchten. Sie verabredeten sich für den morgigen Tag und sie rannte förmlich aus dem Café. Was hatte sie da bloß angerichtet? Angeblich war sie doch so stark als sie noch vor einer halben stunde vor der Tür stand. Und jetzt sollte sie ihre ganzen Semesterferien mit John hier verbringen?
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Doch das aller schlimmste war, was sollte sie Mike erzählen? „Ãœber seine Beziehungen haben wir nicht geredet, aber wo ich schon mal hier war, habe ich mir eine Praktikumsstelle besorgt“ Das klang genau so dämlich wie es auch war. Genau in diesem Moment kam Mike von der anderen Straßenseite zu ihrer Richtung. Er winkte ihr zu. „Natalie meine süße komm lass uns ins Café“ Mike war wie immer bester Stimmung. Sie würde alles kaputt machen. „Mike ich muss dir etwas erzählen.“ ignorierte Natalie seine Einladung und zog ihn mit in ihr Auto. Mike war schon immer eine ungeduldige Person. „Los erzähl“ drängte er ungeduldig. „Ich fange morgen an, in diesem Café zu arbeiten. Ich wollte das eigentlich gar nicht. Ich kann es dir erklären...“ Mike umarmte sie plötzlich.
„Oh meine süße. Jetzt kann ich da so viel zeit verbringen wie ich will und keiner wird sich etwas falsches denken. Denn jeder weiß doch das wir nur freunde sind! Du bist so toll!“ rief er begeistert. Damit hatte sie jetzt nicht gerechnet und die Worte von Mike schalten in ihren Ohr „ denn jeder weiß doch das wir nur freunde sind!“
„Ja Mike jeder weiß es..“flüsterte Natalie doch Mike war schon aus dem Auto. Wenn er sich freute lief e meistens in ihren Wald.
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Natalie konnte das nicht mehr mit ansehen. Sie fuhr mit dem Auto nach hause und zog sich ihre Jogginghose an. Sie wollte ihre Wut mildern in dem sie sich selber erschöpfte. Natalie rannte und rannte. Vielleicht würde sie aus Kraftlosigkeit auch einfach zusammen brechen. Ihre tränen versperrten ihr sie Sicht. Vor lauter tränen sah sie den Baum vor ihr nicht mehr. Da geschah es. Der Aufprall deformierte ihre Nase. Der Schmerz tat ihr gut. Wenigstens für ein paar Momente konnte sie von ihren inneren Schmerz abgelenkt werden. Mike tat nichts mit Absicht. Das er schwul ist, hatte er erst selbst vor zwei Monaten festgestellt. Es war auf einer Studentenparty. John war auch eingeladen. Es war für Mike die liebe auf den ersten blick. Sofort wollte er alles über ihn wissen. Ich wusste nicht wirklich viel, doch das was ich wusste schien ihn zu reichen. An dem Abend erklärte er mir was er plötzlich für John empfand. Mike war immer schon kein normaler Junge gewesen. Entweder er mochte jemanden, oder er verspürte nur Hass. Das machte Natalie schon immer angst. Mike war trotzdem etwas besonderes.
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Seid 2 Jahren war er immer wichtiger geworden. Sie wusste, sie sollte ihn wie einen guten freund lieben. Doch jeder Entschluss wurde bei der nächsten Begegnung zu Grunde gemacht. Wären sie nicht beste freunde, wäre es dann leichter?- sie wusste es nicht. Wider mal entschloss sie sich ihn nur noch als einen guten freund zu lieben. Doch das Ergebnis war immer das selbe.
Sie liebte Mike... Â