Ein biederer Bürohengst mutiert und schiesst ins wahre Leben. In sein neues Leben.
von R.Winde
Ein öder , regnerischer Tag für den dynamischen, aber letztlich erfolglosen Ernst. Ernst Mietge, 35 Jahre alt, Abi damals soeben geschafft, dann Berufsausbildung, jetzt beim Ordnungsamt,typischer Bürohengstjob.
Schon heute Morgen hatte er ein graues Gefühl, was für Ernst, den Berufspessimisten, von selbst zur Realisierung dessen führt, was er in seinen Alpträumen ohnehin schon für Realität hält.
Seine Schubladenarbeit hatte bei seinem Chef, Herrn Beyer-Morfelder, resignierendes Gejammer ausgelöst, Ernst bekam den 7429- igsten Anschiss, unberechtigt, denn es ging wie immer um den silbernen Löffel, ein graues Gefühl eben.
„Warum bin ich eigentlich der, der ich bin“, sinnierte E., “warum lass’ ich mich ständig zum Affen machen, warum gebe ich kein Kontra, warum sorge ich nicht dafür, daß mich andere, also auch Beyer-Morfelder akzeptieren?“
„Wer ist denn Beyer-Morfelder?“ 53 Jahre, verkracht überall, arrogant, geschieden, gemieden. Was lass’ ich mir von dem auf der Birne herumspringen.Wegen seiner Fachkompetenz—hahaha—wegen seines Vorgesetztenstatus, ja wahrscheinlich.Dieser Intrigant und Maulwurf ist mein Feind.Und was tue ich dagegen, nichts.Ich bin der geborene Looser!!
Ich muß daran was ändern.Und mein Singledasein, dieses ständige, langweilige Nichtstun zu Hause, keiner da, der mir hilft, kein Freund oder Freundin, ständig das Schauen auf die Uhr, damit ein Abschnitt vorbei ist, damit der Tag vorbei ist, die Nacht, das Essen, das Meeting, das Programm, das Leben.
„Mietge, wo ist die Akte Z.“, stürzt plötzlich Beyer-Vorfelder herein.“Die sollte doch schon gestern für die morgige Konferenz auf meinem Tisch liegen.“„Herr Beyer-Vorfelder, die Akte ist ihnen gestern übergeben worden, sie wollten heute mit mir darüber sprechen.Wie bitte, ach so, ich schau mal nach.“Typisch für den Penner, vergesslich auch noch. Mietge strahlte, und das bei diesem Wetter.Und das kurz vor Feierabend.Ein schöner Tag.Sechszehn Uhr, vorbei, geschafft-wenig-, mein dreckiger Dilettantenkleinwagen wartet. Hoffentlich springt die Gurke heute an, B.M. mit seinem Protzmercedes hat damit ja keine Probleme.Durchatmen, er läuft.
Heute fahre ich mal nicht nach Hause, muß mal unter Leute,aber wohin.Ich wohne hier schon seit 8 Jahren, kenne aber nichts und niemanden.City, Kneipe, erst mal ein paar Pils, dann geht alles wie von selbst. Wie sehe ich eigentlich aus, leicht schütteres Haar, etwas blind, uralte Brille, manchmal trage ich sie wegen meiner Eitelkeit nicht, abnehmen könnte ich auch so etwa 10-15 Kilo, Kleidung, au Backe, ich bin genau derjenige, den andere als Büroarsch einschätzen.Ob ich wohl deshalb so wenig Kontakt habe, weil ich abschreckend grau aussehe? Ich muß nicht nur meinen Kopf, ich muß auch mein Outfit ändern.Meine Sichtweise, mutieren vom Pessimisten zum Optimisten, weg von diesem Angst vor dem Job und Beyer-Morfelder Gefühl, hin zu Agressivität, nicht hängenlassen, angreifen, vital werden, lebensbejahend, Powerman Ernst.Aber trotzdem, erst ein paar Pils.
Die Kneipe sieht irgendwie aus wie ich, aber egal, Pils ist Pils, blöde Sorte, nie gehört, Komerzienrat Schlecker Bier, na ja, Bier ist Bier.Scheiße, die letzte Stufe in der Dunkelheit verpasst man immer, toller Auftritt, schon vor dem ersten Pils bin ich der Tollpatsch.Was soll’s.Ein Schlecker, sage ich lässig.Der Wirt, typisch, 150 lockere Kilo leicht, Vollbart, weise, erfahren, beginnt den üblichen Small-talk !!!
Noch nie hiergewesen, was.Oder? Nee, toller Schuppen, lüge ich.Dunkle, miese Aufmache, leicht verstaubt, sechs Vollalkis haben den Deckel und die Nase voll und dämmern so vor sich hin. Altersdurchschnitt 67, aber ich seh ja genauso alt aus.
„Wo soll et denn noch hingehen“, fragt der dicke Wirt.“Weiß’ nicht, ich komm selten raus.An der Stoffsemmelgasse ist doch der neue Aufreißschuppen, immer willige Damen da, jeder Altersklasse.Aber nich vor zehn.Auch heute am Mittwoch“, frage ich.“Na, gerade“, bellt der Wirt wissend.Die Vollalkis scheinen aufgewacht zu sein.“Sind se schon lange hier drin“, lallt der eine.“Nee, erst ein Pils“,sag’ ich.Darauf der nächste,“du siehs’ aber auch nich aus wie der Frischeste, wa.Vielleicht brauch’ ich noch ‘n paar Pils.Wahrscheinlich“, lechzt der nächste, auf Freibier hoffend, “ich trink’ noch einen mit, auf deine Rechnung natürlich.Wat is’ mit ‘nem Einstand, kleine Runde“.Jetzt sind alle hellwach.Wird wohl n’ teurer Abend, bis die besoffen sind, geh’ ich nüchtern und und ohne Kohle nach Hause.Aber irgendwie sind die Alkis leichter zu ertragen als Beyer-Morfelder.Dieser nüchterne Klimaverpester.Vielleicht ist der ja privat anders,ach was,wahrscheinlich noch schlimmer.“Prost“, singt der Alkichor.“Prost“.Bereits die dritte Lokalrunde, hoffentlich kommen nicht noch mehr Gäste, das spricht sich ja ‘rum wie ein Lauffeuer.“Sie sind aber nett“,blökt der Wirt,“jetzt geb’ ich ne Runde.Asbach,Pils,Tequila,aber „ex“,meine Herren,wer kneift,zahlt die nächste Rutsche“.Ich bin sturzbesoffen,während die Alkis einschließlich Wirt stehen wie eine Eins.“Asbach, Pils, Tequila, ex, Prost die Damen und Herren“.Nun, Damen waren noch nicht zu sehen, und wenn das so weitergeht, seh’ ich ohnehin nix mehr.“Ãœbrigens,denk’ an den Aufreißerschuppen“,erinnert der Wirt“,der Laden heißt die „Blaue Lagune“,den Besitzer kenne ich,sag’ einfach,du kommst von Alois,dann haste freien Eintritt,aber nich’ vor zehn“.Ich schau auf meinen Wecker,oh Gott,erst acht,ich muß nüchtern werden.Außerdem muß ich pinkeln.Das Pils.Der scharfe Uringeruch kommt mir wie ein Schwall entgegen.Ein Alki versucht vergeblich,seinen wahrscheinlich sehr kleinenS.zu finden,und zu pinkeln.Schließlich ist es ihm egal,er pinkelt auf seine Hose und grunzt erleichtert.Schnell pinkeln,raus.Und Sitz! an der Theke.“Wat macht eigentlich so’n Typ wie sie“, fragt der Wirt, der auch Friseur hätte sein können.“Ach,Ordnungsamt“,sag’ ich.“Genau so hätt’ ich dich eingeschätzt“, wechselt er geschickt zum perönlichen du, “bei deinem Outfit konnte nur so was herauskommen.Aber muß ja auch gemacht werden.Was machst du denn genau“?“Sachbearbeiter für einen Regionalbereich“.“Wie aufregend“,kräht der Dicke.“Sicher spannend“.“Nee“, meinte ich wahrheitsgemäß“, langweilig, ätzend, und der Chef ist auch noch Scheiße“.“Super,und,Familie“?“Nee, allein“.“Wat, keine Freundin, nix“?“Nee,momentan nix.Nur Fernsehen und der Job“.“Junge“,sagt der Fette,“dann wird et aber Zeit mal die große weite Welt zu sehen,und aus dem Amt rauszukommen“.Genau,denke ich,sage aber nichts.“Ein Wasser“, bestelle ich.Das hätte ich besser nicht gemacht, denn wie von der Tarantel gestochen melden sich Wirt und Vollalkis unisono und winken ab.“Junge, du bis eingeladen, aber mindestens Pils is hier angesagt“.Keine Chance.Ich spiele mit.Zwischendurch wieder ein Kurzsprint auf die Urinkammer, und weiter.“Wat hältse eigentlich von de Politik“? schnauft der Wirt.“Die spinnen doch wohl, immer weniger für die Kleinen, immer mehr für die Dicken.Und bei de Grünen soll der Sprit 3 Euro kosten, dann fahren nur noch die Bonzen spazieren“.“Genau“,sag’ich,“alles Kacke“.“Und die haben keine Ahnung.Das Volk ist doof, und soll doof bleiben.Die Politiker haben keine Ahnung, und Hauptsache schnell die Taschen voll, und wenn nich’, dann wenigstens pensioniert mit der dicken Kohle, oder mit nem Hubschrauber zum Kaffeeklatsch, wie diese Spülmann-Sägebracht von diese Volkspartei“.Auch die Vollalkis beweisen Ahnung.“Die denken doch nich in die Zukunft, sondern nur für vier Jahre, und dann, nach mir die Sintflut.Ers dat Konto in die Miesen,und dann allet dem Nachfolger überlassen,und dann noch den in die Pfanne hauen“.So doof sind die gar nicht,die werden mir immer sympathischer.Ich glaube,das wird meine Stammkneipe.“Drüben,gegenüber“,säuselt der Wirt wissend in meine Richtung,“da is ne absolut scharfe Braut eingezogen,super,dein Alter,ich glaub’,auch allein,dat wär wat für dich“.Wie soll ich,ausgerechnet ich,an die Braut kommen,denke ich.“Danke“, sage ich, “vielleicht lerne ich die Braut ja mal kennen“.“Wie kennen,du muß schon watt tun für den Zufall,sonst hasse keine Chance.Ich glaub’,die geht auch in den Schuppen,der is ja“ in“,watt soll die auch sons machen.Sonne kleine langhaarige Schwatte,siehsse sofort,einfach toll,aber ich bin ja bei meine Marta in guten Händen,sons“......
Es ist mittlerweile spät geworden,ich bin total besoffen.Das Gelalle der Alkis ist weniger geworden,die Deckel sind rund voll.Alois weckt mich aus meiner kurzzeitigen Lethargie,“na watt is’ denn mit der Lagune.Jetz’ is’ die richtige Zeit.Und denk’ dran,sag’ dem Türsteher,du komms’ vom Alois“.
Ich zahl kurz den Deckel,oh Gott,82.50,na ja, war dennoch ‘ne richtige Entscheidung,endlich mal rauszugehen,den Scheißtrott, Arbeit,Fernsehen,Bier, einschlafen, zu unterbrechen.Auch die Alkis waren irgendwie nett,nicht blöd,nur eben Alkis.Alois,der Dicke,also das wird auf jeden Fall meine Stammkneipe.Vielleicht sind ja auch mal andere Leute hier.
„Tschüs,Alois“.“Mach et gut,Ernst“.
Wie hieß’ die Straße noch ,ach ja,Stoffsemmelgasse,Blaue Lagune.So wie ich angezogen bin,besoffen,so wie ich aussehe,und dann morgen Beyer-Morfelder,nee,ich geh’ nach Hause und träume lieber von der langhaarigen Braut.
Mein Zimmer,oder besser meine Wohnung,liegt 300 m vom Ordnungsamt entfernt.In dieser Stadt,mitten im Ruhrgebiet,etwa 60000 Einwohner.Ödes Haus,sechs Mieter,ich mittendrin,70 qm2,Altbau.800“ kalt“,bei meinem Gehalt,2500, erträglich.Sonst hab’ ich ja keine Auslagen, keine Frau oder Kinder,ein paar unnötige Versicherungen,die mir auf dem Amt die unerträgliche Frau Lepper angedreht hat,und die ich abgeschlossen hatte,nur um diese schrille,meist kreischende Tante loszuwerden.
Eigentlich könnte ich die Bude auch mal aufräumen,jetzt werden morgen wieder alle fragen,nachdem ich die knarrende Holztreppe hochgetigert bin,na wo waren sie denn,Herr Mietge,is aber spät geworden,Herr Mietge.Na ja,ist ja auch richtig,eigentlich das erste Mal,daß ich raus war,und es war auch noch toll.Mein Zimmer,ach Scheiße,morgen nach der Arbeit räume ich auf,für wen?Ich schmeiß mich in die Falle.
Dieser blöde Wecker,auf den ist immer Verlass.Mein Schädel,ich muss aussehen wie 180,und dann noch gleich diese Besprechung im Amt,kalte Dusche.Kaffee,Hektoliter Kaffee,schwarz.Ach ja,die Besprechung,den Fischreiher-Anzug ,das alte Geschenk meiner Mutter,die übrigens wie mein Vater schon seit mehreren Jahren tot ist.Sonst hab’ ich auch keine Verwandtschaft,was soll diese Melancholie am Morgen.Frisch zur Arbeit.
„Morgen,Herr Beyer-Morfelder“.Ohne Gruß raunzt der mich in seiner üblichen Konversationsart gleich an,“sie denken doch an die Besprechung bei mir,organisieren ‘se mal Kaffee und so weiter,der Amtsleiter hat sich angesagt“.Na toll.Der Seiteneinsteiger,Karriere- Yuppie,Laber-Rhabarber-Mann,der geschniegelte,nichtssagende und meist auch nichtsmeinende Porsche Fahrer,Dr.Schwanz,Laser- Brille,Armani- Anzug,der Prinz der Understatement -Arroganz,immer mit dem Touch des Verständnisses für das niedere Volk der Sachbearbeiter.“Machen sie mal, das wird schon Herr Äh“... Auch der noch am Donnerstag.Ich organisiere,Kaffee,Schnittchen,Unterlagen,eine Schreibkraft als Protokolldame mit Mini und jung,das hat Beyer-Morfelder,und der Armani- Schwanz besonders gerne,allerdings,eine Auswahl habe ich nicht,es ist immer die Single Frau Annette,ganz nett,aber eben nur nett.10.00,die Sitzung beginnt.
Die Dezernatsleiter,vier an der Zahl sind mit jeweils einem Sachbearbeiter vertreten,einschließlich meines Magiers,Beyer-Morfelder,etwas zu spät,wie immer,man hätte wetten können,kam Armani-Schwanz,heute in Begleitung einer aufreizend hübschen Auszubildenden,um die er sich besonders kümmern wollte,auch darauf konnte man wetten.Vor der Sitzung ist es wirklich von Bedeutung,die drei anderen Dezernatsleiter noch vorzustellen.Da ist der kurz vor der Pensionierung stehende Samtlebe,ein Mann,der einem irgendwie leid tun kann,seine Frau ist krank,seine Kinder saugen ihn aus ohne ihm zu helfen,er hat schon seit Jahren keinen Bock mehr,und hinter seinem Rücken laufen die üblichen Grabenkämpfe auf wie üblich unterstem Niveau um seine Nachfolge.Armani-Schwanz freut das natürlich,denn durch die kurz vor Beförderungen beginnende Maulwurfdenunziationskampagnen nach dem Motto,jeder gegen jeden,und wissen sie schon dies ‘von dem und das vom dem und ich bin der Beste,weiß er in seinem Arbeitsbereich alles.Und er nutzt das auch weidlich,spielt seine Infos wie Karten aus,spielt den gegen den und jenen gegen jenen aus.Genießt die blinde Unterwürfigkeit seiner Untergebenen.Aber Samtlebe,ich habe Mitleid mit ihm,er ist für mich ein Mann mit Gefühl,Toleranz,Verständnis,was man ihm leider nicht entgegenbringt.Er hatte Ideen,doch Kreativität und querdenken im Ordnungsamt?!Nicht nötig.Er hat resigniert,es baut ihn keiner mehr auf,er wird nach seiner Pensionierung nicht alt werden.Schade.Daneben das absolute Gegenteil,der Oberdenunziant,Maulwurf,hätte gut Spion werden können,wenn er dazu nicht zu blöd wäre,ist aufgestiegen auf den Leichen anderer,gerade ‘mal um die 30,glaubt er wäre der Schönste,noch verheiratet-lebt in Scheidung,war übrigens zu erwarten,denn wer so ein Arsch ist,ist privat meist auch nicht besser-kurz,unser Prinz,kein Scherz,der heißt tatsächlich Prinz.Der Meister der phrasierten Luftblasenargumentation ,redet viel,sagt nichts,doch wenn er nichts zu sagen hat,redet er gerade ununterbrochen,häufig unterlegt mit.....in der Tat,sehr bedeutsam ist,ich habe kreativ perspektivisch gedacht(sein Lieblingsentree) und so weiter und so weiter.Trifft sich zum Tennis mit Armani-Schwanz,Tennis spielen können die beide nicht,aber die Ausrüstung und das Flair lassen etwas anderes vermuten.Na ja,so lange der Ball nicht im Spiel ist,gehts ja.Stark im Doppel,vor und nach den Trainerstunden,an der Theke,wenn die neureichen Damen sich über ihre neuesten Eroberungen unterhalten und Armani-Schwanz und Prinz zuhören lassen.Und schließlich der letzte Mohikaner,der leicht unsicherere,typische Workaholic Arbeiter Unterbeck,der weiß alles,wenn einer,auch Armani-Schwanz etwas nicht weiß,und der weiß ja nichts,fragt er Unterbeck,jeder,auch ich,frage Unterbeck,ob Rechtliches,Internes,Verfügungen,Erlasse,Unterbeck weiß alles.Nur was seine Frau macht,daß weiß er leider nicht.Aber ich habe den Eindruck,er will es auch gar nicht wissen.Das Amt ist sein Leben.Worum geht es heute in dieser Sitzung.Ach ja,die Großveranstaltung,Radrennen am übernächsten Wochenende.Die Creme de la Creme der Politik hat sich angesagt neben den besten Sportlern aus dem In-und Ausland,Sponsoren aller Art,Landtags-und Bundestagsabgeordnete,der Bürgermeister und der Ministerpräsident halten Festreden und halten damit erneut die gesamte Veranstaltung auf.Es ist wieder mal alles zu prüfen,Genehmigungen zu erteilen,Absprachen mit der Polizei,Pressearbeit und und. Armani-Schwanz führt das Wort, “ und ich erwarte Bestleistungen von ihnen allen(damit es mir zugute kommt,denn der,der am wenigsten beiträgt,erntet die Lorbeeern,bei Fehlern hält man sich an irgendeinen Sachbearbeiter)und meine Herren Dezernatsleiter,die Organisation liegt mir in allen Einzelheiten bis zum kommenden Montag auf dem Tisch“.Samtlebes überraschender Hinweis,die Streckenführung noch einmal zu überprüfen,da es Probleme an der Marxstraße geben könnte,wischte natürlich Prinz vom Tisch,das sind doch alles Vollprofis,also kein Thema,eines seiner Lieblingsvokabeln.Man horcht allseits auf,als Unterbeck bemerkt,dass im Genehmigungsverfahren einige Dinge rechtlich nicht in Ordnung seien,und dasds,bevor es hier zu Problemen kommt,mit dem Veranstalter noch Rücksprache genommen werden muß.Armani-Schwanz dazu,“Herr Unterbeck,das besprechen wir unter vier Augen“,sicher,er wollte sich hier keine Unwissenheitsblöße geben,und sich von Unterbeck lieber in seinem Zimmer einweisen lassen.Unter sonstiges wieder der bekannte Kleinkrempel,das Aufarbeiten von Tagesritual ließe zu wünschen übrig,meine Herren Sachbearbeiter,bei einigen seien doch erschreckende Deutschmängel in den Vorgängen erkennbar-man bot zum x-ten Mal ein Seminar bei dem mit Schwanz befreundeten Dr.Hellsicht an-Pünklichkeit wurde angemahnt,wobei Prinz und Schwanz jeden Tag ca. 1 Stunde zu spät kommen,da das aber Gewohnsheitsrecht ist,steht es auch überhaupt nicht mehr zur Disposition.Samtlebe hatte schon einmal eine Bemerkung in seiner resignierenden Art fallen lassen,dass ja einige Herren,wie er sich vornehm ausdrückte,von der Dienstzeitregelung ausgenommen seien.Schwanz erwiderte unwirsch,das sei ein interner Abbau von entstandenen Ãœberstunden,Prinz nickte zustimmend,das Thema war vom Tisch.Ãœberstunden,ha ha.Interessant war wieder,dass das allgemeine Blabla länger dauerte als die Vorbesprechung für die Veranstaltung.Na,ja.Schwanz schloss nach 3 Stunden mit den immer wieder gern gehörten Worten,“gute Verrichtung,ich verlasse mich auf sie“,und verließ mit der Auszubildenden nach kurzem ,vielsagenden Blickkontakt mit Prinz,den Saal.Beyer-Morfelder mußte mir natürlich auch noch Spruch reinreichen,“sie wissen ja,was unser Job ist,bis Montag habe ich alles auf dem Tisch“.Leck mich am Arsch, dachte ich,“klar,Herr Beyer-Morfelder“ sagte ich.“Fräulein Annette, kommen sie doch noch kurz zu mir, wir müssen das Protokoll Revue passieren lassen“.Ah, so heißt das jetzt, Revue passieren lassen.“Natürlich“,flötete sie mit hochrotem Kopf,als Kontrast dazu passten ihre kurzen schwarzen Haare.Komischerweise verschloss Beyer-Morfelder immer sein Zimmer bei diesen Gelegenheiten,es blieb allerdings ruhig.Ich arbeitete den Resttag auf Hochtouren an meinem Job-Radrennen-damit will ich keinen langweilen-,denn es ist unheimlich aufregend.Zwischendurch rief der Personalratsvorsitzende zu meiner Ãœberraschung an um mir mitzuteilen,dass ich wahrscheinlich bei den nächsten Beförderungen keine Chance hätte,obwohl ich von der Dienstzeit dran gewesen wäre.Aber du bist ja Junggeselle,irgendwann bist du sicher dabei,versuch’ doch mal bei Beyer-Morfelder eine bessere Beurteilung zu bekommen.Die kriege ich nur,wenn ich ihm zwei Jahre die Schuhe putze,ich hatte auch was gegen das du dieses Personalrates,der sich erst selbst bedient hatte,und dann seine Freunde hochhievte.Doch es waren noch längst nicht alle Arschkriecher befördert,und erst danach ich.Was soll’s.“Vielen Dank für die Information“,Holger.Auch noch Holger,seit tausend Jahren Personalrat,unkündbar.Nach oben Angst,nach unten den Mitarbeiter spielen.Toller Hecht.Endlich vier. Mein Kopf brummte noch immer von den Drinks gestern,die Mischung Asbach,Tequila und was war es noch,auf die vielen Pils,mein Magen verhielt sich brummig.Heute verzichte ich auf Alois,aber diese Blaue Lagune ging mir nicht aus dem Kopf.Was sagte Alois noch,mein Outfit sei so grau wie ich.Mein Kontostand war zu meiner Ãœberraschung noch o.k.,also warum nicht einkaufen,ich bräuchte eine Runderneuerung.Warum hatte ich bei dieser Sitzung wieder die Klappe gehalten,obwohl ich doch einige Ideen hatte.Vorbei.Ich zog mir 5 Scheine und fuhr mit dem Bus in die Stadt.Der Busfahrer,ziemlich schnorriger Typ,provozierte mit seinem Recht,von der Haltestelle zu blinken und loszufahren,fast einen Massencrash,denn hinter ihm mußten sechs Pkw voll in die Eisen.Er quittierte das mit einem breiten Grinsen und der Bemerkung,er sei im Recht,und die Penner haben ihren Führerschein in der Lottoannahmestelle abgeholt.Zwischendurch blökte er noch einen Ausländer,wahrscheinlich Türken,an,er solle gefälligst Platz machen,wenn eine deutsche Frau stehen muß.Beifall und Missfallen hielten sich die Waage.Solche blöden Typen hasse ich wie die Pest,ich schweige.Warum eigentlich?Kurz vorm Aussteigen fasse ich Mut und reiche dem verdutzten Fahrer den Spruch rein,“über ihr Verhalten werde ich mich beschweren“,und stieg aus.Wahrscheinlich hätte er von Mister Maus derartiges nicht erwartet,er konnte nicht reagieren.Ich werde mich wirklich beschweren,denn Ausländerhass und seine Fahrweise bildeten eine negative Synthese.
Nun aber volle Konzentration auf den Einkauf.Wann war ich das letzte Mal Klamotten kaufen? Nach dem Motto,ich habe doch alles,ging ich lieber mit meiner Kohle auf die nahegelegene Pferderennbahn,und verzockte das Geld.Renntage waren zwei in der Woche,ich war immer da,gut,das passt nicht zu meinem Image,oder gerade doch.Aber welche Abwechslung hatte ich sonst,Urlaub liegt mir nicht,und auf der Rennbahn kannte ich einige Insider,die mir hin und wieder einen Tip gaben,der allerdings oft nicht besser war als meine Favoriten.Aber ich muss mein Leben,ich will mein Leben verändern,teilnehmen,gestalten,ich will auch nicht mehr allein sein,jedenfalls nicht mehr auf Dauer.Das hat mir Alois klargemacht,der dicke Wirt,nein ich brauchte nur diesen Impuls zu einer Reaktion.Nur wer sollte mit mir zusammenleben,ich mit meinen 35 Jahren,gut,sicherer Job,aber sonst,keine Erfahrung,Duckmäuser,ängstlich,der Typ der nie konnte,weil er nie richtig wollte.Mit einem Outfit wie ein Rentner.Der nie ‘rausgeht,keinen kennt,keine Verwandte und Freunde,geschweige denn Freundinnen hat,ich hatte noch nie eine Coming-out Phase,insgesamt aus purem Zufall mit 4 Frauen geschlafen,kurze Freundschaften,die ich aber nicht wollte,war froh,wieder allein zu sein.Aber ich will mich ändern.Auch im Job offensiver werden,insgesamt optimistischer,ich bin doch kein Pessimist,aber dieses ewige Mitschwimmen,rechts und links geht einer unter,wer schwimmt wenigstens phasenweise gegen den Strom,wenige,zu wenige,und ich schon gar nicht. Aber ich versuche es, auch wenn ich wahrscheinlich Hilfe brauche.Im Amt? Vergessen.Alois, könnte eine Hilfe werden, ein kantiger Typ mit seinem Kohlenpottdialekt, aber der hat mit 100 Jahre Erfahrung voraus.Wer sonst?
„Was möchten Sie denn, mein Herr“? fragt mich eine ausgesprochen hübsche Verkäuferin.“Neu einkleiden,aber mit einem völlig neuen Outfit,sage ich.Meine Frisur,trotz der wenigen Haare,und auch die Brille,gehören auch dazu,die Brille habe ich schon seit 10 Jahren,Modell Black und Stecker,Styling wie im 18. Jahrhundert.Die Verkäuferin muß meine Gedanken geahnt haben und lächelt.Hemd,Hose,Jacke,bis zum letzten Detail berät sie mich,“sie wirken viel jünger“ sagt sie irgendwie wahrheitsgemäß und nicht mit dem Gelaber von Verkäuferinnen zur Umsatzsteigerung,selbst wenn die Klamotten aussehen wie Dreck.Ich gefalle mir,auch wenn ich nicht auf einmal zum Don Juan mutieren kann,nur wegen anderer Sachen.Aber ich fühle mich lockerer,sicherer.Mein Schrank besteht doch nur aus mausgrauen Teilen.Untypisch meine spontane Idee,die Verkäuferin zur Tasse Kaffee einzuladen.Früher hätte ich nie gewagt,auch nur diesen Gedanken zu haben,jetzt muß ich mich nur noch überwinden,diese Frage zu stellen.“Vielen Dank für ihre super Beratung, haben sie gleich Pause“? Ich wundere mich über mich selbst.“Ja,in zehn Minuten“.“Darf ich sie zum Kaffee einladen“?“Sofort“ antwortet sie, „warum nicht.Ich könnte jetzt eine Pause machen,warten sie“.Sie ging zu einer Kollegin und meldete sich ab.Dass das so schnell wirkt,oder bin ich doch sympathischer als ich glaubte,oder sind es die Klamotten.“Nun kommen sie“,unterbrach sie mich in meinen Gedanken.Ich sah ihre schlanken Beine vor mir,sie war zwar etwas klein,aber sie hat eine super Figur,und das gewisse Etwas in ihrem Gesichtsausdruck .Es folgte der übliche Infoaustausch,die wichtigste Info war,auch sie war Single,wohnte gar nicht weit von mir.Sie blieb nett,die Art wie sie erzählte war frisch,lieb.Ich gefiel ihr zu meiner Ãœberraschung offenbar auch, mein Job bei Ordnungsamt schreckte nicht ab,kurz,das Ende der Pause nahte,und ich ging zum Angriff über.“Wollen wir uns nicht mal bei Alois treffen, vielleicht am Wochenende“?“Warum nicht“,sagte sie,“sagen wir morgen um acht“.Sie ging mit mir aus,wie auf Flügeln verließ ich das Kaufhaus,und dachte an nichts anderes als an die Verabredung mit Rita,so hieß sie.Jetzt noch eine neue Brille und eine anderer Haarschnitt.Kurzentschlossen in den Optikerladen.Dort wurde ich von 47 verschiedenen Brillenmodellen fast erschlagen,allerdings auch von den Preisen.Ein Rezept hatte ich nicht,Brille Feilmann stand also nicht an.Egal,ich entschied mich für supermodern,kannte mich im Spiegel bald selbst nicht mehr.Das ist Ernst Mietge?Ach,gibt’s doch gar nicht.Doch gibt’s doch.Der Friseur.Mittelalter,sah nicht sehr innovativ aus,sollte ich noch wechseln,ach,nee.“Ich habe eine Idee,sollen wir es versuchen,ich schlage ihnen eine extreme Kurzhaarfrisur vor“.In meiner Tageseuphorie hatte ich keine Bedenken.Um mich abzulenken,kam der offenbar friseurtypische Infoschwall.Als ich bedient war,kannte dich die Lebensgeschichten von mindestens fünf mir bis dato völlig unbekannten Menschen.Aber,er verstand was vom Fach,ich gefiel mir,was selten vorkommt.Ich gestehe,auf die Reaktion im Amt war ich dann doch gespannt,wahrscheinlich Häme über Häme.Aber ich hatte ja die Einladung mit Rita,was war eigentlich mit der Blauen Lagune,mit der schwarzen Schönheit.Sollte ich mein neues Outfit dort mal antesten.Der Geldbeutel ließ diese Ãœberlegungen normalerweise nicht zu,ich hatte in zwei Tagen soviel ausgegeben wie sonst in zwei Wochen,und zocken war ich auch noch nicht.Morgen sind Rennen,doch morgen werde ich nicht zocken.Erst mal nach Hause,der Bus natürlich proppevoll.Gequetscht und erleichtert steige ich aus.Kaffee zu Hause,Beine hoch,Klamotten aus,alles verstauen,hinlegen.Aufräumen wollte ich auch noch.Was, wenn Rita mal mitkommt,in diesen Saustall,aber nicht heute-und Rita mitkommt-?ich hab wohl Hirngespinste,bin größenwahnsinnig.Und dann Blaue Lagune,was soll ich da,ich kann nicht tanzen,kenne dort keinen,und Kohle hab ich auch wenig.Mit diesen Gedanken schlief ich nach dem Kaffee tief ein und wachte erst auf,als die Blaue Lagune schon geschlossen hatte.Naturgemäß voller Euphorie stand ich Freitag morgen auf,ich freute mich erstmals,den Wecker morgens zu hören,Vorfreude war gar nichts,und Euphorie trotz des Superlativs noch untertrieben.Wie in Trance zog ich meine neuen Klamotten an,bunt,für mich aufreizend,setzte meine Designerbrille auf-fast wie Armani-Schwanz,so wollte ich aber trotz Brille nicht werden-beobachtete meine Frisur,ehrlicherweise passte meine Wampe nicht dazu,daran muß ich noch arbeiten,und ging beschwingt zur Arbeit.Im Hausflur bekam die Rentnerin Frau Zieser Atemnot,als sie mich sah,und fragte mehr als sie grüßte,“Morgen Herr Mietge“?“Einen wunderschönen guten Morgen,liebe Frau Zieser“,sinnierte ich zurück.Ungläubiges Staunen blieb zurück und die Gewissheit,dass am nächsten Tag das gesamte Haus,ja die gesamte Nachbarschaft meine Mutation von Mietge I zu Mietge II kannte.Na,und.Keine Angst.Hier wohnt jetzt eben ein Neuer.Wenn sie noch sehen,daß ich eine Freundin habe,glauben sie endlich auch nicht mehr ich sei schwul oder sonst abartig.Der Pförtner am Amt sah offensichtlich eine Fata Morgana,als er fragte,“sind sie es,Herr Mietge“?“Ja,wer denn sonst“,antwortete ich wahrheitsfremd.Bis zum Eingang zu meinem Büro sah ich niemanden mehr,doch dann passierte es,Fräulein Annette sah mich,öffnete ihren kleinen Mund,als wollte sie auf einmal eine Pampelmuse verspeisen,und ließ vor Schreck ihre Tasse Kaffee fallen.Das Geklirre und Geschepper weckte den Rest des Flures,alle standen auf einmal vor mir,sahen in mir das achte Weltwunder,fragten „Mietge“?,blieben eine Weile starrend stehen,und gingen dann in super-slow-motion in ihre Büros zurück.Ich begann locker mit meiner Arbeit,hatte sogar erstmals Spaß daran,und schaffte prompt mit dieser Motivation ganz easy meinen Teil der Veranstaltung schon bis Mittag.Die Neugier trieb dann auch erwartungsgemäß Beyer-Morfelder in mein Zimmer,was er unter irgendeinem Vorwand mit seinen lapidaren Fragen betrat,ohne zunächst aufzusehen,um dann aber mit riesigen Pupillen das Mutationsergebnis zu betrachten.“Sind sie verrückt geworden, Mietge“?“Nein,ich bin zur Normalität zurückgekehrt,und ich bleibe normal“.Verständnislos murmelnd und ohne Antwort ging er aus dem Büro,nicht ohne Fräulein Annette zum Diktat zu bitten.Das mußte er erst einmal verarbeiten,und allein ging das nicht.Und zu meinem grenzenlosen Erstaunen,kurz vor Dienstende,als meine sämtlichen Gedanken nur noch um Rita kreisten,tauchte Dr.Schwanz in Begleitung von Prinz auf,die siamesischen Zwillinge,und betraten unter dem gleichen dämlichen Vorwand wie Beyer-Morfelder das Zimmer,um mit dem gleichen offenen Mund fast sprachlos wieder abzuziehen.Ich,die graue Maus,Mietge,den zwar einige kannten,der aber wie Millionen Bürohengste grau in grau dahergaloppierte,war das Tagesgespräch im Amt an diesem Freitag,und ich genoss es,hatte keine Angst,empfand tiefe Genugtuung.Die Zeit bis um acht verging zäh.Kurzfristig dachte ich an den makellosen Körper von Rita und an das Pendant,den schlaffen,reizlosen Body meiner Wenigkeit.Schon telefonierte ich mit dem Fitneß-Studio Metzger,um mir unter Anleitung eines erfahrenen“ Power-Mans“ die Schlaffheit in den nächsten Wochen austreiben zu lassen.Gleichzeitig fragte ich im ortsansässigen Branchenbuch nach,ob es hier im „Dorf“ eine Sauna gäbe.Schließlich entschloss ich mich,die Zeit bis zum Rendezvous zu verkürzen und ,obwohl ich in meinem Leben bislang einmal in der Sauna war,in die Sauna zu gehen.Dass ich bis auf Handtücher nichts hatte,war für die Dame in der Sauna kein Problem.Ich bekam ein paar Badelatschen und einen Bademantel mit der Aufschrift,gut geschwitzt-alles geritzt.Toller Spruch.Als ungeübter Saunagast orientierte ich mich an einem älteren Herrn,der zu meiner Freude noch dicker war als ich.Erst duschen,dann eine Art Gymnastik,anders kann man die Verrenkungen,die der Herr machte,nicht beschreiben,ich versuchte auch erst gar nicht ,ihn zu kopieren,dann endlich in die Sauna.Dort saßen bereits sechs schwitzende Körper,Altersduchschnitt 60,und unterhielten sich angeregt.Ãœbrigens,sämtlich etwa zwischen 90 und 110 Kilo schwer.Das machte mich mit meinen auch so um die 95 Kilos sehr sicher.Unten die Dame erzählte den obligatorischen Witz,über den ich wegen ihrer Erzählweise und der Kurzkomik herzhaft lachen mußte.“Geht eine Frau zum Arzt und erzählt diesem,Herr Doktor,ich bin immer so vergesslich.Fragt der Arzt,seit wann haben sie das dann,antwortet die Frau,ja watt denn“?Ich gestehe,derartige Kurzwitze liebe ich, und ich kann sie auch noch behalten.Diese langen Buchwitze,wo die Pointe meist vergessen wird,sind nur deshalb nicht schlecht,weil ich mich schieflache über Leute,die eben diese Pointe vergessen.Krächzendes Gelächter übrigens über den Vergesslichkeitswitz,das passt zum Alter der Schwitzer,dachte ich,und mußte erneut lachen,obwohl niemand einen Witz erzählte.Das nahm mir zwar niemand übel,animierte aber einen Schwitzer neben mir zu der Feststellung,“sie haben aber gute Laune mitgebracht“.Diesen ebenso überflüssigen wie sinnlosen Satz beantwortete ich mit einem lockeren,“sie schwitzen aber auch schon ganz schön“.Auf dieser Ebene ging die Konversation dann weiter,was die da in Bonn machen,das ist doch wohl ein Witz,nur keiner lacht drüber.Da will ein Phantast die Arbeitslosigkeit halbieren,ja will der denn die eine Hälfte schlachten?Eine harte Bemerkung,aber wo er Recht hat.....Ja,und die ganzen Ausländer,warum eigentlich nur in Deutschland,immer nur in Deutschland.Dieser Scheiß’ geht mir allerdings gewaltig auf den Keks und ich erwidere,wo ich früher geschwiegen hätte,wenn alle Deutschen so falsch und ohne Argumente herumlabern würden wie sie,ja,da sind mir die vielen Ausländer,die hier Arbeiten übernehmen,die kein Deutscher mehr macht,und damit auch ihren Beitrag für das Ganze leisten,lieber.Das Thema war schlagartig durch,aber überraschenderweise bekam ich Zustimmung.“Da haben sie Recht, junger Mann“,sagte die Dicke auf der zweiten Bank.Schnell kehrte dieRunde zum Hauptthema zurück. Krankheiten.Krebs,Herzinfarkte,Schlaganfälle,Rheuma,
Gicht und sonstige Leiden wurde intensivst,wie auf einer Intensivstation,nicht diskutiert,nein,seziert.Es wurde über Lebenswandel diskutiert,ich dachte an meinen,der durchaus auch Anlass zur Kritik der Ernährungswissenschaftler geben könnte,immer diese Fastfoodkacke,nur weil ich zu faul bin,mir was gutes zu bereiten,Bier und Wein und so weiter.Ja,und das Rauchen.Ah,hier konnte ich vor mir selbst bemerken,ich bin und bleibe Nichtraucher,aber,so mein Schlusssatz für die Runde,die seltsamerweise beifällig nickte,“meine Damen und Herren,überlebt hat dennoch noch keiner,oder kennen sie jemanden“.Der Tod ist der ultimative Schlußstrich auch für diejenigen der oberen Zehntausend,die glauben,das Leben mit Macht und Einfluß verlängern zu können.Selbstkritisch mußte ich mir sagen,der Satz ist genauso Scheiße wie das Geschwätz des alten Herrn über die Ausländer,den ich so vehement kritisierte.Ich muß differenzierter argumentieren.Ich muß selbstkritischer werden,mein Egoismus darf nicht ins Unermessliche zunehmen auf Kosten anderer,meine Veränderung muss im positiven Bereich bleiben,ich brauche auch objektive Berater,die mir auf meinem neuen Weg helfen.Trotz Ernährungswissenschaftler trinke ich bis zum Ende ein paar Pils gegen den Durst,also die Sauna hat gutgetan,die Gespräche soll man nicht überbewerten,das ist halt so,und überall auf hohem Niveau Probleme zu diskutieren,wer hat dazu schon Lust.Ich werde wiederkommen.Gespannt bin ich Montag auf das Fitness-Studio.Aber während des gesamten Tages denke ich doch nur an RR.Rendezvous mit Rita.Noch eine Stunde.Gehe ich vorher schon zu Alois,dem dicken Wirt,und weihe ihn ein,oder warte ich vor der Kneipe auf Rita,und wir gehen zusammen ‘rein.Ich entscheide mich,vorher reinzugehen,und dann kurz vorher vor der Kneipe auf sie zu warten.Alois begrüßt mich einigem Hallo,“Mensch Alter,du bis ja nich wiederzuerkennen,tofte“.“Ich bin gleich verabredet.“Dat gibt et doch nich, du bis ja schneller wie die Feuerwehr“.Diesen Unterschied wie und als hatte mir mal ein Pauker sehr lange eingetrichtert, deshalb kam wie die Feuerwehr-trotz des falschen Gelabers von Alois, was mich überhaupt nicht störte-“als die Feuerwehr“.“Watt“?“Entschuldige, Alois, ein Reflex von der Penne“.“Gegessen, ein Pils“.Was mich wunderte, während ich ja sagte, die Alkis waren weg, die Gäste waren fast als seriös zu bezeichnen.“Die Alkis sind immer nur einmal in der Woche hier,wenn se Kohle vom Sozialamt gekriegt haben.Sind doch eigentlich ganz nett,können einem leid tun,wegen ihrer Sauferei“,sage ich.Alois schwenkt um,und fragt,“watt hasse denn für ‘ne Schnalle aufgerissen“?Ich,sensibel,“keine Schnalle,’ne nette Verkäuferin aus dem Kaufhaus z+x“.“Glückspilz, kommse gleich auf n’ Pils ‘rein mit der Kleinen,ich geb’ einen aus“?“Klar.Ist doch logisch,Alois“.Ich bin ziemlich nervös,gehe raus,noch zehn Minuten.Noch nix zu sehen.Hat sie mich vielleicht vergessen,verarscht.Die längsten zehn Minuten brechen an,Rückfall in Mietge I Zeiten,wenn sie nicht kommt?Nein,auf gar keinen Fall.Endlich näherte sich ein Kleinwagen,fast wie meine Kiste,die übrigens mittlerweile den Geist aufgegeben hatte,was mich dazu veranlasste,die Karre abzumelden und mir vorerst keine mehr zuzulegen.Rita stieg aus,und ich fiel vor Bewunderung fast um.Sie war noch schöner,als ich sie im Kaufhaus in Erinnerung hatte.Tolle Frau.“Hallo, schon gewartet“?“Nein“,log ich.“Super Haarschnitt, chic deine Brille.Gefällt mir“.“Komm’,Alois wartet schon,ich hab’ ihm von dir erzählt“.Alois bekam ebenfalls feuchte Augen,als er Rita sah,und hauchte,“Mensch Ernst,die Frau ist ja n’ Haupttreffer“.Rita wurde fast verlegen,wir setzten uns entgegen meiner sonstigen Gewohnheit an einen Tisch.Meine Gedanken kreisten nur noch um ein Thema,wie bleibe ich locker,was erzähle ich ihr,wie mache ich ihr klar,dass ich sie einfach toll finde,ohne daß ich in das übliche Schmalzgeschwafel abdrifte.Sie muss das gleiche gedacht haben,denn wir sahen schon uns endlos lang an.Ich habe noch nie eine tollere Frau gesehen,so schaue ich sie auch an.“Macht dich mein Anblick sprachlos“?“Fast, wenn mir noch vor wenigen Tagen einer gesagt hätte, dass ich jetzt hier mit dir sitzen würde, ich hätte ihn für verrückt erklärt.Es ist ein derart irres Gefühl, daß ich allein davon schon eine Gänsehaut bekomme“.“Du hast mir auch gefallen“,sagte sie,“du warst so schüchtern,fast ängstlich,so etwas mag ich,schleimige Machotypen find ich nicht so gut.Außerdem gefällt mir deine Art zu sprechen und besonders deine Augen“.Ich taste vorsichtig nach ihrer Hand,sie legt ihre Hand in meine,das Glücksgefühl steigert sich schon jetzt ins absolut Unermessliche.Ohne etwas zu sagen, liegt wahre Liebe in der Luft,ein Gefühl,das ich noch nicht kannte.Sie rückte näher zu mir,und wir sinnierten wie auf einem fliegenden Teppich dahin.Das klingt wie Schmalz pur,aber wenn es doch so war.Schließlich fragte ich Rita,“ob wir nicht was essen gehen sollten“.“O.k“.Jedes o.k. von ihr war wie ein Adrenalin-Stoß für mich.Egal was ich essen würde,an ihrer Seite würde mir alles schmecken.Der Abend verging wie eine Synphonie,ich war drauf und dran,sie zu fragen,ob sie mit zu mir kommen würde,aber ich tat es nicht.Wir verabschiedeten uns mit einem vorsichtigen Kuss,und verabredeten uns,weil sie nicht vorher konnte,für nächsten Freitag.Ich sagte,“wie soll ich es so lange ohne dich aushalten“,sie lächelte,streichelte meine Wange,und fuhr davon.Ich hatte natürlich auch ein sexuelles Verlangen nach ihr-ich war einfach geil-aber es wäre zu einer verfrühten Explosion gekommen,wenn sie heute mit zu mir gekommen wäre.Ich kann mich gar nicht an meine letzte Frau erinnern,es muss Monate her sein,danach nur feuchte Täume,sonst nichts.Voller Tatendrang beschloss ich dennoch,am Wochenende in die Blaue Lagune zu gehen.Meine Wirkung auf andere Frauen interessierte mich.Die letzten Freitagstunden nahm ich mir vor, an der Glotze zu verbringen,mir fiel auf,dass mir da nichts fehlte,immerhin verbrachte ich nach Feierabend den Rest der Zeit vor dem Fernseher,und sonst nichts.Zum siebten oder achten Mal zeigten sie als Deutsche Erstaufführung Inspektor Clouseau,überhaupt,für einen Mann meines Alters gibt es keinen aktuellen Film,ich habe alle schon mindestens zweimal gesehen.Aber bei dem irren Clouseau muß ich schon wieder Tränen lachen,als er von Kato hinterrücks überfallen wurde,und seine gesamte Wohnungseinrichtung wieder mal zu Bruch ging.Und Dreyfus sich vor Wut versehentlich in den Finger schoss.Nach dem Frühstück am Samstag dachte ich schon an den nächsten Freitag.Ich hatte gar nicht gefragt,wo Rita bis dahin war.Also fuhr ich in die Stadt ins Kaufhaus,um zu sehen,ob sie da war.Ging ja nicht,aber....Sie war natürlich nicht da,ich verhielt mich ein ein alter Ehemann,obwohl ich Rita doch erst Stunden kannte.Ich wusste ja auch nichts von ihrem Umfeld,ihrem bisherigen Leben,ihren Freunden,ihren Vorlieben,ihren Eltern,ihrer Arbeit,ich wußte zwar,wie alt sie war,26 Jahre,aber das war’s.Sollte ich eine Kollegin fragen,wo sie ist?Albern,allein der Gedanke.Aber warum nicht?“Sagen sie, ist Fräulein Rita heute nicht da“?“Nein, sie kommt erst Freitag nächster Woche wieder“.Toll, jetzt bin ich genau so schlau wie vorher, denn das wusste ich ja selbst.“Danke“.Ich hatte ihre Telefonnummer,rief an,Bödsinn,der Anrufbeantworter gab mir zum dritten Mal die Information,die ich schon hatte.Sie hatte nichts gesagt,ich hatte nicht gefragt,hatte voller Glück den nächsten Freitag akzeptiert.Meine Gedanken kreisten auf einmal nur um Rita,wo mag sie eine Woche sein.“Hallo, Herr Mietge.Na, wieder einkaufen“, weckte mich eine Stimme,die ich am freien Wochenende nicht unbedingt hören mußte.“Hallo,Herr Beyer-Morfelder.Heute aber in netter Begleitung“,log ich.“Das ist Frau Meller, eine alte Bekannte“.Konnte ja nur eine alte Bekannte sein,so wie die aussah.Aber sie passte zu Beyer-Morfelder,jedenfalls besser als die meist spitz lachende Annette,sein Bürohase.“Nein, ich schau nur mal, zur Orientierung“.Dann sagte Beyer-Morfelder etwas,was mich erstmals seit ich ihn kenne,überraschte.“Also Mietge,ihre Veränderung gefällt mir.Im Büro konnte ich das irgendwie nicht loswerden,ich war auch sprachlos,aber,es wurde auch Zeit.Na dann bis Montag“.Jetzt stand ich mit offenem Mund in der Fußgängerzone und war von den Socken.Ist der vielleicht nur im Büro so ein Arsch.Abwarten.Ich kaufte nichts,wovon auch, mein Konto sah noch geküsst aus nach den letzten Tagen.Sollte ich heute abend noch in die sagenumwitterte Blaue Lagune.Erst mal nach Hause.Telefon.“Hallo, Ernst, also heute muß du auf die Bahn, ich hab’ da ‘n todsicheren Tip im vierten“.“Mensch, Harry, deine letzten Dinger waren alle Rohrkrepierer“.“Ernst,ich weiß,ich bin Fehlinformationen aufgesessen,aber dieses Mal,aus erster Hand,und selbst im Training gesehen.Vicky Columbus heißt der Crack.Denk dran,im vierten“.Eigentlich wollte ich ja nicht auf die Rennbahn,aber,mein Konto war sowieso schon im roten Bereich,mehr als rot gibt’s ja nicht,also,warum nicht.Aber dann nur zum vierten hin und danach wieder zurück.Eine Dreierwette plazieren von diesem Vicky Columbus,und dann weg.Ich hatte noch Zeit und machte mir noch einen Kaffee.Harry und seine Tips.Nur Looser bis auf die Dinger,von denen jeder wusste,und die dann auch nichts zahlten,weil alle Wetter mit mir trafen.Egal.Auf der Bahn die üblichen Leute,zwar recht voll,aber man kannte sich.Ich war natürlich auch bekannt.“Hallo Ernst,ne Pause gemacht.Rasiert,im Brand,oder was“.Diese Zockersprache,die bedeutet, zuletzt nix getroffen,und daher keine Kohle.Bei den Eventualquoten für das vierte Rennen leuchtete für Vicky Columbus 500 auf,was bedeutete,für 10 Euro Einsatz gibts bei Sieg 500 zurück.Ich riskierte eine Dreierwette und spielte von Vicky Columbus Einsatz 30 Euro.Meine Gewinnerwartung hielt sich in Grenzen,denn bis zum Start änderte sich an der Eventualquote auf Sieg für den Tip nichts.Das machte mich etwas stutzig,denn Harrys Tips kannte meist jeder,und dementsprechend niedrig war die Gewinnaussicht,wenn das Pferd überhaupt gewann,gab es dann auch noch wenig Geld.Das Rennen lief,und wie zu erwarten,Vicky Columbus am Schluß.Nicht zu sehen.Im Schlußbogen lagen zwar meine anderen Pferde meiner Wette vorne,aber Vicky Columbus mußte ja gewinnen.Plötzlich in der Zielgeraden nahm mein Pulsschlag zu,Vicky Columbus,der Außenseiter,kam an der Außenseite wie ein Flugzeug,ging super,und hatte im Ziel gewonnen?Das war knapp,Zielfoto.Ich hatte die Dreierwette,wenn der „Bock“ gewonnen hätte.Ich renne zum Ziel,frage,wer hat gewonnen.Knapp,aber ich glaube,die zehn.Das war meiner.Endloses Warten auf den Richterspruch des Zielrichters,dann endlich 10-4-5.Ich sprang vor Freude hoch und kommentierte mit dem rennbahnüblichen „drin der Fisch,konnte ja gar nicht anders kommen“.Ungläubiges Staunen bei den Mitzockern.Zahlt riesig,die Wette.Ich mußte den Wettschein zeigen,man rechnete die Quote hoch.Zahlt mindestens 40.000.Das wären bei einem Einsatz von 2,50.- 10.000 Mark für mich.Mein Puls ist auf fast 200.Dann der Bahnlautsprecher mit der Bekanntgabe der Quoten,die Dreierwette zahlt 120.400 Euro.Ein Schauer lief mir über den Rücken,sicher hatte ich schon einmal davon geträumt,ich hab’auch schon vom Lottogewinn geträumt,obwohl ich gar kein Lotto spiele,aber...das sind 30.000 Euro auf die Hand,100 Euro gebe ich Trinkgeld.Wie in Trance gehe ich zur Kasse,gebe meinen Wettschein ab,der Verkäufer schaut ungläubig.Tja,war doch klar,sage ich überheblich cool.Man muß Geld besorgen,die eine Kasse ist überfordert.Alle Wetter tuscheln,nicken anerkennend.Selbst die Großzocker kommen vorbei,um sich den Wettschein anzusehen,unglaublich,sagt der eine,so schwer war die Wette doch gar nicht,und dann so eine Traumquote,Glückwunsch.“Dürfen es große Scheine sein“?,“logo“,sage ich,wie der kommende Weltmann,“für Pfennige bräuchte ich ja einen LKW“.Gelächter.Easy gebe ich 100 Euro Trinkgeld und ziehe mit 30.000 Euro ab nach Hause.Mein Leben hat sich zwar verändert,aber das ist schon unheimlich,denke ich auf dem Weg nach Hause.Erst mal die Kohle verstauen,ich drehte mich auf dem Fußweg mehrfach um,aber es verfolgte mich keiner.Ich muß was tun,und ich räumte die Wohnung auf,wie ein besessener Putzteufel,fast krankhaft,ich räumte und räumte...Ich erschrak,als ich das Ergebnis meines Wahnsinns in Augenschein nahm,eine völlig andere Wohnung erblickte das Licht der Welt,ich stellte einiges um,ich bin Dr.Glück.Jetzt die Blaue Lagune,aber erst noch zu Alois.Die Zeit rannte,ich merkte nichts.“N’Abend Ernst“.“Ein Pils, und was trinkst du“?“Watt is, hasse im Lotto gewonnen“?“Woher weisst du das“? feixte ich.“Nee,nicht im Lotto,auf der Rennbahn.30 Mille“,wechselte ich wieder in die Zockersprache,die Alois aber sofort verstand.“Super, Alter.Dann können wa ja heute richtig einen draufmachen“.“Logo.Aber heute gehe ich mal die Blaue Lagune“.“Sach’ ich doch,aber watt is mit deiner neuen Flamme,Rita“?“Ist erst nächsten Freitag wieder da, ich weiss nicht wo sie ist, aber wir treffen uns erst dann bei dir.“Ihr seid ja noch nich’ verheiratet“,sagte Alois.Trotzdem hatte ich irgendwie ein schlechtes Gewissen,völliger Quatsch.Der Umsatz von Alois hielt sich trotz des Samstags in engen Grenzen,verkaufsoffener Samstag,so Alois,die Leute haben ihre Kohle schon ausgegeben.Manchmal konnte er völlig dialekt-und akzentfrei reden,fiel mir auf.Dafür sorge ich für Umsatz.Na,wenigstens etwas.Zum ersten Mal sah ich Marta,Alois’ Frau.Ernst stellte mich vor,ich erzählte von meinem Glück,und lud auch Marta ein.Alle sollten teilhaben.“Also in der Blauen Lagune gib’ besser keine Lokarunde, Ernst“.“Klar,Alois“.Es ist elf,als ich Alois Kneipe verlasse.Mit ‘nem Taxi lasse ich mich zur Lagune bringen.Der Taxifahrer muss einen Vertrag mit dem Besitzer haben,denn er lobt den Laden in den höchsten Tönen.Ich war noch nie da,wir werden sehen.Der Türsteher mustert mich,also mit meinem letzten Outfit hätte ich keine Chance gehabt,er läßt mich problemlos passieren.“20 Mark Eintritt,hier ihr Verzehrschein“.Ganz schön happig.Aber der Laden sieht super aus,Einrichtung vom feinsten,gute Musik,gemischt,die Menschen alle top gestylt.Der Kontrast zu Alois Kneipe,die mir natürlich besser gefällt ,Frauen und Männer mit Mega-Bodys bewegen sich wie im Fernsehen auf der Tanzfläche,instinktiv ziehe ich meinen Bauch ein.Kann ich sicher den ganzen Abend nicht durchhalten,also erstmal setzen.Ich bin nicht geübt,doch weiss,wer in diesen Läden unsicher auftritt,ist der Penner.Die Bedienung muß top aussehen,animieren,“was darf es denn sein“?“Jack Daniels,und lassen sie die Flasche gleich hier“.Ich muss bekloppt sein,denn ich habe die Reakionen unterschätzt,die Bedienung guckte mich an wie ein Auto,die Gäste neben mir unterbrachen ihre Gespräche.Ich schaue auf die Karte,200 Mark die Flasche,na und denke ich,das leiste ich mir heute.Und ab Montag Fitness für meinen schlaffen Körper.“Einen für sie“,labere ich die Bedienung auf einem ihr bekannten Niveau an,“danke“,sagt sie,“gern“.Wahrscheinlich hat sie hinten vom Minichef Order gekriegt,mich zum Schein anzubaggern,damit ich einen weiteren Drink ordere dieser Güteklasse.Rechts und links neben mir die bekannten dümmlichen Baggergespräche,trotzdem ich lange nicht raus war,es ist alles beim alten geblieben.Na ja,über hochstehende Themen wird in der Disko ja keiner am Samstag reden,dachte ich,also normal.Aber dieses Schmalzgesülze besonders meiner Stammesbrüder war schon schmerzhaft.Sicher,bei Rita hatte ich auch Anfangsprobleme,aber danach.Und bei dem Gesülze ist doch klar,die Perle a,b oder c oder gleich alle zusammen an diesem Abend noch irgendwie zu vernaschen.Das Gekicher einiger stark angemalter Damen ließ allerdings auf Erfolg hoffen,denn die haben nichts anderes erwartet.Wo war denn eigentlich die Braut,auf die mich Alois aufmerksam gemacht hat.War eine mit Rita vergleichbar,nicht eine,obwohl,richtig hässlich sah keine aus,wird wohl auch nicht reingelassen von dem Gesichtskontrolleur.Also die Braut,lange schwarze Haare,tolle Figur,stimmt alles,so Alois.Was mir auf den Geist ging,war,dass mir ständig irgendwelche Schmalzlaberer zuprosteten offenbar in der irrigen Erwartung,wer hier eine Flasche Jack Daniels bestellt,kann doch auch mal einen ausgeben.Dann lieber mit Rita in Urlaub fahren.Wann hatte ich das letzte Mal Urlaub gemacht,ich weiss es gar nicht mehr.Vor zehn Jahren im Allgäu auf der Hütten eine Bergtour gemacht,bayrisch verstehe ich schlechter als englisch oder französisch,das Kraxeln war echt anstrengend für einen an sich unsportlichen Typen wie mich-die Fußballbundesliga interessiert mich,das war’s-gut,die Landschaft,aber mit meinem damaligen Auto haben mich die mit dem Kennzeichen OA-Oberallgäu- völlig ignoriert.Es ist unflätig,aber OA war für mich die Abkürzung für Oberarsch,so fuhren die. Wahrscheinlich haben die über mich genauso geflucht,Rindvieh dammischer oder so.Aber Urlaub mit Rita,ich hatte ja noch meinen ganzen Urlaub,ich frage sie einfach am Freitag.Quatsch,sie kennt mich ja kaum,und soll mit mir in Urlaub fahren.Ich strich den Gedanken.Während meine Flasche Jack Daniels noch halb voll war,nicht halb leer,sah ich auf der Tanzfläche ein bekanntes Gesicht,Dr.Schwanz.Ein komisches Wochenende,erst treffe ich Beyer-Morfelder,dann auch noch Armani-Schwanz.Das passte auch wieder,denn er trug besagten Armani,und diverse Goldkettchen,ein leicht schwulen Touch hatte er ja.Nicht überrascht war ich,dass er mit der Auszubildenden flirtete und tanzte.Sie himmelte ihn an,er war ihr Gott,bei dem was er ihr alles erzählt haben musste,wahrscheinlich Doppelgott.Zum Zusammenleben war dieser Egoist allerdings nicht fähig,ich weiss nur von kurzen Affären,die meist im Streit mit ein wenig oder mehr Hass endeten.Aber was interessiert mich Dr.Schwanz.Soll er machen,was der will,der Schwanz.Obwohl,mit einer Auszubildenden,da wäre Distanz als Amtsleiter besser gewesen.Noch hat er mich nicht gesehen,hoffentlich bleibt er fixiert auf den Busen seiner Tanzpartnerin.Ich habe gar nicht bemerkt,dass in der Zwischenzeit links neben mir eine Frau Platz genommen hat.Und ich muß gestehen,diese Frau machte mich atemlos.Ich muß ziemlich blöd ausgesehen haben,jedenfalls fing sie an zu lächeln.Ein erfrischendes,freundliches Lächeln.Das muss die Braut von Alois sein,lange schwarze Haare,genau.An diese vielen Zufälle konnte ich fast nicht glauben,erst Rita,dann das Glück auf der Bahn,jetzt das.Wahrscheinlich kriege ich alles doppelt und dreifach in der nächsten Woche negativ zurück.“Sind sie zum ersten Mal hier“,ich könnte mich für diese Gesprächseröffnung ohrfeigen,gerade habe ich noch die Sülzer belächelt,aber sollte ich fragen,ob sie mir die Relativitätstheorie erklären könne?“Ja,ich wohne erst seit kurzem hier,und man sagte mir,die Blaue Lagune muss man gesehen haben“.“Und“?“Ein gestylter Laden,hat viel Geld gekostet,aber doch sehr steril“.Treffender ging es kaum,ich war der gleichen Meinung.“Was machen sie so“?Sie antwortete,sie sei in einer Werbeagentur tätig im Textbereich,hier in der Stadt.Ich erinnerte mich an einen Vorgang und erwiderte,die Firma kenne ich.“Und sie“?“Sachbearbeiter beim Ordnungsamt“.“Interessant“?“Na,ja, hält sich in Grenzen,sehr steif und hierarchisch der Betrieb,aber eben sicher und abschätzbar.Und bei ihnen“?“Eine gewisse Monotonie ist überall,Tagesrituale müssen professionell erledigt werden,aber doch viel Kreativität,Innovation,das reizt.Macht Spaß“.Es machte Spaß,mit ihr zu sprechen,die Zeit verging,ich hatte aber keine Absichten,obwohl sie toll aussah,als sie sagte,darf ich dich noch zu einem Kaffee bei mir einladen,wir waren schnell beim du angelangt,was mir recht selten passiert.Ich sagte spontan ja.Ihre Wohnung war klein und gemütlich,sie kochte einen Kaffee und kam in einem atemberaubenden Outfit wieder zurück.Sie setzte sich zu mir,übernahm die Initiative,ich ließ mich fallen,es war wunderschön.So schön,dass Einzelheiten unwichtig sind.Nach dem Frühstück ging ich leicht verwirrt nach Hause und dachte noch an die Nacht mit Jane.Vorher hatte ich mit Frauen keine Probleme,weil ich hatte keine,jetzt auf einmal zwei,und beide absolut super.Dagegen verblasste der Gedanke an das Amt Montag völlig.Wie nicht anders zu erwarten meldete sich Harry noch mal,um mich nach dem Tip zu fragen.“Ja,Harry,super,ich lass ‘ein paar Scheine springen“.Davon,daß ich die Dreierwette getroffen hatte,sagte ich nichts.Der muß ja nicht alles wissen.Den gesamten Sonntag nutzte ich zum Relaxen,zum Grübeln.Jane,Rita,Dreierwette,alles ging mir im Kopf herum.Mit Jane hatte ich mich nicht verabredet,sie sagte nur,tschüs,Darling.Ernst Mietge,erverybody’s darling.hahaha.Ob mich der Schwanz wohl gesehen hat,ich hab’ nicht mehr auf den geachtet,nachdem sich Jane zu mir setzte.Egal.Was mache ich.Muss ich mich entscheiden,laß ich das einfach so laufen?Ich kann mich nicht erinnern,so einen Sonntag jemals erlebt zu haben.Aber,bei allem Glücksgefühl,es gibt einige Probleme,die ich vorher nie hatte.Schöne Probleme,die ich liebte und genoss.Ach ja,morgen ist ja der Termin im Fitness-Studio.Mein Körper sieht nicht gut aus,bei weitem nicht so gut wie ich mich geistig fühle.Aber Jane und Rita haben sich nicht daran gestört.Aber mir gefällt das nicht,und das ist wichtiger.Fitness-Studio,hab’ ich überhaupt was anzuziehen dafür?Die alten Turnschuhe.Sind wie neu,nie getragen.Dieser dunkelblaue Trainingsanzug von Karstadt,alt,aber nie getragen.Mit meinem Gewinn könnte ich mich auch hier neu einkleiden,werde mir sowieso wenn Rita wieder da ist,noch mehr Sachen kaufen.Aber für morgen schaffe ich das zeitlich nicht mehr,ich geh’ einfach mit den Sachen,die ich habe.Mit diesen Gedanken lege ich mich hin und warte auf den Montag.Ich bin auf Beyer-Morfelder gespannt.Kann er sich noch an seine bemerkenswerte Äußerung vom Wochenende erinnern?Die Antwort kam prompt und erwartungsgemäß.Nein.“Mietge“,blökte er,ohne den Tagesgruß,“jetzt wird es aber zu schrill,denken sie daran,sie sind nicht auf dem Maskenball“.Dabei hatte ich die gleichen Dinge an wie letzte Woche.Ich bringe ihm die bearbeitete Akte für die Radrennveranstaltung nächste Woche.Damit habe ich dann nichts mehr zu tun,Beyer-Morfelder wird pro forma ein paar grammatische Fehler,die keine sind finden und monieren,ich werde das ändern und abgeben.Doch halt.Dieses Mal werde ich seine Korrekturen besprechen und ihm beweisen,dass er von der deutschen Grammatik,geschweige denn von diffizilen Kommataregeln,aber auch nicht irgendeine Ahnung hat.Schließlich bin ich Mietge II.Ich werde nicht mehr duckmäusern,meine Meinung endlich äußern,das wird noch mehr erschrecken als meine neue Kleidung.“Hallo, hier ist die Vermittlung, ein Gespräch für sie, übernehmen sie“.“Hallo“.“Hallo, hier ist Rita.Ich bin auf einem Seminar in Stuttgart, wir hatten gar nicht darüber gesprochen.Es bleibt bei Freitag“?“Na, klar“, sagte ich.“Wie war das Wochenende“?“Toll“, bemerkte ich belanglos.“Und deines“?“Schön,ich war noch nie in Stuttgart,und wir haben uns alles angesehen.Es war schön letzten Freitag,bis bald.Tschüs“.Ich war überrascht,hatte aber ein tiefes,wohltuendes Gefühl in der Magengegend,als Rita anrief,was für ein Gefühl hatte ich eigentlich bei Jane?War es das gleiche.Auf jeden Fall auch wohltuend,vor allem auch die Nacht mit Jane.Wohltuend, ein lahmer Ausdruck für eine affengeile Nacht.Was mach ‘ich,wenn sie anruft.Oder soll ich anrufen?Ich war als Mietge I vor allem ehrlich,das wollte ich bleiben.Aber wie ehrlich,ich finde beide Frauen toll,wenn ich es ihnen so sage,sind beide weg.Schon wieder das Telefon.Seit meiner Mutation habe ich in einer Stunde so viele Anrufe wie sonst in der ganzen Woche.Aber das ist angenehm.“Hier Dr.Schwanz.Ich habe ihre Arbeit vor mir,gute Arbeit, Mietge.Ãœbrigens,ich habe sie am Samstag in der Blauen Lagune gesehen in wirklich sehr angenehmer Begleitung“.Ich tat so,als hätte ich ihn deshalb nicht gesehen,und fragte linkisch,“waren sie auch in angenehmer Begleitung da“?Ich verließ schon wieder meinen Stil,aber ich konnte die Frage nicht mehr zurücknehmen.Komischerweise gestand er,mit der Auszubildenden da gewesen zu sein,um ihr auch außerhalb der Arbeit einmal die Stadt zu zeigen.Sie hätte ihn darum gebeten.Wohlwissend um die Schwierigkeit der Verknüpfung mit seinem Job als Amtsleiter,aber schließlich sei er ja nicht liiert,habe er zugesagt.Hahaha.Und dann der Satz des Jahrtausends,der mich fast erwürgte,man könne ja mal was gemeinsam unternehmen,am Wochenende,oder so.Sich treffen in der Blauen Lagune.“Warum nicht, erbrach ich ins Telefon“, nachdem ich mich von einem überraschenden Hustenanfall erholt hatte.“Eine reine Terminfrage“.“Ja dann Mietge,hat mich gefreut“.Mich nicht ,dachte ich,am Wochenende Armani-Schwanz,nein danke,das ist schlimmer als mit Beyer-Morfelder im gleichen Haus.Oder nicht?Das war’s dann für den Montag,die Ãœberraschungen nahmen kein Ende.Auf dem Fußweg nach Hause fragte mich dann noch Beyer-Morfelder’s Kurzrock-Annette,ob ich jetzt kein Auto mehr hätte,und immer zu Fuß ginge.Sie könne mich ja mitnehmen,liegt ja auf dem Weg.Haben auf einmal alle den Mietge-Spleen,oder bin ich nur kurzfristig in?Wenn das Beyer-Morfelder sieht,der platzt.Um sie nicht ganz abzuweisen sagte ich,wenn das Wetter schlecht ist,rufe ich sie an,ansonsten ist so ein kleiner Fußmarsch doch sehr gesund.Eine dritte Frau,die aber keinenVergleich zuließ mit Rita und Jane wollte ich in mein „Repertoire“ nicht mit aufnehmen,zumal Annette den Ruf hatte,nichts anbrennen zu lassen. Warum auch nicht,wahrscheinlich habe ich in wenigen Tagen den gleichen Ruf,ich Mietge,die Lichtgestalt der grauen Mäuse. Noch vor wenigen Tagen.Leicht enttäuscht stieg sie allein in ihr Auto.Wer war denn die Frau an Beyer-Morfelder’s Seite am Wochenende?Sah fast aus wie seine Mutter,war ‘s aber nicht.Seine neue Freundin?Dann lieber Annette.Aber Annette war wohl nur für’s Amt,oder mit Annette nur im Dienstzimmer, nicht im eigenen Schlafzimmer,richtig,außerhalb hat man die beiden nie gesehen,so jedenfalls die Bulletins der Insider-Alleskenner.Mensch,ich muss zum Fitness-Studio.Schnell in den Bus,und dort kurz mit dem Betreiber ein paar Worte.“Ziehen sie sich erstmal um“.Ich lässig in meine alten Sweater.Als ich zurückkehrte merkte ich gleich,dass mein Design eine exotische Wirkung erzielte.Sämtliche durchgestylten Körper,ob weiblich oder männlich,drehten sich um und begannen mit einem nicht endenden brüllenden Gelächter,so brüllend,dass ich mitlachte.Früher hätte ich mich eingegraben,wäre gegangen,und tschüss.Das Mitlachen machte mich sogar noch sympathisch,der Manager nahm sich meiner an und erabeitete mit dem Trainer,der sinnigerweise Arnold hieß,einen Aufbauplan.Ich ließ mich nicht beirren,und startete mit wenigen Gramm Belastung.Gleichzeitig beäugte ich etwas neidisch die Körper der Ãœbenden,die Gewichte bewegten,die mich erschlagen hätten.Und in den Pausen immer wieder diese Energy-Drinks,dabei bestanden die meisten doch schon nur aus purer Energie.Wie lange brauche ich wohl für auch annäherndes?Arnold lächelte weise und sagte ehrlich,“10 Jahre,aber bei täglich 10 Stunden Training.Aber im Ernst,Ernst,bleiben sie dabei,und sie spüren jedesmal einen positiveren Effekt“.Nach einer Stunde war ich platt,andere hätten das noch nicht mal als Aufwärmprogramm benutzt,ich ging jedenfalls nassgeschwitzt duschen.Für heute reichts,nachdem ich mir noch die Sauna,Schwimmbecken und weitere Annehmlichkeiten angeschaut hatte.Dafür kann man ja mal ein paar Mark im Monat zahlen,und 2x die Woche muss ich mich einfach quälen.Und das Ambiente stimmt,gute Musik,also,am Ball bleiben.Mein Durst ist allerdings immens,es bietet sich also Alois an.Gesagt-getan.Alois hat sich meinem einzigen männlichen Vertrauten entwickelt,er scheint diese Beraterrolle auch zu genießen.Ich halte ihn kurz auf dem laufenden,wobei ich merke,dass er meine Blaue Lagune Geschichte nicht ganz glauben kann.Ich muss ihn überzeugen,was mir letztlich ohne Detailbekanntgabe gelingt.Nur bemerkt er treffend,“was machst du nun?Du solltest dich früh für eine entscheiden,sonst verlierst du beide,und beide werden dich zudem noch hassen.Und sämtliche Männer nach dir werden büßen müssen.Andererseits kannst du auch falsch liegen und verlierst auch beide,weil du dich für die entscheidest,die dich gar nicht will.Kompliziert.Wollen dich denn beide“?Weiß ich nicht“,sage ich ehrlich.“Im jetzigen Stadium empfinde ich für beide in etwa das gleiche,wenn es auch differenzierte Gefühle sind.Ich kenne beide auch noch zu wenig,vor allem die Alltagsdinge,die negativen Seiten.Und meine negativen Seiten sind beiden ja auch nicht bekannt.Außerdem hatte ich zu Jane nach der Nacht keinen Kontakt,habe sie nicht angerufen“.“Womit du sie beleidigt hast,solltest du tun.Er hatte Recht,ich beschloss,dass heute abend noch nachzuholen,auch wenn es spät werden sollte.Alois erklärte,daß ich nicht alles von dem alten Mietge wegwerfen sollte,einiges von dem zurückhaltenden,ruhigen,schüchternen Mietge alt wäre sehr brauchbar gewesen.Was mir au