Fantasy & Horror
Pegasusfeder - Zwischen den Herzen

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"Pegasusfeder - Zwischen den Herzen"
Veröffentlicht am 09. Mai 2011, 128 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Pegasusfeder - Zwischen den Herzen

Pegasusfeder - Zwischen den Herzen

Beschreibung

Mania ist eine Prinzessin, die hoch über den Wolken mit Pegasen zusammen lebt. Aber schon als Baby muss sie fliehen, um einem bösen Zauberer zu entkommen. Mit vielen alten und neuen Freunden nimmt sie schließlich den Kampf mit dem bösen Zauberer auf, um die Welt zu retten.

Kapitel 2

 

Sie schliefen den ganzen nächsten Tag durch. Doch plötzlich wurden sie unsanft geweckt. „ Hey, sieh dir diese Pferde an!“
Ronny, Kerk und Oraja hoben ihre Köpfe. Um sie herum standen einige Männer und eine Frau. Sofort sprangen sie auf die Beine. Kerk und Ronny behielten die Menschen im Auge und Oraja sprang zu den Ringen und steckte den Hals durch ihren. Als er perfekt saß, schaute sie zu der Prinzessin. Sie schlief immer noch. Jetzt sollte Kerk kommen. Doch plötzlich hatten die Männer Gewehre in der Hand. Und bedrängten Ronny und Kerk. Sie Frau entdeckte das Baby. „ Ach du meine Güte! Die haben ein Kind entführt!“ rief sie. Menschen, die nicht reinen Herzens sind, sehen keine Pegasen, sondern nur normale Schimmel. Und die waren nicht reinen Herzens, denn sie sahen nur Pferde. Ronny ging auf seine Hinterbeine, als die Frau sich der Prinzessin näherte.
„ Wehe, du kommst noch einen Schritt näher!“
Aber die Menschen hörten nur ein Wiehern. Plötzlich hielt der eine Mann sein Gewehr in Ronnys Richtung. Kerk sprang auf den Mann zu und der schoss in den Himmel. Die Leute erschraken und Kerk sprang zu seinem Ring. Dann kam auch Ronny. Oraja behielt das Baby im Blick. Plötzlich schossen die Leute auf die Drei. „ Hilfe! Wir müssen hier weg!“ schrieen die. Sie setzten sich in Bewegung. Um los zufliegen, brauchten sie Anschwung, also galoppierten sie los. Tiefer in den Wald hinein. Doch der eine Mann verfehlte sein Ziel nicht und schoss auf Oraja. Bei einem normalen Pferd hätte er die Rippen getroffen, doch bei Oraja traf er ihren linken Flügel. Sie schrie laut auf und kniff die Augen zusammen. Kerk und Ronny erschraken sich und Kerk drehte seinen Kopf zu ihr. „ Mist, aber wir müssen fliegen!“ rief er. Aus Orajas Wunde tropfte Blut. „ Ich kann fliegen!“  entgegnete Oraja und kniff ihre Augen zusammen. Ronny hob schon ab. Dann flogen sie weiter nach oben. Die Drei haben keine andere Wahl, sie mussten weiter fliegen. Als sie hoch genug waren, erreichten sie Marrakech. Ronny und Kerk zogen so zu sagen auch Oraja, weil sie sich etwas auf die Seile lehnte. Sie drehte ihren Hals zu der Wunde und leckte das Blut weg. Aber es tat ihr so weh. Ronny und Kerk erhöhten ihr Tempo und brauchten ihre ganze Kraft. Sie flogen über Rabat und Tanger, bis sie Spanien erreichten. Málaga und Valencia ließen sie auch schnell hinter sich. Dann erreichten sie Andorra. Ab da hatten die beiden Pegasus-Hengste keine Kraft mehr. Unweigerlich verlangsamten sie ihr Tempo und erreichten Frankreich. Oraja kämpfte gegen die Schmerzen und zusammen kämpften sie sich nach Bordeaux und erreichten endlich ihr Ziel. Ein Wald in der Nähe von Vienne. Dort waren sie sicher und dort sollte die Prinzessin aufwachsen. Sie landeten und befreiten sich von ihren Ringen. Sie waren auf einer Lichtung tief im Wald. Erschöpft brachen die Drei zusammen…
Ronny hob als Erster wieder den Kopf. Er blickte sich um und sah die Kutsche. Die kleine Prinzessin schlief schon wieder oder immer noch. Die Seidentücher umhüllten sie. Dann schaute der Pegasus zu Oraja. Auch sie schlief. Um ihre Wunde hatte sich in der Nacht eine Blutkruste gebildet. Kerk schnarchte laut. Müde stand Ronny auf. Seine Flügel taten immer noch weh. Er senkte den Kopf und riss einige Grasbüschel ab. Genüsslich graste er. Dann hoben auch Oraja und Kerk ihre Köpfe. „ Ist schon nächster Tag?“ hauchte der alte Pegasushengst. Er rappelte sich auf. Auch Oraja stand wenig später auf ihren Beinen und zusammen grasten sie. Sie hatten lange nichts mehr gefressen und das Gras war so saftig. Doch es war nicht so gut wie das Gras in ihrer Heimat. Eine Brise fuhr ihnen durch die Mähnen und ließ sie Grashalme erzittern. Die Luft war so frisch und klar. Und die Bäume blühten und zeigten ihre schönsten Farben. Oraja ließ ihren linken Flügel hängen. „ Wie lange dauert es, bis die Wunde wieder heilt?“ fragte Ronny.
„ Keine Ahnung. Sie tut aber nicht mehr so weh“ antwortete Oraja und schaute sich um.
„ Was suchst du?“
„ Die Hütte, wo wir leben werden“
Und so steckten sie ihre Hälse wieder durch die Ringe an der Kutsche und machten sich im Schritt auf die Suche. Sie mussten nur tiefer in den Wald gehen. Dort war ein großes Holzhaus. Und neben dem Haus war auch ein großer, runder See. Das Wasser war so schön und klar. Sie stellten sie Kutsche neben dem Haus ab und Ronny und Kerk trabten zu dem See. Wie lange hatten sie nichts mehr getrunken! Oraja hob die Prinzessin, samt den Tüchern hoch und legte sie auf ihren Rücken, dann ging sie auch zu dem See. Ronny und Kerk tranken wie die Weltmeister. Oraja gesellte sich zu ihnen, setzte das Baby ans Ufer und trank auch. Die Prinzessin planschte im Wasser, lachte und freute sich. Ihre blauen Augen leuchteten. Dann gingen die Pegasen mit ihr ins Haus. Der Flur war lang und schmal. Dann ging rechts eine Treppe nach oben und links konnte man in die Küche gehen. Geradeaus, ging es zum Wohnzimmer. Das Haus war noch sehr gut in Form. Keine Spinnenweben und gar kein Staub. Das Sofa war sehr groß und stand gegenüber von einem großen Fernseher. „ Was ist das“ fragte Kerk und schnupperte an dem Gerät. Oraja legte die kleine Prinzessin auf das Sofa und deckte sie mit den weißen Seidentüchern zu. Das ganze Wohnzimmer war mit einem Teppich ausgelegt und neben dem Fernseher standen ein großes Bücherregal und eine Pflanze. Das Sofa war eher weiter hinten und in der Ecke. In der anderen Ecke standen ein kleiner Tisch und ein Sessel. Gegenüber von der Tür, die ins Wohnzimmer führte, war eine große Glastür, oder eher gesagt, eine Terrassentür aus Glas, die zum riesen, großen Garten führte. Sie war aber geschlossen. Der Garten war wirklich riesig. Ein großer Zaun trennte ihn ab. Und dort standen drei Äpfel- drei Birnen- und drei Kirschbäume. Und noch sechs normale Bäume. Dort waren auch ein Gemüse- und ein Kräuterbeet. Und natürlich ein Blumenbeet, mit den schönsten Blumen, die die drei Pegasen je gesehen haben. Am Rand stand auch ein Komposthaufen. Und in der Mitte lag eine große Wiese, mit frischem Gras und Löwenzahn. Die war so groß, dass vier Pferde darauf Platz hatten, mit Auslauf. Auf der Terrasse standen auch ein großer Tisch und drei Stühle und eine Schaukel stand auf dem Rasen. Am Rand war zu guter Letzt ein Sandkasten. Oraja staunte nicht schlecht. Kerk schnupperte immer noch am Fernseher und Ronny betrachte die drei Pflanzen, im Wohnzimmer. Oraja legte sich neben das Sofa auf den Teppich. Kerk streckte seine Schnauze aus und leckte den Bildschirm, des Fernsehers, ab.
„ Bäh, das kann man doch nicht fressen!“
„ Das soll man auch nicht fressen“ entgegnete Ronny und riss ein Blatt von der Pflanze ab. „ Ihh, die schmeckt ja voll widerlich!“
Kerk stand auf und ging aus dem Wohnzimmer, in die Küche. Dort standen ein Herd, ein Kühlschrank, eine Mikrowelle und ein Ofen, aus Eisen oder Metall. Es hingen auch vier Schränke, au Ahorn, and er Wand.  Auch ein Tisch und fünf Stühle aus Ahorn waren vorhanden. Die Küche war noch sehr gut in Form. Dann schaute sich Kerk weiter um. Er ging die Treppe hinauf. Dort waren fünf Zimmer, ein Schlafzimmer, zwei Kinderzimmer, ein Badezimmer und ein Wäscheraum. Es gab aber noch eine Etage, die Kerk jetzt untersuchte. Dort waren vier Zimmer. Ein Arbeitzimmer, mit Balkon, noch ein Badezimmer, ein Zimmer voller Bücher und ein Raum mit altem Krempel und Möbeln. Auf den Dachboden wollte der Pegasus jetzt nicht, also ging er wieder nach unten ins Wohnzimmer. „ Das Haus ist ja riesig!“
„ Genau wie der Graten!“ entgegnete Ronny, der vor der Glastür stand.
„ Unser neues Zuhause!“ freute sich Oraja.

Kapitel 3

 

Die Jahre vergingen und die Prinzessin wurde immer größer. Die drei Pegasen alterten nicht mehr, dass heißt, sie blieben immer so, wie sie jetzt sind. Nur in ihrer alten Heimat wären sie jetzt älter, aber auf der Erde lebten sie unendlich lange. Sie erlebten, wie die Prinzessin sechs Jahre alt wurde und dann zehn Jahre. Die Geschichte fängt eigentlich erst mit ihrem 15.ten Geburtstag an, der vor drei Tagen war. Die Prinzessin war jetzt groß und wunderschön. Sie hatte lange, dunkelbraune, gewellte Haare, bis zu dem Rücken und eine schöne, zarte, blasse Haut. Ihre blauen Augen glänzten wie nie zu vor. Sie trug ein schönes weißes Kleid, das ein wenig über den Boden schleifte, so lang war es. Sie war schön schlank und sie hatte eine schöne, zarte Stimme. Sie, und die drei Pegasen lebten glücklich im Wald und Oraja hatte der Prinzessin alles erzählt. Von ihrer Heimat, ihren Eltern, dem Königreich, den Drachen und der Reise nach Frankreich. Ach, die Wunde von Oraja war schon längst verheilt. Oft ging die Prinzessin nach Vienne, um dort einzukaufen. Manchmal mit der Kutsche und den drei Pegasen, und manchmal zu Fuß. Sie konnte perfekt Französisch. Aber irgendwie konnte sie auch die anderen Sprachen, wie Deutsch, Englisch und Spanisch gut und sie wusste nicht mal woher. Keiner erkannte die Pegasen in Vienne, alle staunten nur über die Schönheit der Drei. Die Prinzessin und die Pegasen verstanden sich gut, also Sprachlich. Das Mädchen las sehr viele Bücher über Fabelwesen, wie auch heute. Sie saß auf dem Sofa, im Wohnzimmer und las das Kapitel über Drachen. Die Glastür war offen und Ronny, Kerk und Oraja spielten im Garten. Das weiße Kleid der Prinzessin betonte zart ihre schöne Figur und ihre schönen Wellen umschlangen ihr schönes Gesicht. Erinnert ihr euch noch an die kleine Pegasusfeder aus Weißsilber? Sie hatte eine normale, Silberkette gekauft und die Feder einfach wie ein Anhänger dran gemacht. Auch heute trug sie ihre Kette wieder. Sie war ganz vertieft in ihr Buch. Leider ist alles falsch, was im Buch stand. Da stand zum Beispiel, dass Pegasen von den Menschen gejagt wurde, aber wie, wenn solche Menschen die Pegasen gar nicht erkannten, weil sie nicht reinen Herzens waren? Oder das Einhörnern alle sechs Jahre ihr Horn abfällt und durch ein Neues ersetzt wird. Das ist doch alles Quatsch, hatte sich die Prinzessin dabei gedacht. Drachen lebten auf der ganzen Welt verbreitet. Die Menschen jagten sie verbittert, obwohl sie niemanden etwas zu Leide taten, las das Mädchen. Nein? Nur das sie meine Heimat zerstört haben und meine Eltern auf dem Gewissen haben! , dachte sie wütend. Dann nahm sie die Pegasusfeder, an ihrer Kette in die Hand und sie wurde traurig. Wie sehr würde sie einmal ihre Eltern sehen wollen. Sie weiß ja nicht mal, wie ihre Stimmen klangen. Plötzlich begann die Feder zu leuchten. „ Mum sieht mich jetzt!“ flüsterte sie leise. Wie sehr würde sie einmal das Königreich sehen wollen! Mit allen Pegasen, Elfen und Feen, die da gelebt hatten. Plötzlich wurde es warm um ihr Herz. Sie spürte so eine Wärme. „ Mum, bist du das?“ fragte sie leise. Und die Kette leuchtete weiß, bläulich, wie eine echte Pegasusfeder. Eine Stimme hallte in ihrem Kopf: „ Immer wenn du diese Kette trägst, spürst du den Wind und die Feder eines Pegasus. Und ich werde immer bei dir sein“
Die Prinzessin hob den Kopf. Es fühlte sich so an, als ob ein Pegasus seinen Flügel schützend über sie legte. Dann hörte die Kette auf zu leuchten und die Wärme verschwand. „ Hey, Mania, was machst du?“ Oraja ging durch die Glastür ins Wohnzimmer. Ihre Flügel hatte sie angelegt und legte sich vor der Prinzessin auf den Teppich. „ Nichts“ murmelte Mania, ließ ihre Kette los und schlug das Buch zu. Dann kamen auch Ronny und Kerk ins Wohnzimmer. Mit einem Huftritt schlug Ronny die Tür zu. Die Beiden legten sich neben Oraja hin und schauten Mania an. Die Prinzessin streichelte Oraja über die schneeweiße Stirn. „ Die hat sie von ihrem Vater“ sagte Kerk sanft und legte seinen Flügel über die Pegasus-Stute. Mania lächelte. „ Kerk… weißt du, wie meine Eltern aussahen?“Der Pegasus blickte überrascht. „ Ja, Oraja und Ronny wissen das auch“
„ Nur ich nicht“ entgegnete Mania und streichelte Oraja zwischen den Ohren.
„ Möchtest du es wissen?“
„ Natürlich“
„ Deine Mutter war die schönste Frau, die ich je gesehen hatte. Du kommst ganz nach ihr. Sie hatte auch diese blauen Augen und die dunkeln Haare“ erzählte Kerk. „ Ich weiß, wie sehr sie dir fehlen“
„ Sie fehlen mir nicht“ antwortete die Prinzessin mit gesenkter Stimme. „ Sie haben ja nie an meinem Leben Teil gekommen. Aber es war schwer für mich, ohne Eltern auf zu wachsen“
Oraja schaute ganz besorgt auf ihren Schützling. „ Wir wollten dir eine schöne Kindheit geben“
„ Und das habt ihr auch“ Mania streichelte jetzt Kerk. „ Wer kann schon von sich behaupten, mit Pegasen aufgewachsen zu sein? Aber alle Kinder in Vienne haben Eltern, nur ich nicht“
„ Das ist nicht war, Es gibt leider viele Weisen in der Stadt und sie haben nicht so viel Glück wie du, drei Pegasen zu haben, die sich um sie kümmern“ erzählte Oraja.
„ Ich bin ja auch so dankbar, dass ich euch habe. Aber es ist so traurig, dass sie nicht miterleben können, wie erwachsen werde“
„ Natürlich können wir deine Eltern nie ersetzten“ entgegnete Ronny. „ Aber du bist ja auch kein kleines Kind mehr“
„ Ich weiß. Ich bin jetzt 15 Jahre alt. Und… und ich liebe euch“ sagte Mania und lächelte die Drei an. „ Wir dich auch“ antworteten sie. Dann schliefen alle ein.
Am nächsten Morgen schlich sich Mania früh aus dem Haus. Sie weiß, wie sehr die Drei Pegasen Milch liebten, also wollte sie in die Stadt und welche kaufen. Sie hatte immer noch ihr weißes Kleid an. Sie nahm schnell ihre Tasche und ging los. Es war nicht so ein weiter Weg nach Vienne und als sie die Stadt erreichte, wurde sie sofort von den Frühaufstehern begrüßt. In Vienne wurde Mania liebevoll Sonnenschein genannt. Es war gerade Markt und auf dem wird alles billiger verkauft. An einem Stand blieb sie stehen. Eine Frau verkaufte Äpfel. Leide hatte Mania sehr wenig Geld, deswegen bekam sie immer was geschenkt, auch wenn Mania es nicht annehmen wollte. „ Ach, hallo, Sonnenschein!“ die Verkäuferin war immer so entzückt von der Prinzessin. Doch das Mania eine war, wusste kein Mensch.
„ Hallo, Madame Jacri“ Mania schaute sich einige Äpfel an.
„ Sind die Äpfel dieses Mal nicht großartig? Und ich hab so viele. Du kannst einige um Sonst haben“
„ Nein, nein, ich kaufe lieber welche“
„ Aber, Kind, das brauchst du doch nicht! Hier, nimm die vier Äpfel, ja?“ Madame Jacri drückte Mania vier, rote Äpfel in die Hand. „ Oder willst du eine Tüte?“
Überrumpelt ließ das Mädchen einen Apfel fallen. Als sie ihn aufheben wollte, entdeckte sie einen kleinen Jungen, der ihn nehmen wollte. Er war auch ein Weise, die wenig zu essen hatten. Ängstlich schaute er Mania an und zog eine Hand zurück.
„ Hier“ die Prinzessin hob den Apfel auf. „ Nimm du ihn, ich habe genug Äpfel“
Dankbar nahm der Junge den Apfel an und rannte zu seinen zwei Schwestern. Zusammen teilten sie sich ihn. Mania steckte die drei Anderen in ihre Tasche und ging weiter.
„ Mama, guck mal, da ist ja der Sonnenschein!“ hörte Mania ein kleines Mädchen zu seiner Mutter sagen. Sie lächelte die Kleine an und ging zu einem Milchstand.
„ Frische Milch! Frische Milch, von den besten Kühen in ganz Vienne!“
„ Hallo, Quentin“
„ Ach, Hallo Mania, willst du wieder Milch kaufen?“ Quentin wartete erst gar nicht auf eine Antwort. Er holte schon drei Flaschen Vollmilch vom Lande.
„ Dankeschön, wie viel kosten sie?“ Mania zog aus ihrer Tasche ihr Portemonnaie.
„ Aber Liebes, das ist doch Quatsch!“ erwiderte Quentin und drückte Mania die Flaschen in die Hand.
„ Aber…!“
„ Keine Widerworte, komm bald wieder, Au revoir!“
Mania hatte Mühe, die Flaschen in ihre Tasche zu stecken, doch schließlich gelang es ihr. Sie ging weiter und bekam von der Bäckerin fünf Brötchen geschenkt und zwei harte Brote, für ihre Pferde. Auch wenn sie noch so sehr versuchte, ab zulehnen, die Leute drückten es ihr einfach in die Hand. Dann bekam sie noch ein Korb voll Gemüse, bevor sie wieder nach Hause ging. Ronny, Kerk und Oraja schliefen immer noch. Mania schlich in die Küche und holte drei Näpfe, die eigentlich für Hunde waren. Gerecht teilte sie die Milch auf, dass jeder gleich viel bekam. Dann ging sie ins Wohnzimmer und stellte die Näpfe auf die Terrasse, bevor sie die Pegasen weckte. Die Drei freuten sich riesig und tranken sofort alles leer. Mania schnappte sich wieder ein Buch aus dem Bücherregal und las darin, Ronny, Kerk und Oraja dagegen, gingen zum Rasen und grasten. Die Prinzessin las ein Kapitel über ein Einhorn-Fohlen. Es war so schön weiß und auf seiner Stirn war ein kleines Horn. Seine Mutter leckte die Kleine ab. Liebevoll nannte sie ihr Kleines „Hope“
Hope war englisch und bedeutete Hoffnung. Mania lächelte bei dem Namen. Sie fand ihn für ein Fohlen sehr süß. Aufgeregt las sie weiter. Hope freute sich über den Namen und versuchte aufzustehen. Ihre Mutter ermunterte die kleine Hope und schließlich konnte sie auch stehen. Plötzlich ertönte ein lautes Brüllen. Die Mutter sprang auf und stupste ihr Kind weg von der Lichtung. Plötzlich brannten die Bäume, und brennende Äste stürzten auf die beiden Einhörner. Mit ihrem Horn wehrte die Mutter sie ab. Hope war total ängstlich und auf wackeligen Beinen versuchte es mit ihrer Mutter zu fliehen. Mania überflog einige Zeilen und blieb bei dem Wort „Drache“ hängen. Der Drache fauchte und entwurzelte mit seinem Schwanz fünf Bäume. „ Lauf, Hope, Lauf!“ schrie die Mutter und Hope rannte, so schnell sie konnte. Doch der Drache wickelte seinen Schwanz um das Einhorn und hob sie hoch. „ Lass sie laufen! Bitte!“ flehte die Hopes Mutter. Die Krallen des Drachen quetschten sie gegen den Boden. Sie schrie und Hope hatte solche Angst um ihre Mutter. Der Drache nahm seine Krallen von dem Einhorn und warf sie mit der Schnauze in die Luft. Hope schrie und der Drache schnappte nach dem Einhorn. Er hatte sie zwischen seinen Zähnen und schüttelte seinen Kopf. Hope erzitterte. Ihre Augen verengten sich. Mania konnte nicht mehr weiter lesen. Warum nur? Warum tötet der Drache Hopes Mutter? Manias Augen füllten sich mit Tränen und unweigerlich las sie doch weiter. Silber spritzte.
Mania weinte drauf los. Silber war bei Einhörnern Blut. Flüssiges Silber floss durch die Adern eines Einhorns. Der Drache ließ Hopes Mutter fallen und verschwand. Auch Hope ließ er gehen. Hopes Mutter lag auf dem Boden und bewegte sich nicht mehr. Hope rannte zu ihr. Sie ließ ihren Tränen freien Lauf. Das tote Einhorn war voller flüssigem Silber und Hope schwor Rache. Als sie erwachsen war, wollte sie den Drachen töten, der ihre Mutter umgebracht hatte. Sie verletzte ihn schwer, doch töten, dass konnte sie nicht. Also ließ sie ihn gehen, voller Kummer und Hass. Sie war wütend auf sich, sie wollte ihm alles heimzahlen, doch sie konnte einfach nicht. Und Hope, Hope ging zurück in den Wald. Mania schloss das Buch und wischte ihre Tränen weg.
„ Mania! Warum weinst du?“ Oraja trabte zu ihr und legte sich vor ihr auf den Teppich.
„ Hopes Mutter wurde von einem Drachen umgebracht!“ platzte es aus Mania heraus. Ronny und Kerk kamen auch und versuchten, Mania zu trösten.
„ Hast du Hope gesagt?“ fragte Oraja überrascht. Bei dem Namen blinzelten Ronny und Kerk genauso überrascht.
„ Ja“ schlurzte Mania.
„ Hope? Weißt du wird das ist?“ fragte Oraja. „ Sie ist Stellas Mutter! Sie ist die Mutter des stärksten Einhorns!“
Plötzlich hörte Mania auf zu weinen. „ Wirklich?“
„ Ja, und ihre Mutter wurde wirklich von einem Drachen getötet“
„ Dann ist an dem Buch ja doch was Wahres dran!“ staunte Mania und sie musste nicht mehr weinen.

Kapitel 5

 

Nach drei Tagen waren die Sieben alle beste Freunde. Doch die Geschehnisse überhäuften sich und das Buch von dem großen Pegasus war wirklich rätselhaft. Die Ereignisse wurden im Buch förmlich beschrieben. Und noch etwas war nicht wirklich merkwürdig, aber lustig mit anzusehen. Hope, oder vielleicht auch Stella, keine Ahnung, aber irgendjemand von den Beiden haben ganze Arbeit in Sachen Liebe geleistet. Denn anscheinend hat es einige erwischt. Gerade waren Mania, Saria, Marty und Toni beschäftigt. Denn sie waren in der Küche und buken einen Apfelkuchen, während Ronny, Kerk und Oraja draußen grasten.
„ Saria, gib mir mal bitte das Mehl“ sagte Marty. Saria flog zum Tisch und gab es ihm. „ Hier, bitteschön“
„ Hey, Marty, landest du einen Treffer?“ fragte Toni und holte sich die Eier aus dem Kühlschrank.
„ Na klar“ antwortete Marty, stellte sich neben die Schüssel mit Mehl, Äpfeln und Zucker, und schwang den Kochlöffel. Die Beiden spielten jetzt Baseball, Marty traf immer und das Innere des Eies landete in der Schüssel. Dann rührte er alles kräftig um. „ Seid ihr so weit?“ fragte Mania. Sie holte den Teig aus der Schüssel und schmierte es aufs Blech, dass Saria dann in den Ofen schob. Jetzt räumten sie noch alles auf und setzten sich an den Küchentisch. „ Du, Saria, kannst du mir helfen, einige Bücher zu holen?“ fragte Mania und Saria willigte ein. So gingen sie in die 2 Etage. Eigentlich wollte Mania Saria nur was fragen. „ Ähm.. Saria… eigentlich wollte ich dich was fragen…“
„ Was denn?“ Die Elfe flog zum Bücherregal und holte drei Bücher. „ Was läuft eigentlich zwischen dir und Marty?“ grinste die Prinzessin und Saria schaute sie komisch an.
„ Warum?“
„ Nur so… also?“ drängte Mania und sie konnte einfach nicht aufhören zu grinsen.
„ Nichts“ antwortete Saria und übergab Mania die Bücher, bevor sie wieder zum Regal flog und neue holte.
„ Nichts? Das glaubt dir niemand, Saria“
„ Ist aber so“ entgegnete die Elfin.
„ Ach komm, Saria. Sag schon“
„ Wir sind wie Bruder und Schwester“ meinte Saria.
„ Und? Du musst schon sagen, dass du ihn ziemlich magst, ne?“
„ Klar, wir kennen uns schon seit unserer Geburt, aber er ist nicht mein Typ“
" Aber eine bessere Gelegenheit gibt es nicht! Du und er, ihr seht euch jeden Tag und so, da läuft doch was!“ drängte Mania und packte die Bücher in einen Karton. Saria wurde unweigerlich rot.
„ Aha, ertappt! Leugne es erst gar nicht!“ die Prinzessin nahm noch weitere Bücher von Saria an und packte sie in den Karton.
„ Er ist mir zu klein“ log Saria und Mania bemerkte es sofort. „ Das ist nicht wahr, du lügst. Du bist eine schlechte Lügnerin“
„ Ich mag ihn, als Bruder, als besten Freund“ sagte Saria, schnappte sich den Karton und flog die Treppen runter. Mania schaute nur verdutzt. Sie wird sie Wahrheit schon aus den Beiden hervor locken können. Egal wie. Als sie unten wieder in die Küche ging, war der Kuchen  fast fertig. „ Mh! Riecht der gut!“ Marty freute sich schon riesig auf den Kuchen. Anscheinend hatte Saria das Gespräch schon vergessen, denn sie verstellte sich nicht. Sie flog zu seinem Ohr und sagte: „ Lass uns aber auch noch was übrig“
„ Mal sehen“ lachte er. Mania ging ins Wohnzimmer und nahm das Buch von Pegasus in die Hand. Die letzte Seite war ziemlich dreckig und Mania konnte es nur halb lesen. „ Auf der letzten Seite steht es geschrieben, von zwei, die sich lieben. In Vienne hat es…“ dann kam ein großer Fleck, der auch die nächsten Zeilen bedeckte. Aber sie las  weiter, so gut wie es ging.  
Er steht für Tapferkeit. Die Pegasen mit ihren schneeweißen Schwingen…und die sie fingen“ Mania überlegte, wie der Satz komplett gehen könnte. Aber ihr viel nichts ein. „ das Buch kennt jene… Tat, sie vor dem… bewart“ dann waren die nächsten Zeilen so schmutzig, dass Mania nur zwei Wörter erkennen konnte. „ Weißheit,  Herzens“ lass sie. Plötzlich kam Toni ins Wohnzimmer gerannt. „ Der Kuchen ist fertig!“ rief er und rannte wieder in die Küche, Mania folgte ihm. Sie holte den Apfelkuchen aus dem Ofen und schnitt in vorsichtig an. Marty wollte natürlich sofort probieren, doch Saria hielt ich zurück. „ Warte doch erstmal“ sagte sie. Mania konnte nicht aufhören zu grinsen. Doch als Saria zu ihr schaute, musste sie sich da Grinsen verkneifen.

Kapitel 6

 

Nachmittags ging Mania mit den drei Elfen nach Vienne. Ronny, Kerk und Oraja durften so lange beim See spielen. Als die Vier in Vienne ankamen, gingen sie als Erstes zum Markt, der heute wieder eröffnet wurde. „ Hallo, Madame Jacri“
„ Ach, da ist ja wieder unser Sonnenschein“ freute sich Madame Jacri. „ Huch? Wenn hast du denn da mitgebracht?“
„ Das ist Saria, das ist Marty und das ist Toni“
Die Elfen grüßten nett.
Madame Jacri war ganz entzückt von Marty. „ Ach du bist ja ein Süßer!“
Der kleine Elf wurde ganz rot und lachte.  
„ Kommt doch mit“ sagte Madame Jacri und zeigte den Vieren ihr Haus. Dann flüsterte sie zu Marty:
„ Meine Tochter wird ja so von dir begeistert sein!“
Saria hörte das und guckte sauer. Als Madame Jacri die Tür aufschloss, kam den Vieren ein gut riechender Duft entgegen. Das Haus war sehr schön eingerichtet. Der Flur war groß und das Wohnzimmer war mit einer Glastür vom Flur abgetrennt. Ein kleines Mädchen öffnete die Tür. Sie hatte ein süßes Grinsen auf dem Gesicht und trug einen viel zu großen Pulli, der ihr bis zu den Knien ging und die Ärmel bedeckten ihre Hände. Zu dem roten Pulli hatte sie flauschige, dicke rote Socken an. Ihre schwarzen Haare waren zu einem hohen Pferdeschwanz hochgebunden und einige Strähnen hingen ihr um Gesicht. Ihre rehbraunen Augen leuchteten, als sie die Elfen sah. Natürlich dachte sie, dass es normale Kinder wären. Sie war zehn Jahre alt und ein paar Zentimeter größer als Marty.
„ Salut, Mama“ lächelte sie und rannte zu den Gästen. „ Wer seit ihr?“
„ Das ist Mania“ sagte Madame Jacri. „ Und das sind Saria, Marty und Toni“
Das Mädchen ging zu Marty und reichte ihm die Hand. „ Salut. Ich bin Julia“
Natürlich, dachte Mania. Sie hieß nicht Julia, sondern sie hieß „Jülia“. Die französische Betonung machte jeden Namen noch hübscher. Auch das „J“ wurde mehr betont, als bei Julia. Marty nahm ihre Hand. „ Schön, dich kennen zulernen“
Doch den anderen reichte Julia nicht die Hand, aber sie ging zu Mania und staunte: „ Wow, ich hab noch nie so ein schönes Mädchen gesehen! Und deine Kette ist wunderschön! Woher hast du sie?“
„ Von meiner Mutter“ lächelte Mania. Aber in ihrem Herzen sah es anders aus. Traurigkeit machte sich breit, doch Mania ließ sich nicht anmerken. „ Aha“ gab Julia zurück und ging wieder zu Marty.
„ Komm mit, ich zeig dir unser Haus!“. Sie nahm seine Hand und zog ihn erstmal ins Wohnzimmer. Saria schaute etwas säuerlich hinterher und Madame Jacri kicherte. „ Kommt doch bitte mit, in die Küche, ich mach euch leckeren Kirschentee“
In ihrer Küche angekommen, setzten sich Mania, Saria und Toni an den Tisch. Madame Jacri setzte den Wasserkocher auf. „ Ich freue mich so, dass ihr hier seid!“
„ Wir freuen uns auch“
„ Ihr müsst wissen, ich hatte lange keinen Besuch mehr. Julia freut sich auch“
„ Sie ist wirklich ein süßes Kind“ lächelte Saria, doch Mania erkannte einen ganz leichten sarkastischen Unterton in ihrer Stimme und ihre kleine Pegasusfeder begann rosa zu leuchten. Madame Jacri holte aus dem Schrank sechs Tassen und füllte in jeder die gleiche Menge Wasser. Dann gab sie in jede Tasse ein kleines Tütchen mit Kirschengeschmack. Vier Tassen stellte sie auf den Tisch, die anderen Beiden stellte sie auf ein Tablett mit Plätzchen und Keksen. „ Der Tee muss noch durchziehen“ sagte sie und stellte einen Teller mit Muffins auf den Tisch, bevor sie sich setzte. „ Bedient euch“
„ Gerne“ entgegnete Toni und nahm sich einen Muffin.
„ Warum haben sie uns hier her gebracht?“ fragte Saria endlich.
„ Warum nicht? Siehst du nicht, wie glücklich Julia ist?“
„ Natürlich, aber ich meine, gibt es noch einen anderen Grund?“
„ Nein, ich dachte mir nichts weiter dabei“
Dann kam Julia in die Küche und schnappte sich das Tablett. „ Wir sind oben, Mama“
„ Okay, Liebes“ Madame Jacri wandte sich wieder an Mania. „ Wo wohnst du eigentlich, Liebes?“
„ Nun ja, ich wohne in einem großen Haus in der Nähe von Vienne“ entgegnete die Prinzessin.
„ Aha, mit den kleinen, süßen Kindern?“
„ Natürlich“
„ Dann kann ja der kleine Süße öfter mit Julia spielen“
Saria fing an zu husten. „ Was?!“
Mania hatte einen Plan. Sie musste unweigerlich grinsen. „ Das ist doch eine gute Idee, oder Saria?“
„ Nein, überhaupt nicht!“ platzte es der Elfin heraus.
„ Warum?“ verdutzt schaute Madame Jacri die kleine Elfe an. Die schämte sich. „ Nun ja…“
„ Also?“
„ Ich denke… ich denke, wir sollten erstmal Marty fragen, ob er überhaupt Lust hat und wir haben ja immer viel zu tun…“
„ Wirklich? Dann werde ich ein paar von Martys Aufgaben übernehmen, damit er mit Julia spielen kann“ grinste Mania. Saria schaute sie komisch an und schwieg.
„ Dann ist es beschlossene Sache!“ freute sich Madame Jacri. „ Julia wird sich so freuen!“
„ Und ich wette, Marty hat auch riesen Spaß, sie zu besuchen“ warf Mania hinzu, ließ Saria aber nicht aus den Augen. Toni sagte kein Wort, sondern topfte sich nur mit Muffins voll, bis der ganze Teller leer war, was Madame Jacri natürlich sofort auffiel. „ Huch, schon sind sie alle weggeputzt. Wenn du willst, hole ich noch welche, sind nur im Vorräteschrank“
Toni nickte. Die Frau stand auf, öffnete den Vorräteschrank und holte noch mehr Muffins. Jetzt konnten sie auch ihren Tee trinken, was sie – außer Saria – auch taten. Das Elfenmädchen saß schweigend an ihrem Tisch, die Hände auf dem Schoß gelegt, und schaute nur in ihre Tasse rein. Ihre dunkelbraunen Haare umschlangen ihr schönes Gesicht und verdeckten ihre großen, spitzen Ohren. Madame Jacri schaute sie an. „ Na, Liebes? Möchtest du keinen Tee? Willst du lieber Kakao?“
„ Nein, ich möchte nichts“ gab Saria zurück, ohne aufzusehen. Jetzt tat sie Mania etwas Leid und sie schämte sich dafür, dass sie vorhin so gemein war. Sie hätte als gute Freundin ihr den Rücken stärken sollen, was sie jedoch nicht gemacht hatte.
„ Geht´s dir nicht gut? Möchtest du dich hinlegen?“
Saria schüttelte den Kopf. Mania musste etwas unternehmen. „ Ähm, es tut mir leid, Madame Jacri, aber es ist ja schon so spät… wir müssen leider schon gehen“. Als die Prinzessin das sagte, schaute das Elfenmädchen glücklich auf.
„ Wirklich? Das ist aber schade. Wollt ihr wirklich schon los?“
„ Ja, Saria, holst du bitte Marty?“ fragte Mania und zwinkerte ihr zu. Die Elfin stand auf und flog, natürlich heimlich, die Treppen hoch. An einer Tür war ein großes Blatt geklebt. „ Hier ist das Zimmer von Julia Jacri. Bitte anklopfen und dann reinkommen, wenn sie geantwortet habe“, stand drauf. Saria schlich sich an und lauschte an der Tür. „ Boah, ist der Tee lecker!“ das war Martys Stimme. Saria hörte Julia lachen. „ Willst du noch ein Keks?“
„ Nee, sonst platz ich!“ lachte der Elf.
„ Ach komm, ein schaffst du noch!“ drängte Julia.
„ Nein, besser nicht. Ich bin so voll gefuttert“
„ Dann trink lieber deinen Tee aus. Er muss leer sein, sonst kommst du hier nicht raus“ scherzte das Mädchen. Dann fiel Saria ihre Zauberkraft ein. Sie konnte ja durch Wände sehen. Sie stellte sich vor die Tür. Ihre Augen glänzten in einem grünen Schein und schon sah sie Julia und Marty. Die beiden saßen auf dem Boden und vor ihnen stand das Tablett mit den Keksen. Man sah Marty natürlich an, wie voll gefuttert er war. Julia gab ihm gerade seien Teetasse. „ Los trink ihn leer“ drängte sie und Marty gehorchte. Saria verfolgte jede Bewegung von ihr genau. Als der Elf seine Tasse leer getrunken hatte, stellte er sie aufs Tablett. „ Ich krieg keinen Schluck mehr runter“
„ Hey, Marty ich hab eine Idee“
„ Und welche?“
„ Gefällt´s dir ihr?“
„ Ja, ist ganz nett hier“
„ Willst du heute bei mir übernachten? Mania wird bestimmt nichts dagegen haben!“. Saria hatte sich wohl überhört. Für wen hielt sie sich eigentlich? Sie hätte am liebsten los geschrien, aber sie  hielt sich noch mal zurück. Marty kratzte sich am Hinterkopf. „ Ich glaub nicht dass…“
„ Meine Mutter sagt sicher auch ja, und Mania wird doch nichts dagegen haben“ unterbrauch Julia ihn. Saria platzte fast der Kragen! Sie wollte klopfen und ihn dann da raus holen, aber sie traute sich nicht. Dann tat sie es aber doch. Julia erschrak sich total.
„ Wer…wer ist da?“
„ Hier ist Saria“
„ Aha. Was willst du?“
„ Wir müssen jetzt nach Hause“
Julia öffnete die Tür. „ Was? Schon?“
Marty gab neben dem Mädchen an die Tür. „ Wo wart ihr? Ich dachte ihr kommt auch in Julias Zimmer“
Saria lächelte. Doch am liebsten wäre sie jetzt ausgerastet. „ Nun ja, sie hat ja nur dich nach oben gezerrt“ Und das Wort ‚gezerrt’ betonte sie ganz besonders.
„ Wirklich? Oh, tut mir Leid, ich dachte du und Toni, ihr kommt nach“
„ Egal. Wir müssen eh nach Hause“ lächelte Saria und ging mit Julia und Marty die Treppe runter. Dann waren alle im Flur. „ Ich würde mich freuen, wenn ihr bald wiederkommt“ sagte Madame Jacri.
„ Ich auch!“ gab Julia hinzu. „ Kommt bald wieder“
„ Machen wir“ sagte Marty. Plötzlich ging Julia zu Marty und küsste ihn auf die Wange. E war überrascht und lachte geschmeichelt. „ Danke!“
Madame Jacri kicherte. Mania, Saria, Marty und Toni verabschiedeten sich und gingen zurück in den Wald, wo Ronny, Kerk und Oraja auf sie warteten.

Kapitel 7

 

Am nächsten Morgen war Mania wieder früh wach. Sie hatte einfach nur schlecht geträumt, wie sie vermutete. Also hatte sie schon Beeren gesammelt, die im Wald als Einziges zu finden waren, weil es sich auch um Beeren hielt, die es sonst nicht gab, und bereitete gerade Milchbeerentee und Immergrünkuchen, wie Mania es nannte, weil es eine Beere im Wald gab, die zu jeder Jahreszeit zu finden ist und dessen Blätter immer grün waren, und sie diese Beere Immergrün getauft hatte, zu. Der Milchbeerentee war eigentlich gar kein Tee, sondern eine heiße Milch mit Beeren, die Mania Himmelbeeren genannt hatte. Sie fand, dass es sich einfach viel leckerer anhörte, wenn man den Tee Milchbeerentee nannte. Sie stellte den Kuchen in den Kühlschrank. „ Hallo, Mania“
Die Prinzessin drehte sich um. „ Guten Morgen, Saria“
Die Beiden setzten sich an den Küchentisch und Mania stellte der Elfin eine Tasse mit den Milchbeerentee vor die Nase. „ Danke“
„st alles in Ordnung mit dir?“
„ Nein, irgendwie nicht“ erwiderte Saria und rührte die ganze Zeit den Tee um.
„ Was ist denn?“
„ Das ist ja das Problem, ich weiß nicht, was los ist“
 „Hat es was mit Marty zu tun?“ fragte Mania zaghaft.
„ Nein, ich glaube nicht…"
„ Oh, doch, glaub ich schon“
„ Ich wollte mich nur bedanken, wegen gestern“
„Keine Ursache, ich muss mich bei dir entschuldigen, es war gemein von mir, dir in den Rücken zu fallen“ entgegnete Mania.
„ Schon vergessen“
In dem Augenblick kam Marty in die Küche. Müde gähnte er. „ Morgen“
„ Morgen“ lächelte Mania.
„ Morgen“ sagte auch Saria.
„ Hier riecht es aber gut!“
„ Nach Milchbeerentee, willst du auch einen?“
„ Gerne“ Marty schnappte sich eine Tasse und setzte sich neben Saria an den Tisch. „ Und? Was machen wir heute?“
„ Warum?“ erwiderte Saria in einem völlig normalen Tonfall.
„ Nur so, mir ist langweilig. Hätte ich doch nur eine Werkstatt, mit allen Materialien und so, dann könnte ich neue Geräte erfinden und Sachen bauen“
„ Klar, ich kann auch fast alles reparieren, Toni auch“
„ Wirklich? Das finde ich aber schön“ Mania lächelte und zwinkerte Marty zu. Plötzlich wurde das Fenster aufgerissen und eine stürmische Böe tobte in der Küche. Manias braune Haare wirbelten umher und Marty klammerte sich an seinem Stuhl fest, damit er nicht weggeweht wird. Auch Sarias Haare zerzausten und sie wurde von ihrem Stuhl gerissen. Das Geschirr fiel von der Spüle runter und zerbrach auf den harten Boden. „ Mach das Fenster zu!“ schrie Marty. Mania stand auf und wurde gleich umgerissen. Die Gardinen drohten abzureißen und die Tischdecke, samt dem ganzen Geschirr und dem Tee flog krachend auf den Boden. Plötzlich drehte sich der Sturm. Jetzt wurde alles raus gezogen. „ Hilfe!“ schrie Saria und Mania griff schnell ihre Hand. Das zerschlagene Geschirr flog ihnen um die Ohren und wurde aus dem Fenster gezogen. Die Tischdecke wurde auch weg gezogen. Mania hielt Saria fest, denn sie drohte auch, von dem Sturm verschleppt zu werden. Plötzlich wurde Marty von den Böen mitgerissen und klammerte sich krampfhaft an der Gardine fest, die er zu fassen bekam. „ Marty!“ schrie Saria. „ Setz deine Kräfte ein!“
„ Ich kann nicht!“ entgegnete der Elf. Die Gardine riss ein wenig ein. „ Hilfe!“

„ Konzentriere dich!“ Sarias Hand war so rutschig und Mania konnte sie bald nicht mehr halten. „ Hilfe!“ schrie die Prinzessin. Plötzlich riss ihre Kette mit der Pegasusfeder ab und wirbelte aus dem Fenster.

„ Meine Kette!“ auf einmal wurde Mania von einer Böe erfasst und gegen Marty gedrückt. Alle Drei flogen aus dem Fenster gegen den Zaun. Dann wurden sie weiter gerissen, Mania ließ Sarias Hand los und wurde gegen das Geäst eines Baumes gewirbelt. Sie kreischte einmal laut auf. Dann entdeckte sie ihre Kette. Sie hatte sich verfangen an einem Zweig weiter über Mania. Sie streckte ihre Hand zu ihr und sie ließ ihre Kette nicht mehr los. „ Mania, Vorsicht!“ schrie Saria. Plötzlich kam ein Drache auf sie zu. Er war riesig, ungefähr neun Meter hoch und zwölf Meter lang. Seine Flügel hatten eine Spannweite von über sechs Metern und sein Schwanz war auch sechs Meter lang. Seine orange, roten  Schuppen bedeckten den ganzen Körper und zwei mächtige Hörner prahlten auf der Schuppen bedeckten Stirn. Er öffnete sein riesen Maul und flog auf Mania zu. Vor dem Baum, an dem Mania hing, landete er brüllend. Sein Schwanz peitschte hin und her und donnerte gegen das Haus.
„ Da ist ja unsere Prinzessin“ knurrte die Drachin. Plötzlich kam Saria angeflogen und hielt sich an dem rechten Horn, des Drachen fest. „ Lass sie in Ruhe!“
Die Drachin brüllte laut und schwang seinen Kopf nach rechts, dann nach links. Sein Schwanz donnerte immer noch gegen das Haus und hinterließ Risse im Holz. Dann hob der mächtige Drache seinen Vorderfuß und schlug Saria weg.
„ Saria!“ schrie Mania. Sie kletterte weiter in den Baum hinein.
„ Versuch ja nicht, dich zu verstecken!“ brüllte die Drachin und rüttelte am Baum. Mania wurde gegen die vielen Zweige und Äste geschüttelt. Plötzlich wurde es warm. Sehr warm. Feuer! Der Drache hatte den Baum angezündet! Das Feuer breitete sich aus. Die ganze Krone ging in Flammen auf und der dicke Rauch drängte sie saubere Luft weg. Die Prinzessin hustete und verzweifelt drängte sie sich durch das Geäst. Doch die brennenden Äste brachen schon ab und Manias schneeweißes Kleid, das jetzt nicht mehr weiß, sondern grau war, verfing sich in den vielen Zweigen.
„ Hilfe!“ hustete die Prinzessin. Plötzlich kam sie doch endlich raus. Aber der Baum war Meter hoch und Mania war ganz oben in der Baumkrone. Wenn sie jetzt sprang, brach sie sich das Genick und das war´s. Doch das Feuer drängte sie aus dem Geäst raus. Sie stolperte über einen Zweig. Und einer brach unter ihren Füßen ab. Sie rutschte aus und hielt sich grade noch mal an einem dicken Ast fest. Sie drohte, in die tiefe zu stürzen. Die Drachin schaute sie an. „ Willst du sterben?“ fragte sie hämisch lachend. Mania schaute sich um. Saria lag bewusstlos am Boden und Marty hing immer noch am Zaun. Doch endlich ob er den Kopf. Erschrocken versteckte er sich hinter dem Zaun. Er war nur ein kleiner Elf, was sollte er großartig machen? Mania konnte sich nicht mehr halten. Plötzlich tauchte ein grelles Licht auf. Ein sehr grelles, weißes Licht. Die Drachin brüllte erschrocken und kniff die Augen zusammen. Plötzlich fing der Ast an zu brennen und Mania stürzte in die tiefe. Jetzt ist alles vorbei. Alles, dachte sie. Ängstlich kniff sie die Augen zusammen. Habt Geduld, gleich sind wir wieder vereint, Vater und Mutter, dachte sie. Plötzlich schlug sie auf Wasser. Das Wasser spritze hoch und Mania war klitschnass. War sie etwa in dem See gelandet? Das konnte nicht sein. Der See war doch auf der anderen Seite des Hauses. Sie öffnete die Augen. Sie lag wirklich auf Wasser. Plötzlich klatschte das Wasser auf den Boden und Mania knallte unsanft auf die Erde. Ein Einhorn. Mächtig und edel stand es da, die wasserblauen Augen auf die Prinzessin gerichtet. Seine schneeweiße Mähne wehte Sonnenlicht. Die Drachin brüllte laut und ein riesiger Feuerball schoss auf das Einhorn. Dessen Augen leuchteten und hinter ihm stieg eine riesige Welle empor. Einhörner können das Wasser kontrollieren. Die riesige Wassermasse brach über dem Einhorn zusammen und löschte das Feuer auf dem Baum. Auch der Feuerball erlosch unter der Wassermasse und Mania wurde überspült. Ihre nassen Haare hingen an ihrem Gesicht herunter und ihr nasses Kleid klebte an ihrer Haut. Auch Saria war jetzt klitschnass und wacht endlich auf. Ängstlich lief sie auf Mania zu und die Prinzessin nahm sie in den Arm. Der Drache brüllte wieder laut.
„ Du wagst es dich in unsere Angelegenheiten einzumischen? Geh zurück zu deinen Artgenossen, dich geht das ihr nichts an!“
Das Einhorn bewegte sich kein Stück. „ Es geht mich sehr wohl was an! Ich lasse nicht zu, dass du der Prinzessin etwas antust!“
Bei den Worten des Einhorns, musste Mania schlucken. Warum bin ich so wichtig für alle? , fragte sie sich. Die Drachin brüllte laut. „ Du bist nicht Stella!“
„ Und du nicht Horan“ erwiderte das Einhorn ruhig. Es war so elegant und wunderschön. Daraufhin brüllte sie Drachin noch mal und spuckte rasendes Feuer auf Saria und Mania. Doch das Einhorn losch auch dieses Feuer mit Wasser. Der Drache war so wütend, dass er auf das Einhorn sprang und seine Messerscharfen Krallen in den Boden rammte. Sein Maul war so groß wie das Einhorn selbst, oder noch größer. „ Du hast es nicht anders gewollt!“ plötzlich begann das Horn des Einhorns zu leuchten. Immer heller und eine gleißende, weiße Lichtkugel entwickelte sich vor der Spitze es Horns. „ Lichtenergie!“ schrie das Einhorn und die Kugel raste los. Sie verfehlte ihr Ziel nicht und prallte gegen die mächtige Schulter der Drachin. Sie fiel rückwärts um und einwurzelte mit ihrem Schwanzhieb drei Bäume. Das Einhorn stand wieder auf und schritt auf den Drachen zu. Die Drachin rappelte sich auf. Wütend packte er das weiße Geschöpf mit dem Schwanz und schleuderte sie gegen einen Baum, der dann zusammenbrach und das Geäst krachte über dem Einhorn zusammen. Keuchend stand sie wieder auf und befreite sich aus dem Gewirr von Ästen und Zweigen. Von ihrer Schulter tröpfelte flüssiges Silber. Vor ihrem Horn entwickelte sich wieder eine weiße Lichtkugel. „ Das ist es nicht wert! Wir bekommen unser Ziel, noch früher als erwartet!“ schrie die Drachin und verschwand. Mania und Saria rannten zu dem Einhorn. Sie kippte um. Plötzlich rannten aus dem Haus auch Toni, Ronny, Kerk und Oraja. Und auch Marty lief jetzt zu dem Einhorn. Mania strich durch die seidige Mähne. Die wasserblauen Augen waren auf sie gerichtet. „ Du hast mir das Leben gerettet“ flüsterte Mania.
„ Hab ich gern getan!“ hauchte das Einhorn. Plötzlich wurde die Kette von Mania von Zauberkraft hochgehoben und um Manias Hals gelegt. „ Du bist wie deine Mutter“
Die Prinzessin blickte sie ratlos an, plötzlich sammelten sich Tränen in ihren Augen. Das Einhorn war sehr schwer verletzt.
„ Es ist deine Bestimmung“ flüsterte das Einhorn schwer atmend.
„ Was ist meine Bestimmung?“ fragte Mania und ihr lief eine Träne runter. Ihre Hand strich das Horn.
„ Du musst die Welt retten, der dunkle Zauberer wird nicht eher ruhen, bis er dich und die vier Heiligen getötet hat“ hustete das Einhorn.
„ Sag mir eins“ schlurzte Mania. „ Bist du Hope?“
„ So war ich hier liege“ Hope hustete ein Mal, dann senket sie ihren Blick. Ihr Hals entspannte sich und ihr Kopf lag auf Manias Schoß. Sie schloss ihre Augen und ihr Atem wurde langsamer.
„ Nein! Hope! Bitte nicht, nicht jetzt!“ schlurzte Mania und ihre Tränen tropften auf das weiße Fell. Sie tropften auch auf ihre Wunde. Hope atmete noch ein Mal, dann senkte sich ihre Brust. Mania streichelte Hope über den edlen Kopf. „ Hope! Nein, Du darfst nicht gehen! Noch nicht!“ Die Kette um Manias Hals glänzte wasserblau. Plötzlich wurde es warm um ihren Rücken. Oraja legte ihren Flügel sanft auf ihren, Manias, Rücken. „ Sie war tapferes und edles Einhorn“ flüsterte die Pegasusstute.
„ Das ist egal, sie darf noch nicht sterben!“ schlurzte Mania und hielt Hopes Kopf ganz fest an ihrem Bauch. „ Sie ist für mich gestorben! Das kann ich nicht zulassen!“
Traurig streichelte Saria ihr die Schulter. Doch Oraja schickte sie alle weg. Als sie Anderen weg gingen, legte sie sich neben Mania und berührte Hopes Nase mit ihrer Nase. Sie erwies dem tapferen Einhorn sie letzte Ehre. „ Man hätte es nicht verhindern können“ flüsterte Oraja.
 „Doch, ich bin Schuld“

„ Nein, das bist du nicht. Gib dir nicht die Schuld für Hopes Tod“

„ Warum bin ich denn für alle so wichtig? Was kann ich denn schon groß machen? Ich bin nichts weiter, als ein lächerliches, dummes Kind“

„ Sei nicht so hart zu dir selber“ Oraja schaute Mania an. „ Und lass sie gehen“

„ Nein! Sie soll noch nicht sterben!“

„ Mania…“ Oraja stupste die Hände von der Prinzessin weg von Hope. „ Lass sie gehen. Das wird eh nichts ändern“

Schlurzend stand Mania auf und rannte ins Haus. Oraja legte ihre Flügel auf die tote Hope. Ein heller Lichtstrahl schoss in den Himmel. „ Lebe wohl, Hope“ flüsterte Oraja und stand auf. Sie legte ihre Flügel an. Hope war weg. Sie war jetzt an einem besseren Ort.

 

Kapitel 8

 

Drei  Tage waren vergangen. Mania lag ganz oben auf dem Dachboden, auf einem alten Sofa. Sie hielt ihre Kette in der Hand und blickte traurig vor sich hin. Seit dem Tod von Hope ist für sie eine Welt zusammen gebrochen. Mania war ganz allein. Ihr dreckiges Kleid hatte sie immer noch an und sie hatte Saria, Marty, Ronny, Kerk und Oraja nicht mehr gesehen. Sie machten sich natürlich große Sorgen um ihre Prinzessin. Oraja machte sich am meisten Sorgen. Am Mittag konnte sie es nicht mehr aushalten. Leider konnte sie die Treppe zum Dachboden nicht hoch, weil sie zu steil war, aber sie schickte Saria zu Mania.

„ Hallo“ Die Elfin setzte sich neben dem Mädchen auf das Sofa. Mania antwortete nicht. Sie hielt ihre Kette nur fester fest und kniff die Augen zusammen.

„ Oraja möchte, dass du mit nach unten kommst“ flüsterte Saria, doch die Prinzessin antwortete nicht. Sie öffnete wieder ihre Augen. Die wasserblauen Augen waren getrübt vor Schmerz. Saria griff ihre Hand und zog sie ins Wohnzimmer. Dann übernahm Oraja und brachte sie zum See. Hier hatte das Mädchen Hope zum ersten Mal getroffen. Ihr lief eine Träne die Wange runter.

„ Schau dir das Wasser an“ drängte Oraja sanft und Mania gehorchte. Sie betrachtete ihr eigenes Spiegelbild.

„ Was siehst du?“

„ Ich sehe ein trauriges Mädchen, was jetzt allein sein möchte“ schlurzte Mania und ließ ihre Kette los.

„ Nein“ erwiderte Oraja. „ Ich sehe ein wunderschönes Mädchen“

„ Und?“

„ Schau tiefer“

Mania starrte das Wasser an. Plötzlich sah sie den Umriss eines Einhorns und plötzlich stand der Geist von Hope neben ihr. „ Hope! Du bist zurückgekommen!“

„ Nein, Mania. Bin ich nicht“ antwortete Hopes Geist. Ihre weiße Mähne wehte im Wind und ihre wasserblauen Augen waren auf Mania gerichtet. „ Ich möchte dir etwas sagen. Und ich möchte, dass du mir zuhörst“

„ Okay“ das Mädchen wischte sich die Tränen weg.

„ Ich kann verstehen, dass du traurig bist“ fing das Einhorn an. „ Aber das Leben geht weiter. Egal wie schwer es dir fällt, bleib nicht weiter in der Vergangenheit hängen. Blick in die Zukunft. Bald vergeht die Trauer und die dunklen Wolken in deinem Herzen verschwinden. Lass wieder Liebe und Wärme in dein Herz. Du hast gute Freunde, die nicht von deiner Seite weichen“

Mania blickte zu Oraja.

„ Es wird noch öfter vorkommen, dass welche gehen, die du sehr magst. Ich weiß, wie sehr es schmerzt. Als ich meine Mutter verlor, war das die schlimmste Zeit meines Lebens. Aber ich musste lernen, ohne sie weiter zu leben. Auch wenn du mich nicht siehst, ich bin immer hier drin“ sprach Hope und deutete mit ihrem Horn auf Manias Herz. „ Genau wie deine Eltern. Wir werden immer einen Platz in deinem Herzen haben. Und wir sind immer bei dir und begleiten dich auf deinem Weg“ mit diesen Worten verschwand Hope und ihr Spiegelbild verschwamm.

„ Hope“ flüsterte Mania. Oraja lächelte die Prinzessin an und führte sie zurück ins Haus.

 

„ Wer will Milchbeerentee?“ rief Mania aus der Küche. Ihre Traurigkeit hat sich wirklich gelegt und sie kann wieder lachen. Saria, Marty und Toni liefen in die Küche und riefen durcheinander.

„ Ist ja gut, ihr bekommt alle einen“ kicherte Mania, setzte den Wasserkocher auf und holte vier Tassen und einen großen Eimer. „ Wozu der Eimer?“ Saria schaute Marty verdutzt an.

„ Na, die Pegasen wollen doch auch was“

Plötzlich klingelte es an der Tür. „ Ich mach auf!“ rief Marty und flitzte schon los zur Haustür. Dann kam er mit einem Brief zurück. „ Hier, für dich, Mania“

Das Mädchen nahm den Brief an und öffnete ich natürlich. Sie las laut vor: „ Hallo, Mania und Marty. Ach ja…und hallo den Anderen…Na ja, ich wollte euch einladen, uns wieder zu besuchen. Ich hatte wirklich viel Spaß beim letzten Mal. Meine Mutter konnte nicht persönlich vorbei kommen, na ja, sie weiß ja nicht, wo ihr genau wohnt. Ihr wisst ja, wo wir wohnen, also könnt ihr einfach klingeln. Ich würde mich sehr, sehr, gigantisch freuen. Gezeichnet in Liebe, Julia

„ Da habt ihr´s! Sie kann mich nicht ausstehen!“ platzte es Saria heraus und als Marty sie fragend anblickte, hielt sie sich erschrocken den Mund zu.

„ Was meinst du damit?“ fragte Marty. Hilfe bittend blickte die Elfin Mania an und die bewegte ihren Mund lautlos und zeigte auf ihr Herz. Saria wusste was sie sagte. Sie sagte: „ Sprich mit dem Herzen, nicht mit deinem Verstand“

„ Ist dir das nicht aufgefallen? Dich und Mania begrüßt sie nett und sie Anderen? Hinterher geschoben. Sie wollte mit dir allein sein und hat mich und Toni gar nicht gefragt. Hast du nicht gehört, wie zickig sie mir an der Tür geantwortet hat?“ Saria holte tief Luft.

„ Na ja…“

„ Ist ja auch egal!“ versuchte Mania schlagartig da Thema zu wechseln. „ Wollen wir sie heute besuchen?“

„ Meinetwegen“ die kleine Elfin verschränkte skeptisch die Arme. Aber sie willigte doch ein. So machten sie sich nach dem Frühstück auf den Weg nach Vienne. Die Stadt war heute ungewöhnlich leer. Der Markt war geschlossen und die Geschäfte so leer wie nie zuvor. „ Was ist denn ihr los?“ fragte Marty mit seiner hohen Elfenstimme. Mania zuckte nur mit den Achseln. Sie waren mit Kerk und Oraja nach Vienne geritten. Mania ging von Oraja runter und die Pegasusstute schnaufte zufrieden. Die drei Elfen ritten auf Kerk. Ronny war viel zu stürmisch, auch wenn er es nicht so wollte. Kerk hingegen war so ruhig und erschrak sich selten, während Ronny sofort losstürmte, wenn er sich erschrocken hatte. Die Drei gingen auch von Kerk runter und Saria hielt die Zügel fest. Vor dem Haus von Mrs Jacri und Julia banden sie Oraja und Kerk an einem Baum fest. „ Damit ihr nicht gestohlen werdet!“ erklärte Mania. Kerk fing an, die Blätter vom Baum zu reißen und Oraja wieherte beleidigt. Sie mochte es nicht, wenn sie sich nicht ganz bewegen kann. Dann fühlt sie sich immer so eingesperrt. Mania klingelte. Nichts rührte sich in Vienne. Doch dann ging die Tür auf. Madame Jacri und Julia standen da. „ Da seit ihr ja, meine Lieben!“ Madame Jacri nahm Mania in den Arm. „ Kommt doch rein“

Natürlich, Julia ging sofort zu Marty. „Hi, ich freue mich, dass du da bist!“

Zusammen gingen die in die Küche. „ Ich mach euch Frühlingszaubertee, okay ihr Lieben?“

„ Ist das wieder mal eine neue Teekreation von dir?“ lächelte Mania.

„ Aber ja, mein Kind. Also, wollt ihr?“

Natürlich wollten alle den neuen Tee probieren.

 

„ Hier, der Tee ist fertig!“ Madame Jacri stellte vier Tassen auf den Tisch. Julia nahm die zwei übrig gebliebenen Tassen. „ Komm mit, Marty, wir gehen in mein Zimmer“

„ Aber..!“ Marty hatte Saria versprochen, dass er bei ihr und Toni bleiben würde, und jetzt ging er mit Julia mit.

„ Ach, Saria, meckere nicht so rum!“ erwiderte Madame Jacri. Dann lächelte sie wieder lieb. „ Und jetzt trinkt euren Tee, bevor er kalt ist!“

Saria musste unweigerlich mit ansehen, wie Marty im Flur verschwand. Aber sie begann, ihren Tee auszutrinken. „ Na los, er muss ganz leer sein!“ drängte die Dame und alle tranken ihre Tees leer.

„ Habt ihr gut gemacht“ freute sich Madame Jacri.

„ Kann ich euch in mein Wohnzimmer entführen?“ scherzte sie. Ihr Wohnzimmer war sehr groß und gut eingerichtet. Die helle Wandfarbe kam durch die dunklen Möbel noch mehr zum Vorschein. Mania, Saria und Toni saßen sich auf eines der Sofas.

„ Boah, mir ist grad voll schlecht!“ beklagte sich Toni.

Auch Saria fühlte sich so komisch. Plötzlich leuchtete Manias Kette rot. Genauso rot, als sie noch ein Baby, unschuldig in ihrer Kutsche lag und als die drei Pegasen gerade Las Vegas hinter sich gelassen hatten.

Mania wusste nur Eins: Etwas stimmte nicht. Etwas stimmte ganz und gar nicht. Plötzlich durchfuhr sie ein großer Schmerz und sie konnte sich nicht mehr bewegen. Den zwei Elfen erging es genau so.

„ Was…?“ stammelte Saria. Toni kniff vor Schmerzen die Augen zusammen. Madame Jacri lachte laut und öffnete die Terrassentür. Plötzlich stand auf den Garten wieder dieser gewaltige Drache, mit seinen orange, roten Schuppen. „ Was soll das? Warum tun sie das?“ fragte Mania mit schmerz verzerrtem Gesicht.

„ Nun ja, der dunkle Zauberer hat mir und Julia einen Deal vorgeschlagen. Er bekommt dich Mania, und Julia bekommt dafür den Kleinen“

„ Nein!“ kreischte Saria. Die Drachin schlängelte ihre Schwanzspitze ins Wohnzimmer und umwickelte die Prinzessin. Sie konnte sich ja nicht mehr bewegen.

„ Mania!“ schrie Toni. Die Prinzessin wurde langsam aus dem Wohnzimmer getragen. „ Ich hab ihnen vertraut! Und sie? Sie haben unser Vertrauen nur ausgenutzt!“ schrie Mania. Plötzlich lief Marty ins Wohnzimmer. „ Marty!“ rief Saria etwas erleichtert. Doch hinter ihm kam schon Julia angerannt. „ Mania!“ schrie der kleine Elf. Er versuchte, die Zeit anzuhalten.

„ Versuch es erst gar nicht! Deine Kräfte wirken in diesem Haus nicht!“ lachte Julia. Marty rannte zu Mania und wollte sie von dem Drachen befreien. Doch sie zog ihn einfach mit.

„ Der Vertrag ist bindend!“ rief die Drachin. „ Ihr könnt ihn nicht brechen!“

Plötzlich wickelte sich um Martys Fuß eine Stahlkette. Genauso Eine, wie die Drachin sie hatte. Am Ende hing eine schwere Eisenkugel. Marty fiel auf den Boden. Julia lief zu ihm. „ Da kannst nicht abhauen! Du wirst den Rest deines Lebens hier bleiben! Und über den Tod hinaus!“ Die Drachin schnappte sich auch Saria und Toni. „ Euch sperrt unser Meister ins Gefängnis. Für immer!“ brüllte die Drachin und erhob sich in die Lüfte. Ihre schwere Eisenkette machte der Drachin zu schaffen. Sie brauchte viel Kraft, um überhaupt hoch zu kommen. Dann flog sie Kreise. Mania erblickte ein letztes Mal Marty. Er lag am Boden und sah zu Mania. In seinen Augen spiegelte sich pure Angst. Dann flog der Drache höher und höher. Mania erblickte Kerk und Oraja. Sie lagen bewusstlos am Boden und wurden von Trollen entführt. „ Nein!“ schrie Mania. Vienne wurde immer kleiner und die Prinzessin konnte schon den Wald sehen. Die Drachin flog jetzt weg. Weit weg. Vienne verblasste. Saria und Toni fielen in Ohnmacht und waren nicht ansprechbar. Sie verließen Frankreich und flogen nach England. Sie erreichten die Stadt Southampton. Dann flogen sie weiter nach Irland und England verblasste. Als sie Dublin erreichten, wurde auch Mania Bewusstlos.

 

Sue wusste nicht, wie lange sie bewusstlos war, doch als sie aufwachte, stürmte eine eisige Böe über ihren Köpfen. Es war eisig kalt und überall lag Schnee. Mania blickte sich benommen um. Der Schwanz der Drachin war immer noch fest um ihren Körper geschlungen, doch er war eisig kalt und es könnte Mania die Flucht gelingen. Saria und Toni waren ganz blass. Sie waren immer noch bewusstlos. Weit und breit nur Schnee. Plötzlich schaltete sich Manias Gehirn auf Standby und sie überlegte nicht. Ihre Kette war so heiß und sie heilt sie gegen die Schuppen des Drachen. Sie brüllte laut auf vor Schmerz und krümmte sich. Die Prinzessin schlug mit ihrer Faust auf die Schuppen und plötzlich ließ der Drache sie los. Mitten im Flug! Sie stürzte in die Tiefe. „ Hilfe!“ schrie sie. Die eiskalte Luft blies ihr entgegen und der Boden kam immer näher. Dann sah sie den orange, roten Drachen, der sie wieder einfing. Sein Schwanz schlängelte sich so fest um Manias Bauch und Beine, dass sie kaum noch Luft bekam. „ Erst wollen alle fliehen und dann erwarten sie, dass man sie rettet!“ beklagte sich die Drachin. Dann flog sie höher. Immer höher und höher. Schließlich flog sie weiter. Als sie ein großes Meer überquerten, wurde sie wieder bewusstlos.

Kapitel 9

 

Mania spürte etwas Hartes, Eiskaltes unter sich. Erschrocken riss sie ihre Augen auf. Sie war in einem kleinen Raum und sie lag auf kalten Fliesen. Die Wände waren aus Stein und nur ein kleines Fenster, nein, eher ein kleines Loch, so groß, das Mania ihre Hand durchstecken kann, sorgte für Luft. Eine dünne decke war in der einen Ecke zusammengelegt und die Tür war fest verriegelt. Die Prinzessin stand auf. Ihre Beine waren eiskalt, wie ihre Arme.  Sie ging zu dem kleinen Loch und blickte hindurch. Weit und breit nichts als Schnee. Eine weiße Landschaft, ohne Häuser, Menschen und Wäldern. Dann aber, knickten ihre Beine weg und sie fiel auf den Boden. Sie waren so eiskalt, dass Mania sie kaum noch spürte. Sie kroch zu der decke, breitete sie aus, lehnte sich gegen die Wand und deckte sich zu. Sie weiß nicht, wie lange sie da saß und über alles nach dachte. Ihr war so bewusst, dass sie Saria, Marty, Toni, Ronny, Kerk und Oraja nie wieder sehen wird. Doch was war mit ihnen geschehen? Lebten sie noch? Oder sind sie jetzt bei Hope und Manias Eltern? Im sagenhaften Land von Hürasoma? So hieß das Land, in dem die toten Fabelwesen hinkamen, die nie etwas Böses getan hatten. Oraja hatte ihr mal erzählt, dass ihre Eltern auch dort waren, weil sie es verdient hatten, in so ein fabelhaftes Land zu kommen. Dort war es das beste Leben nach dem Tod, als Geist. Mania fühlte sich schrecklich einsam und in ihrer Verzweiflung fing sie an zu weinen. Es war so kalt, dass ihre Tränen sofort gefroren. Stundenlang saß sie da und tat nichts weiter, als nachzudenken. Sie war so verzweifelt, dass sie daran dachte, wie schön es wäre, jetzt einfach zu sterben. Dann wäre sie wieder bei Hope und würde endlich bei ihren Eltern sein. Die Welt sollte wieder schön und unbeschwert sein. Und nicht dunkel und eiskalt. Dann fing sie an zu singen. So laut wie sie konnte.

 

I´m your girl,

and I am a prinzess of your heart,

for all the persons, I´m important,

but I can´t understand

they

I´m...

Yust a girl,

I seath my true

Live

 

Mania verstummte. Sie ließ ihren Tränen freien Lauf, egal ob sie sofort gefroren oder nicht. Sie kuschelte sich weiter in die decke und schlurzte.

 

My true

Live

 

Sie wusste einfach nicht mehr weiter und sehnte sich nach ihren Freunden. Manchmal bekam sie durch das Loch etwas zu essen und zu trinken. Viele Tage hockte sie einfach da. Manchmal sang sie, manchmal verfiel sie in großes Schweigen. Wenn die Anhänger des dunklen Zauberers kamen und sehen wollten wie es ihr geht, beachtete sie sie gar nicht und blieb weiter stumm, auch wenn sie sie was fragten. Irgendwann wurde sie gegen die Kälte resistent. Irgendwann war sie so weit, dass sie ihre Gefühle ganz zurückstellte und ganz eiskalt wurde, sie hatte einfach nur Angst, wieder so verletzt zu werden, wie bei Hope oder wie die ersten Tage in dem Gefängnis. Also wurde sie zu jemandem, der sie eigentlich gar nicht war. Doch eines Tages veränderte sich ihr Leben wieder. Sie hockte, wie die anderen Tage, in der Ecke. Plötzlich sah sie den Umriss einer Frau. Es war ihre Mutter.

„ Hallo, mein Liebling“ sagte der Geist.

Mania aber, blickte sie nut trübe an. Manias Mutter seufzte schwer. „ Was ist mit dir los? Wo ist das Mädchen von früher geblieben? Meine wahre Tochter?“ fragte sie und setzte sich neben ihre Tochter, die nicht antwortete.

„ Hat dich die Gefangenschaft so verändert? Ich dachte du kämpfst darum, wieder mit deinen Freunden zusammen zu sein“

„ Die sind eh tot“ entgegnete die Prinzessin kaltherzig.

„ Und das nimmst du einfach so hin?“

„ Was soll ich denn sonst machen?, die ganze Zeit  rumheulen?“

„ Was? So was von dir zu hören, hätte ich nie erwartet“ traurig begann die Mutter zu singen.

 

Es tut mir ja so schrecklich leid,

was mit dir passiert,

ich dachte du bleibst du selbst,

so wie ich dich kenn´

 

Du warst nicht so, wie du jetzt bist,

der dunkle Zauberer, sperrte dich hier ein,

und du warst… ganz allein!

 

Mania blickte sie ungerührt an, doch die Königin ließ sich nicht beirren und sang weiter.

 

Hör´ mich an,

steh auf, aus dem bann,

denn du bist nicht du.

Es gibt immer ein Happy End,

doch du musst durchhalten,

grüne Wiesen im Sonnenschein,

und du hast Freunde, bist nicht

allein!

Deine Trauer, Verständnis voll,

und ich weiß, du liebst mich doll!

Komm, sing mit mir

Doch bei Mania rührte sich immer noch nichts. Aber sie versuchte, mit zu singen.

 

Du verstehst dass nicht,

das ist ärgerlich,

warum bist du hier?

Was willst du

Von mir?

 

Die Königin sang weiter.

 

Ich will dir helfen,

dir und deinen Elfen,

sie nicht tot,

im Gegenteil,

sie suchen nach dir

 

Dann kam wieder ihre Tochter, mit ihrer schönen, lieblichen Stimme.

 

Was willst du denn tun?

Was ist mit den Pegasen?

Ich muss sie sehn´!

Ich vermiss sie doch so!

 

Mania stand auf und sang leidenschaftlich. Es schien, als rühre sich ihre weiche und warme Seite.

 

Danke, dass du hier bist,

das war eine gute List,

doch was ist

mit meinen Freunden?
wie geht es ihnen?

 

Die Königin sang nicht. „ Es geht ihnen nicht so gut. Sie vermissen dich schrecklich“

„ Es tut mir so leid, Mum.“ entgegnete Mania.

„ Danke, dass du bei mir bist“

„ Meine Mission war erfolgreich. Halt durch, Mania, es wird alles wieder gut!“ Die Königin verblasste und verschwand. Mania rührte sich nicht vom Fleck. Nachdenklich kuschelte sie sich in ihre Decke.

 

Es war morgens. Draußen war die Landschaft schneeweiß, wie immer. Aber da ganz weit hinten, war da nicht ein bräunlicher Fleck? Wurde er etwa größer? Mania blinzelte und starrte den braunen Fleck an, der auf sie zu zukommen schien. Sie erkannte die Umrisse eines großen Vogels. Ehe sie weiter vermuten konnte, kam der Vogel auf sie zugerast und prallte gegen die Steinmauer. Mania erschrak und kroch weg von Fenster. Langsam atmete Mania. Sie wartete. Plötzlich lugte ein Vogelkopf in das Loch. „ Du bist Mania, oder?“ fragte das Vogelmännchen und quetschte sich durch das Loch, doch er blieb stecken. „ Ähm… nun ja… ähm… kannst du mir mal helfen?... ich… ähm…stecke fest… äh…“

Ohne ein weiteres Wort griff die Prinzessin den einen Flügel und zog ihn durch das Loch.

„ Danke“ er rappelte sich auf und putzte sich das Brustgefieder. Der braune, große Vogel hatte einen Briefumschlag am Bein, der mit einem Band festgebunden war.

„ Was ist das?“ fragte das Mädchen.

„ Das? Das ist nur ein Brief. Ich bin Parry. Parry, der Briefbote!“

„ Parry? Ich bin…“

„ Mania, ich weiß. Ich habe ihr einen Brief, ich gebe ihn dir mal“ Der Falke schnürte das Bändchen ab und überreichte Mania den Brief. Die öffnete ihn und Tränen sammelten sich in ihren Augen. „ Der ist von Marty“ lächelte sie schief und wischte sich die Tränen weg.

„ Ich weiß. Was steht drin?“

Mania las den Brief vor: „ Hallo, Mania, ich bin´s, Marty. Wo bist du? Ich will hier unbedingt weg! Julia und Madame Jacri halten mich hier im Haus gefangen. Ich konnte kurz in den Garten, dort wurden wieder meine Kräfte aktiviert. Ich sah eine Szene in der Zukunft. Dort warst du, und du hast dich von allen verabschiedet. Von, den drei Pegasen, von Saria, Toni und mir. Und da waren noch so ein anderer Typ und ein großer, brauner Vogel. Ich vermisse dich! Und die drei Pegasen, Toni und…und Saria…Saria sogar sehr.  Ich will hier unbedingt weg! Du musst mich hier rausholen! Julia… nun ja… sie ist total vernarrt in mich…und…und ich glaube, sie ist verknallt… du weißt schon…

Ich muss jetzt Schluss machen.

Liebe Grüße, Marty

„ Meine Herren, hat der´s schlecht! Du hättest ihn mal sehen sollen. Der Arme“

„ Und wie er sich ausgedrückt hat“ Der Brief bedeutete Mania so viel. „ Julia ist nicht verknallt in ihn, sie ist verliebt und verbissen“

„ Läuft da was, zwischen ihm und dieser Saria?“ zwitscherte Parry.

„ Ich denke schon“ entgegnete Mania und faltete den Brief zusammen. „ Ich vermisse dich auch, Marty“ flüsterte sie. „ Ich rette dich, ich versprech´s!“

„ Du bist doch nicht etwa die Prinzessin aus dem Königreich der Wolken?“ piepste Parry.

Mania schaute ihn böse an. „ Und wenn schon!“ zischte sie.

„ Hoho! Etwa schlechte Luft?“ Parry machte sie über Mania lustig. Doch sie warf wütend die Decke über den Vogel. „ Halt mal die Luft an, Federvieh!“

Kräfte zerrend befreite sich Parry und plusterte sich auf. „ Ich gib dir gleich Federvieh!“

„ Das will ich sehen! Du weißt doch nicht mal, was du da sagst!“

„ Ich hab gehört, von Blähungen wird man fett und hässlich. Dann hast du sie wohl auch!“ erwiderte der Vogel patzig.

„ Und ich hab gehört, Drachen haben Vögel zum fressen gern!“ meinte Mania und ging zu der Tür.

„ Was soll das werden, hochnäsiges Bettlaken?“

„ Drachen sind hässlich und können nicht mal gegen einen großen, braunen Vogel gewinnen!“ schrie Mania und ihre Worte hallten durch den Raum. Auf dem Gang hörte man das laute Geräusch von einer Eisenkette, die über die Steine kroch. Ein lautes Brüllen ertönte.

„ Was hast du gemacht?“ fragte Parry kleinlaut. „ Ich wollte dir helfen! Aber jetzt! Kannst du vergessen!“ der Vogel flog zu dem Loch und quetschte sich hindurch.

„ Nein! Warte! Bitte!“ aufgeregt lief die Prinzessin hinterher und steckte die Hand durch das Loch. Doch Parry flog weg und drehte sich nicht mehr um. Er verschwand in der Ferne. Mania fing an zu weinen und fiel auf die Knie. „ Was hab´ ich bloß getan?“ schlurzte sie. „ Jetzt komme ich hier nie mehr raus!“

Sie weinte den ganzen Tag. Durch die Beleidigung bekam sie nicht zu essen und zu trinken.

 

Bis in alle Ewigkeit!

Bis an Grenzen, dieser Zeit!

Ich will mal wieder an die frische Luft,

nicht hier, in dieser Gruft!

Dort, wo die Blumen blühn´

Und das Wasser, kühn!

Doch ich schaff´ es nicht allein,

meine Freunde sollen hier sein!

Ich war von Wut geblendet, ja!

Doch trotzdem bist du nicht da!

Wo is  mein Zuhaus´?

Wo kann ich glücklich sein?

 

Mania verstummte. Was sollte sie jetzt bloß tun? Sie war allein. Kein Ronny oder Kerk, keine Oraja, kein Toni. Wie es jetzt Marty geht? Oder Saria?, dachte Mania traurig. Sie kniff die Augen zusammen und schlurzte laut. Sie drehte fast durch, in diesem Gefängnis. Sie wollte nach Hause, zu ihren Freunden. Zu… ja, zu wem wolle sie denn eigentlich? Irgendwie wollte sie am meisten zu jemand anderes. Aber zu wem? Ja, sie wollte zu Hope. Nichts Sehnlicheres wünschte sie sich. Sie wollte einfach nur bei Hope sein.

„ Psst! Mania!“ die Prinzessin hob den Kopf. Wer war da?

„ Hallo?“ flüsterte Mania und stand auf.

„ Hier ist Parry, du dumme Nuss!“

„ Du bist zurück gekommen?“ lächelte Mania und lief glücklich zu dem Loch. Der braune Vogel schaute ihr in die blauen Augen.

„ Danke! Ich danke dir so!“ Die Prinzessin zog mit beiden Händen den Falken durch das Loch.

„ Danke nicht mir, danke meinem Herrchen!“ meinte Parry und putzte sich das Federkleid.

„ Deinem Herrchen?“

„ Kennste nicht“ antwortete Parry und sah sich um.

Kapitel 10

 

„ Ich weiß gar nicht, wie ich mich bei dir bedanken soll!“ Die Prinzessin war überglücklich.
„ Halt doch mal den Schnabel!“ zischte Parry und klopfte mit den Krallen gegen die Wand. Und dann gegen die Nächste.
„ Kannst du mich hier wirklich rausholen?“
„ Ich tue, was ich kann“ dann entdeckte der braune Vogel eine hohle Wand. „Jeah!“
„ Hast du was gefunden?“ fragte Mania neugierig.
„ Ja! Und los geht´s!“ zwitscherte Parry und seine Augen begannen rot zu leuchten. Das fandte die Prinzessin etwas unheimlich und ging einen Schritt zurück. Parrys rechter Flügel leuchtete hell auf und seine Federn schimmerten in einem stahlgrau. Dann wurden sie sogar hart wie Stahl. „ Jetzt oder nie!“ rief der Falke und schlug seinen rechten Flügel gegen die hohle Wand. Zuerst bildeten sich große Risse, dann begann die Wand einzustürzen und ein großes Loch klaffte jetzt an der Stelle. Mania war sehr erstaunt. Der Flügel des Falken wurde wieder normal. „ Komm! Wir müssen hier weg!“ rief er und flog in die Freiheit. Mania folgte ihm in die schneeweiße Landschaft. Sie lief so schnell sie konnte, so schnell sie ihre Beine trugen. Doch plötzlich blieb sie abrupt stehen. „ He! Was machst du denn da? Los, weiter!“ schrie der Falke, krallte sich Manias Am und zerrte sie hinter sich her.
„ Aber! Was ist mit Saria und Tony? Wir müssen sie befreien! Ich habe es ihnen versprochen!“
„ Quatsch nicht!“ zischte Parry. Auf einmal ertönte ein lauter Ruf. Die Drachin, mit den orange, roten Schuppen schwang sich in die Lüfte und flog mit rasender Geschwindigkeit auf sie zu. Die schwere Eisenkette hinterließ eine Spur im Schnee. Die Prinzessin hatte panische Angst.
„ Ihr entkommt uns nicht!“ brüllte die Drachin und spuckte einen gigantischen Feuerstrahl auf sie. Parry reagierte blitzschnell. Sein Flügel leuchtete wieder auf und wurde hart wie Stahl. Das Feuer prallte gegen den Flügel und wurde wieder zurück zum Absender geschickt. Die Drachin war völlig überrascht. Mania stand so unter Schock, dass Parry sie wieder zerren musste. „ Los, weiter!“
Vor ihnen erstreckte sich nur eine riesige Schneelandschaft. Die Kälte war unerträglich und Mania zitterte am ganzen Körper. Ihre Füße waren schon fast eingefroren. Immer wieder stolperte sie. „ Mach schon! Komm schneller!“ hetzte der Falke. Die Drachin erholte sich wieder. Um ihre Krallen entflammte Feuer. Sie erhob sich in die Lüfte und holte Mania ein. Die Drachin holte mit ihrer flammenden Pranke aus. Parrys Schädel leuchtete wieder in diesem stahlgrau auf und wurde stahlhart. Bevor die Drachin Mania erwischen konnte, rammte der Falke seinen stahlharten Schädel gegen ihre Pranke. Die Drachin brüllte laut auf. „ Komm!“ schrie Parry und die Prinzessin rannte so schnell ihre Beine sie trugen weg. „ Ich kriege euch noch!“ brüllte ihre Gegnerin und spie glühendes Feuer aus. Durch die Hitze schmolz das Eis auf dem Boden. Mania drehte sich um und schrie. Sie hätte nicht gedacht, dass ihre Feindin so schnell aufholen könne. In ihren Augen spiegelte sich da Feuer wieder. „ Ich erledige dich wie deine Mutter!“ brüllte die Drachin und Mania schloss schon mit ihrem Leben ab. Sie spürte schon die Hitze des Feuers. Plötzlich flog etwas Weißes an ihr entlang und irgendwas zog sie mit sich. Es ging alles so wahnsinnig schnell. Dann flog auch schon Parry neben ihr. Durch die hohe Geschwindigkeit wehten der Prinzessin die Haare umher. War sie jetzt in Sicherheit? Wer hatte sie gerettet? Wie wird es weitergehen? Das waren so die Fragen, die ihr im Kopf herumschwirrten. Dann erblickte sie weiße, wunderschöne und lange Flügel, mit Federn geschmückt. Und silbern, glänzende Hufen. Sie traute ihren Augen nicht. War das Kerk? Oder Ronny?
„ Kerk? Ronny?“ flüsterte die Prinzessin.
„ Alles in Ordnung mit dir?“ auf einmal drehte sich ein Junge zu Mania um. So um die 16 oder 17 Jahre. Seine grünen Augen funkelten und seine schwarzen Haare wehten im Wind. Jetzt wurde Mania erst so einiges klar. Sie saß auf einem Pegasus und der Junge hatte sie gerettet. „ Ronny? Kerk? Oraja?“ murmelte Mania.
„ Du meinst den Pegasus? Nein, er heißt Thunder“
„ Thunder?“
„ Thunder ist englisch und bedeutet Donner“ erklärte der Junge freundlich.
„ Und sie sind…?“
„ Ich bin Sebastian“
„ Aus England?“ fragte Mania wegen der Aussprache seines Namens.
Sebastian lachte. „ Nein, Amerika“
„ Achso. Wo fliegen wir hin?“
„ Musst du immer nerven?“ pfiff Parry.
„ Nein, lass sie doch“ entgegnete Sebastian.
„ Wir fliegen nach Denver!“ rief Thunder.
„ Denver? Und wo war ich vorhin?“
„ Die Drachen haben dich auf die Queen Elizabeth Islands gebracht“ antwortete Sebastian.
„ Danke…“ flüsterte Mania.
„ Kein Problem, oder Parry?“
„ Jaja…“ brummte der Falke und entfernte sich von Thunder, um Loopings zu machen. Es sah wirklich toll aus, musste Mania eingestehen und sie fühlte sich gerade sehr wohl. Es dauerte nicht lang und eine große Landfläche erstreckte sich vor ihnen. Kanada. Die Wälder und die Städte waren so wunderschön.
„ Wow“ machte die Prinzessin und ihre Augen glänzten. Sebastian konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „ Thunder, flieg runter!“ befahl er und de Pegasus flog tiefer. Sogar so tief, dass Mania mit der hand Blätter von Baumkronen abreißen konnte. Dann flog Thunder schneller. Im Fernen glänzte die USA. Es dauerte nicht lang und die erreichten endlich ihr Ziel. Denver. Thunder flog Kreise, bis er schließlich im Garten einen Hauses landete. Sofort sprangen Mania und Sebastian runter und Thunder stellte sich in einen großen Pferdestall. Die Prinzessin betrachtete als erstes das Haus, dann den Garten. „ Wollen wir reingehen?“ fragte Sebastian.
„ Okay. Ist das dein Haus?“
„ Ja, ich wohne hier alleine, weil meine Eltern vor fünf Jahren bei einem Unfall ums Leben kamen.
„ Du bist ohne Eltern aufgewachsen?“ fragte Mania traurig.
„ Ja…“
„ Ich auch…“ sie hielt ihre Kette mit der Pegasusfeder ganz fest in ihrer Hand. Dann erschrak sie sich, als Sebastian ihr die Hand auf die Schulter legte. „ Hey, du siehst, auch ohne Eltern kommt man super zurecht“
Mania blieb aber stumm. In dem Moment dachte sie wieder an ihre Eltern. Der Hass auf die Drachen wuchs. Sie wurde so wütend das sie sich vorstellte, wenn alle Drachen sterben würden. Doch dann erschrak sie sich vor sich selber. Niemand darf als Strafe sterben, nicht mal die Drachen. Mania war so verwirrt und durcheinander. So viele Gefühle auf einmal. Sebastian fiel das auf. „ Mania, alles okay?“
Die Prinzessin blickte auf. „ Ich weiß nicht“ traurig blickte wieder zu Boden. Sie konnte einfach nicht mehr. Sie wusste nicht mehr, was richtig und falsch war. Sie verstand sich selber nicht.
„ Das wird schon wieder“ tröstete Sebastian das Mädchen.


In der Nacht träumte Mania etwas Seltsames. Sie sah die kette. Sie leuchtete und der Geist ihrer Mutter erschien. „ Der Zeitpunkt ist gekommen!“ meinte sie.
„ warum?“ Mania war verwirrt.
„ Du kannst den dunklen Zauberer besiegen! Entdecke deine Kraft! Rette deine Freunde! Rette die Welt! Und nimm meinen Platz ein! Als Königin des Himmels!“ sprach der Geist, bevor er verschwand und Mania aufwachte. „ Mutter!“ schrie Mania. Verschlafen knipste Sebastian das Licht an. „ Warum schreist du so?“
Mania wurde rot. „ Ähm… also…“
„ Versuch weiter zu schlafen“ Sebastian drehte sich wieder um und schlief weiter. Das Mädchen stand auf und schlich auf den Balkon. Der Himmel war wolkenlos und die Sterne funkelten wunderschön. Die Sterne spiegelten sich in Manias Augen. Eine leichte Brise kam ihr entgegen. Ihr blaues Kleid, das sie von Sebastian bekommen hatte, damit ihr Anderes gewaschen werden konnte, wehte im Wind. Manias Augen waren trübe war Traurigkeit. Dann viel ihr ein Stern auf. Der glitzerte gar nicht und hatte eine komische Form. Plötzlich wurde er größer. Mania erschrak und ging ein Schritt zurück. Der Stern leuchtete wie der Mond und der wurde immer größer. Er kam auf Mania zu! Sie blinzelte. Waren da zwei Flügel? Dann erkannte sie es. Das war ein Pegasus!
Der Pegasus flog auf Mania zu. „ Mania!“ schrie er und drehte Loopings. Mania war überglücklich und wurde total aufgeregt. „ Ronny! Ronny! Bist du das?“ schrie sie.
„ Mania!“ Der Pegasus landete auf dem Rasen und sprang von einem Bein aufs Andere. Mania rannte ins Haus. Durch ihr Geschrei wurde Sebastian wach.
„ Mania, was ist los?“
Die Prinzessin stürmte die Treppe runter. „ Ronny!“
Sebastian hinterher. Mania riss die Tür auf und sprang Ronny an den Hals. Vor Freude fing sie an zu weinen. „ Ronny! Du bist es wirklich! “
„ Natürlich!“ glücklich schnupperte er an ihr und legte ihr den Flügel über den Rücken.
„ Ich dachte, ich sehe dich nie wieder!“ schlurzte die Prinzessin. Sebastian blickte ungläubig auf den Pegasus. „ Ein Pegasus?“ dann wurde er auch glücklich und schrie rum. „ Thunder, Thunder komm her! Ein Pegasus! Es gibt noch welche!“
Thunder kam heraus und konnte seinen Augen nicht trauen. „ Ronny?! Bist du es wirklich?“
Der junge Pegasus blickte auf. „ Thunder! Kann es denn sein?“

Kapitel 11

 

„ Ronny, du hast dich kein bisschen verändert!“ lachte Thunder.
„ Haha! Du kennst mich doch nur als Jährling!“
„ Und jetzt bist du…?“
„ Ich bin Vier!“
„ Vier?“ fragte Mania. „ Ach ja, bei Pferden ist ja das Alter anders“
„ Genau. Vier Jahre ist bei Menschen so ungefähr Teenageralter“ erklärte Thunder. „ Aber was machst du hier?“
„ Ich konnte den Trollen entkommen, und Kerk und Oraja…“
„ Oraja?“ unterbrach Thunder Ronny. „ Wo ist sie?“
„ Ähm… sie…. Sie ist in Frankreich… also… sie meinte, ich solle fliehen und Mania aufsuchen…“
„ Oraja…“ flüsterte die Prinzessin und blickte zu den Sternen.
„ Oraja… es tut mir so leid… mein Schatz…“
„ Was?“ Mania war ganz verdutzt.
„ Warte mal!“ Ronny war voll verdattert. „ Bist du…?“
Thunder schaute ihn an.
„ Jetzt erinnere ich mich wieder! Das kann nicht sein! Du bist ihr Vater, oder?“
„ Ihr Vater?!“ riefen Sebastian und Mania überrascht.
Thunder senkte den Kopf. „ Ja, sie ist meine Tochter…“
„ Aber wie…?“
„ An dem Tag, an dem deine Eltern beschlossen hatten, dich auf die Erde zu bringen, an dem Tag habe ich Oraja das letzte Mal gesehen… dein Vater wollte, dass du von drei Pegasen begleitet wirst. Also bot ich Oraja, Ronny und Kerk an. Sie waren bereit, dich zu beschützen. Dann verschwandet ihr. Kurz darauf wurde unser Schloss gestürmt. Von dem Zauberern und einem Drachen. Der König verlangte, dass alle Pegasen auf die Erde flohen. Und das taten sie. Ich wollte deine Eltern beschützen, doch sie haben mich weggejagt. Also floh ich und flog nach Amerika. Deine Eltern… sie…sie hatten keine Chance…“
Mania schaute Ronny traurig an und senkte den Blick.
„ Im letzten Moment entschied ich mich um und flog zum Königreich zurück. Alles war zerstört. Überall Asche. Selbst das Schloss war völlig zerstört. Ich suchte nach deinen Eltern. Aber ich fandte niemanden. Unter Trümmern sah ich deine zerstörte Wiege… ich machte mir solche Vorwürfe. Ich suchte im ganzen Königreich nach Verletzen. Doch ich fandte keinen. Alle wurden entführt, alle, die es nicht geschafft hatten zu fliehen. Sie wurden einfach verschleppt…“
Tröstend legte Sebastian seine Hand auf Thunders Rücken. 
„ Wie du siehst, geht es Mania gut“ meinte Ronny.
„ Ja, meine letzte Hoffnung“ sagte Thunder. „ Aber was ist mit Oraja und Kerk?“
„ Als Mania, Saria und Toni entführt wurden, wurden wir drei von Trollen überrascht.  Wir wurden gefesselt und verschleppt in eine düstere Höhle. Dort hielten sie uns gefangen. Sie haben versucht, Glitzer von unseren Federn zu bekommen, um Heiltränke zu brauen. Am Ende waren wir drei sehr schwach, weil wir uns die ganze Zeit gegen die Trolle gewehrt hatten. Oraja und Kerk waren viel zu schwach zu fliehen, also halfen sie mir zu entkommen. Und jetzt bin ich hier“
„ Wir müssen sie retten!“ rief Mania.
„ Und wir helfen euch!“ bot Thunder an und Sebastian nickte sicher. Dankbar lächelte Mania den Jungen an.
„ Dann ist es beschlossene Sache!“ überglücklich schlug Ronny mit den Flügeln.
„ Wann brechen wir auf?“ fragte Mania
„ Jetzt!“ riefen Thunder und Ronny, erhoben sich übermütig in die Lüfte und schlugen Loopings. Mania setzte sich auf Ronny und Sebastian sprang auf Thunder. Ohne alles ging es los. Natürlich war auch Parry wieder dabei. Alle fünf waren gespannt, aber gut gelaunt und optimistisch.

 Nach zwei Tagen erreichten sie den Wald von Vienne. Thunder und Ronny landeten vor dem Haus von Mania im Wald. Der See leuchtete immer noch so hell. Traurig schaute sich Mania um. „ Was ist hier passiert?“ fragte sie ungläubig. Ringsherum waren verkohlte Baumstümpfe und das Haus war nur noch Asche und Trümmer. In den Augen der Prinzessin machte sich Traurigkeit breit. „ Wie schrecklich…“
„ Es gab einen großen Brand“ erzählte Ronny mit belegter Stimme. „ Auch in der Stadt wurden drei Häuser vollkommen zerstört…“
„ Aber nur diese Stelle hier ist verbrannt“ stellte Thunder fest.
„ Das waren bestimmt die Drachen!“ zwitscherte Parry wütend.
„ Das Haus von Madame Jacri ist ebenfalls verbrannt… Und… Seitdem sind Madame Jacri, Julia und Marty spurlos verschwunden. Man hat keine Leichen gefunden, also sind sie nicht tot….trotzdem sind wie weg. Niemand hat sie mehr gesehen…“
„ Marty…“ flüsterte Mania. Vorsichtig ging sie auf die Trümmer zu. Sie entdeckte halb zerstörte Bücher, als sie einige Trümmer zur Seite legte. Doch ein Buch war nicht mal staubig. Das Buch des großen Pegasus. Es leuchtete heller denn je. Die Prinzessin hob es hoch. Und plötzlich leuchtete sie. Immer heller. Aus dem Buch strömte eine menge Kraft. Manias Haare flogen hoch und ihre Kette zitterte.
„ Mania!“ schrie Sebastian. Tausende Stimmen ertönten.
Mania, Liebling!, Dein Schicksal!, Entdecke deine Kraft!, Stelle dich dem Zauberer!
Es war so laut und die Kraft war so unerträglich, dass Mania aufschrie. Dann erschienen ein Einhorn, ein Pegasus, ein Phönix und ein Drache. „ Ich gebe dir die Kraft der Natur! Und die Eigenschaft zu vergeben!“ sprach das Einhorn und ihr Horn leuchtete.
„ Ich gebe dir die Kraft des Feuers! Sie ist zerstörerisch und mächtig. Kannst du sie kontrollieren? Und die Eigenschaft mutig und stark zu sein“ fügte der Phönix hinzu.
„ Ich gebe dir die Kraft des Himmels! Setze sie gut bedacht ein! Und ich schenke dir die Eigenschaft, weise und kühl zu denken“ sprach der Pegasus und schwing die Flügel.
„ Und ich gebe dir die Kraft der Nacht. Sie ist böse und schwer zu bändigen. Doch kannst du kontrollieren, führt sie dich zum Sieg. Und ich gebe dir die Eigenschaft aggressiv auf deine Gegner zuzugehen, deine ganze Kraft zeigen, aber auch die Eigenschaft zu helfen und zu lieben“ sagte der Drache und die Prinzessin wurde überhäuft von Kräften. Sie waren so stark und unkontrollierbar. Sie schrie auf. „ Aber pass gut auf! Die Kräfte sind mächtig, setzte sie nur einmal ein! Im entscheidenden Kampf! Glaub mir, die ganze Welt steht hinter dir!“ sprach der Pegasus. Der begann hell aufzuleuchten und im nächsten Augenblick waren die vier weg. Das Buch hörte auf zu leuchten. Erschöpft brach das Mädchen zusammen.

 „ Mania? Mania, bist du wach?“ Das Mädchen öffnete die Augen. Sie blickte Sebastian an. Sie richtete sich auf und rieb sich den Kopf.
„ Du bist wach!“ jetzt kam auch Ronny angetrabt.
„ Was ist passiert?“ fragte die Prinzessin.
„ Die vier Heiligen waren da. Pegasus, Phönix, Stella und Horan“ erklärte Thunder.
„ Und sie haben dir Kräfte gegeben“ fügte Ronny hinzu.
„ Jetzt erinnere ich mich“ meinte Mania. „ Retten wir jetzt Oraja und Kerk?“
„ Alles klar!“ riefen Sebastian, Thunder und Ronny freudig.
„ Darf ich dann kämpfen?“ fragte Parry.
„ Du darfst nicht kämpfen, du musst sogar!“
„ Jippi!“ der Vogel war völlig aus dem Häuschen.
 „ Worauf warten wir dann noch?“
„ Ronny, du musst uns den Weg zeigen!“
„ Alles klar!“ rief Ronny, wartete, bis Mania auf ihm drauf saß und rannte im wilden Galopp voraus. Thunder, Sebastian und Parry hinterher. Der Wald verdichtete sich immer mehr. So sehr, dass Thunder und Ronny nicht mehr Galoppieren konnten. Also ging es im langsamen Trab weiter. Fliegen war hier auch unmöglich. Am Ende musste Parry die Schlingpflanzen sogar mit seinem Stahlflügel zerschneiden. Auf dem Boden war ganz deutlich ein Trampelpfad zu erkennen. „ Hier sind wir langgegangen!“ Ronny war sich sicher.
„ Und noch mal!“ rief Parry und zerschnitt die Pflanzen. Der Weg war ganz matschig und Ronny blieb oft stecken. „ Widerlich!“ meinte Thunder.
„ Mania, kannst du nicht deine Kraft einsetzten?“ fragte Sebastian.
„ Eigentlich nicht…“ entgegnete das Mädchen.
„ Es gibt aber zwei Arten von Kräften. Nehmen wir mal Natur. Die Kraft ist unterteilt in Angriffe und einmal Normal. Ich wette, die Angriffe darfst du nur einmal machen“ meinte Thunder.
„ Meinst du? Okay, ich probier´s!“ Mania berührte mit ihrem Finger die Schlingpflanzen und spürte die Kraft der Natur. „ Versperrt uns nicht den Weg! Zeigt uns den Weg zu den Trollen, helft uns!“ sagte Mania und die Schlingpflanzen bogen sich weg. So wurde ein Weg frei.
„ Wow…“ staunte Sebastian. Doch Mania war da nicht ganz geheuer. Sie schwor sich, die Kräfte nur beim Kampf gegen Skarf einzusetzen. „ Wir sind bald da!“ meinte Ronny. Doch der Weg schien gar nicht mehr aufzuhören. Aber endlich entdeckten sie die Höhle. Sie war unheimlich und schwarz. Etwas unheimlich war Mania zu mute. Ronny und Thunder gingen hinein. In der Höhle war es wie ein Labyrinth. Ronny verließ sich einfach auf seinen Orientierungssystem. Sie konnten von Glück reden, dass sie nicht von den Trollen entdeckt wurden.

Kapitel 1

 

Doch davon bekam das Kind nichts mit. Es schrie, als es das Gebrüll des Drachen hörte und die Feder aus Weißsilber, an der Kette, begann zu leuchten. Das Baby lächelte und gab einen kleinen Ton von sich. Es lag in einer kleinen, weißen Kutsche, die von drei geflügelten Pferden gezogen wurde. Die Drei waren in einer Reihe. Der Erste war noch recht jung, aber am kräftigsten, er gab die Richtung und die Schnelligkeit an. Deswegen hatte er als einziger ein Zaumzeug um und mit langen Zügeln, damit derjenige, der in der Kutsche saß, ihn lenken konnte. Aber man kann nicht ernsthaft erwarten, dass ein Baby ihn lenken könnte, oder? Außerdem lag um seinen Hals und um seine Brust und Schulter, eine Art Ring, an dem die Seile der Kutsche befestigt waren. Aber nicht solche Ringe, die man an der Hand trug, nein. Viel mehr dicke, schwarze Ringe, aus festem Material, aber nicht aus Eisen oder Metall, sondern aus Leder oder dickem Stoff. Der zweite Pegasus war auch ein Hengst, aber war älter als der Erste. Die Zügel des Ersten liefen rechts und links an seinem Hals entlang zur Kutsche. Er war auch ziemlich stark, falls der Erste durchgeht, damit er die Kutsche in die richtige Bahn lenken kann. Auch er hatte diesen Ring, aber die Seile liefen durch zwei kleinere Ringe durch zum Ersten. Der dritte Pegasus war eine Stute. Sie war elegant und wunderschön. Sie war aber auch noch recht jung. Und ihre Flügel waren die schönsten von den Dreien. Auch bei ihr liefen rechts und links die Zügel des Ersten an ihrem Hals vorbei zur Kutsche und auch sie hatte diesen Ring, sie war am nahsten an der Kutsche und auch die Seile liefen durch zwei kleinere Ringe zum Zweiten und zum Ersten. Außerdem waren zwei dünne Holzstäbe, die an der Kutsche befestigt waren, fest an den Ring geschnürt. Das Baby, das in weichen, weißen Seidentüchern gewickelt war, lachte und strampelte mit den Füßen. „ Ist sie nicht einfach süß?“ lächelte die Stute. Die drei Pegasen wechselten jetzt zum Segelflug, dass heißt, dass sie ihre Flügel gerade und senkrecht von ihrem Körper weg hielten, und sie kaum bewegten. Man nennt es auch Gleitflug. Sie ließen sich von dem Wind in die richtige Richtung wehen. Manchmal flogen sie auch durch die weißen Wolken, was dem Baby am meisten gefiel. Der Himmel sah gerade zauberhaft schön aus, wie in einem Märchenbuch, nur das es Realität war. Die Sonne war aufgewacht und schien in einem rötlichen Ton durch die leicht gräulichen Wolken. Sie verfärbte den Himmel rot, orange. Von oben sah die Welt so klein aus. Sie erreichten die USA. Genauer flogen sie grad über San Francisco. Das Königreich, in dem alle Pegasen lebten, war hoch über den Wolken, weit über den Pazifischen Ozean. Von dort, waren die Sterne am nahsten und man konnte fast die Ozonschicht berühren.  Dort lebten auch die Königin, der König und ihre kleine Tochter. Doch der dunkle Zauberer Skarf, mit seinen zwei stärksten und gefährlichsten Drachen, fanden nach jahrelangem Suchen das Königreich der Pegasen  und zerstörten es. Deswegen mussten die Drei Pegasen die Prinzessin in Sicherheit bringen. Sie machten sich gerade auf den Weg nach Europa, wo die Prinzessin mit den Dreien leben sollte. Doch sie haben einen weiten Weg vor sich. Denn sie sind gerade mal über San Francisco. Sie flogen aber immer noch weit oben, so weit oben, dass man die Wolken anfassen kann. Höher, als jedes Flugzeug. Jetzt haben sie die große Stadt hinter sich gelassen und machten sich auf den Weg nach Las Vegas. Sie wollten lieber über die Städte fliegen, als über die Felder und Wälder, denn bei den Städten können sie sich nie verfliegen. Später werden sie auch über Washington fliegen. Darauf freut sich besonders der Erste Pegasus. „ San Francisco ist und war wunderschön“ meinte die Pegasusstute.
„ Du hast ja so recht“ stimmte der Zweite zu.
„ Aber ich freu mich auf Washington“ mischte sich der Erste ein. Plötzlich machte sich in den Augen der Stute Traurigkeit breit. „ Mein Vater hätte auch gerne mal die Welt gesehen“
„ Vielleicht tut der das gerade, Oraja“ tröstete der Ältere die Stute, die Oraja hieß. „ Die lebenden Pegasen fliegen jetzt alle auf die Erde, um sich vor den Drachen zu verstecken“
„ Vielleicht hast du recht“ antwortete sie. „ Seht mal, da ist Las Vegas!“ rief sie freudig.
„ Jeah! Nächste Stadt: Las Vegas und dann kommt Phoenix!“ schrie der Erste glücklich. Auch wenn sie einen Umweg nahmen, wenn sie über die Städte fliegen, ist das immer noch besser, als sich zu verfliegen. Denn die Drei waren noch nie auf der Erde gewesen. Ein kleiner Peilsender, der ihnen der König mitgegeben hatte, sagte die nächste Stadt, und in welche Richtung sie dann fliegen mussten.
„ Und welche Stadt kommt dann?“ fragte Oraja. Der Zweite Pegasus hatte den Peilsender.
„ Ähm.. steht hier noch nicht, wir müssen erstmal Las Vegas erreichen“ antwortete der.
„ Da ist sie! Da ist Las Vegas!“ staunte Oraja. Die Stadt war wirklich wunderschön. Schon von weitem konnten die Vier die hohen Wolkenkratzer und die anderen großen Gebäude sehen. Und sie war riesengroß. Jetzt erreichten sie die Stadt.
„ Die nächste Stadt ist Phoenix und dann kommt Albuquerque“ sagte Kerk, der zweite Pegasus.
„ Albu - was?“ Oraja war total verblüfft über den Namen einer amerikanischen Stadt.
„ Albuquerque“ wiederholte Kerk. „ He, du Steuermann! Wohin fliegst du denn?“
„ Nach Süden, wohin sonst?“ antwortete Ronny, der erste Pegasus. Kerk schaute auf den Peilsender, an dem Ring. Sie flogen nicht mehr über Las Vegas. Sie waren wirklich schnell, muss man dazu sagen. Die kleine Prinzessin lag schlafend in der Kutsche und kuschelte sich weiter in dem weißen Samt ein. Die Kette der Königin begann rot zu schimmern. Oraja bemerkte das Licht und drehte sich um. „ Was zum…?“ stammelte sie. Schockiert betrachtete sie die Kette. „ Sie leuchtet rot!“
„ Das bedeutet nichts Gutes!“ entsetzt drehte auch Kerk sich um. „ Die Königin hatte mir gesagt, wenn die Kette eines Tages rot leuchte, solle ich sie ins Meer werfen, sie ruft die Drachen!“
„Was?!“ schrieen Ronny und Oraja. Das Kind lachte und nahm die Kette in seine kleinen speckigen Hände.
„ Warum rufen sie die Drachen?“ fragte Oraja und Kerk antwortete: „ Weil sie die Drachen eigentlich abhalten muss. Die Kette zeigt jetzt, dass unsere Heimat zerstört ist… und die Drachen es irgendwie geschafft haben, auf die Erde zukommen“ Er stockte. Traurigkeit trübte seine Augen. Dann erzählte er weiter. „ Nur die Feder, aus Weißsilber sollen wir behalten“
Oraja handelte sofort. Sie drehte ihren Hals, so weit, wie sie konnte, und riss die Kette ab. Die Prinzessin fing an zu weinen. Oraja machte die Feder ab und gab sie dem kleinen Kind. „ Was machst du da? Sie muss ins Meer!“ widersprach Kerk doch Oraja ließ die Kette einfach in die Tiefe fallen. Man konnte noch was kleines Glitzerndes sehen, doch dann verschwand sie.
„ Oh, Gott, oh, Gott“ Kerk schüttelte nur den Kopf.
„ Jetzt finden sie uns nicht mehr! Los, weiter!“
Und so flogen sie. Sie flogen immer weiter und weiter, erreichten Phoenix und Albuquerque. Dann flogen sie weiter nach Santa Fé, Oklahoma City, Memphis und Nashville. Eigentlich war das ein großer Umweg, aber Ronny wollte unbedingt nach Washington. Deswegen flogen sie auch dort hin, und dann eine Wendung, zu Norfolk und Wimington. Schließlich flogen sie auch am Bermudadreieck vorbei. Die kleine Prinzessin schlief ruhig und still. Die drei Pegasen bewunderten den Atlantischen Ozean und deren Lebewesen. Das Meer war wirklich wunderschön. Doch bald gingen ihnen die Kräfte aus. Und sie flogen immer noch über den Atlantic. Doch das schlimmste war: weit und breit nur Wasser, kein Land in Sicht. „ Ich… ich bin am Ende!“ keuchte Oraja. Plötzlich fing es an zu regnen.
„ Danke schön, oh großer Pegasus!“ zischte sie. Sie meinte damit, einen Pegasus, den Gott der Götter. Er sorgt für den Regen. Er ist einer der vier Heiligen. Dazu gehören noch Stella, das mächtigste Einhorn, Horan, der große Drache, der nicht böse ist, was man dazu sagen muss, und Phönix, der mächtigste Phönix. Sie und Pegasus haben eigentlich normale Namen, wie Stella und Horan, aber sie werden ständig mit Pegasus und Phönix angesprochen und niemand, außer sie selber, kennen ihre richtigen Namen. Es fing so heftig an zu regnen, dass die Pegasen nichts mehr sahen und die kleine Prinzessin fing an zu weinen. „ Was machen wir jetzt?“ rief Oraja. Ihre nasse Mähne klebte förmlich an ihrem Hals und die Stirnpartie bedeckte ihre Augen, deswegen musste sie ständig den Kopf schütteln.
„ Wir fliegen nach unten!“ rief Ronny. „ Wir müssen höher, sonst…!“
Plötzlich wurden sie geblendet, von einem grellen Licht. Das war ein Flugzeug! Und es flog direkt auf sie zu! Ronny legte sofort eine Vollbremsung ein und die Drei Pegasen knallten zusammen. Der Pilot sah nichts. Ronny rückte weiter nach hinten. Doch der Wind schob sie zum Flugzeug. Und es kam immer näher.„ Jetzt mach doch was!“ schrie Kerk und Ronny flog nach unten. Im letzten Augenblick. Die Kutsche streifte nur knapp das Flugzeug.
 „ Puh, geschafft“. Ronny flog weiter nach unten. Auf einmal sah er etwas Blaues, ozeanblau. Er blinzelte dreimal um es genauer zu erkennen, bei dem ganzen Regen. Plötzlich erkannte er es. „ Das Meer!“ schrie er und riss sich mit der ganzen Kraft nach oben. Er tat das so schnell und kraftvoll, dass die Seile, die durch Kerks Ring verlaufen, nach oben gezogen wurden und Kerks Hals in die Höhe gerissen wurde. Oraja schrie und streckte ihre Beine vor. Ihre Fesseln streiften das Meer und die Kutsche knallte auf die Meeresoberfläche. Das Baby schrie und krallte sich an dem nassen Samt fest. Ronny und Kerk schlugen wie wild mit den Flügeln und die Kutsche hob sich wieder. Fast Senkrecht flogen sie noch oben. Weiter und weiter. Dann hielten sie für kurze Zeit an. „ Alles in Ordnung?“ fragte Ronny und drehte sich zu Oraja. Die wurde verlegen. „ Geht schon, alles Okay“ 
Dann ging´s weiter. Der Peilsender zeigte schon die nächste Stadt. „ Immer gerade aus und wir erreichen Marokko“ verkündete Kerk freudig. Langsam hörte es auch auf zu regnen. Endlich entdeckte Ronny Land. Und sie flogen über Agadir, eine Stadt in Marokko. Die Drei waren so fertig, dass sie in der Nähe von Marrakech landeten. Müde befreite sich Ronny von dem Ring, um seine Schultern, Brust und Hals. Er ging schlürfend und Kopf hängend zu der Prinzessin und legte sich neben die Kutsche. Dann folgte Kerk und Oraja. Alle Drei waren so müde, dass sie sofort einschliefen.

Kapitel 4

 

Noch am selben Abend bereitete Mania einen Gemüseteller für die Pegasen zu. Sie legte Karotten, Sellerie, Gurken und noch ein hartes Brot als Beilage auf ein großes Tablett. Im Wohnzimmer warteten schon die Drei. „ Hier, ich hoffe, es schmeckt euch“ Mania stellte das Tablett auf den Boden und setzte sich aufs Sofa. Ronny, Kerk und Oraja stürzten sich auf das Gemüse. „ Das ist mein Sellerie!“ wieherte Ronny.
„ Jeder hat gleich viel Sellerie“ lachte die Prinzessin. Plötzlich klopfte es an der Glasscheibe. Die Pegasen hoben die Köpfe. „ Hat da gerade jemand geklopft?“
Doch draußen war niemand zu sehen. „ Ich denke nicht!“ murmelte Mania und ließ die Glasscheibe nicht aus den Augen. Die Sonne ging langsam unter und es begann zu dämmern. Plötzlich klopfte es wieder.
„ Was…was ist das?“ flüsterte Oraja ängstlich und Ronny drückte sich gegen sie. „ Du brauchst keine Angst zu haben“
Oraja wurde rot und wich Ronnys Blick aus. Die Prinzessin ging gespannt auf die Glastür. Ihre Hand zitterte. Plötzlich ging die Tür von selbst auf. „ Mania! Warte!“  rief Oraja doch Mania war schon auf der Terrasse verschwunden. Der See glitzerte. Eine sanfte und liebliche Stimme ertönte: „ Dort wo der Himmel die Erde berührt, und die Stimme im Wald dich verführt,…“
„ Wer ist da?“ fragte Mania und ging aus dem Garten zum See. Ein weißes Pferd stand am Ufer. Seine Mähne wehte im Wind. Es leuchtete so hell wie der Mond. Keine einzige Wolke war am Himmel zu sehen. Es schaute Mania an und sprach: „ Das wasserblaue Auge rein und klar, schau hinein und Wünsche werden wahr“
„ Wer bist du?“ fragte Mania. Plötzlich erblickte sie ein Horn auf der edlen Stirn. Ein Einhorn!
„ Schau tiefer und du siehst deinen eigenen Traum“ sprach das Einhorn und hielt sein Horn ins Wasser. Die Stelle begann weiß zu leuchten. „ Komm, Mania“
„ Woher weißt du wie ich heiße?“
„ Das spielt keine Rolle“ sagte das Einhorn und Mania ging zu ihm.
„ Schau hinein und Wünsche werden wahr“ wiederholte das Einhorn und Mania schaute ins Wasser. Sie sah eine Frau, wunderschön in einem schneeweißen Kleid. Um ihren Hals hing eine wunderschöne Kette mit einem Anhänger.
„ Schau tiefer und du siehst deinen eigenen Traum“ sagte das Einhorn und sein Horn leuchtete noch heller. Der Anhänger der Frau war eine kleine Feder aus Weißsilber. Mania erkannte die Frau. „ Ist das meine Mutter?“
„ Ganz recht“ sprach das Einhorn. „ Nur in deinem Herzen wird man den Eingang sehen, nur dein Herz sagt, welcher Weg ist zu gehen“ Dann verschwand es. „ Warte! Wer bist du?“ rief Mania.
„ Die Antwort steht im Buch geschrieben!“
Der See wurde wieder dunkel und die Prinzessin ging zurück ins Haus.
„ Wo warst du?“ fragte Oraja besorgt.
„ Das wasserblaue Auge rein und klar, schau hinein und Wünsche werden wahr“ wiederholte Mania und setzte sich aufs Sofa. Die drei Pegasen schauten sich an. Mania hatte genau so wasserblaue Augen wie das Einhorn sie gehabt hatte. „ Was sagst du da?“
„ Ein Einhorn, es hat mit meine Mutter gezeigt“
„ Was?“ verdutzt schauten Ronny, Kerk und Oraja sich an.
„ Ich hab sie gefragt, wer sie ist und sie sagte, dass die Antwort im Buch geschrieben stehe“ erzählte Mania.
„ Genau! Das ist es!“ Oraja wurde einiges klar.
„ Was ist was?“ Ronny kam nicht ganz mit.
„ Das Einhorn, dass war Hope!“
Mania traute ihren Ohren nicht. „ Was? Hoher willst du das wissen?“
„ Weil sie in deinem Buch erwähnt wird! Weißt du nicht mehr? Und jetzt wird mir einiges klar, der Wald hier, dass ist der Wald, wo Hope geboren wurde. Eigentlich suchen Einhörner sich dann einen anderen Wald, aber Hopes Mutter war ja getötet worden, also konnte sie hier bleiben!“
„ Du hast recht“ antwortete Mania, dann bemerkte sie, dass sie die Terrassentür offen gelassen hatte und wollte sie zu machen. Doch plötzlich waren da drei kleine Lichter und Mania glaubte, dass es Glühwürmchen seien.
„ Hallo, Mania“ hörte sie das eine Glühwürmchen reden.
  „He?“ Mania drehte sich zu dem Glühwürmchen um. Plötzlich wurden aus den Dreien Kinder. Mania, Ronny, Kerk und Oraja wichen überrascht zurück. Es waren wirklich Kinder, so ungefähr neun bis elf Jahre alt. „ Hallo“ sagten sie freundlich. Es waren zwei Jungen und ein Mädchen. Das Mädchen hatte dunkelbraune Haare mit vereinzelt hellblonden Strähnen, was Mania sehr gefiel. Der größere Junge hatte hellbraune Haare und der Kleine hatte blonde Haare. Die Jungen hatten eine blaue Hose an und ein schwarzes Oberteil und das Mädchen eine weiße Leggins und ein rotes Kleid an. Außerdem hatten sie alle schwarze Schuhe, so ähnlich wie die Schuhe der Elfen, nur in rot. Das Mädchen hatte blaue Augen, wie die Jungen auch. Der eine Junge war am größten, dann kam das Mädchen und am kleinsten war der andere Junge, der Sommersprossen hatte. Nach den Ohren zu urteilen, waren sie Elfen, obwohl sie die Größe von normalen Kindern hatten. „ Wer… wer seid ihr?“ fragte Mania verdutzt. Das Mädchen ergriff sofort das Wort: „ Ich bin Saria und das ist Marty“, dabei zeigte sie auf den Kleinsten.
„ Und ich bin Toni!“ sagte der größere Junge. Ihre Stimmen waren etwas höher, als die von normalen Kindern, aber nicht so nervig, wie sie sich Mania vorgestellt hatte.
„ Okay…“ Mania wechselte kurz einen Blick mit Oraja. „ Seid ihr Elfen?“
„ Ja klar“ antwortete Marty.
„ Und warum seid ihr dann nicht… ähm… kleiner?“ drückte Mania es schonend aus und ging hinter Kerk.
„ Wir können uns auch kleiner machen“ entgegnete Marty und plötzlich waren sie ungefähr so groß wie Manias Zeigefinger. Fröhlich flogen sie durchs Wohnzimmer. Kerk verdrehte nur die Augen. Toni setzte sich auf seine Nase und Saria flog um Mania herum. Sie musste ziemlich lachen, weil es einfach lustig war. „ Warum seid ihr hier her gekommen?“ fragte Mania schließlich. Dann wurden Saria, Marty und Toni wieder größer. „ Pegasus hat uns geschickt“
„ Aha und wie hieß er?“
„ Pegasus, der Pegasus“
Plötzlich wurde Mania ganz rot. „ Wirklich? Warum denn zu mir?“
Toni zuckte mit den Achseln. „ Keine Ahnung, hat er nicht gesagt“
„ Ah ja, aber er wollte, dass du das hier bekommst“ Marty holte ein Buch aus seiner Tasche und überreichte es Mania.
„ Warum?“ Es war ein sehr schönes Buch und Mania schlug es gleich auf. Dot waren die wahren Geschichten über die Fabelwesen geschrieben und einige Gedichte gab es auch. bei einem blieb sie hängen. Sie las eine Stelle laut vor: „ Das wasserblaue Auge rein und klar, schau tiefer und Wünsche werden wahr
Ronny, Kerk und Oraja guckten überrascht. „ Hat das nicht Hope zu dir gesagt?“ erkundigte sich Kerk.
Mania schaute immer noch ins Buch. „ Ja, hat sie“
„ Ist das nicht ein tolles Buch?“ lachten die drei Elfen.
„ Es ist fantastisch“ lächelte Mania und blätterte weiter. „ Hier steht auch die Geschichte von Hope“ dann wandte sie sich an die Elfen. „ Woher hatte Pegasus das?“
Saria hob nur die Achseln. Die Prinzessin legte das Buch zur Seite. „ Erzählt was von euch“
„ Nun ja, wir sind Elfen“
„ Elfen, mit besonderen Kräften!“ sagte Marty stolz.
„ Was könnt ihr denn?“
„ Saria hat einen super Blick, sie kann hundert Meter weit sehen und auch durch Wände und fliegen, auch wenn sie so groß ist wie ein normales neun jähriges Kind, Marty ist Meister der Zeit, also er müsste es nur richtig beherrschen können und ich kann mich unsichtbar machen und durch Wände gehen, wenn ich nur wüsste wie “lachte Toni.
„ Das glaube ich euch nicht!“ erwiderte Kerk. „ Zeigt doch mal, was ihr so könnt!“
Marty aber antwortete: „ Ich kann meine Kraft noch nicht so kontrollieren, weil sie eben so mächtig ist, aber manchmal sehe ich eine Szene aus der Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft. Oder ich kann sie Zeit anhalten, verlangsamen oder verschnellern“. Saria flog einfach im Wohnzimmer herum und Toni schnipste mit den Fingern und schon war er nicht mehr zu sehen. Dann wurde er wieder sichtbar. „ Wow, das ist ja super“ Mania war wirklich erstaunt von den Elfen. Die Drei setzten sich neben sie aufs Sofa und erzählten so von ihrer Suche nach Mania und über ihr Leben so.

Prolog

 

„ Meine Tochter ist in Gefahr!“ verzweifelt grübelte der König, wie er seine Tochter beschützen könnte. Die Königin stand besorgt um die schneeweiße Wiege mit dem Baby. „ Sie ist doch noch so klein“ hallten ihre Worte durch den Saal. Auf einmal betrat ein schneeweißes Pferd den Raum. Es sah so edel aus, mit dem weißen Fell und den dunklen Augen. Das Klackern der Hufen erfüllte die Luft. Die ebenfalls weiße Mähne ruhte auf dem weißen Haupt. Und das Pferd besaß zwei Flügel. Genauso weiß wie die Mähne und mit samtweichen Federn. Das Pferd hatte die Flügel angelegt und ging zu der Wiege. Die Königin lächelte den Pegasus an. Ihr weißes, langes Kleid schleifte über den Boden, als sie die Treppen zum Königstron hinaufstieg, und neben dem König Platz nahm. Es lag wie ein weißer Schleier über die Treppen. Das Pferd senkte seinen edlen Kopf und schaute auf das Kind in der Wiege. Dann ging es zu den Treppen und öffnete leicht die Flügel. Die schneeweißen Federn waren mit edlem, blauen Glitzer bedeckt, so zart, dass das Blau nur leicht zu schimmern begann, als ein Sonnenstrahl die Flügel strich.  „ Sie ist hier nicht mehr sicher“ sprach der Pegasus.
„ Das hatten wir befürchtet“ seufzte die Königin. „ Doch…was sollen wir tun?“
„ Auf der Erde, dort ist sie sicher. Die Drachen werden sie dahin nicht verfolgen“ meinte das weiße Pferd. Schockiert erhob sich die Königin. „ Wir werden sie nie mehr wieder sehen!“
„ Das ist das Risiko, eure Schönheit“ entgegnete der Pegasus.
„ Ich lasse sie nicht auf die Erde“ sprach der König.
„ Wer wird sie denn dort versorgen?“
„ Ihre Entscheidung, euer Hoheit“
„ Wir müssen sie gehen lassen“ Die Königin hob ihr Kleid und schritt die Treppen herunter zu der Wiege. „ Doch ich werde sie schrecklich vermissen“
„ Haben sie sich entschieden?“ fragte der Pegasus.
„ Ja“ der König senkte traurig den Blick. „ Sie geht auf die Erde. Doch wer kommt mit ihr?“
„ Meine Tochter, wenn sie möchten“
„ Nur sie? Ich wünsche, dass noch zwei andere weiße Pferde mitkommen!“ sprach der König.
„ Wie sie wünschen. Ich werde mich sofort darum kümmern“ versicherte das weiße Pferd. Seine Augen leuchteten hellblau auf. Und im nächsten Augenblick wurden sie wieder dunkel. „ Sie stehen bereit“
Die Königin blickte traurig auf ihr Kind. „ Komm wieder“ ihre Stimme war so zart, wie die eines Engels. Wie eine wahre Königsstimme. Sie band ihre silberne, schlichte Kette ab. Die Kette war wunderschön und ein kleiner Anhänger, eine Pegasusfeder, aus purem Weißsilber, hing daran. „ Immer wenn du diese Kette trägst, spürst du den Wind und die Feder eines Pegasus. Und ich werde immer bei dir sein“ mit diesen Worten, gab die Königin ihrer Tochter die Kette. „ Es ist soweit“ sprach der Pegasus. Die Königin beugte sich über die Wiege und küsste ihre Tochter auf die Stirn. Dann fuhr ein Windhauch um das Kleid der Königin. Der Pegasus öffnete seine Flügel und der Saal wurde in einem weißen Schleier gehüllt. Im nächsten Augenblick waren das Kind und der Pegasus weg. Der Königin kullerte eine Träne über die Wange. Plötzlich wurde die große Tür des Saals aufgestoßen und ein riesiger, böser Drache stürmte herein. Mit einem riesen Gebrüll sprang er in die Mitte und zertrümmerte die weißen Marmorfliesen mit seinen scharfen Krallen. Der Drache war ungefähr neun Meter hoch und zwölf Meter lang. Ein schwarz gekleideter Mann mit einem Stab trat neben den Fuß des Drachen. Am Stabende glänzte eine große Kristallkugel. „ Wo ist die Prinzessin?“ fragte er. Erschrocken blieb die Königin stehen. Durch den Wind, den der Drache erzeugt hatte, wurde ihr langes Kleid für einige Momente in die Höhe gehoben. „ Eher sterben wir, als dir es zu sagen!“ erwiderte die Königin. Der Drache ging einen Schritt auf sie zu, wobei die schwere Eisenkette, die an seinem Hinterbein hing, über die zersplitterten Fliesen kroch. Der Mann hob seinen Zauberstab und der Drache brüllte so laut, dass die Mauern des Saales einstürzten. Der Zauberer sprang auf den Drachen und der flog weiter weg, und sah von oben zu, wie das Schloss zusammenbrach. Aus den Trümmern stand sie Königin auf. In ihren Augen spiegelte sich das rasende Feuer, das der Drache auf sie spuckte. Immer näher kam es. Dann hörte man den Schrei der Königin und der Drache brüllte triumphierend.

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Naddy

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UteSchuster sehr fantasievoll geschrieben, schon der Prolog gefällt mir sehr gut. - ein bisschen viel "weiß" zu Beginn vielleicht. Aber für Dein Alter wirklich sehr gelungen.
Wenn Du es in einzelne Kapitel aufteilst, findest Du sicher mehr Leser, liebe Naddy.

Liebe Sonntagsgrüße
Ute
Vor langer Zeit - Antworten
tscherry Sehr schön zu lesen. Habe es ausgedruckt, um es in Ruhe fertig zu lesen. LG Ursel
Ich habe gestern auch ein Kinderbuch veröffentlich. LG Ursel
Vor langer Zeit - Antworten
Mona1947 Hallo Naddy !
Ich habe alles gelesen und bin schon gespannt, wie es weiter geht.
Liebe Grüße
Vor langer Zeit - Antworten
Mona1947 Fantasievoll !!! - Monika aus Husum : "Erstaunliche Gedankengänge, sehr schön zu lesen,
bitte mehr davon !!!
Liebe Grüße
Vor langer Zeit - Antworten
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