Gedichte
Waidmannsheil

Die Sonne scheint, mich zieht’s hinaus,
was kann da schöner sein,
als mit Natur und kleinem Hund,
genießen ganz allein.

Nichts trübt mein stilles Wanderlied,
ich summ so vor mich hin,
mich hört ja keiner hier im Wald,
 bin schließlich mittendrin.

Ganz still und leis, ein kleiner Wind,
horch auf was war das wohl
ein leises Knacken im Gebüsch,
ein alter Stamm ganz hohl?

Der brave Hund die Ohren spitzt,
es war ein kleines Kitz,
gleich nebenan da steht ganz groß,
des Jäger hoher Sitz.

Und wie gerufen kommt auch schon,
der fromme Jägersmann,
sagt lieb Hallo und lächelt nett
und spricht mich auch gleich an.

„Wie schön, ich hab Sie so vermisst,
wie geht es Ihnen denn?“
„Mir geht es gut“ sag ich zu ihm,
weil ich ihn  ja auch kenn.

„Oje“ sag ich“ sie jagen wohl“
„Nein, nein, ich will nur schau`n,
 Ich schieß doch nicht was denken Sie,
Sie können mir vertrau´n!“

Ach denk ich, was ein braver Mann,
er schaut und horcht ja nur,
genießt wie ich die heile Welt,
Misstrauen? Keine Spur.

Wie schön ist sie doch meine Welt,
so heil und auch so gut
Doch plötzlich hör ich einen Schuss,
schmeck auf der Zunge Blut.

Die Augen schließ ich traurig zu,
ob das mein Rehlein war,
vielleicht hat jemand es beschützt,
gerettet aus Gefahr.

Er hat gesagt er schaut doch nur,
mir wird ganz weh ums Herz,
nun weiß ich das auch meine Welt,
ist oftmals  voller Schmerz.

© Ute AnneMarie Schuster 8.5.2011

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