Zivilisationsschlamm
Zigtausend Ich-Prozessoren
haben ihre Fernbedienung verlegt
und irren steuerlos durch die Gassen.
Gezogen von unsichtbaren Ochsenkarren,
durch eine ewig helle Welt.
Federschmuck tragende Persönlichkeitsspaltungen
gehen in Kriegsbemalung auf die Pirsch.
In versifften Hinterhöfen,
veranstalten Halbgötter Paradiesvögel-Wettkämpfe.
Auf fliegenden Teppichen,
fadenscheinig zusammengenäht,
fliegen Menschenreste dahin.
Ein Spalier aus aufgehaltenen Händen,
gibt ihnen das OK-Zeichen.
Rolltreppen führen ins Nichts.
Schoßhunde führen Gesichter Gassi.
Schaufenster-Reflexionen wenden sich grausend ab.
Origamivögel aus Geldscheinen,
fliegen zirpend über Schultern ohne Köpfe.
Unter der Dunstglocke der Selbstsicherheit,
sind die Augen alles.
Sogar die Nacht ist so hell erleuchtet,
dass kein einziger Stern zu sehen ist.
Niemand kann sie mehr hören,
doch sie erzählen weiter ihre funkelnden Geschichten.
Klebe ein Schild mit der Aufschrift „Stein“
auf ein Stück Holz,
und es wird zu Stein werden.
Klebe ein Schild mit der Aufschrift „Mensch“
auf einen Menschen,
und er bleibt ein Affe.