Romane & Erzählungen
Hunting Pray - Kapitel 7 - Gebrannte Kinder

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"Hunting Pray - Kapitel 7 - Gebrannte Kinder"
Veröffentlicht am 28. April 2011, 16 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Alles oder nichts!Meine Kunst bist mein Leben, und mein Leben zu leben ist manchmal ebenfalls eine Kunst. Ich male und zeichne gern, schreibe alle möglichen Arten von Texten, würde Mediengestaltung gern zum Beruf machen (Film,Foto, etc.), liebe Schauspielerei und wäre ohne Musik tot.Ich bin praktisch meine eigene Kunstfigur. DeviantArt: http://zoeylane.deviantart.com/
Hunting Pray - Kapitel 7 - Gebrannte Kinder

Hunting Pray - Kapitel 7 - Gebrannte Kinder

Beschreibung

Was ist eigentlich die Hunting Pray? Ryu erfährt das und noch einen Umstand, der seine nächste Aufgabe betrifft...

Hunting Pray

  "Hatte schon gedacht, du würdest nie fragen." lachte Kadaj nachdem ich ihm erzählt hatte, dass ich gern mehr über die Organisation erfahren würde, für die ich in Zukunft meinen Arsch riskieren würde. "Was denkst du denn?" "Ich habe wirklich nicht die leiseste Ahnung" stöhnte ich genervt "weswegen ich dich ja auch frage. Das einzige was ich mir bis jetzt so gedacht habe ist, dass es was militärisches ist." "Naja." sagte Kadaj und machte mit beiden Händen eine Bewegung, als würde er etwas abwägen. "Mal ganz unter uns, Rio Grande. Ich glaube nicht dass das Militär mit unseren Zielen einverstanden wäre. Oder unseren Methoden. Oder mit der Zusammensetzung unserer Organisation. Alles in allem würden die sofort ihre Panzer los schicken wenn die nur wüssten wohin." Ich zuckte zusammen. "Um Himmels Willen, warum denn gleich Panzer? Habt ihr mehr Leichen im Keller als der Rest vom Staat oder wie darf man das verstehen?" Er grinste mich an. Irgendwie sah es so aus als würde er sich gerade heimlich über einen Witz amüsieren, den ich so eben gerissen, selber aber nicht verstanden hatte. "Ich sag mal Leichen sind hier so ziemlich das geringste Problem, denn die sind tot und wenn du sie weg haben willst, dann kannst du sie auch weg schaffen. Aber das ist doch jetzt völlig unwichtig, genug über die Leichen, lass uns lieber über die Lebenden sprechen, in Ordnung?" "Nichts lieber als das." Er holte tief Luft und begann zu erzählen. "Irgendwann im Jahre achtzehnhunderthastdunichtgesehn hatte diese Organisation ihren Anfang, in Form von zehn Leuten und einem alten Schäferhund. Weißt du, warum? Das war nach dem Bürgerkrieg gewesen, nach dem großen, irgendwann danach, und jedenfall hatten sie spitz gekriegt dass der Staat sie alle verarschen wollte. Bei diesem beschissenen Krieg starben unzähligen Menschen oder wurden verletzt. Häuser haben gebrannt, ganze Städte haben gebrannt und sind zu Schutt und Asche zerfallen. Diejenigen die Ãœberlebt hatten waren verletzt, besitzlos und hatten die Bürden des Wiederaufbaus zu tragen, und wofür?" Er spukte verächtlich auf dem Boden. "Damit die Typen mit den vollen Taschen, die sich die ganze Zeit und in aller Seelenruhe im Norden den Arsch breitgesessen hatten davon provitieren. Für die Bevölkerung waren die wie Götter mit ihren protzigen Plantagen und weiß Gott was die noch alles hatten. Der ganze Krieg wurde nämlich zu einem Teil insziniert." Ich blinzelte. "Bitte?" "Ganz genau. Von den Nordstaatlern und denjenigen, die sich ebenfalls Profit davon versprachen. Die haben den Anfang gemacht und die Menschen gegeneinander aufgehetzt. Und das war diesen Zehn verständlicher Weise Grund genug. Allerdings kannst du dir vermutlich vorstellen das unser Aufgabenbereich mittlerweile etwas weiter gefasst ist als nur irgendwelche Aktionäre auf die Schipppe zu nehmen. Die Organisation wurde mit der Zeit größer und größer, gewann insgeheim an Bedeutung. Im Großen und Ganzen sieht die Sache so aus: Es werden noch immer Kriege geführt, allerdings auf eine andere Art, als man es vielleicht... gewohnt ist. Sogennante "geheime Kriege" oder auch "Vorkriege". Wir kämpfen und gewinnen Kriege zum Teil bevor sie ihren geplanten Austragungsort erreichen, und das ist noch längst nicht alles. Wir bekämpfen gegnerische Truppen, die uns unser Terrain streitig machen wollen, halten zuweilen wichtige Fäden in der Hand. Wir bekämpfen expliziet die Nordstaatler und den restlichen Abschaum, und hie und da rettet man auch mal heimlich das Land, wir haben also alle Hände voll zu tun, verstehst du?" Nicht wirklich. Geheime Kriege? "Und wie definierst du "den restlichen Abschaum"?" "Das erfährst du schon noch früh genug." sagte er mit einem seltsamen Unterton in der Stimme und klopfte mir erneut auf die Schulter. Warum tat er das bloß immer? "Sonst noch irgendwelche Fragen?" "Wichtige Fragen nur noch eine." "Schieß los!" "Genau das mein ich. Was ist hier meine Aufgabe?" Er zog die Augenbrauen hoch. "Deine Aufgabe?" "Ja, meine Aufgabe." Für einen kurzen Moment schien er zu überlegen. "Solange ich noch nicht weiß wofür du gut bist würde ich mal sagen quer durch den Gemüsegarten alles mögliche, also Botengänge und eben typische Expri-Aufträge." Ich sah ihn fragend an, erstens weil ich mit Expri nichts anfangen konnte und zweitens weil ich mich über seine Ausdrucksweise wunderte. Quer durch den Gemüsegarten, also wirklich. Er klatschte sich mit einer kräftigen Hand an die Stirn. "Wäre vermutlich nicht schlecht wenn ich dir unsere verschiedenen Abteilungen mal kurz erkläre bevor ich hier mit Fachbegriffen um mich werfe, was?" Immer einfach nicken. "Also pass auf. Die Organisation ist in fünf Abteilungen, sogenannte Stationen eingeteilt. Da gibte es die Front, die VeGeSta, die Legislative, die Exikutive und die Move lespri. Die Front ist soetwas wie die absolute Elite. Wenn jemand zur Front deligiert wird dann meistens, um an einem Krieg teilzunehmen, wofür im Normalfall nur die besten ausgesucht werden, aber nie jemand aus dem Vorstand zu dem ich beispielweise gehöre, weil dann vermutlich die ganze Struktur zusammenbrechen würde. Die Verteidigungs. Und Geheimhaltungsstation, kurz VeGeSta, ist dafür zuständig sich beispielsweise, der Name sagt eigentlich alles, um die Geheimhaltung unseres Handelns zu gewährleisten. Ein Beispiel. Die Front hat einen geheimen Krieg gewonnen und zieht siegreich von Schlachtfeld. Allerdings sieht dieses jetzt ebend auch nach einem eben solchem aus und jetzt stell dir mal vor ein junges Päärchen findet bei einer Outdoor-Campingtour plötzlich bergeweise Tote und niedergebrannte Ruinen, von denen noch die Rauchschwaden aufsteigen. Man würde sich fragen was da passiert ist und die Spur würde letzden Endes zu uns führen, aber ab da kommt die VeGeSta ins Spiel. Die schicken Leute die die ganze Schweinerei beseitigen, die potentielle Augenzeugen unter die Lupe nehmen und so weiter. Du weißt schon, solche Leute in schwarzen Anzügen die beinahe jeden zweiten Tag sagen: "Ladies and Gentleman, das alles ist nie passiert." Und was die Verteidigung anbelangt betreiben die da unter anderem ein kleines Frühwarnsystem für anrückende feindliche Truppen und so. Die Legislative, das sind so zu sagen die Chefs, die dem ganzen seine Ordnung geben. Sie konrollieren alles und sagen was wie und wann gemacht wird. Die Exekutive, dass sind Leute wie wir zum Beispiel. Wir werden, wenn du so willst, bei kleineren Unanehmlickeiten und dergleichen vorgeschickt. Wir fangen kleinere Trupps ab, machen Botengänge, manchmal macht unsereins auch auf Steuereintreiber oder Racheengel wenn du verstehst. Und die Move lespri... naja... die sind so 'ne Sondereinheit, die haben dich weniger zu interessieren. Und Expri, dass ist eine Mischung aus den letzten beiden, nur damit du weißt wovon ich rede. Fakt ist dass du in der Exekutive bist und derjenige der dir sagt wo 's lang geht bin ich, und was ich sage ist Gesetz, jedenfalls solange niemand von der Legislative das Gegenteil behauptet. Du wirst mal das machen und mal dort hingehen, aber mindestens solange ich dich noch nicht richtig einschätzen kann niemals allein. Du wirst für den Anfang nur Teams begleiten und Mäuschen spielen undzwar leider auch beim nächsten mal, wie ich dir leider sagen muss..." sein Blick verhieß nichts Gutes "zusammen mit Ricka und einem anderen Mitglied." War das die Verzweiflung oder was schnürte mir da gerade die Lungen zu? Wollte dieser Mann mich quälen oder war das nur ein positiver Nebeneffekt. "Ich überlegte schon ihn zu fragen warum, doch stattdessen fragte ich: "Wann? Und was?" "Ãœbermorgen, vielleicht auch morgen, ich weiß es, wenn es so weit ist. Es geht dabei um einen alten Klienten von uns, der seine Schulden nicht bezahlt hat, und ihr, dass heißt die andern beiden, sollen entweder das Geld eintreiben oder eine Kugel in den blöden Zechepreller reintreiben, die Entscheidung liegt bei dem Typen selber aber eins kann ich dir sagen: Extra vorgewarnt haben wir ihn nicht, dafür ist uns unsere Zeit wirklich zu schade. Und bei der Gelegenheit werdet ihr wahrscheinlich – Ach, Herr Gott, was ist denn nun schon wieder?" In Kadajs linker Hosentasche ertönte ein seltsamer Klingelton. Er zog ein schwarzes Klapphandy hervor und nahm ab. "Ja, was gibt's? ... Ja. ... Aha. ... Genau das, was ich ihnen vorhergesagt hatte, und dazu musste man weiß Gott kein Hellseher sein. ... Und - ... Selbst verständlich habe ich alles unter Kontrolle, ich hatte ihnen ja gesagt, dass - ..." Während die Peson am anderen Ende der Leitung etwas länger sprach veränderte sich sein Gesichtsausdruck und er sah... besorgt aus. "Habe verstanden. ... Ja, Sir. ... Jawohl." Er legte auf und atmete ein mal tief durch. "Was ist passiert?" fragte ich mit wenig Hoffnung auf Aufklärung. "Nichts." Na, das war ja nun noch vielsagender als alles, was mir eingefallen wäre. "Weißt du, was ich finde? Du solltest veruchen, deinen Kopf klar zu kriegen, ich weiß ja was dieser Klient für in Typ ist. Lass dich von dem ja nicht blöd vollquatschen, hörst du?" "Höre ich sogar sehr gut." Ich salutierte halbherzig vor ihm, wandte mich dann ab und ging ieder da hin, wo ich her gekommen war. Versuchen einen klaren Kopf zu kriegen, hatte er gesagt. Das ich nicht lache. Auf meinem Weg zurück kam ich an einer jungen, blonden Frau im Anzug vorbei, die sich mit einem dünnen Kerl in Kakihosen und Hemd unterhielt. Als ich an ihnen vorbei ging schnappte ich das Wort Studenten auf und fühlte mich auf eine unangenehme Art und Weise angesprochen.

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Jann und ich saßen beide zusammen in seinem Zelt und redeten über den nächsten Auftrag, während Devian draußen auf und ab lief. "Ich kann mit ihm nicht arbeiten, jedenfalls nicht bei so was." Jann wusste dass ich genervt war, aber das war auch schwer zu überhören. "Der Typ ist ja sogar noch schlimmer als ich." "Schlimmer als du?" prustete Jann. "Wo hast du das denn gelesen? Garantiert nicht. Er hat nur... eine gewisse Vorliebe was die Wahl seiner Opfer anbelangt -" "Ja, und diese Vorliebe geht mir tierisch auf den Wecker! Der ist doch total krank." "Das agt gerade die Richtige." murmelte er, aber ich achtete nichtb groß darauf. "Jedenfalls ist die Bude von dem Zechepreller für Devian das reinste Schlaraffenland, er wird mir nur im Weg stehen. Und wenn ich die letztens richtig verstanden habe schickt er uns den Japser wieder mit." Ich stöhnte und trommelte mit den Fingern auf dem Boden. Hielt Kadaj mich etwa für eine Amme? "Alle anderen sind schon zu dritt und er hat gesagt dass es sinnlos wäre eine Vierergruppe loszuschicken." "Verdammt, Jann, das ist mir doch egal. Ich will da einfach hin, den Kerl umpusten und wieder gehen und ich hab null Bock mich dabei auch noch um die Beiden kümmern zu müssen, seh ich vielleicht aus wie ein Kindermädchen?" "Na klar." lachte er. "Die Mary Poppins aus der Hölle." Ha! Genau. "So." Janns Gesicht veränderte sich von einer Sekunde auf die andere und ich sah sofort, was er wollte. "Um nochmal auf das Thema von neulich zurück zu kommen -" "Das Thema von neulich is' gegessen, Junge, also quatsch mich gefälligst nich kariert! Ich hab dir schon gesagt, was ich davon halte." Er rümpfte die Nase. Dann beugte er sich ein Stück zu mir rüber. "Denkst du etwa dieser Hurashew war zum spielen hier? Nein. Die fangen jetzt schon damit an uns zu überprüfen, und du willst mir sagen es sei alles in Ordnung? Fühlst du dich mittlerweile überhaupt nicht mehr angesprochen wenn von der Eliminierung die rede ist?" Pffft! "Hör endlich auf zu heulen, Mann. Wenn du Schiss bekommst, dann geh doch! Die können uns nicht kontrollieren, niemand kann das. Krieg das endlich in deinen Schädel!" "So. Du bist also der Meinung, niemand könnte über dich bestimmen außer dir selbst?" Ich schaute ihm direkt in die Augen. "Tja Ricka, weißt du was? Ich glaube das nicht. Ich habe nämlich Dinge gehört die das Gegenteil beweisen." Hatte der Kerl jetzt total ein Rad ab? Wenn ich ihm nicht so viel schulden würde hätte er diesen Satz nicht überlebt. "Jetzt bin ich aber echt neugierig. Von wem willst du denn gehört haben, dass ich mich irgendwo unterordne?" "Von dir, Sonnenschein." Was!? "Verarsch jemand anderes, Jann." Cool bleiben, das war absolut nicht schwer. "Ach so? Na, dann erklär mir doch mal was das letzte Nacht war, hä?" ... Wa... "Ja, ich hab genau gehört, was du gesagt hast. Jedes Wort." ... "Na was ist? Etwa sprachlos?" ... "Pass auf, Jann. Wenn ich merke dass du mich noch mal belauschst, dann lass ich dich mal an einer arbeitenden Knarre lauschen, undzwar von der offenen Seite des Laufs aus." Gerade als er etwas sagen wollte steckte Devian seinen hässlichen Kopf zu uns rein und verströmte einen Duft, der an verwesende Gänse erinnerte. "Seid ihr dann bald mal fertig?" "Was mischst du dich bitte ein. Und überhaupt, warum stinkst du so bestialisch." Jann hielt sich die Nase zu und sah ihn angewiedert an. "Zweites Mittagessen." Er rülpste. Ich schaute ihn wütend an, alle Nerven angespannt. "Verdammt noch mal, Devian, kannst du nicht wo anders reudig sein?" "Nee, ich komm ja überhaupt nicht in dein Zelt." Sein schmieriges Grinsen war im Moment echt das allerletzte, was ich sehen wollte. Das Blöde war dass Jann im Moment mitgrinste. Oh mein Gott, waren die beiden witzig, ganz extravagant. Quillt die Ironie mir schon zu den Ohren raus. "Ich sags euch, irgendwann leg ich euch beide um. Euch beide." "Na, bestimmt. Das glaub ich dir auf 's Wort. Wenn du mich umbringen wölltest hättest du es schon lange getan." Ich lächelte. Nicht, solange ich die beiden noch braucht. Aber es wird nicht mehr lange dauern und dann bin ich die Beiden Arschlöcher ein für alle mal los. Vorfreude, schönste Freude.

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