Beschreibung
Bevor es zu Verwirrung kommt, dies ist der Prolog einer neuen Version... Einer Version, wie sie ursprünglich geplant war. Die Handlung steht nicht in Zusammenhang mit den anderen "Im Auge des Sehers" Teilen, die ich bisher online gestellt habe.
Prolog
Prolog
Ich hasse Menschen.
Der Wächter zog meinen kraftlosen Körper durch einen hell erleuchteten Raum.
Ich hasse sie, weil sie mich hassen.
Grob schleuderte mich der Mann, der eine schillernde Uniform trug, in meine Zelle.
Sie hassen mich, weil ich anders bin.
Beim Aufschlag verlor ich kurz das Bewusstsein. Als ich aufwachte, fühlte ich nur das Blut, das aus meinen rechten Augen quoll und mein Gesicht benetzte.
Ich bin anders, also wissen sie nichts über mich.
Langsam und mühselig zwang ich meinen zitternden Körper sich aufzurichten.
Sie wissen nichts über mich, weil ich kein Mensch bin.
„Noch nicht genug gehabt Monster?“, drang die verhasste Stimme zu mir durch. „Soll ich dich gleich noch einmal zurückbringen und sie bitten, dass sie weitermachen sollen?“
Ich bin kein Mensch, also bin ich ein Ungeheuer.
Ich hob meinen Blick und heftete mein blutendes Auge auf die Gestalt meines Peinigers, der sich mit einem gehässigen Grinsen vor mir aufgebaut hatte.
Und da ich ein Ungeheuer bin, fürchten sie mich.
Der Ausdruck in den Augen des Wächters änderte sich.
Weil sie mich fürchten, wollen sie mich beherrschen.
Er stieß ein wütendes Grollen aus und schlug mir hart in den Magen. Ich ächzte, hielt mich aber durch pure Willenskraft auf den Beinen.
Da sie mich nicht beherrschen können, wollen sie mich meiner Macht berauben.
Augenblicklich suchte ich wieder den Blick des Wächters. Er zuckte zusammen, trat einen Schritt zurück. Langsam richtete ich mich wieder auf, wobei ich ihn gefährlich anlächelte. Er wich weiter zurück.
Nachdem sie hinter das Geheimnis meiner Macht gekommen sind, werden sie mich entsorgen.
„Ich freue mich auf den Tag, an dem die Doktoren mit dir fertig sind. Ich werde es genießen dir dein verfluchtes Auge herauszuschneiden, Monster!“
Entsorgen?
Ich drückte meinen Rücken durch und zwang mich aufrecht zu stehen, während ich den Wächter weiterhin durch den blutroten Schleier fixierte.
Mich?
Ein gedämpftes Lachen entstieg meiner rauen Kehle. Doch den Wächter ließ ich nicht aus den Augen. Er wich erneut zurück und nach einem weiteren Moment knallte die Zellentür in ihr Schloss.
Lächerlich. Wie könnte ich es mir erlauben von solch verachtenswerten Kreaturen getötet zu werden?
Angestrengt leitete ich den Rest meiner Kraft in mein rechtes Auge. Langsam fing es an in einem unheimlichen Blau zu glühen, kleine blaue Blitze sprangen in Richtung des Wächters. „Verfluchte Bestie!“, brüllte er wütend, riss sich gewaltsam von meinem Starren los und flüchtete aus meiner Sichtweite.