Sonstiges
Im Namen der Hasen - ... oder auch nicht

Das Sonntagsessen (PhanThomas)

Zu Ostern bei Familie Krause
Fiebert Papa mit klein Peer
Entgegen schon dem Sonntagsschmause,
Männerbäuche, viel zu leer!

Derweil Frau Krause in der Küche,
Schwitzt am gut beheizten Herd,
Und zaubert köstlichste Gerüche.
Was das Warten noch erschwert.

Doch endlich biegt sie um die Ecke,
Peer schaut auf, die Augen groß.
Schon greift er hastig zum Bestecke,
Fragt: »Nun sag, was gibt's denn bloß?«

Die Mutti grinst: »Du kannst ja raten.«
»Pizza will ich!«, schreit klein Peer.
»Es gibt heut' aber Hasenbraten.«
Vati klatscht und freut sich sehr!

Der Sohn jedoch beginnt zu weinen.
»Mama, was hast du gemacht?
Du hast im Herd den süßen kleinen
Osterhasen umgebracht!«

Es schreit klein Peer, die Wände beben.
»Muss es auch«, brüllt Papa jetzt,
»Heut' ausgerechnet Hase geben?«,
Was die Köchin nun entsetzt.

Bald zetert jeder ohne Pause,
Ostersonntag, welche Pest!
So endet unterm Dach bei Krause
Jedes scheiß Familienfest.

Das Ostergedicht (DrFuManChu)

Die Erwachsenen erzählen wüst Anekdoten,

von wegen: "Auferstanden von den Toten",

lachen schallend über Berlusconis Lieblingswitz

und zur Strafe trifft sie nicht einmal der Blitz.

Nur die Kinder, egal an welchem Ort,

glauben dem Heuchlerpack fortan kein Wort,

denn es gibt da einen, dem sie mehr vertrauen

und dieser jemand heißt: Dan Brown.

Action, Gewalt und triviale Pornographie,

Antisemitismus, ein wenig Sodomie...

Ähnlich wie in der Bibel, ist auch hier alles bloß ausgedacht,

nur viel spannender erzählt, was den kleinen Freude macht.

All die elterlichen Schlaumeier-Märchen-Thesen,

wissen die Backfische mit Geschick zu widerlegen.

Von Pontius zu Pilatus wird nun diskutiert,

was die armen Lügenbarone doch schwer irritiert.

Und am Ende wird der bestraft, der den ganzen Tag lang Blech erzählt.

Ein Vater flennt: "Sie glauben uns nicht! Wie sehr mich das quält!"

Der Hase schmort im Ofen; der Erlöser am Kreuz,

doch wo liegt der Unterschied? Und überhaupt, was soll's?

OsterVERGLEICH (Boris)

Das Osterfest hat
mildes Wetter,
da kann man in das Grüne gehen
und auf den Wiesen traulich necken,
die, die man mag –
das ist wohl schön.

Ein gutes Mahl
vorweg genossen,
das steigert noch der Sinne Kraft
und dann, Monate später,
da sieht man,
was man einst geschafft.

Der Osterhas’ ein Vorbild ist,
mit seiner großen Häschenschar,
die er auch braucht,
für viele Eier,
bemalt, geliefert jedes Jahr.

Vielleicht sollt er auch bringen,
ne Tüte mit Verhüterli,
denn im Vergleich zum kleinen Hasen,
so viele Eier bringt man(n) nie.

Da ist der Osterhase ganz erschossen! (RogerWright)

Kunibert und Joseph sind alte Freunde und beide aktive Jagdschützen. Beide halten mehrere Titel in verschiedenen Waffenklassen und Disziplinen. Wahre Meister ihres Fachs, doch noch sollte ihr größter Coup vor ihnen liegen...

Am Karfreitag lagen beide auf der Pirsch. "Da, ein Hirsch!", rief Kunibert Joseph zu, der sich aber gerade mit einem Schinkenbrötchen stärkte und so nicht schnell genug zur Flinte greifen konnte. "Solche Viecher haben wir doch schon zu Hauf geschossen, außerdem viel zu einfach", grummelte er ungehalten. Nachdem er sich noch einen Schluck Kaffee genommen hatte, nahm er sein Fernrohr und verharrte plötzlich wie zur Salzsäule erstarrt. "He, Kunibert, blick mal auf 12 Uhr. Da ist doch ein ganz netter Osterbraten, außerdem recht prächtig, wenn du mich fragst." Sein Schießkollege konnte das Ziel nicht sofort ausmachen. "Ich kann's nicht finden." "Egal, ich knall das Vieh jetzt ab. Schön zwischen die Löffel."

Joseph peilte kurz durch seine Zieloptik und schoss dann den Hasen ab, der getroffen umfiel. "Getroffen!", rief der Schütze aus und beide begaben sich zum Tatort. Dort angekommen hatte Joseph nur Augen für sein prächtiges Ziel. "Ein brauner Hase mit dichtem Fell, äußerst gesund, muss viel rumgekommen sein, kräftiges Muskelgewebe,..." Da stieß ihn Kunibert an. "Ich will dich ja nicht unterbrechen..." "Was du aber gerade tust" "...aber ich glaube, das hier solltest du dir mal ansehen." Er verwies auf einen kleinen Korb mit bunten Eiern, den er neben dem Hasen versteckt im Gras gefunden hatte. "Weißt du, was das bedeutet?", fragte Kunibert unruhig. "Es gibt zum Hasenbraten verlorene Eier?" "Nein! Du hast den Osterhasen erschossen!" 

Joseph war kurz wie erschlagen, doch dann fand er seine Sprache wieder. "Das wird mich zum berühmtesten Jäger der Welt machen!" "Du Blödmann, hier geht es darum, dass jetzt keine Eier mehr ausgetragen werden, damit hast du soeben einen Osterbrauch ausradiert." Der Beschuldigte zuckte mit den Schultern. "Und was ist da jetzt schlimm dran, vielleicht fällt es niemandem auf...", versuchte er es verzweifelt freundlich, doch der Blick seines Freundes gab ihm eine deutliche Antwort. "Und was sollen wir jetzt machen?" , fragte Joseph ratlos "Das Opfer muss vernichtet werden, genauso die Eier und das Körbchen kann man verbrennen. Das perfekte Verbrechen", schlussfolgerte Kunibert. Sein Freund blickte ihn entsetzt an ob der plötzlichen Sinneswandlung seines Companeros. "Was denn, wir müssen doch irgendetwas machen." "Aber, du meintest doch selbst, dass es auffällt, wenn der Osterhase nicht mehr kommt!" "Ja, aber wer soll denn wissen, dass wir es waren?"

Und genau so verblieben sie. Der Hase, das kann man an dieser Stelle sagen, schmeckte wahrlich vorzüglich, er war ein wahrer Hochgenuss, der beste Hasenbraten, den die beiden je gegessen hatten. Gleichzeitig weinten viele Kinder auf der Erde, weil der Osterhase nicht mehr kam, nicht. Denn ihre Eltern hatten die Rolle des Karnickels bereits eingenommen. Mit den kommerziellen Wünschen der Kinder konnte der Rammler schon lange nicht mehr mithalten, denn Eier wünschten sich die Kinder nicht mehr allein. Und so merkte man nicht, dass der Osterhase an jenem Karfreitag ins Gras gebissen hatte.   

RogerWright 20.04.2011